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Eine Hand hält einen Geldbeutel mit Geld. Im Hintergrund ist ein Einkaufskorb zu sehen.

Neuer Preisalarm – frisst die Inflation wieder unser Geld?

Hohe Kosten verunsichern
Die Teuerung hat in Deutschland zum Jahresende 2024 wieder deutlich zugelegt. Viele Menschen und Unternehmen fragen sich nun, wie es in diesem Jahr weitergeht. Unser Experte erklärt die Hintergründe und beleuchtet, was das für Ihre Finanzen bedeutet.

Die Hoffnung auf ein Ende starker Preisanstiege hat sich zum Jahresende 2024 zerschlagen: Im Dezember kletterte die Inflationsrate in Deutschland auf 2,6 Prozent. Damit fiel sie deutlich höher aus, als von Ökonominnen und Ökonomen erwartet. Besonders Dienstleistungen verteuerten sich mit 4,1 Prozent überdurchschnittlich stark. Lebensmittel kosteten im Schnitt gut 2 Prozent mehr.

Im September hatte die Preissteigerung mit 1,6 Prozent noch den niedrigsten Stand seit Februar 2021 markiert. Die Gesamtinflation fiel für 2024 mit 2,2 Prozent zwar moderat aus. Aber die jüngsten Entwicklungen deuten auf neue Herausforderungen für private Haushalte und Unternehmen hin. Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, analysiert die aktuelle Entwicklung. Er wagt einen Ausblick und sagt außerdem, was Sie als Privatanlegerinnen und -anleger jetzt beachten sollten.

3 Fragen zu Geld an

Dr. Ulrich Kater

Chefvolkswirt der Deka

Herr Dr. Kater, die Inflation ist zum Jahresende 2024 überraschend auf 2,6 Prozent gestiegen. Mit welcher Entwicklung müssen wir in diesem Jahr rechnen?

Nach der historisch hohen Inflationswelle der vergangenen beiden Jahre ist die Teuerung weiter auf dem Rückzug, da ändern auch die letzten Zahlen nichts. Denn da waren kurzfristige Sondereffekte am Werk. Wir rechnen schon in den kommenden Monaten wieder mit sinkenden Raten. Insgesamt sollte sich die Inflation im Gesamtjahr im Euroraum auf knapp über 2 Prozent einpendeln, für Deutschland vielleicht mit einem oder zwei Zehntel Prozentpunkte darüber.

Viele Unternehmen kämpfen bereits mit steigenden Kosten. Wie wirkt sich eine anhaltend höhere Inflation auf die Wirtschaft aus und was bedeutet das für Arbeitsplätze und Löhne?

Die Tariflohnsteigerungen waren angesichts der hohen Inflation der vergangenen Jahre ebenfalls sehr hoch. Unternehmen und Beschäftigte müssen jetzt austarieren, wie weit die Einkommenszuwächse noch gehen können. Die künftigen Tarifabschlüsse werden wieder geringer ausfallen.

Welche Konsequenzen sollten Privathaushalte aus dem erneuten Anstieg der Preise ziehen? Sollten sie ihre Investitionen anpassen?

Für viele Konsumenten ist die Inflation erst dann beendet, wenn die Preise auf das Niveau von 2021 zurückkgekehrt sind. Das wird aber nicht geschehen. Wenn es von den Statistischen Ämtern heißt, die Inflation sei vorbei, bedeutet das, dass die Preise von jetzt ab nicht mehr weiter übermäßig ansteigen. Der Ausgleich der bisherigen Preissteigerungen findet über steigende Einkommen, also die hohen Tariflohnsteigerungen und Sonderzahlungen der vergangenen zwei Jahre statt.

In der Summe aller privaten Haushalte ist das auch schon geschehen: In Deutschland liegen die realen verfügbaren Einkommen schon wieder höher als vor der Hochinflationsphase. Es benötigt allerdings noch Zeit, bevor die „Inflationspsychologie“ der privaten Haushalte überwunden ist. Also bis die Konsumenten sich nicht mehr ärmer fühlen durch die hohen Preise. Wenn die Inflation in den Überlegungen der Wirtschaftsteilnehmer keine Rolle mehr spielt, wird auch die Ausgabebereitschaft steigen und die gegenwärtig überdurchschnittliche Sparquote wieder fallen. Wir rechnen damit, dass dies in Deutschland im Laufe des Jahres in Gang kommt.

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Stand: 22.01.2025

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