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Das 3-Konten-Modell: Wie Sie einen guten Überblick über Ihre Finanzen gewinnen können

Finanzen organisieren
Geld ist Geld? Schon – und doch kann es sich lohnen, es auf mehr als ein Konto zu verteilen. Das gilt als Familie und als Paar, aber auch als Single. Am bekanntesten sind das 2-Konten-Modell und das 3-Konten-Modell. Das bringt es.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Jedes Kontenmodell besteht aus einem Basiskonto und einem oder mehreren weiteren Konten oder Unterkonten. Jedes Konto hat dabei eine bestimmte Aufgabe.

  • Das Basiskonto kann sowohl ein herkömmliches Girokonto als auch ein Gemeinschaftskonto für Paare sein.

  • Beim 3-Konten-Modell für Singles wird das Basiskonto klassischerweise durch ein Spar- und ein Spaßkonto komplettiert. Beim 3-Konten-Modell für Paare kommen neben dem gemeinsamen Basiskonto separate Girokonten infrage – eventuell plus Sparkonten.

  • Welches Kontenmodell am besten zu jemandem passt, hängt von dessen Familiensituation, Vorlieben und Zielen sowie Einkommen und Ausgaben ab.

Überblick: Mit dem passenden Kontenmodell können Sie Ihr Geld sinnvoll strukturieren

Einnahmen, Ausgaben, Sparen – wer nur ein Konto hat, verliert schnell den Überblick: Aus Versehen ist der Betrag, der eigentlich für den Urlaub zurückgelegt war, ausgegeben. Oder das Geld zum Sparen ist bestimmten Freizeitausgaben zum Opfer gefallen. Und auch in Sachen Zinsen ist ein Basiskonto – etwa ein Girokonto – nicht die optimale Lösung. Dieses ist vielmehr für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht. Für Paare und Familien kommen schließlich noch mehr Anforderungen ans Konto hinzu: Wie verteilen wir das Geld so, dass es für beide Seiten fair ist?

Die Antwort auf diese Herausforderungen liegt im passenden Kontenmodell. Es ermöglicht eine sinnvolle Gliederung der Finanzen auf mehreren Konten oder Unterkonten. Wie viele optimal sind, hängt von Ihrer Situation und Ihren Zielen ab. Wir stellen Ihnen einige beliebte Modelle vor.

Das 2-Konten-Modell: So bringen Sie eine erste Gliederung in Ihre Finanzen

Kontenmodelle

Das typische 2-Konten-Modell besteht aus einem Girokonto als Basiskonto und einem Sparkonto. Die Aufteilung funktioniert so: Auf dem Girokonto gehen alle Einnahmen ein. Feste Ausgaben gehen ab. Was am Monatsende gegebenenfalls übrigbleibt, wandert auf das Sparkonto. Oder Sie überweisen bereits zum Monatsanfang eine feste Summe auf das Sparkonto. Der Vorteil: Lebenshaltungs- und Konsumkosten sind vom Sparen getrennt. Sie können also nicht versehentlich Geld ausgeben, das Sie eigentlich für den Notgroschen oder den Vermögensaufbau reserviert hatten. Und Sie sehen sofort, wie viel wofür auf dem Konto ist.

Diese Konten kommen infrage

Welche Art von Konto das Sparkonto ist, hängt letztlich von Ihren Zielen ab: Legen Sie das Geld für einen Notgroschen für unerwartete Ausgaben zurück, müssen Sie im Notfall jederzeit darauf zugreifen können. Das geht etwa mit einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto. Mit PS-Sparen nehmen Sie zusätzlich jeden Monat an einer Verlosung teil.

Sparen Sie hingegen für mittelfristige Ziele, kann ein Festgeldkonto besser geeignet sein. Beim Festgeld legen Sie eine feste Summe für einen vereinbarten Zeitraum zurück – und bekommen dafür Zinsen in fest vereinbarter Höhe. Gegenüber dem Tagesgeldkonto hat das zwar den Nachteil, dass Sie erst nach einer vereinbarten Frist wieder an das Geld herankommen, doch oft bekommen Sie dafür bereits mehr Zinsen.

Wer sich höhere Renditechancen wünscht und für mittel- bis langfristige Ziele spart, ist unter Umständen mit einem Depot noch besser bedient. Das gilt zum Beispiel für den Vermögensaufbau. Ihr Depot können Sie beispielsweise mit ETF-Sparplänen besparen – und damit von den Chancen an der Börse profitieren. Der Nachteil der ETF-Sparpläne gegenüber dem Festgeldkonto: Je nach Anlage besteht auch ein entsprechendes Risiko von Verlusten. Wir beraten Sie gern, damit Sie die Anlagemöglichkeiten finden, die zu Ihnen passen.

Tipp: Vielen Menschen ist es aktuell nicht möglich, einen Notgroschen anzusparen. Mit unseren Spartipps für den Alltag kann es vielleicht doch klappen. Auch in kleinen Schritten können Sie sich mehr finanzielle Sicherheit aufbauen – ohne sich unter Druck zu setzen.

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Das 3-Konten-Modell für Singles: Schaffen Sie noch mehr Ordnung

Kontenmodelle

Wer sich einen noch differenzierteren Überblick über seine Finanzen wünscht, kann möglicherweise von einem 3-Konten-Modell profitieren. Eine weit verbreitete Variante für Singles gliedert dabei in:

  • ein Girokonto für alle Einnahmen und die festen Ausgaben,
  • ein Spaßkonto für die Freizeit sowie
  • ein Sparkonto für die Zukunft.

Diese Aufteilung ist zum Beispiel sinnvoll, wenn Sie die 50-30-20 Regel für Ihre Finanzen befolgen. Das bedeutet: 50 Prozent des Nettoeinkommens bleiben auf dem Girokonto. Dieses Geld ist für die regelmäßigen Ausgaben reserviert, zum Beispiel für Miete, Nebenkosten und Essen einkaufen. 30 Prozent des Einkommens haben Sie für persönliche Bedürfnisse zur Verfügung, zum Beispiel für die Freizeitgestaltung. Dieses Geld überweisen Sie auf ein gesondertes Spaßkonto, zum Beispiel ein Unterkonto, ein weiteres Girokonto oder eine Kreditkarte auf Guthabenbasis, wie beispielweise die Sparkassen-Karte Basis. Bei diesem Betrag handelt es sich sozusagen um Ihr Taschengeld für Freizeitausgaben, etwa für Restaurantbesuche, Kino oder kleine Anschaffungen, die Sie sich gönnen möchten. Die restlichen 20 Prozent kommen auf ein Sparkonto – wie im obigen 2-Konten-Modell.

Klar, die 50-30-20-Regel ist nur eine Richtlinie. Wenn das Einkommen gerade so für die fixen Ausgaben reicht, ist diese Aufteilung in der Praxis nicht möglich. Erstellen Sie besser eine Regel, die zu Ihren persönlichen Finanzen passt. Auch wenn Sie beispielsweise 80-10-10 erreichen, kann ein 3-Konten-Modell eine gute Lösung sein. Die Aufteilung ist Ihre persönliche Entscheidung. Sie kann auch flexibel sein. Die 3 Konten haben dabei den Vorteil, dass Sie direkt sehen, was Sie wofür zur Verfügung haben. Gerade bei knapper Kasse kann es hilfreich sein, einen guten Überblick zu behalten.

Wann mehr als 3 Konten sinnvoll sind

Wer sich mit dem eigenen Vermögensaufbau beschäftigt, kann jedoch auch an die Grenzen des 3-Konten-Modells stoßen. So sollten Sie Vermögen breit streuen, um Anlagerisiken zu reduzieren und Renditechancen zu wahren: Das bedeutet, Sie verteilen Ihre Geldanlage auf mehrere unterschiedliche Anlageklassen und erstellen dadurch den zu Ihrem persönlichen Anlagetyp passenden Anlagemix.

Dieser kann als besonders sicher geltende Anlageformen wie Festgeld ebenso umfassen wie Fonds, ETFs oder einzelne Aktien. Neben dem Konto für Festgeld oder andere besonders sichere Rücklagen brauchen Sie also ein Wertpapierdepot, um Chancen auf eine höhere Rendite nutzen zu können. Mit einem zusätzlichen Depot für die mittel- und langfristige Geldanlage lässt sich das 3-Konten-Modell schließlich zu einem 4-Konten-Modell ausbauen.

Das 3-Konten-Modell für Paare und Familien: Eine faire Verteilung für mehrere

Kontenmodelle

Unterschiedliche Konten für unterschiedliche Zwecke – das war der Gedanke der bisher vorgestellten Kontenmodelle. Für Paare und Familien ergibt sich noch einmal eine zusätzliche Dimension: Die Verteilung muss für mehrere fair sein. Und das ist oft gar nicht so einfach. Zum einen liegt das daran, dass wir in unserer Gesellschaft ungern über Geld sprechen. So ist es vielen unangenehm, den Partner oder die Partnerin auf die Verteilung der Finanzen anzusprechen. Zum anderen ist es im Einzelfall häufig gar nicht so einfach festzulegen, was für beide Seiten gerecht ist.

Ein klassisches 3-Konten-Modell für Paare sieht folgende Aufteilung vor:

In der Praxis gibt es vor allem 3 Möglichkeiten, dieses Modell auszugestalten:

  1. Die Einkommen des Paares gehen auf dem Gemeinschaftskonto ein. Von diesem werden gemeinsame Ausgaben wie die Miete, Nebenkosten, Haushaltsführung oder Anschaffungen getätigt. Beide Kontoinhaberinnen beziehungsweise Kontoinhaber haben Zugriff und können Bankgeschäfte wie etwa Überweisungen tätigen. Zusätzlich hat jede Person ein eigenes Girokonto. Was auf dem Gemeinschaftskonto an Geld übrigbleibt, wird nach persönlicher Vereinbarung aufgeteilt und auf die Girokonten überwiesen. Mit diesem Geld kann jeder oder jede die eigenen Pläne verfolgen.
  2. Die Einkommen des Paares gehen jeweils auf den separaten Girokonten ein. Voraussetzung für diese Aufteilung ist, dass es 2 Einkommen gibt. Für gemeinsame Ausgaben wie Miete, Haushaltsführung oder Anschaffungen überweist jede Seite einen vereinbarten Betrag auf das Gemeinschaftskonto, etwa einmal im Monat per Dauerauftrag. Ob beide einen Anteil in gleicher Höhe leisten oder eine Seite mehr bezahlt, hängt unter anderem von der Einkommensverteilung ab.
  3. Verdient eine Person das Einkommen für die Familie, geht das Geld auf einem der Konten ein und wird entsprechend der Vereinbarung an die anderen verteilt.

Hauptvorteil eines 3-Konten-Modells für Paare und Familien ist, dass feste Ausgaben gemeinsam geregelt sind und dennoch jede Seite über die separaten Girokonten ihre finanzielle Unabhängigkeit behält. Das kann Streit über Geld in der Beziehung verhindern, etwa wenn die Partner oder Partnerinnen finanziell unterschiedlich stark sicherheitsorientiert sind oder auf andere Weise verschieden mit Finanzen umgehen möchten. Damit es klappt, gilt es, die eigenen Vorstellungen anzusprechen. Dabei kann sich die Ausgestaltung mit der Zeit auch ändern, beispielsweise wenn das Paar ein Kind bekommt und eine Seite für eine bestimmte Zeit aus dem Beruf aussteigt.

Wenn das klassische 3-Konten-Modell für Paare und Familien nicht ausreicht

Kontenmodelle

Insbesondere in Sachen Vermögensaufbau können für Paare und Familien selbst 3 Konten zu wenig sein. Das gilt vor allem, wenn Sie für die mittel- bis langfristige Geldanlage zusätzliche Wertpapierdepots brauchen. Für manche Paare kann dabei ein Gemeinschaftsdepot, das das Gemeinschaftskonto ergänzt, ausreichen. Beide können zugreifen und anlegen. Wenn Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin unterschiedliche Anlagetypen sind, können sich aber auch 2 Depots lohnen. So kann jede Seite ihr Geld so anlegen, wie es ihr persönlich entspricht.

Sie sehen selbst: Innerhalb von ein paar Absätzen sind wir von 2 bei bis zu 5 Konten gelandet. Das kann sinnvoll sein. An einer gewissen Stelle sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Kontenanzahl tatsächlich noch einer besseren Struktur dient – zu viel kann schließlich ebenfalls unübersichtlich werden. Außerdem sollten Sie im Blick behalten, ob und welche Kosten gegebenenfalls für bestimmte Konten anfallen. Gute Finanztipps für Paare setzen letztlich immer beim Paar selbst an. Es gibt nicht die eine Pauschallösung, die für alle passt, sondern viele individuelle Lösungen. Wir beraten Sie gern, um Ihr ganz persönliches Kontenmodell zu erstellen und Ihre Vermögensplanung auf Sie maßzuschneidern.

Hinweis: Unabhängig von der Auswahl des Kontenmodells sollten Sie unbedingt Ihre private Altersvorsorge mitberücksichtigen. Diese lässt sich oft nicht mit dem jeweiligen Kontenmodell abbilden, sondern kommt quasi on top. Denn bei den meisten Formen der Altersvorsorge schließen Sie einen separaten Vertrag, der ein zusätzliches Altersvorsorgekonto vorsieht, etwa ein Riester-Konto bei der Riester-Rente.

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Häufige Fragen zu dem 3-Konten-Modell

Das 3-Konten-Modell (auch: Drei-Konten-Modell) für Singles ist eine Methode zur Finanzverwaltung, bei der das Einkommen auf 3 separate Konten aufgeteilt wird:

  • eines für fixe Kosten wie Miete und Rechnungen,
  • eines für variable Ausgaben der Freizeitgestaltung und
  • eines für Sparziele.

Diese Struktur kann dabei helfen, einen besseren Überblick über die Finanzen zu behalten und Ausgaben bewusster zu steuern. Vorteile können eine erhöhte Sparquote, eine bessere Kontrolle über das Budget und das Vermeiden unnötiger Ausgaben sein.

Je nach persönlicher Situation kann ein 3-Konten-Modell auch in einer Ehe oder Partnerschaft sinnvoll sein. Dabei ist mit dem 3-Konten-Modell für Paare und Familien jedoch nicht dasselbe Modell gemeint wie für Singles: Klassischerweise sieht ein 3-Konten-Modell für Paare stattdessen eine Aufteilung in ein Gemeinschaftskonto und 2 Girokonten vor.

Dies kann eine klare Finanzstruktur ermöglichen, Transparenz bei gemeinsamen Ausgaben fördern und dennoch eine finanzielle Unabhängigkeit jeder Seite wahren. Letztlich entscheidet der Einzelfall, ob ein anderes Modell mehr Vorteile bietet, etwa ein 4- oder 5-Konten-Modell, bei dem zum Beispiel jede Seite zusätzlich ein eigenes Depot nutzen kann.

Das 6-Konten-Modell ist eine Möglichkeit zur Struktur der eigenen Finanzen, bei der das jeweilige Einkommen auf sechs unterschiedliche Konten oder Unterkonten aufgeteilt wird. Jedes Konto steht dabei für einen der folgenden Budgetposten:

  1. Lebenshaltungskosten
  2. Spaß
  3. Bildung
  4. Notgroschen
  5. Altersvorsorge und
  6. Spenden.

Jede Kategorie kann einen festen oder flexiblen Prozentsatz des Einkommens erhalten. Das soll dabei helfen, die Finanzen ausgewogen zu verwalten und gleichzeitig verschiedene finanzielle Ziele zu verfolgen. Bitte beachten Sie, dass das passende Kontenmodell individuell verschieden ist. Ihr Kontenmodell sollte zu Ihren persönlichen Zielen und Möglichkeiten passen.

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