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Frau und Mann laufen in Badesachen am Strand

Diese Urlaubsregeln kosten richtig – aber fast niemand kennt sie

Im Ausland gelten andere Gesetze
Barfuß Autofahren, Sand vom Strand mitnehmen oder ein Eis an der Piazza schleckern: Was in Deutschland harmlos scheint, kann im Urlaub teuer werden. Wir zeigen Ihnen überraschende Regeln aus beliebten Reiseländern.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Das öffentliche Trinken von Alkohol ist in vielen Gegenden verpönt und oftmals auch verboten.

  • Besondere Vorsicht gilt bei „Souvenirs“ aus der Natur, mancherorts aber auch bei politischen Diskussionen.

  • Informieren Sie sich vorab für einen Urlaub ohne Fettnäpfchen und Bußgelder.

Die Koffer sind gepackt, die Vorfreude steigt – endlich Urlaub! Doch Vorsicht: In vielen beliebten Reiseländern gelten Regeln, die deutschen Touristinnen und Touristen oft völlig unbekannt sind. Und wer sie missachtet, riskiert hohe Bußgelder oder sogar strafrechtliche Konsequenzen. Wir zeigen Ihnen die kuriosesten und wichtigsten Regeln in Spanien, Italien, Griechenland und anderen Reiseländern.

Spanien: Kein Alkohol am Strand – und keine Flip-Flops am Steuer

Urlaub in Spanien ist für manche der Inbegriff von Ausgelassenheit. Doch das alte Image gilt schon länger nicht mehr. Sie möchten nur mit einem Bier in der Hand nackt durch die Straßen laufen und sich dabei von einer Drohne filmen lassen? Verwerfen Sie den Gedanken. Denn damit würden sie gleich drei Gesetze brechen.

Zumindest in Barcelona. Drohnen dürfen dort aus Sicherheitsgründen nicht fliegen. Öffentlicher Alkoholkonsum ist verboten. Es droht eine Strafe bis zu 600 Euro. Das gilt auch in vielen anderen Gegenden in Spanien, beispielsweise in Teilen Ibizas. Auch auf Mallorca verstehen die Behörden inzwischen keinen Spaß mehr: Saufgelage unter freiem Himmel können mit bis zu 3.000 Euro Bußgeld bestraft werden. Und wer meint, die halbe Playa de Palma anschreien zu müssen, riskiert eine ähnlich hohe Strafe – Grölen zählt offiziell als Ruhestörung.

Das Autofahren mit Sandalen oder barfuß gilt als gefährlich und kann teuer werden. Diese Regel gilt allerdings auch in Deutschland.

Tipp: Fürs Autofahren feste Schuhe dabeihaben – und der Drink gehört in die Strandbar, nicht auf die Promenade.

Italien: Eis essen? Ja, aber nicht überall

Rom, Florenz, Venedig: Wer diese Städte besucht, genießt gern ein Eis vor imposanter Kulisse. Doch in der Nähe von historischen Brunnen, Statuen oder Kirchen ist Essen und Trinken oft verboten. Wer erwischt wird, muss im schlechtesten Fall mit mehreren Hundert Euro büßen.

Bekannter dürfte Ihnen sein, dass Sie Sand, Muscheln oder Steine von Stränden nicht mitnehmen dürfen. Das gilt nicht nur in Italien, dennoch wird es oft missachtet. Dabei drohen, etwa auf Sardinien, Strafen im vierstelligen Bereich.

Bitter für viele Deutsche: Unter anderem in Livorno ist das Reservieren eines Strandplätzchens verboten. Wer mittels ausgebreiteten Handtuchs oder aufgeklappter Liege ein Fleckchen blockiert, ohne sie zu nutzen, muss mit einem Bußgeld rechnen.  

Auch Venedig versucht mit einer Reihe von Verboten, die Stadt lebenswert zu halten. So ist das Sitzen und Liegen auf Denkmälern, Brücken, Brunneneinfassungen und Ufern untersagt. Tauben und Möwen dürfen nicht gefüttert werden. Die Strafen sind dabei beachtlich. Wer Abfall liegenlässt oder auf die Straße wirft, wird mit 350 Euro belangt.

Tipp: Essen Sie Ihre Leckereien lieber abseits der Sehenswürdigkeiten und prüfen Sie nochmal, was die Kinder in die Strandtaschen geschaufelt haben.

Frankreich: Rauchen am Strand und in Parks untersagt

In Frankreich greift zum 1. Juli 2025 ein neues Gesetz. Fortan ist es verboten, an öffentlichen Orten zu rauchen, zu denen auch Kinder und Jugendliche Zugang haben. Das betrifft die Umgebung von Schulen und Sportanlagen, aber auch Parks und Strände.

Damit geht das Land nicht nur gegen mit dem Rauchen verbundene Gesundheitsrisiken vor, sondern auch gegen den Müll. Wer dieses Jahr Urlaub an deutschen Stränden macht, wird schnell merken, wie viele Kippen im Sand von Nord- und Ostsee stecken.

Griechenland: High Heels verboten – und die Sache mit dem Klopapier

Sie möchten die Akropolis in Athen besuchen? Dann lassen Sie besser Ihre High Heels im Hotel. Aus Angst vor Beschädigungen sind spitze Absätze an historischen Stätten verboten.

Und im Hotelbad? Da gilt oft in Griechenland: Kein Toilettenpapier in die Schüssel werfen! Viele Abwassersysteme sind überfordert. Das Papier gehört in den Mülleimer.

Tipp: Hundekotbeutel können Ihnen aus der Bredouille helfen. Sie sind blickdicht und gut verschlossen in der Regel auch geruchsarm.

Türkei: Vorsicht mit Worten und Antikem

Die Türkei ist gastfreundlich, doch es gibt klare rote Linien. Kritik an der Regierung oder dem Präsidenten – selbst über Social Media – kann juristische Folgen haben. Es drohen sogar Haftstrafen.

Achtsam sollten Sie auch mit der türkischen Lira umgehen. Wer Geld beschädigt oder zerreißt, kann ebenfalls hinter Gittern landen.

Besonderen Schutz genießen Kulturgüter: Ob ein Stein einfach nur ein Stein oder eine Antiquität ist, lässt sich für den Laien kaum beurteilen. Führen Sie daher am besten keine Steine, Münzen, Fossilien und alt aussehende Gegenstände aus, warnt das Auswärtige Amt.

Tipp: Vermeiden Sie politische Diskussionen.

Kroatien & Co: Kein Bikini in der Altstadt

Split, Dubrovnik und viele kroatische Küstenorte haben genug von leicht bekleideten Urlauberinnen und Urlaubern in der Innenstadt. Wer im Bikini oder mit freiem Oberkörper durch die Stadt läuft, zahlt bis zu 150 Euro.

Tipp: Der Weg vom Strand in die Stadt führt besser durch die Umkleide – nicht in Badekleidung durchs Café.

Umsichtig den Urlaub genießen

Jede Gesellschaft hat ihre kulturellen Eigenheiten. Das macht die Urlaubsreisen so bereichernd. Aber es bedeutet auch, sich mit den Regeln und Gesetzen vor Ort vertraut zu machen. Wer darauf Rücksicht nimmt, kann entspannt den Urlaub genießen – oder sich schon auf die Vorschriften und Freiheiten in Deutschland freuen.

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Stand: 20. Juni 2025

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