Anhaltend hohe Inflation, Zinspolitik der Zentralbanken, russischer Angriffskrieg auf die Ukraine sowie eine weiterhin drohende Rezession: Die aktuellen Herausforderungen sind massiv. Sie beeinflussen die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland ebenso wie die Situation der privaten Haushalte. In Zeiten einer so vielfältigen Krise ist der Schutz des Ersparten und die langfristige Sicherung von Renditen für private Anlegerinnen und Anleger umso wichtiger.
Viele Menschen fragen sich, welche Geldanlagen am besten geeignet sind, um ihr Vermögen zu schützen – und im Idealfall gleichzeitig Erträge zu erzielen. Immobilien, Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Indexfonds) sowie Aktien und Anleihen sind Anlageklassen, die langfristig stabile Renditen versprechen. Häufig werden auch Gold und andere Edelmetalle genannt, da sie traditionell als sogenannter sicherer Hafen in Krisenzeiten gelten.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass nicht alle Anlageklassen gleich gut geeignet sind, um bei wirtschaftlichen Turbulenzen das Vermögen zu schützen: Gerade einzelne Aktien und einzelne Immobilien, die in guten Zeiten oft hohe Renditen versprechen, können schnell an Wert verlieren. Erfahrene Anlegerinnen und Anleger wissen daher, dass in solchen Zeiten eine andere Strategie sinnvoll sein kann: Die Investition in breit gestreute Fonds oder ETFs, die in eine Vielzahl von Wertpapieren investieren. So reduzieren sie das Verlustrisiko und erzielen in der Regel gleichzeitig Erträge.
Auch Anleihen und Tagesgeld können in bestimmten Situationen eine sinnvolle Wahl sein: Anleihen bieten regelmäßige stabile Zinszahlungen. Tagesgeld hingegen ermöglicht es Anlegerinnen und Anlegern, flexibel auf Veränderungen am Markt zu reagieren und schnell auf neue Investitionsmöglichkeiten zu setzen.
Allerdings ist es ratsam, einen eher geringen Betrag als Tagesgeld anzulegen. Denn bei einer hohen Inflation kann der Zins dieser Anlageform den Wertverlust nicht ausgleichen. Ein Vermögensaufbau ist so nicht möglich.
Darüber hinaus spielt Gold als Sachwert eine besondere Rolle bei der Absicherung des Vermögens: Das gelbe Edelmetall wird oft als sicherer Hafen bezeichnet, da es historisch betrachtet gerade in besonders großen Krisen eine Werterhaltungsfunktion bewiesen hat. Andere Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium können ebenfalls als Absicherung dienen und Chancen auf Renditen bieten. Doch sie bringen auch Nachteile mit sich: Dazu zählen unter anderem schwankende Preise ebenso wie hohe Transaktionskosten.
Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigt: Je breiter die Diversifikation der Anlageklassen und je langfristiger der Anlagehorizont, desto besser ist ein Vermögen in Krisenzeiten geschützt. In der Regel trägt diese Strategie auch dazu bei, stabile Renditen zu erzielen.
Vor einer Investitionsentscheidung sollten Anlegerinnen und Anleger aber immer auf die Qualität der Anlageprodukte achten und sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen verunsichern lassen. Erfahrung und eine solide Kenntnis der Märkte sind unverzichtbar, um die richtigen Investitionen auszuwählen. Daher lohnt sich in der Regel immer eine fundierte Wertpapierberatung bei einer Sparkasse oder Bank vor Ort.
Chancen und Herausforderungen der Geldanlage in einer Krise
Niedrige Preise: In Krisenzeiten haben viele Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien oftmals niedrigere Preise als in wirtschaftlich stabilen Zeiten. Das kann eine gute Gelegenheit für Investorinnen und Investoren sein, Vermögenswerte günstiger zu erwerben.
Steigende Renditen: Wenn sich die Wirtschaft von einer Krise erholt, steigen die Kurse der Anlageklassen oftmals stark an. In dieser Phase gibt es in der Regel gute Möglichkeiten, von steigenden Renditen zu profitieren.
Diversifikation: In Krisenzeiten sinken oft die Bewertungen von Anlageklassen. Dies eröffnet Anlegerinnen und Anlegern die Möglichkeit, ihr Portfolio breiter aufzustellen und in verschiedene Anlagen zu investieren. Durch diese Diversifikation können sie das Verlustrisiko insgesamt reduzieren, da verschiedene Anlageklassen unterschiedlich auf Krisen reagieren können.
Hohe Volatilität: In Krisenzeiten steigt oft die Volatilität. Das heißt, es kommt öfter zu schnellen und unvorhersehbaren Schwankungen einzelner Anlagen. Das kann Investorinnen und Investoren nervös machen und zu impulsiven Verkaufsentscheidungen führen.
Verluste: Investitionen in Krisenzeiten können zu Verlusten führen, wenn sich die Krise verschlimmert oder länger als erwartet hinzieht – und die Anlegerinnen oder Anleger ihr Geld aus der Investition für andere Zwecke benötigen.
Unsicherheit: In wirtschaftlich problematischen Zeiten ist es oftmals schwieriger, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.
Zunächst sollten Sie sich darüber informieren, welche konkreten Risiken in der aktuellen Krise bestehen. Je nachdem können sich die Risiken für bestimmte Anlageklassen verändern. So können etwa Aktien in einer Wirtschaftskrise stärker betroffen sein als Anleihen oder Edelmetalle.
Wenn Sie Ihr Portfolio breit streuen, verteilen Sie ein potenzielles Risiko und können mögliche Verluste abmildern. Dabei sollten Sie nicht nur auf verschiedene Anlageklassen, sondern auch auf verschiedene Regionen und Branchen setzen.
Auch in Krisenzeiten ist es oft wichtig, schnell auf Bargeld zugreifen zu können. Daher sollten Sie genug liquide Mittel halten, um unvorhergesehene Ausgaben decken zu können.
Wenn Sie Ihr Geld langfristig anlegen, kann Ihnen das dabei helfen, kurzfristige Schwankungen zu überstehen und langfristige Renditen zu erwirtschaften. Behalten Sie dabei aber auch immer die Inflation im Blick, um sicherzustellen, dass die von Ihnen angestrebte Rendite langfristig tatsächlich einen realen Wertzuwachs bringt.
Sind Sie unsicher, welche Schritte in der anhaltenden Krise sinnvoll sind? Dann vereinbaren Sie einen Termin für eine professionelle Beratung mit Ihrer Sparkasse oder Bank. Die Beraterinnen und Berater helfen Ihnen gerne, Ihr Portfolio entsprechend der aktuellen Situation auf Ihre individuellen Möglichkeiten abzustimmen.
Grundsätzlich geht es in wirtschaftlichen und finanziellen Krisen vor allem darum, ein Vermögen vor Verlusten zu schützen, es langfristig zu erhalten – und im Idealfall sogar zu vermehren. Je nach persönlicher Situation und Risikobereitschaft der Anlegerinnen und Anleger stehen aber unterschiedliche Ziele im Vordergrund:
In Zeiten hoher Inflation sollte es das oberste Ziel der Anlegerinnen und Anleger sein, ihr Vermögen vor Kaufkraftverlusten zu schützen.
Dieses Anlageziel besteht vor allem darin, das Vermögen – unabhängig von der Entwicklung der Märkte – stabil zu halten und Verluste zu vermeiden.
Eine breite Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen und Branchen kann das Verlustrisiko reduzieren und eine stabilere Entwicklung des Vermögens ermöglichen.
Ist ein Teil des Vermögens schnell verfügbar, hilft das, besser auf unerwartete Entwicklungen reagieren zu können.
Soll die Geldanlage trotz Krisenzeiten eine möglichst hohe Rendite erzielen, ist es immer wichtig, das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag genau abzuwägen.
Die aktuell hohe Inflation zeigt, wie schnell das Ersparte an Wert verlieren und sogar Verluste erleiden kann. Um es davor zu schützen, gibt es einige Möglichkeiten:
Wichtig: Keine dieser Maßnahmen bietet Ihnen eine vollständige Garantie gegen Wertverluste durch Inflation. Um Ihr Geld langfristig und nachhaltig zu schützen, sind eine breite Diversifikation und eine sorgfältige Risikobewertung entscheidend.
Investieren bei Inflation kann sich durchaus lohnen. Historisch betrachtet haben bestimmte Anlageformen wie Fonds, Einzelaktien oder Rohstoffe nicht nur Inflationsschutz geboten, sondern auch attraktive Renditen erzielt. Es ist jedoch wichtig, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Anlagestrategie sorgfältig planen und sich bewusst sind, dass eine Inflation auch Risiken und Unsicherheiten mit sich bringen kann. Eine ausgewogene Diversifikation und eine genaue Beobachtung der Märkte tragen dazu bei, potenzielle Chancen in einer inflationsgetriebenen Umgebung nutzen zu können.
Bei einer Inflation sollten Sie Anlagen auswählen, deren Rendite langfristig höher ist als die Inflationsrate. Diese 6 Optionen bieten sich dafür an.
Alternative Investments sind in den meisten Fällen mit einem hohen Risiko verbunden. Es bietet sich deswegen an, den Sachwert primär als Hobby und sekundär als Investment zu betrachten. So setzen Sie sich nicht unter Druck, zwingend eine Rendite erzielen zu müssen, haben Freude an dem Thema und können mit wachsendem Wissensstand Schritt für Schritt investieren und Ihr Portfolio ausbauen.
Eine Möglichkeit, Aktien in der Krise zu kaufen, besteht darin, in Unternehmen zu investieren, die als defensiv gelten. Dazu gehören Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitsversorgung, Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie sowie Versorger. Diese Branchen haben sich oft als widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Turbulenzen bewiesen und können somit potenziell stabile Renditen bieten.
Ein weiterer Ansatz besteht darin, auf Unternehmen zu setzen, die langfristige Wachstumstrends verfolgen und solide Fundamentaldaten aufweisen. Dazu können unter anderem Unternehmen gehören, die Technologien, erneuerbare Energien oder alternative Antriebe vorantreiben. Sie können auch in Krisenzeiten gute Renditen erzielen und langfristiges Wachstumspotenzial bieten.
Keine Geldanlage oder Sachwert ist vollständig krisensicher. Dennoch gibt es einige Anlageoptionen, die in der Regel stabiler sind als andere: So können Sie Immobilien in Betracht ziehen, da sie in der Regel eine langfristige Wertsteigerung aufweisen und zusätzlich meist Mieteinnahmen generieren. Allerdings weisen Investitionen in Immobilien auch Risiken auf wie Leerstände, Reparaturkosten und sinkenden Immobilienpreise.
Diese 8 Schritte unterstützen Sie dabei, in einer Krise ein erfolgreiches Portfolio aufzubauen:
Der Einfluss von Wirtschaftskrisen auf Investitionen lässt sich nicht vollständig minimieren. Sie können aber das Risiko von Verlusten mindern und langfristig erfolgreich investieren, indem Sie vorab eine kluge Anlagestrategie verfolgen und dann Ihr Portfolio regelmäßig überwachen.