„Über Geld spricht man nicht!“, heißt es hierzulande gerne. Doch wer über Geld nicht spricht, erfährt auch nichts darüber. Und wer Kinder hat, sollte erst recht die Scheu überwinden und mit ihnen über Geld sprechen. Kinder lernen so, zu verstehen, dass sich Scheine und Münzen nicht von alleine vermehren. Dadurch erkennen sie, dass man damit sorgsam umgehen sollte.
Was also tun? Integrieren Sie das Thema Geld sinnvoll, gern auch spielerisch, in Ihren Alltag.
Viele Dinge und Dienste sind nicht umsonst. Auch Kinder können dafür ein Verständnis entwickeln.
Am besten lernen Sie den Umgang spielerisch.
Zeigen Sie Ihren Kindern, wie Sie Ihr Geld verwalten oder wie Sie sparen. Je mehr die Eltern ihrem Kind über das Thema Finanzen mitgeben, desto besser.
Über Geld sollte also gesprochen werden: Reden Sie daher über finanzielle Probleme, aber mit Feingefühl und auch nicht zu häufig, um Ihrem Kind nicht das Gefühl zu geben, dass es eine finanzielle Last ist.
Klappt es mit der Theorie, darf die Praxis nicht fehlen. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Kind regelmäßig Taschengeld bekommt – es gibt Empfehlungen, die zum ersten Taschengeld ab 6 Jahren raten. So lernt ihr Kind schon früh, nachhaltig mit Geld umzugehen.
Geben Sie ihm dafür gerne ein paar Regeln mit auf den Weg:
Laut Deutschem Jugendinstitut und dem Beratungsdienst Geld und Haushalt der Sparkassen-Finanzgruppe erhalten Kinder bis 9 Jahre im Durchschnitt bis zu 3 Euro im Monat, bis 13 Jahre zwischen 16 und 26 Euro, junge Erwachsene bis 17 Jahre zwischen 26 und 63 Euro und ab 18 zwischen 63 und 79 Euro. Ab wann und wie viel Taschengeld es gibt, sollten die Eltern entscheiden. Die Höhe ist jedoch nachrangig, um den Umgang mit Geld zu verstehen.
Ihr Kind hat immer schnell sein gesamtes Geld ausgegeben, obwohl länger kein neues in Sicht ist? Besprechen Sie das Problem offen. Finden Sie heraus, wofür das meiste Taschengeld ausgegeben wird. Dann können Sie gemeinsam überlegen, ob es Einsparpotenziale gibt. Denn Ihre Kinder müssen den Umgang mit Geld erst lernen, genauso wie sie erst ein Gefühl für Zahlen und Mengen entwickeln.
Wie Sie das machen können? Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man ein Haushaltsbuch führt. Darin soll es genau notieren, wie viel Geld wohin geflossen ist. Am Wochen- oder Monatsende ziehen Sie dann gemeinsam eine Bilanz. Veranschaulichen Sie beispielhaft auf einer Tafel, wie viel noch vorhanden ist.
Dieser Tipp scheint auf den ersten Blick simpel. Doch haben Sie selber schon mal ein Haushaltsbuch geführt? Erst damit fallen die vielen kleinen Ausgaben auf, die nicht zwingend notwendig sind. Zeigen Sie gerne auch, wie Sie innerhalb der Familie ihre Ausgaben priorisieren. Beziehen Sie Ihre Kinder dabei durchaus in größere Ausgaben wie den Urlaub mit ein. Sammeln Sie zunächst die besten Ideen für den Urlaub, geben Sie dann ein Budget vor und lassen Sie die Kinder herausfinden, was möglich ist.
Einen kostenlosen Taschengeldplaner gibt es übrigens beim Beratungsdienst Geld und Haushalt.
Selbst im Erwachsenenalter gibt es immer wieder Dinge, die sich nicht einfach aus der Portokasse bezahlen lassen. Sicher, Sie können zur Not Ihr Konto überziehen oder einen Kredit aufnehmen. Ratsam ist das jedoch nicht in allen Fällen. Drängt eine Anschaffung nicht oder können Sie den benötigten Betrag innerhalb weniger Wochen oder Monate zusammensparen, empfiehlt es sich, abzuwarten.
Auch das sollte Ihr Kind lernen. Und nicht nur, weil es keinen Kredit aufnehmen oder sein Konto nicht überziehen kann. Für Ihr Kind ist es wichtig, selbst zu erleben, dass nicht alle Wünsche sofort realisierbar sind.
Legen Sie zusammen mit Ihrem Kind eine Wunschliste an und überlegen Sie sich gemeinsam einen Sparplan. Wie viel Geld soll in die Spardose? Soll das Ersparte auf ein Girokonto? Was passiert mit Geld, das zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschenkt wurde? Besprechen Sie verschiedene Möglichkeiten.
Hinweis: Nicht selten ändern sich Wünsche, schon bevor das große Ziel erreicht ist. Ein sehnlicher Wunsch von heute ist eine Woche später oft schon nicht mehr so wichtig. Zudem können Dinge mit der Zeit auch teurer werden. Auch diese Erkenntnis ist wichtig, um Finanzprofi zu werden. Die Lektion, die Kinder lernen sollten: Größere Anschaffungen sollten wohlüberlegt sein.
Je älter Ihr Kind wird, desto eigenständiger soll es mit seinem Geld umgehen. Hat Ihr Kind seine Ausgaben gut im Blick und schafft es immer wieder etwas zu sparen, sollten Sie daher einen Schritt weiter gehen.
Neben dem Taschengeld, das Ihr Kind für all die schönen Dinge des Lebens ausgeben darf, erhält es dann einen weiteren festen Betrag. Ab 14 Jahren können Sie das ganz einfach auf ein eigenes Girokonto überweisen. Ihr Kind bezahlt damit dann die notwendigen Dinge, die zu seinem Alltag gehören.
Sie können Schritt für Schritt damit anfangen. Ein Anfang wäre zum Beispiel, dass Ihr Kind vom weiteren Geld seine Kleidung selber kauft. Später kommen dann Schulmaterial, Kosmetik- oder Hygieneartikel oder auch die Reparatur des Fahrrads hinzu. Was wichtig ist und bleibt: Ihr Kind entscheidet, was es kauft und wie viel es für welchen Posten ausgibt. Dieses Budgetgeld ist eine gute Vorbereitung für das Leben, das Tochter oder Sohn erwartet, nachdem sie das Elternhaus verlassen haben.
Außerdem ist eigenes Geld für das Kind auch entspannter für die ganze Familie. Diskussionen um Geld für neue Klamotten oder Aktivitäten mit Freunden bleiben so nämlich öfter aus.
Als Anhaltspunkt für das Budgetgeld gibt der Beratungsdienst Geld und Haushalt diese Hinweise.
15 bis 20 Euro
30 bis 50 Euro
10 bis 20 Euro
5 bis 10 Euro
20 bis 30 Euro
Hinweis: Wenn Ihr Kind im Umgang mit Geld schon sehr erfahren und alt genug ist, können Sie ihm durchaus das Prinzip von Zinsen vermitteln, wenn es sich etwas kaufen will, was es sich noch nicht leisten kann. Borgen Sie ihm das Geld, aber sagen sie, dass Sie dafür Zinsen haben möchten. Dadurch lernt es, dass das Geld von morgen zwar schon heute zu haben ist, allerdings nicht umsonst. Umgekehrt kann der Verzicht von heute helfen, größere Wünsche in der Zukunft zu erfüllen.
Die Konten sind heutzutage in der Regel auch online einsehbar. Ab einem gewissen Alter spricht nichts dagegen, Kinder auch mit Online-Banking vertraut zu machen. Den meisten begegnen Online-Zahlmöglichkeiten in Online-Shops oder bei In-App-Käufen. Machen Sie Ihr Kind auf die damit verbundenen nötigen Sicherheitsmaßnahmen und Risiken aufmerksam.
Viele Eltern richten bereits zur Geburt des Kindes ein Sparkonto auf dessen Namen ein. Ein Schülerkonto , das viele Funktionen eines normalen Girokontos bietet, empfiehlt sich ab 12 Jahren. Das Thema Taschengeld ergibt Sinn, damit die Kinder möglichst früh nicht nur Geld, sondern auch eigene Erfahrungen im Umgang damit sammeln.
Laut Deutschem Jugendinstitut und dem Beratungsdienst Geld und Haushalt der Sparkassen-Finanzgruppe erhalten Kinder je nach Alter durchschnittlich diese Höhen an Taschengeld im Monat:
Empfohlen wird die Auszahlung für eigenes Geld frühestens ab der Einschulung.
Sie können Ihrem Kind das Taschengeld auch überweisen. Der Vorteil ist, dass es weniger leicht verloren gehen kann als Bargeld. Allerdings ist der Bezug zum Geld geringer.
Kinder können den Umgang mit Geld spielerisch und bereits in jungen Jahren lernen. Es ist wichtig, ihnen frühzeitig grundlegende finanzielle Konzepte zu vermitteln, um eine gesunde Einstellung zum Geld und zum Konsum zu entwickeln. Ab der Einschulung fangen sie an, ein Verständnis für Regeln zu entwickeln. Dies ist ein guter Zeitpunkt. Das Taschengeld sollte bis zum 10. Geburtstag wöchentlich ausgezahlt werden
Indem Kinder auf spielerische Weise um den Umgang mit Geld wissen, können sie langfristig eine gesunde Beziehung zum Konsum und zu Finanzen entwickeln. Hier sind 10 goldene Regeln, die helfen können, Kindern den Umgang mit Geld zu erklären:
Kinder können bereits im Vorschulalter ein grundlegendes Verständnis für Geld entwickeln. Eltern können ihren Nachwuchs auf leichte Art an das Thema Geld heranführen. Hier ein paar Beispiele:
Kinder sollten sich zeitig finanzielle Bildung erlangen, um einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld zu entwickeln, langfristige Finanzplanung zu lernen, Schulden zu vermeiden, unabhängiger zu werden und bessere Chancen im Leben zu haben. Das bereitet sie gut auf das Erwachsenendasein vor und schafft eine solide finanzielle Grundlage.
Schon frühzeitig. Kinder können bereits in jungen Jahren ein grundlegendes Verständnis von Zahlen und Tauschvorgängen entwickeln. Dies kann schon im späten Vorschulalter beginnen und sich dann in der Grundschule verfestigen. Es ist wichtig, dass Eltern diese Lernprozesse unterstützen und spielerisch Möglichkeiten bieten, damit sie finanzielle Grundlagen erwerben und eine gesunde Beziehung zum Geld aufbauen.