Wenn Sie länger außer Haus sind oder schlafen gehen, sollten die Heizungen in der Wohnung oder im Haus runtergeregelt werden. Dies gilt übrigens auch für Fußbodenheizungen, bei denen sich meistens komfortabel die Uhrzeiten voreinstellen lassen. Dieser Tipp liegt so nahe und wird doch zu selten beherzigt.
Achten Sie aber immer darauf: Schalten Sie Ihre Heizung gerade bei niedrigen Außentemperaturen nie ganz aus. Wenn Sie gar nicht heizen, kühlt die Wohnung stark aus, der Feuchtigkeitsanteil in der Luft steigt und das Risiko für Schimmel steigt.
Heizkörper entlüften
Sie können die Leistungsfähigkeit Ihrer Heizungen
optimieren, indem Sie sie regelmäßig zu Beginn der Heizperiode warten lassen
oder die Heizkörper einfach selbst entlüften. Über die Jahre füllt sich der
Heizkörper mit immer mehr Luft und verdrängt das enthaltene Wasser. Mitunter
hören Sie Gluckergeräusche – dann ist die Heizleistung stark vermindert: Nicht
selten leistet sie nur noch 20 Prozent. Deshalb prüfen Sie, wie gut der
Heizkörper gefüllt ist. Dazu benötigen Sie einen Entlüftungsschlüssel. Der
kostet im Baumarkt etwa 1,50 Euro – oder Sie fragen in der Nachbarschaft nach
einer Leihgabe. Halten Sie ein Gefäß unter das Heizungsventil und öffnen es
dann mit dem Entlüftungsschlüssel. Nun sollte ein leises Zischen zu hören sein.
Die Luft entweicht. Jetzt lassen Sie die Heizung so lange aufgedreht, bis
Wasser ins Gefäß läuft. Das war’s. Der Heizkörper ist nun optimal gefüllt und
bringt wieder mehr Leistung, während Sie Heizkosten sparen.
Wärmestau verhindern
Um die Heizleistung weiter zu steigern, sollte die Wärme
ungehindert in den Raum ziehen. Stellen Sie deshalb keine großen Möbel direkt
vor die Heizkörper und verzichten Sie auf aparte Heizkörperverkleidungen. Auch
lange Gardinen und Vorhänge können verhindern, dass sich die warme Luft optimal
im Raum verteilt. Ist der Heizkörper also gut sichtbar, verhindern Sie
Wärmestau.
Nicht jeder Raum benötigt dieselbe Temperatur
Das Wärmeempfinden jedes Menschen ist unterschiedlich. Natürlich sollen Sie beim Heizen Ihre eigene Wohlfühltemperatur berücksichtigen – jedoch muss nicht jeder Raum dieselbe Temperatur haben. Das empfiehlt etwa das Bundesumweltamt :
- Im Wohnzimmer gilt als allgemeiner Richtwert eine Temperatur von 20 Grad,
- in Arbeitsräumen bis zu 18 Grad,
- in der Küche 18 Grad,
- im Schlafzimmer etwa 17 Grad,
- in Kinderzimmern 18 Grad,
- im Bad behagliche 23 Grad.
0Prozent Energie
sparen Sie, wenn Sie die Raumtemperatur beim Heizen um ein Grad reduzieren.
Nicht ganz dicht? Fenster isolieren
Sie sitzen im beheizten Zimmer, aber Ihnen ist trotzdem kalt? Unser Tipp: Mit einer Kerze können Sie testen, ob Zugluft das Problem ist. Stellen Sie kurz ein Teelicht auf Ihr Fensterbrett.
Wenn die Kerze flackert, ist Ihr Fenster nicht optimal abgedichtet. Mit Dichtungsband aus dem Baumarkt können Sie schnell das Problem selbst beheben und wieder richtig heizen.
Immer wieder mal Stoßlüften
Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Experten und Expertinnen empfehlen Stoßlüften. Dabei öffnen Sie die Fenster weit für fünf Minuten. So strömt feuchte und sauerstoffarme Luft hinaus und Frischluft kommt ins Zimmer – das bringt viel mehr, als würden Sie die Fenster nur ankippen. Außerdem kühlen Ihre Wände nicht so stark aus wie bei einer stundenlangen Kipplüftung.
Heizkosten sparen mit Pflanzen
Pflanzen tragen zu einem besseren Raumklima bei – und helfen
sogar dabei, die Heizkosten zu senken. Denn Pflanzen geben 98 Prozent des
Wassers, das sie aufnehmen, wieder an die Luft ab. So steigern sie die
Luftfeuchtigkeit in einem Raum. Und Räume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit
empfinden Menschen als wärmer. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
empfiehlt Grünlilien, Zyperngras und Papyrus.
Die Klimawende beginnt mit Klimawänden: Dach und Gemäuer dämmen
Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer sollten in eine
gute Dämmung des Dachs und der Außenwände investieren. Mit einer modernen
Dämmung der Außenfassade lassen sich bis 25 Prozent und mit einer Dachdämmung
rund 15 Prozent der Heizkosten einsparen. Bei Neubauten können Sie sich sicher
sein, dass diese die Mindeststandards der Energieeffizienz erfüllen, die der
Gesetzgeber in der Energieeinsparverordnung (EnEV) festlegt. Erwägen Sie eine
Sanierung: der Umwelt zuliebe und um Ihre Heizkosten langfristig zu reduzieren.
Dafür können Sie sogar staatliche Fördermittel beantragen. Die vorgeschlagene Novelle
des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sieht dazu vor, dass ab 2024 in Neubauten
innerhalb von Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert werden dürfen, die
zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Die Heizungsmodernisierung – auf Dauer kostengünstiger, sofort umweltfreundlicher
Mit modernen Heizungsanlagen und Heizkörpern können Sie Ihre Energiekosten um bis zu 40 Prozent senken. Neben Öl und Gas gibt es mittlerweile auch für Privathaushalte nachhaltige Alternativen, die auf regenerative Energien setzen. Beispiele dafür sind Pelletheizungen, Wärmepumpen, Solaranlagen oder Blockheizkraftwerke.
Wenn Sie eine Heizungserneuerung planen, können Sie sich Unterstützung von einem Heizungsinstallateur oder einem professionellen Energieberater holen. Falls Sie mehrere Modernisierungsmaßnahmen durchführen wollen, sollten Sie die Reihenfolge der einzelnen Schritte beachten. Zum Beispiel ist es sinnvoll, erst die Wände zu dämmen und anschließend in eine neue Heizung zu investieren. So gehen Sie sicher, dass Sie Ihre Anlage nicht zu groß dimensionieren und Ihre Anschaffungskosten nicht zu hoch sind.
Der mechanische Heizregler:
Ja klar, der weiße Regler an der Seite des Heizkörpers (der
Thermostat), dient dazu, die Temperatur einzustellen. Aber welche Stufe
verheißt welche Temperatur? Das wissen nur wenige. Dabei ist das richtige
Heizen ganz einfach. Bei den meisten Herstellern gilt als Faustregel:
- Stufe 1 entspricht etwa einer Temperatur von 12 Grad,
- Stufe 2 etwa 16 Grad,
- Stufe 3 ist die begehrteste und auf 20 Grad justiert,
- Stufe 4 auf 24 Grad,
- Stufe 5 auf sommerliche 28 Grad.
Der digitale Heizregler:
Bei Smart-Home-Produkten zeigen Thermostate inzwischen auch
direkt am Regler digital die eingestellte Temperatur an. Selbstverständlich
lässt sich so ein intelligenter Temperaturregler auch per Smartphone von
unterwegs bedienen. Und: Die programmierbaren Thermostate können durch das
sogenannte Echtzeitverhalten im besten Fall noch weitere zehn Prozent der
Energie und Heizkosten einsparen.
Die aktuelle Situation in deutschen Haushalten
Der „Wärmemonitor“ (26.10.2022) vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) dämpft diese Hoffnungen. Denn die repräsentative Studie zeigt, dass immer noch viele Häuser und Wohnungen für die Klimakrise nicht genügend gerüstet sind. Und die hohen Heizkosten (das DIW geht von einer Verdopplung aus) werden viele private Haushalte noch stark belasten.
Machen Sie mehr auf Ihrem Geld
Häufige Fragen zum Heizen
Sollte man die Heizung immer anlassen?
Wenn die Außentemperaturen kalt sind – und wenn Sie nicht lange abwesend oder gar auf Reisen sind – sollten Sie die Heizung nicht ganz ausschalten. Aber unbedingt runterregeln. Richtig heizen bedeutet auch, die Temperatur abzusenken, wann immer es möglich ist. So sparen Sie Energie und Geld.
Ist es sinnvoll, die Heizung nachts auszustellen?
Nein, besser nicht. Der Raum würde zu sehr abkühlen und
benötigt dann wieder viel Energie, um wärmer zu werden. Aber den Thermostat
(Heizungsregler) um 1 bis 2 Stufen runterzudrehen (also die Temperatur im Raum
um 4 vier bis 8 Grad zu senken) – das ist angemessen, spart Energie und Geld.
Sollte man beim Lüften die Heizung ausmachen?
Wenn Sie mehrmals am Tag (2- bis 4-mal) für ein paar Minuten stoßlüften, regeln Sie die Heizung kurz herunter. Wichtiger Tipp, um Heizkosten zu sparen: Kippen Sie Ihre Fenster möglichst selten an. Wenn die Fenster offen sind, versucht die Heizung die kalte Luft direkt zu erwärmen. Da die kalte Luft meist direkt am Thermostat unterhalb des Fensters vorbeiströmt, öffnet sich das Ventil besonders weit und die Heizung heizt entsprechend kräftig. Doch damit heizen Sie letztlich nur die Umwelt, da unablässig kalte Luft ins Zimmer nachströmt und die warme Luft nach draußen.
Was bringen neue Thermostate?
Veraltete, also mechanische Thermostate lassen sich nicht so präzise
regeln. Mit neuen Thermostaten, beispielsweise elektronischen, können
Sie die Heizkosten spürbar senken: laut Umweltbundesamt
etwa um zehn Prozent. Digitale Thermostate sind nicht nur intelligent, weil sie
sich auf das Heizverhalten der Verbraucher und Verbraucherinnen schnell von
selbst einstellen – sie sind auch sehr komfortabel. Meist sind die Thermostate
normiert – und alte lassen sich problemlos gegen neue austauschen.
Ja, denn sie haben kurze Vorlaufzeiten und halten die Wärme länger. Außerdem verteilen Fußbodenheizungen die Wärme gleichmäßiger. Zwar sind sie in der Anschaffung teurer, aber es lassen sich auf Dauer etwa 10 Prozent Heizkosten einsparen.
Das kommt auf den Zustand des Altbaus an, beispielsweise auf die Dämmung. Grundsätzlich ist von der Gasheizung über Pelletheizung bis zur Solaranlage vieles möglich. Doch nicht alle Heizungen sind effizient und klimafreundlich. Welche Arten von Heizungen es gibt, was sie kosten und wie nachhaltig sie sind: Für ihre persönliche Energiewende haben wir alle Informationen zusammengefasst.
Wenn die Heizung älter als 20 Jahre ist, sollten Sie über eine neue Investition nachdenken. In diesem Fall auch, wenn die Heizung noch ihren Dienst macht. Dann tun Sie mit schneller Wirkung der Umwelt etwas Gutes. Sie sparen reichlich Energie und demnach Heizkosten. Wenn Sie mit der neuen Heizung zusätzlich richtig heizen, sparen Sie zusätzlich Geld.