Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld – so zu sparen, wie es früher oft üblich war, funktioniert heute in der Regel nicht mehr. Denn die Zinsen fallen häufig geringer aus als die Inflation. Passende Fonds können eine Alternative für alle bieten, die Wert auf eine Rendite legen, dafür aber kein allzu großes Risiko eingehen möchten. Doch bevor Sie investieren, sollten Sie den Unterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs kennen.
Exchange Traded Funds (ETFs) und aktiv gemanagten Fonds ist gemeinsam, dass sie viele Wertpapiere in einem Paket enthalten.
Bei aktiv gemanagten Fonds übernimmt ein professionelles Fondsmanagement die Auswahl der Werte und überprüft diese regelmäßig. Dafür fallen höhere Gebühren an als bei ETFs.
ETFs bilden automatisiert einen bestimmten Börsenindex nach. Ziel ist es, den Index so genau nachzubilden, dass die Wertentwicklung des ETFs analog zum jeweiligen Index verläuft, der ETF also wie der Markt steigt und fällt.
Das sind aktiv gemanagte Investmentfonds
Aktiv gemanagte Fonds können Sie bei einer Sparkasse, Bank oder Fondsgesellschaft kaufen. Die Fonds werden von Fondsmanagerinnen und Fondsmanagern zusammengestellt. Diese wählen aus, welche Werte im Fonds enthalten sind und passen ihre Auswahl regelmäßig an. Dabei gibt es unterschiedliche Investmentfonds. Ein paar Beispiele:
- Aktienfonds: Sie enthalten Aktien, also Anteile von börsennotierten Unternehmen.
- Rentenfonds: Sie enthalten Anleihen, beispielsweise Staatsanleihen.
- Geldmarktfonds: Sie enthalten verschiedene Geldmarktpapiere, die nur noch eine kurze Restlaufzeit haben.
- Mischfonds: Sie enthalten verschiedene Anlageklassen, beispielsweise Aktien, Anleihen und Rohstoffe.
Was alle gemeinsam haben: Durch die Zusammenstellung der jeweiligen Werte soll eine besonders hohe Rendite erzielt werden. Der Fonds soll besser performen als der jeweilige Markt.
Weil außerdem immer viele Wertpapiere in einem Fonds enthalten sind, ist das Risiko von Ausfällen geringer als beim Einzelkauf. Dieses verteilt sich, sodass einzelne Ausfälle ausgeglichen werden können. Das Fondsmanagement kann außerdem je nach Risikobereitschaft und Sicherheitsbedürfnis der Anlegerinnen und Anleger Fonds passend für verschiedene Anlegertypen auflegen.
Durch den Arbeitsaufwand, aktiv gemanagte Fonds zusammenzustellen und die darin enthaltenen Werte regelmäßig anzupassen, wird für diese Investmentfonds eine Gebühr fällig, die in der Regel über der für ETFs liegt.
Das sind ETFs
ETFs sind börsengehandelte Indexfonds. Das heißt, Sie können sie über Ihr
Investieren Sie nun beispielsweise in einen ETF, der den DAX nachbildet, bekommen Sie eine Rendite analog zur Wertentwicklung des DAX. Das bedeutet: Steigt der DAX, steigt der Wert des jeweiligen ETFs genauso. Fällt der DAX, fällt auch der Wert des ETFs analog. Wie das möglich ist? Da gibt es unterschiedliche Ansätze. Die DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen, bildet dafür den jeweiligen Index nach Möglichkeit physisch nach. Das bedeutet: Sie kauft die Wertpapiere des jeweiligen Index in gleicher Proportion für den ETF. Bildet ein ETF beispielsweise den DAX nach, sind die 40 DAX-Unternehmen enthalten. Das ist besonders transparent, weil die Anlegerinnen und Anleger damit genau wissen, was sie kaufen.
Für das Fondsmanagement bedeutet dieses Vorgehen außerdem weniger Arbeit als bei einem aktiv verwalteten Fonds. Denn sie müssen die Werte nur dann anpassen, wenn sich der DAX selbst verändert, beispielsweise als der DAX im September 2021 von 30 auf 40 Unternehmen gewachsen ist. Dadurch ist die Verwaltungsgebühr bei ETFs in der Regel wesentlich geringer als bei aktiv gemanagten Aktienfonds.
Merkmale eines aktiv gemanagten Aktienfonds
- Ziel
Performen besser als der jeweilige Markt.
- Weg
Es erfolgt eine aktive Auswahl und regelmäßiges Anpassen des Aktienpakets durch Fondsmanagerinnen und Fondmanager.
- Rendite
Neben einer Chance auf eine Rendite über Kurssteigerungen können Anlegerinnen und Anleger möglicherweise von einer Rendite aus Dividendenausschüttungen profitieren.
- Sicherheit
Dadurch, dass im aktiv gemanagten Fonds eine Vielzahl von Aktien enthalten ist, wird das Risiko gestreut. Das ist sicherer als der Kauf einzelner Aktien.
- Risiko
Aktiv gemanagte Aktienfonds unterliegen Kursschwankungen. Sie sind daher vor allem für die mittel- bis langfristige Geldanlage geeignet.
- Verfügbarkeit
Sie können aktiv verwaltete Aktienfonds jederzeit wieder verkaufen.
- Kosten
In der Regel fallen höhere Verwaltungsgebühren als bei ETFs an.
- Kaufen
Anlegerinnen und Anleger können aktiv gemanagte Aktienfonds bei einer Sparkasse, Bank oder Fondsgesellschaft kaufen.
- Nachhaltigkeit
Es gibt Nachhaltigkeitsfonds.
Merkmale eines Exchange Traded Funds (ETFs)
- Ziel
Performen wie der jeweilige Markt.
- Weg
Passive Auswahl durch Nachbilden eines Börsenindex.
- Rendite
Neben einer Chance auf eine Rendite über Kurssteigerungen können Anlegerinnen und Anleger möglicherweise von einer Rendite aus Dividendenausschüttungen profitieren, wenn die ETFs physisch nachgebildete Aktienindexfonds sind, also tatsächlich den jeweiligen Index 1:1 enthalten. Mehr dazu lesen Sie auch in unserem Artikel zu Dividenden-ETFs.
- Sicherheit
Dadurch, dass im ETF eine Vielzahl von Aktien enthalten sind, wird das Risiko gestreut. Das ist sicherer als der Kauf einzelner Aktien.
- Risiko
ETFs unterliegen Kursschwankungen. Sie sind daher vor allem für die mittel- bis langfristige Geldanlage geeignet.
- Verfügbarkeit
Sie können ETFs jederzeit wieder verkaufen.
- Kosten
In der Regel fallen geringere Verwaltungsgebühren als bei aktiv verwalteten Aktienfonds an.
- Kaufen
Anlegerinnen und Anleger können börsennotierte Indexfonds über ihr Depot an der Börse oder bei einer Sparkasse, Bank oder Fondsgesellschaft kaufen.
- Nachhaltigkeit
Es gibt nachhaltige ETFs.
Fazit: Was ist besser – aktiv verwaltete Fonds oder ETFs?
Sie kennen nun die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs. Was bedeutet das nun für Ihr Investment? Leider lässt sich nicht pauschal beantworten, ob aktiv verwaltete Investmentfonds oder ETFs besser sind. Es gibt Fonds, denen es gelingt, wesentlich besser zu performen als der Markt, sodass sich die höhere Gebühr lohnt. Und es gibt ETFs, die sich durch die geringen Gebühren bei einer günstigen Marktentwicklung mehr lohnen als so mancher aktiv gemanagter Fonds.
Um zu beurteilen, welcher aktiv verwaltete Investmentfonds und welcher ETF voraussichtlich gut performen werden, nutzen viele Anlegerinnen und Anleger die Performancehistorie und andere Kennzahlen. Sie finden diese bei seriösen Fonds-Anbietern in der Produktübersicht zum jeweiligen Investmentfonds. Allerdings ist eine frühere Wertentwicklung keine Garantie für zukünftige Entwicklungen, sondern nur ein möglicher Indikator. Eine weitere Orientierung können Ratings von Agenturen wie S&P, Morningstar oder Feri Trust bieten.
So oder so müssen Sie sich nicht unbedingt zwischen aktiv verwalteten Investmentfonds und ETFs entscheiden. Eine mögliche Anlagestrategie wäre, Geld auf vielversprechende aktive Fonds und ETFs aufzuteilen. So streuen Sie das Risiko zusätzlich.
Sie interessieren sich für aktiv verwaltete Fonds, ETFs und andere Anlageformen?
Häufige Fragen zu ETFs und anderen Investmentfonds
1Was ist der Unterschied zwischen Fonds und ETFs?
Was ist der Unterschied zwischen Fonds und ETFs?
Fonds ist ein Überbegriff, der aktiv und passiv verwaltete Investmentfonds beinhaltet. ETFs (Exchange Traded Funds) gehören zu den passiv verwalteten Fonds. Alle ETFs sind also Fonds. Fonds sind aber nicht zwangsläufig ETFs. Im Gegensatz zu den passiv gemanagten ETFs werden aktiv gemanagte Investmentfonds von Fondsmanagern und Fondsmanagerinnen zusammengestellt und regelmäßig überprüft.
2Was ist der Unterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs?
Was ist der Unterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs?
Hinter aktiv verwalteten Investmentfonds stehen Fondsmanagerinnen und Fondsmanager, die die jeweiligen Wertpapiere, beispielsweise Aktien, gezielt auswählen und regelmäßig anpassen. Ziel ist es, eine besonders hohe Rendite zu erreichen. Eine Rendite ist durch Kurssteigerungen und bei Aktienfonds zusätzlich durch Dividendenausschüttungen möglich.
ETFs sind börsennotierte Indexfonds. Sie bilden einen Börsenindex passiv nach. Ziel ist es, dass sich der Wert des ETFs so entwickelt wie der jeweilige Index, beispielsweise der DAX. Die Anlegerinnen und Anleger profitieren also, wenn der jeweilige Index steigt. Bei einigen ETFs ist auch eine Rendite durch Dividendenausschüttungen möglich. Die Gebühren für ETFs sind in der Regel günstiger als für aktiv gemanagte Fonds.
3Ist ein ETF ein Fonds?
Ist ein ETF ein Fonds?
Ja. ETF steht für Exchange Traded Funds. Auf Deutsch bedeutet das börsennotierter Indexfonds. Ein ETF ist ein Fonds, der an der Börse gehandelt wird und einen bestimmten Index nachbildet.
4Was ist besser: ETF oder Fonds?
Was ist besser: ETF oder Fonds?
Achtung, auch ETFs sind Fonds, sie werden nur nicht aktiv von Fondsmanagern und Fondsmanagerinnen verwaltet. Ob ein ETF oder ein aktiv verwalteter Fonds besser ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt auf den jeweiligen ETF beziehungsweise aktiv gemanagten Fonds an. Mögliche Hinweise geben die Performancehistorie, weitere Kennzahlen und Ratings von Agenturen.
5Wie sicher ist ein ETF?
Wie sicher ist ein ETF?
Das kommt auf den jeweiligen ETF an.
6Sind ETFs aktiv gemanagt?
Sind ETFs aktiv gemanagt?
Nein. Im Unterschied zu aktiv gemanagten Investmentfonds sind ETFs börsennotierte Indexfonds, bilden also einen Index passiv nach. Auswahl und Anpassungen der Werte sind deshalb weniger aufwendig, weshalb die Gebühren für ETFs geringer sind als die von aktiv durch ein Fondsmanagement verwalteten Fonds.
7Sind aktiv gemanagte Fonds besser als ETFs?
Sind aktiv gemanagte Fonds besser als ETFs?
Das lässt sich pauschal nicht sagen. Grundsätzlich fallen für ETFs weniger Gebühren an als für aktiv gemanagte Aktienfonds. Die aktiv gemanagten Aktienfonds haben dafür die höheren Ziele: Der Markt soll geschlagen, nicht nur die Entwicklung nachgebildet werden. Ob sich die höheren Gebühren lohnen, ist dabei je nach Produkt unterschiedlich. Es gibt ETFs, die eine höhere Rendite haben als bestimmte aktiv gemanagte Fonds – aber auch diverse aktiv gemanagte Fonds schlagen bestimmte ETFs in Sachen Rendite.