So schön es ist, Kinder zu haben: Der Nachwuchs kostet Geld. Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes geben Eltern im Schnitt 763 Euro im Monat für den Nachwuchs aus. Auf 18 Jahre gerechnet kommt so eine Summe von knapp 165.000 Euro zusammen, die Inflation noch nicht berücksichtigt. Eine beachtliche Summe Geld. Aber damit ist es in vielen Fällen noch nicht getan. Es folgen Ausbildung, Studium oder die erste eigene Wohnung.
Nur wenige Jugendliche und junge Erwachsene schaffen es, diese Ausgaben ohne die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern zu stemmen. Umso besser, wenn diese frühzeitig damit begonnen haben, für größere Posten zu sparen und ihren Nachwuchs so finanziell unterstützen können. Und so geht es:
Die Mobilitätswende ist zwar allmählich im Gange, doch gerade junge Menschen auf dem Land sind auf ein Auto angewiesen. Sie benötigen es, um zur Arbeit zu kommen oder wünschen sich, mobil und unabhängig zu sein. Voraussetzung dafür ist ein Führerschein. Doch Fahrstunden und Fahrprüfung sind kostspielig. Die Moving International Road Safety Association hatte 2020 durchschnittliche Kosten von 2182 Euro für den Führerscheinerwerb ermittelt. Der tatsächliche Preis des Führerscheins hängt aber stark davon ab, wie viele Fahrstunden und Anläufe ihr Kind bis zur erfolgreich bestandenen Prüfung benötigt.
Dass die Preise in den nächsten Jahren sinken, ist eher nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Durch die allgemeine Inflation, die auch Fahrzeuge teurer werden lässt, steigen die Kosten voraussichtlich weiter an. Eltern, die ihren Kindern den Erwerb einer Fahrerlaubnis finanzieren möchten, sollten deshalb einen Sparbetrag von mindestens 2.500 Euro anvisieren. Wer zusätzlich für den ersten fahrbaren Untersatz des Nachwuchses sparen möchte, muss eine weit höhere Sparsumme einplanen.
Fangen Sie beizeiten an, für den Führerschein und das Auto Ihres Kindes zu sparen. So haben Sie genug Zeit, mit kleineren monatlichen Beiträgen auf die Gesamtsumme zu kommen. Um diese zu erreichen, können Sie zum Beispiel einen Sparplan nutzen. Bei einer monatlichen Sparsumme von 25 Euro haben Sie nach etwa acht Jahren die Finanzierung des Führerscheins gesichert.
Ein weiterer Vorteil des Sparplans: Sie bleiben flexibel, können Sparraten aussetzen und kommen leicht an Ihr Geld. Infrage kommt auch das Anlegen einzelner Summen, die etwa zu Jugendweihe, Kommunion oder Konfirmation geschenkt wurden. Hierfür bieten sich Festgeldkonten, von denen Geld auch zwischendurch abgehoben werden kann, und Sparbriefe, bei denen das Geld für eine bestimmte Laufzeit nicht angetastet werden kann, an. Der Vorteil in beiden Fällen: Es gibt feste Zinsen.
Eine neue Sprache lernen, an einem Work-and-Travel-Programm teilnehmen oder einfach den eigenen Horizont erweitern – viele junge Menschen wünschen sich nach dem Schulabschluss eine Auszeit im Ausland.
Diese Phase im Leben junger Menschen ist ohnehin ein idealer Zeitpunkt, um Auslandserfahrungen zu sammeln. Familiäre Verpflichtungen und die erste richtige Arbeit winken erst am Horizont. Warum also nicht die Zeit nach der Schule nutzen, um ein paar Wochen oder Monate zu überbrücken und eine Erfahrung fürs Leben zu machen?
Eines der größten Hindernisse dabei: Geld. Denn Traumreisen oder längere Expeditionen sind nicht günstig. Je nach Reiseziel unterscheiden sich die Kosten immens. Für einen längeren Aufenthalt im Ausland fallen inklusive Flug gut und gerne 5.000 Euro und mehr an.
Über einen Zeitraum von zehn Jahren bietet sich für ein Sparziel in dieser Höhe das Ratensparen an. Dabei sparen Sie per Dauerauftrag jeden Monat einen festen Betrag auf ein Konto. Auch Dritte können sich einfach daran beteiligen. Perfekt für Unentschlossene: Die Laufzeit ist flexibel. Bei vielen Angeboten gibt es zudem eine Sparprämie.
Ein Studium oder eine Ausbildung sind nicht günstig. Besonders die Kosten für Miete und Nebenkosten steigen aktuell stark an. Da reichen etwaige Nebenjobs oder das Ausbildungsgehalt für die eigenen Lebenshaltungskosten oftmals nicht aus. Es ist deshalb für junge Erwachsene hilfreich, wenn sie bereits über einen finanziellen Grundstock verfügen. So können sie sich darauf konzentrieren, ihre Berufsausbildung zügig und möglichst reibungslos abzuschließen. Denn klar ist: Wer jobben muss, hat weniger Zeit fürs Lernen.
Wie viel Geld Ihr Kind tatsächlich zusätzlich braucht, um für seinen Lebensunterhalt während der Ausbildung oder des Studiums aufzukommen, lässt sich schwer schätzen. Über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren kommen aber schnell 10.000 bis 20.000 Euro zusammen – je nachdem, wo ihr Kind lebt und was es für seine Ausbildung benötigt. Prüfen Sie, ob staatliche Unterstützungen wie BAföG und die Berufsausbildungshilfe für Ihr Kind infrage kommen.
Für dieses Sparziel ist das Bildungssparen genau das Richtige. Dabei zahlen Sie monatlich eine feste Rate ein und profitieren über die Zeit von Zins und Zinseszins. Zusätzlich erhalten Sie jedes Jahr eine Prämie. Je länger Sie einzahlen, desto höher fällt diese aus.
Ein weiterer Vorteil: Auch beim Bildungssparen können sich Großeltern oder Patinnen und Paten beteiligen.
Mit jedem Umzug sind Kosten verbunden – auch dann, wenn Ihr Kind die elterlichen vier Wände verlässt. Egal, wo es hingeht, ob in die erste eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer: Zuerst fallen Renovierungsarbeiten an, dann gilt es, eine erste Einrichtung zu kaufen.
Sofa, Bett, Schreibtisch, Schrank, Computer, Küchentisch und -stühle: Es gibt viele günstige Anbieter von Möbeln. Vieles gibt es gebraucht und doch kommen für die Erstausstattung schnell einige Hundert bis Tausend Euro zusammen.
Um Summen in dieser Höhe über mehrere Jahre anzusparen, sind Aktienfonds eine Möglichkeit. Entweder zahlen Sie dabei direkt einen Einmalbetrag ein, setzen auf einen Sparplan oder kombinieren diese beiden Möglichkeiten. Gerade bei längerfristigen Anlagen sind Aktien eine gute Alternative, weil eine höhere Rendite als bei anderen Sparformen zu erwarten ist. Bitte beachten Sie aber: Aktienfonds unterliegen Schwankungen.
Sie möchten die Startchancen Ihres Kindes in ein eigenes Leben verbessern? Dann legen Sie schon heute den Grundstein für einen langfristigen Vermögensaufbau. Schon kleine Beträge, die regelmäßig in Aktien und Fonds gespart werden, zahlen sich langfristig aus.
Eine Alternative zur monatlichen Sparrate ist die Verwendung des Kindergeldes. Statt diese staatliche Förderung jeden Monat auszugeben, können Sie den Betrag – wenn es Ihre Finanzen erlauben – in einen Fondssparplan investieren. Legen Sie eine feste Summe in einem thesaurierenden Fonds an, kann sich Ihre Rendite über die Jahre zu einem stattlichen Betrag summieren. Thesaurierende Fonds schütten Gewinne nicht direkt aus, sondern behalten die Erträge ein und legen diese wieder an. Sie machen sich also den Zinseszinseffekt zunutze.
Sie scheuen sich vor dem Auf und Ab der Börse? Die Tatsache, dass Kurse auch mal fallen, ist kein Grund, Fonds grundsätzlich zu meiden. Mit einem Dax-Indexfonds erlitten Anlegerinnen und Anleger in den vergangenen fünf Jahrzehnten laut Statistik des Deutschen Aktieninstitutes noch nie Verluste, – solange sie den Fonds länger als zwölf Jahre behielten.
Wichtig:Je früher Sie anfangen, desto besser. Je mehr Zeit Sie haben und je länger Sie einzahlen, desto stärker entfaltet sich die Macht des Zinseszinses – und desto höher ist die Rendite.
Beispiel: Wer ab der Geburt des Kindes monatlich 100 Euro in einen Fondssparplan investiert, hat rechtzeitig zur Volljährigkeit nach 18 Jahren einen Betrag von knapp 35.000 Euro angespart (bei einer angenommenen Rendite von jährlich fünf Prozent).
Natürlich kann niemand gewährleisten, dass sich diese überdurchschnittlichen Renditen aus der Vergangenheit auch in Zukunft wiederholen werden. Denn die frühere Wertentwicklung ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Aber im Vergleich zu sicheren null Prozent bei vielen anderen Sparformen ist das Fondssparen eine interessante Alternative.
Zudem sollten Sie angesichts der Inflation Ihre Sparraten konservativ festlegen. Unsere Beraterinnen und Berater helfen Ihnen dabei gerne.
Welche der obengenannten Möglichkeiten und welcher Sparbetrag für Sie infrage kommen, entscheiden Sie individuell. Alternativen zu den vier vorgestellten Sparformen gibt es viele. Informieren Sie sich auch über ein
• Sparbuch
Grundsätzlich gilt: Der Vorsatz, seinem Kind durch frühzeitiges Sparen finanziell unter die Arme zu greifen, ist löblich. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass auch Sie nicht zu kurz kommen dürfen. Decken Sie zunächst Ihre regelmäßigen Kosten, behalten Sie die Inflation im Blick, zahlen Sie Schulden ab und beginnen Sie erst dann nach einer geeigneten Anlage für Ihr Kind zu suchen.
Es ist nicht nötig, jeden Monat ein Vermögen zur Seite zu legen, um für ein Kind zu sparen. Denn der Weitblick ist es, der den Vermögensaufbau möglich macht. Einen Fondssparplan können Sie beispielweise bereits ab 25 Euro im Monat besparen. Gibt es einmal größere Geldgeschenke von der Familie, zum Beispiel zum Geburtstag, können Sie diese einmalig ins Junior-Depot investieren.
Mit einem kostenlosen Girokonto können Kinder schon früh lernen, mit Geld umzugehen. Für eine langfristige Geldanlage, ist ein Girokonto allerdings nicht geeignet. Auch ein Tagesgeldkonto bei einer Sparkasse oder einer Bank eignet sich bei niedrigen Zinsen und hoher Inflation nur sehr bedingt. Stattdessen ist es sinnvoll, zum Beispiel ein Junior-Depot für das Kind zu eröffnen. Dort kann über das Online-Banking ganz einfach eine monatliche Sparrate eingestellt werden und die gesetzlichen Vertreter und Vertreterinnen (im Regelfall die Eltern oder Großeltern) managen das Depot des Kindes bis zu dessen Volljährigkeit.