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50-30-20-Regel: So einfach sparen Sie Geld

Smart planen, besser leben
Mehr Überblick, weniger Geldsorgen: Diese Faustregel hilft, Ihr monatliches Nettoeinkommen sinnvoll aufzuteilen. 50 Prozent für Grundbedürfnisse, 30 Prozent für persönliche Wünsche und 20 Prozent zum Sparen. Hier erfahren Sie, wie Sie die Regel anwenden – und wie Sie sie an Ihre Lebensrealität anpassen.

Sparen in Deutschland: Wie viel ist für Sie realistisch?

Sparen bleibt wichtig, gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Die Sparquote in Deutschland lag 2024 mit 11,3 Prozent auf einem vergleichsweise hohen Niveau, getrieben von geopolitischen Krisen und Verunsicherung. Für 2025 erwarten Experten einen leichten Rückgang auf 10,8 Prozent – das ist immer noch mehr als im langjährigen Durchschnitt vor Corona. Dennoch bleibt die Frage: Wie viel sollten Sie sparen? Und wie lässt sich das mit steigenden Preisen vereinbaren?

Einfache Orientierung für Ihr Budget

Die 50-30-20-Regel ist ein bewährter Ansatz, um den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten. Sie teilt Ihr monatliches Nettoeinkommen in 3 klare Bereiche:

Mit der 50-30-20-Regel das Netto-Einkommen für 50% Fixkosten, 30% Freizeit und 20% Sparen aufteilen.

50: Die unvermeidbare Hälfte

50 Prozent Ihres Nettoeinkommens sind für Ihre Fixkosten vorgesehen, die sogenannten Notwendigkeiten. Hierzu zählen alle Ausgaben, die jeden Monat anfallen und unverzichtbar sind, wie Miete oder Kreditrate, Strom, Versicherungen, Mobilität und die regelmäßigen Kosten für Lebensmittel.

Beispielrechnung: Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 Euro ergeben sich

  • 1.250 Euro für Fixkosten,
  • 750 Euro für persönliche Bedürfnisse und
  • 500 Euro zum Sparen

Die Kalkulation ist einfach: Wenn Ihr Gehalt netto beispielsweise 2.500 Euro beträgt, sollten Ihre monatlichen Fixkosten nicht höher als 1.250 Euro sein. 

30: Knapp ein Drittel für Annehmlichkeiten

Dann kommen die persönlichen Bedürfnisse ins Spiel. Hierfür sind laut der 50-30-20-Regel 30 Prozent Ihres verfügbaren Einkommens vorgesehen. Dieser Betrag wird genutzt, um Dinge zu bezahlen, die nicht unbedingt notwendig sind, aber Ihr Leben angenehmer machen. Dazu zählen Ausgaben für Ihre Hobbys, fürs Ausgehen oder für neue Kleidung. Auch der Coffee-to-go auf dem Weg zur Arbeit gehört dazu.

Im genannten Beispiel von 2.500 Euro Nettogehalt wären das 750 Euro, die Sie monatlich für Ihre persönlichen Bedürfnisse ausgeben können.

20: Auf dem Weg zu einem kleinen Vermögen

Die verbleibenden 20 Prozent Ihres Einkommens sollten Sie gemäß der 50-30-20-Regel zum Sparen verwenden. Dieser Betrag wird auf ein separates Konto gelegt oder in ein Depot gesteckt und nur für Ihr Sparziel vorgesehen. Das kann zunächst der Notgroschen sein, der zwei bis drei Monatsgehälter abdeckt. Sie können für das schönere, neuere Auto sparen, für die Hochzeit, eine größere Reise, auf ein Auslandsjahr für Ihr Kind, für den Kauf von Wohneigentum oder einfach für Ihre Altersvorsorge.

Den Betrag sollten Sie ansonsten nicht anfassen, es sei denn, es fallen unvorhergesehene Ausgaben an. Klar ist: Je mehr Sie sparen, umso besser für Ihre Altersvorsorge. Mit der 20-Prozent-Regel legen Sie monatlich einen festen Betrag zurück und können ein kleines Vermögen aufbauen.

Um das Beispiel wieder aufzugreifen: Bei 2.500 Euro Nettogehalt würden Sie 500 Euro pro Monat beiseitelegen. Nach 30 Jahren macht das 180.000 Euro. Sollten Sie das zu 2 Prozent pro Jahr anlegen können, wüchse Ihr Vermögen auf etwa 248.000 Euro. Bei 4 Prozent Zinsen auf 350.000 Euro. Sollten Sie 7 Prozent Rendite auf Ihr Erspartes erhalten, wie es in den vergangenen Jahrzehnten die großen Börsenindizes geschafft haben, könnte Ihr Vermögen sogar auf 606.000 Euro anwachsen.      

Unser Tipp

Es geht auch ohne Prozentrechnung

Prozentrechnung ist nicht Ihre Stärke? Kein Problem. 50 Prozent ist die Hälfte: Teilen Sie Ihre monatlichen Einnahmen durch 2. So viel sollten Sie nur für feste Kosten wie Wohnen und Lebensmittel aufwenden.

Für 30 Prozent teilen Sie Ihr Nettoeinkommen durch 3. Genauer wäre: Durch 10 und dann mal 3. Aber einfach durch 3 ist ziemlich nah dran. So wissen Sie, wie viel Ihres monatlichen Budgets Sie für die angenehmen Dinge des Lebens ausgeben können.

20 Prozent entspricht einem Fünftel. Teilen Sie Ihr Einkommen durch 5 und Sie erhalten Ihre Zielsparsumme.

Preissteigerungen und Fixkosten: Was ist realistisch?

Die Inflation hat sich 2025 zwar auf 2,1 Prozent stabilisiert, doch viele Preise – insbesondere für Nahrungsmittel (plus 2,8 Prozent), Mieten und Dienstleistungen – bleiben hoch. Gerade in Städten verschlingen Wohnkosten oft mehr als 50 Prozent des Einkommens. Auch Mobilität (wie etwa ÖPNV, Spritpreise, Versicherungen) und Energiekosten sind wichtige Posten.

Beispiele für Fixkosten 2025

  • Miete/Wohnnebenkosten (oft 35 – 45 Prozent des Nettoeinkommens, für manche Haushalte noch höher)
  • Strom, Gas, Wasser, Heizung (durchschnittlich 150 – 300 Euro/Monat)
  • Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat, Kfz, ggf. private Zusatzversicherungen)
  • Mobilität (Deutschlandticket, Auto, Fahrrad, Leasing)
  • Lebensmittel (durchschnittlich 250 – 400 Euro/Monat pro Person)
  • Telekommunikation (Handy, Internet, Streaming)

Grenzen der 50-30-20-Regel

Regeln geben Richtung, kein Raster: Die Faustregel ist ein hilfreicher Richtwert – aber nicht für jede Lebenslage geeignet. Besonders bei niedrigen Einkommen, hoher Inflation oder besonderen Lebensphasen (Berufseinstieg, Familiengründung, Alleinerziehende, Pflege) kann es schwierig sein, 20 Prozent zu sparen.

  • Niedrige Einkommen: Wer wenig verdient, gibt oft mehr als 50 Prozent für Grundbedürfnisse aus. Hier bleibt weniger Spielraum für Freizeit und Sparen.
  • Hohe Fixkosten: In Ballungsräumen sind Mieten und Nebenkosten besonders teuer. Viele Haushalte geben mehr als die Hälfte ihres Einkommens allein fürs Wohnen aus.
  • Besondere Lebensphasen: Berufseinsteiger, junge Familien oder Menschen mit Pflegeaufgaben müssen ihr Budget oft anders aufteilen. Auch bei Jobverlust, längerer Krankheit oder in der Elternzeit ist Flexibilität gefragt.
  • Inflation: Steigende Preise für Lebensmittel, Energie und Dienstleistungen können die Spielräume weiter einschränken.

6 praktische Tipps für die flexible Anwendung

Regel anpassen: Die 50-30-20-Regel ist kein starres Gesetz. Passen Sie die Prozentsätze an Ihre Lebenssituation an – zum Beispiel 60-20-20 oder 70-20-10, wenn Ihre Fixkosten besonders hoch sind.

Haushaltsbuch führen: Ein digitales Haushaltsbuch oder der Finanzplaner Ihrer Sparkasse helfen, Ausgaben sichtbar zu machen und Sparpotenziale zu erkennen.

Fixkosten regelmäßig prüfen: Vergleichen Sie Tarife für Strom, Internet, Versicherungen und suchen Sie nach Einsparmöglichkeiten.

Sparziele setzen: Definieren Sie konkrete Sparziele (Notgroschen, Urlaub, Altersvorsorge) und richten Sie Daueraufträge ein, um regelmäßig Geld zurückzulegen.

Kleine Beträge zählen auch: Schon kleine Sparbeträge summieren sich über die Zeit – jeder Euro zählt.

Umschichten möglich: Wer kurzfristig mehr für persönliche Wünsche oder Sonderausgaben braucht, kann die Sparquote vorübergehend reduzieren – wichtig ist, langfristig wieder zum Ziel zurückzukehren.  

Struktur für Ihre Finanzen – aber mit Augenmaß

Die 50-30-20-Regel bietet eine einfache und effektive Orientierung für den Alltag und hilft, Sparen zur Gewohnheit zu machen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Preise ist es wichtiger denn je, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten. Wer flexibel bleibt und die Regel an die eigene Lebenssituation anpasst, kann auch mit kleinen Schritten langfristig ein solides finanzielles Fundament aufbauen.

Unser Tipp: Die durchschnittliche Sparquote der Deutschen lag 2024 bei gut 11 Prozent. Wer es schafft, 20 Prozent des Einkommens zu sparen, liegt damit deutlich über dem Durchschnitt. Die 50-30-20-Regel ist ein guter Startpunkt für mehr finanzielle Freiheit. Aber passen Sie sie an Ihre persönlichen Umstände und die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen an.

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Häufige Fragen zur 50-30-20-Regel

  1. Sie teilt das Nettoeinkommen in 50 Prozent für Fixkosten, 30 Prozent für persönliche Wünsche und 20 Prozent für Sparen und Vermögensaufbau auf.

  2. Ermitteln Sie Ihr Nettoeinkommen und Ihre Fixkosten, dann die Anteile für Freizeit und Sparen berechnen. Und anschließend den Sparanteil per Dauerauftrag auf ein extra Konto oder direkt in Ihre Sparanlagen überweisen.

  3. Der Vorteil ist, dass sie eine einfache Struktur hat und es so einfacher macht zu sparen. Außerdem fördert sie den bewussten Umgang mit Geld. Der Nachteil: Sie ist nicht für alle Lebenslagen geeignet, besonders bei hohen Fixkosten oder niedrigen Einkommen.

  4. Nach der 50-30-20-Regel sollten 20 Prozent Ihres Gehalts zum Sparen übrig bleiben. Das kann natürlich variieren. Je nachdem, wie hoch Ihre Fixkosten und Ihre Ausgaben für persönliche Bedürfnisse sind.

  5. Das hängt von Ihren Prioritäten ab. Aber generell wichtig sind ein Notgroschen von mindestens 3 Monatsgehältern sowie Rücklagen für die private Altersvorsorge, größere Anschaffungen, Urlaube oder Eigentum.

  6. Regeln sollen eine Richtung vorgeben, sie sind kein Raster. Wenn es für Sie schwierig ist, die 20 Prozent automatisch zurückzulegen, Sie es aber dennoch versuchen möchten, gibt es mehrere Möglichkeiten. Dazu gehören:

    -          Fixkosten prüfen,

    -          Ausgaben für persönliche Wünsche hinterfragen,

    -          Einnahmen erhöhen und

    -          auch kleine Sparbeträge wertschätzen.

  7. Ja, es gibt andere Budgetierungsmodelle, die Ihnen vielleicht besser passen. Zum Beispiel die 80-20-Regel, bei der 80 Prozent Ihres Einkommens für Ausgaben und 20 Prozent fürs Sparen verwendet werden. Oder das "Zero-Based-Budgeting", bei dem jeder Euro eine Aufgabe hat und das Budget jeden Monat bei Null startet. Auch das Terrassenmodell gilt als Sparmethode. Welche Methode am besten für Sie funktioniert, hängt von Ihrer individuellen finanziellen Situation und Ihren Zielen ab.      

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