Ein Mann in grünem Hoodie schaut in seiner Einkaufstüte. Er hat einen Zettel in der Hand.

Lebenshaltungskosten: So teuer ist Deutschland

Ausgaben unter der Lupe
Miete, Einkaufen, Freizeit – und neue Schuhe wären auch mal schön: Das Leben kann ganz schön teuer sein. Doch wie viel Geld geben die Menschen in Deutschland monatlich genau aus? Wir schauen auf die erstaunlichen Zahlen und geben Tipps, wie Sie die Kosten herunterfahren können – auch ohne auf etwas zu verzichten.

Die Lebenshaltungskosten umfassen alle Ausgaben, die ein Haushalt monatlich für das Leben benötigt. Dazu zählen Miete, Lebensmittel, Kleidung, Freizeitaktivitäten und vieles mehr. Ein Blick auf die Daten des Statistischen Bundesamts  (Destatis) zeigt, dass die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben für einen Haushalt in Deutschland zuletzt erheblich gestiegen sind – und zwar sogar noch stärker als die Verbraucherpreise.

Seit etwa Mitte 2021 ist die Inflation spürbar angestiegen und erreichte ihren Höhepunkt zum Jahreswechsel 2022/2023. Für das gesamte Jahr 2022 hatte Destatis eine durchschnittliche Inflation von 6,9 Prozent ermittelt. Doch die sogenannten privaten Konsumausgaben der Menschen stiegen sogar um 8,5 Prozent. Problematisch dabei: Die Gehälter und Löhne stiegen laut Destatis  2022 nur um 2,6 Prozent.

Wir schauen daher genau hin, wofür die Menschen in Deutschland ihr Geld ausgegeben haben. Grundlage sind die im November 2023 veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2022. Zugleich geben wir Ihnen praktische Tipps, wie auch Sie sparen können und einen besseren Überblick über Ihr Geld bekommen.

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0Euro

gaben die Menschen pro Haushalt durchschnittlich jeden Monat aus

Zunächst die wichtigsten Werte: Die monatlichen Konsumausgaben betrugen 2.846 Euro je Haushalt. Das waren 223 Euro mehr als noch im Jahr 2021. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen betrug 4.056 Euro.

Verglichen mit 2019 macht das ein Plus bei den Einkommen von etwas mehr als 13 Prozent, während die Ausgaben um weniger als 11 Prozent stiegen.

Miete: Der größte Posten im Haushalt

Die Miete ist dabei für die meisten Haushalte der größte monatliche Ausgabenposten. Im Durchschnitt geben die Menschen in Deutschland mehr als ein Viertel (28 Prozent) ihres Einkommens allein für die Kaltmiete aus, wobei dieser Anteil in Großstädten oft noch höher ist.

Am höchsten ist die sogenannte Mietbelastungsquote – bei der die Kaltmiete und das örtliche Nettoeinkommen zueinander ins Verhältnis gesetzt werden – im Regierungsbezirk Köln mit knapp 31 Prozent, wie die Statistischen Bundes- und Landesämter ermittelt haben. Am niedrigsten ist sie in der Region Chemnitz. Dort bezahlen die Menschen gut 21 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttokaltmiete.

Durchschnittliche Bruttokaltmieten je Quadratmeter in Deutschland  2022:

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 

Mit Wohneigentum ist die Lage ähnlich, da die meisten einen ähnlich hohen Anteil für die Tilgung des Kredits aufwenden. Sie sind jedoch wie Steuern und Versicherungen nicht Teil der privaten Konsumausgaben und werden hier nicht näher betrachtet.

Spartipp: Wer seltener umzieht, kann im Durchschnitt mit einer Ersparnis rechnen. Je länger Menschen in ihrer Wohnung wohnen, desto geringer ist die Mietbelastung relativ zum Einkommen, wie die Daten zeigen.

Nutzen Sie unseren Haushaltsrechner, um einen Anhaltspunkt zu ermitteln, was Sie finanziell jeden Monat für den Alltag zur Verfügung haben.

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Steigende Ausgaben für Wärme, Licht und Benzin

Knapp 7 Prozent ihrer gesamten Konsumausgaben wendeten die Menschen in Deutschland für Strom und Heizung auf. Für die Wohnenergie musste dabei erheblich mehr gezahlt werden als noch im Jahr zuvor. Die Ausgaben stiegen von 155 Euro im Jahr 2021 auf 191 Euro ein Jahr danach. Dabei war die Energiepreisbremse sowie der im Jahr 2022 vom Staat übernommene Dezemberabschlag fürs Heizen schon berücksichtigt.

Für Wohnen einschließlich Energie ergaben sich somit durchschnittliche Kosten von 1.025 Euro im Monat je Haushalt.

Um mehr als 26 Prozent gestiegen sind die Ausgaben fürs Tanken auf im Durchschnitt 101 Euro von 80 Euro. Ohne den Tankrabatt von 30 Cent, der im Sommer 2022 galt, wäre der Anstieg noch höher ausgefallen. Immerhin: Seither sind die Preise für Diesel und Benzin wieder spürbar zurückgegangen.

Mobilität insgesamt schlägt mit 347 Euro zu Buche und ist damit der drittgrößte Posten. Er umfasst unter anderem Ausgaben für das Auto und Bahntickets.              

Spartipp: Prüfen Sie regelmäßig, ob Sie Energie – sei es Gas, Strom oder Ähnliches – wieder günstiger beziehen können. Zum Winter 2023 hin sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr ein gutes Stück gefallen. Beachten Sie auch unsere Tipps zum effizienten Heizen und Stromsparen.

Lebensmittel: Ein variabler Kostenpunkt

Lebensmittel sind ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Lebenshaltungskosten. Die Preise für Nahrungsmittel variieren stark, je nach Ernährungsgewohnheiten und Einkaufsort. Laut Destatis geben Haushalte durchschnittlich 417 Euro pro Monat für Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Hier besteht Sparpotenzial, indem Sie auf Sonderangebote achten oder Markenprodukte durch günstigere Alternativen ersetzen.

Freizeit und Urlaub

Mal auswärts essen gehen oder in den Urlaub fahren: 177 Euro gaben die deutschen Haushalte dafür monatlich aus. Hinzu kommen 67 Euro im Mittel für Pauschalreisen. Das macht im Jahr: 2.928 Euro.

Auch zu Hause soll es gemütlich sein und alles funktionieren. Für Haushaltsgeräte und Innenausstattung wurden 170 Euro ausgegeben.

Größer ist der Anteil, den Freizeit, Sport und Kultur einnehmen. Fast 9 Prozent des ausgegebenen Geldes wurde für die kleinen Annehmlichkeiten des Alltags verwendet – macht 245 Euro im Monat.

Bekleidung und Schuhe

Shoppen gilt einigen als Hobby, anderen als notwendiges Übel. Der Anteil an den monatlichen Gesamtausgaben ist jedenfalls eher gering. 103 Euro monatlich fließen in einem deutschen Haushalt in Bekleidung und Schuhe. Vergleichen Sie sich gerne: Da der durchschnittliche Haushalt etwa zwei Personen zählt, liegt der Mittelwert pro Person im Jahr bei grob 600 Euro.

Interessant dabei ist, dass die Ausgaben sogar leicht gesunken sind über die Jahre. Für 2017 hatte Destatis noch monatliche Ausgaben von 110 Euro ermittelt.

Ausgaben auswerten und Geld verdienen

Die Daten zu den Lebenshaltungskosten ermittelt das Statistische Bundesamt über die Angaben von Freiwilligen. Wenn Sie Ihre Daten auch anonymisiert teilen möchten, erhalten Sie dafür vom Statistischen Bundesamt 70 Euro Aufwandsentschädigung. Alles weitere erfahren Sie auf der zugehörigen Website .

Internet und Handy

Ohne Internet und Telefon ist für viele das Leben heute nicht mehr denkbar. Im Durchschnitt lässt sich ein Haushalt „Information und Kommunikation“ 122 Euro im Monat kosten.

Spartipp: Ein DSL- oder Mobilfunkvertrag, der schon länger als zwei Jahre läuft, kommt Sie meistens teuer zu stehen. Denn oftmals sind die Angebote so aufgebaut, dass Sie im ersten Jahr weniger zahlen als im zweiten. Nach Ablauf der typischerweise zweijährigen Vertragslaufzeit lohnt sich ein Wechsel in der Regel. Beachten Sie die Kündigungsfrist und stellen Sie sich am besten rechtzeitig eine Erinnerung in Ihren digitalen Terminkalender ein.

Sparen und Budgetieren

Um mit den steigenden Lebenshaltungskosten umzugehen, ist es wichtig, ein gutes Verständnis für das eigene Geld und die monatlichen Ausgaben zu entwickeln. Ein Haushaltsbuch kann dabei helfen, den Überblick zu behalten und Sparpotenziale zu identifizieren. Es ist ratsam, regelmäßig Einnahmen und Ausgaben zu vergleichen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Am einfachsten geht das digital mit dem Finanzplaner der Sparkassen. Sie finden die Funktion in Ihrem Online-Banking und in Ihrer Sparkassen-App.

Vertragsoptimierung mit dem Sparkassen Finanzplaner

Sie haben keine Zeit und Muße, all Ihre Verträge im Blick zu behalten? Das Wechseln erscheint Ihnen zudem zu mühsam? Wir können Sie gut verstehen. Deswegen enthält der Finanzplaner der Sparkassen nun auch die Vertragsoptimierung.

Automatisch erkennt der Finanzplaner Ihre regelmäßigen Ausgaben und kategorisiert diese Fixkosten entsprechend. Wenn Sie beispielsweise Ihre DSL-Gebühren bezahlen, können Sie im Finanzplaner die Option „Vertrag wechseln“ wählen. Mit Unterstützung der Sparkassen-Partner Verivox und aboalarm können Sie dann gegen eine Gebühr bequem und sicher den Anbieter wechseln oder Ihren Vertrag kündigen.

Verpassen Sie auch keine Kündigungsfrist mehr. Die Erinnerungsfunktion weist Sie rechtzeitig auf auslaufende Verträge hin.

Aktivieren Sie den Finanzplaner in Ihrem Online-Banking.

Fazit

Durch bewusstes Budgetieren und Anpassen der Ausgaben können Sie auch in Zeiten hoher Lebenshaltungskosten gut wirtschaften. Verschaffen Sie sich dazu einen Überblick über Ihre Finanzen.

Machen Sie mehr aus Ihrem Geld

Die Beraterinnen und Berater Ihrer Sparkasse helfen Ihnen bei allen Finanzfragen gern persönlich weiter.
Zu Ihrer Sparkasse

Häufige Fragen zu den Lebenshaltungskosten

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Was gehört zu den Lebenshaltungskosten?

Zu den Lebenshaltungskosten zählen alle Ausgaben, die für das tägliche Leben notwendig sind. Dazu gehören Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, Bekleidung, Gesundheitspflege, Verkehrsmittel, Freizeitaktivitäten und Ausgaben für Bildung. Diese Kosten variieren je nach Lebensstil, Wohnort und persönlichen Bedürfnissen.

Die monatlichen Lebenshaltungskosten hängen stark von der Region, der Haushaltsgröße und dem Lebensstil ab. Durchschnittlich liegen die Kosten in Deutschland für einen Einpersonenhaushalt bei etwa 1.800 Euro pro Monat. In Haushalten mit mehreren Personen sind die Kosten entsprechend höher. Für die durchschnittliche Haushaltsgröße liegen sie bei etwa 2.800 Euro.

Für eine einzelne Person liegen die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland laut Statistischem Bundesamt bei etwa 1.800 Euro pro Monat. Diese Zahl kann jedoch je nach Lebensstil und Wohnort variieren.

Die Lebenshaltungskosten werden durch die Summierung aller regelmäßigen Ausgaben eines Haushalts berechnet. Dazu gehören feste Kosten wie Miete und Nebenkosten sowie variable Kosten wie Lebensmittel, Freizeit und persönliche Ausgaben. Das Statistische Bundesamt setzt dabei auf die freiwillige Befragung privater Haushalte. Tagebuchgestützt machen diese Haushalte Angaben zu Ihren Ausgaben. Dies wird als Laufende Wirtschaftsrechnung (LWR) bezeichnet und unter anderem beim Festlegen der Bürgergeld-Sätze berücksichtigt.

Die Lebenshaltungskosten steigen aus verschiedenen Gründen. Dazu gehören knapperer Wohnraum, was zu steigenden Miet- und Immobilienpreisen führt, höhere Kosten für Rohstoffe, Energie und Lebensmittel sowie allgemeine wirtschaftliche Veränderungen. Politische und ökonomische Ereignisse können ebenfalls Einfluss auf die Lebenshaltungskosten haben.

Die Lebenshaltungskosten sind in München und Frankfurt am Main am höchsten. Diese Städte zeichnen sich durch hohe Mietpreise aus. München ist beispielsweise ein Viertel teurer als der Bundesdurchschnitt, wie das Institut der deutschen Wirtschaft  zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ermittelt hat.

Ohne Wohnen sind die Unterschiede jedoch marginal, sprich die Preise für Nahrungsmittel und Kleidung unterscheiden sich deutschlandweit kaum. So ist das Preisniveau in der günstigsten Region, dem Landkreis Leer, nur 1,7 Prozent niedriger als im Bundesdurchschnitt. In der teuersten Region, Stuttgart, reichen hingegen schon 4,2 Prozent mehr Geld, um sich das Gleiche leisten zu können wie im bundesweiten Durchschnitt.

Das hängt von Ihrem individuellen Lebensstil und Ihrem Wohnort ab. Eine allgemeine Faustregel besagt, dass etwa 50 Prozent des Nettoeinkommens für Grundbedürfnisse sowie 30 Prozent für Freizeit und Co. eingeplant werden sollten. Es ist jedoch wichtig, Ihre persönlichen Umstände zu berücksichtigen und möglicherweise ein Budget anzupassen, das Ihren Bedürfnissen entspricht.

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