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Diese Chancen und Risiken bergen Unternehmensanleihen

Geldanlage in Anleihen
Unternehmensanleihen bieten oft einen höheren Zinssatz als Staatsanleihen. Und können je nach Auswahl sicherer sein als beispielsweise der Kauf einzelner Aktien. Genug Gründe, sie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Feste Laufzeiten, ein fester Zinssatz, eine gute Rendite – in den aktuellen Zeiten klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Und ja: Ein Vergleich mit dem Festgeld von früher ist tatsächlich nicht angebracht. Denn es gibt je nach Bonität des Emittenten auch einige Risiken beim Handel mit Unternehmensanleihen.


Das Wichtigste in Kürze:

So funktionieren Unternehmensanleihen

Unternehmensanleihen werden auch „Corporate Bonds“ genannt. Unternehmen verwenden diese als Alternative zur Kreditaufnahme bei Sparkassen oder Banken. Einerseits kommen manche Unternehmen über die Anleihen günstiger an Kapital. Andererseits haben vor allem junge Unternehmen häufig noch nicht die nötigen Sicherheiten, die für eine klassische Kreditvergabe nötig sind. Um ihre Liquidität zu sichern, greifen sie daher auf Unternehmensanleihen zurück.

Unternehmensanleihen werden in der Regel zunächst im Rahmen der sogenannten Erstemission von professionellen Anlegerinnen und Anlegern sowie Institutionen wie etwa der Europäische Zentralbank (EZB) gekauft. Mit dem Kauf leihen diese den Unternehmen Geld. Dieses Geld zahlen die Unternehmen nach einer festgelegten Laufzeit zurück. Außerdem bezahlen sie den Anlegerinnen und Anlegern jährlich Zinsen (auch „Kupon“ genannt) in festgelegter Höhe.

Während der gesamten Laufzeit können die Anleihen daraufhin an der Börse gehandelt werden. Verkauft ein professioneller Anleger oder eine Anlegerin, können auch Privatanlegerinnen und -anleger zugreifen. Durch den Handel an der Börse kann möglicherweise zusätzlich zu den Zinsen eine Rendite über Kurssteigerungen erzielt werden, indem Investorinnen und Investoren ihre Unternehmensanleihen vor Ende der Laufzeit verkaufen. Kursverluste sind beim Verkauf allerdings ebenfalls möglich.

Zu welchem Zinssatz die Unternehmensanleihen ausgegeben werden, hängt unter anderem von der Bonität, also Kreditwürdigkeit, der einzelnen Unternehmen ab. Je niedriger die Bonität, desto höher das Ausfallrisiko und folglich die Zinsen für den Anleger oder die Anlegerin. Wie kreditwürdig ein Unternehmen ist, wird von Ratingagenturen festgelegt.

Vorteile

Vorteile des Investments in Unternehmensanleihen:

  • Die Zinsen sind oft höher als beispielsweise bei Staatsanleihen.

  • Die Anlage lässt sich gut planen, weil die Höhe der Zinsen von vornherein feststeht.

  • Neben den festen Zinsen gibt es eine zusätzliche Renditechance über Kurssteigerungen beim Verkauf vor Laufzeitende an der Börse.

Nachteile

Nachteile des Investments in Unternehmensanleihen:

  • Das Ausfallrisiko ist oft höher als beispielsweise bei Staatsanleihen.

  • Je nach Bonität des Unternehmens kann es riskant sein zu investieren.

  • Beim Verkauf an der Börse sind Kursverluste möglich.

  • Je nach Unternehmensanleihe kann es schwierig sein, rasch an der Börse zu verkaufen.

Tipp: Anleihen-Fonds oder Anleihen-ETFs investieren in viele Anleihen auf einmal und reduzieren damit durch Streuung das Ausfallrisiko.

Häufige Fragen zu Unternehmensanleihen

Unternehmensanleihen sind Wertpapiere, die Unternehmen ausgeben, um sich Kapital zu beschaffen. Am Primärmarkt erwerben zunächst in der Regel professionelle Investorinnen und Investoren die Anleihen. Verkaufen sie diese an der Börse, können auch private Anlegerinnen und Anleger Unternehmensanleihen erwerben und handeln.

Vereinfacht gesprochen funktioniert sie so: Ein Unternehmen leiht sich mit der Herausgabe von Unternehmensanleihen Geld. Dafür bezahlt es den Käuferinnen und Käufern der Anleihen jährlich Zinsen (sogenannter Kupon). Am Ende der vereinbarten Laufzeit erhalten sie ihr Geld zurück. Tatsächlich wird es unter anderem dadurch komplexer, dass die Anlegerinnen und Anleger die Anleihen an der Börse handeln können. Je nach Bonität des Unternehmens ist auch mit einem entsprechenden Ausfallrisiko zu rechnen.

Mittelständische Unternehmen geben ebenso Anleihen aus wie große Industriebetriebe. Oft haben die Anleihen Ersterer kürzere Laufzeiten als die der großen Unternehmen.

Das hängt vor allem von der Bonität des jeweiligen Unternehmens ab. Ratings geben darüber Aufschluss. Je besser die Bonität, desto sicherer ist die Geldanlage – desto geringer sind aber auch die Zinsen. Mit der breiten Streuung in Anleihen-Fonds oder Anleihen-ETFs können Sie Ihr Risiko ebenfalls reduzieren.

Achten Sie auf die Ratings des jeweiligen Unternehmens durch unabhängige Ratingagenturen. Investieren Sie nur in Unternehmensanleihen von Unternehmen, über die Sie sich genau informiert haben. Und bedenken Sie, dass hohe Zinsen in der Regel mit einem erhöhten Risiko einhergehen.

Anleihen können Sie online über Ihr Depot erwerben. Als Handelsplätze kommen dabei beispielsweise Xetra oder die Börse Frankfurt sowie die Börsen Stuttgart, München und Düsseldorf infrage.

Welche Anlageformen für Sie sinnvoll sind, hängt von Ihrer Situation und Ihren persönlichen Zielen ab. Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin analysiert gern im persönlichen Gespräch mit Ihnen, wie Sie gezielt sparen oder Ihr Vermögen optimieren können.

Nein, je nach Bonität des Emittenten besteht ein unterschiedlich hohes Ausfallrisiko.

Einerseits können Anlegerinnen und Anleger eine Rendite aus den jährlich ausbezahlten Zinsen (Kupon) erzielen. Andererseits ist beim Verkauf vor Ablauf der Laufzeit unter Umständen eine Rendite aus Kurssteigerungen möglich.

Unternehmen verkaufen Anleihen, um Kapital zu beschaffen. Unternehmensanleihen bilden insofern für diese eine Alternative zur Kreditaufnahme bei Sparkassen oder Banken.

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