Rund 13 Prozent der Unternehmen in Deutschland setzen derzeit künstliche Intelligenz (KI) ein – laut ifo-Konjunkturumfrage im Juni 2023. Weitere rund 9 Prozent planen den Einsatz und rund 37 Prozent besprechen Nutzungsmöglichkeiten in ihrem Betrieb. Die Firmen in Deutschland stehen jetzt vor der Herausforderung, gegebenenfalls bestehende Ängste oder Bedenken von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu nehmen und Risiken einzugrenzen, um die Chancen zu nutzen. Denn Letztere kann es reichlich geben.
Mittelständische Unternehmen können KI in zahlreichen Bereichen einsetzen, etwa im Kundenservice, zur Optimierung von Produktionsprozessen, Datenanalyse, Qualitätskontrolle und vorausschauenden Wartung.
Mit der gezielten Verwendung von künstlicher Intelligenz können viele Unternehmen unter anderem ihre Effizienz steigern, Ergebnisse verbessern und Kosten senken. Damit das gelingt, gilt es jedoch einige Herausforderungen zu meistern.
Um den gezielten und rechtssicheren Einsatz sicherzustellen, kann eine Beratung sinnvoll sein. Schulungen und weitere KI-Trainings bieten unter anderem die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren.
Künstliche Intelligenz (auch: KI, Artifizielle Intelligenz oder AI) ist, wenn ein Computer Aufgaben ausführt, für die bisher menschliches Denken benötigt wurde. Möglich ist eine solche Technologie durch die Verwendung von Algorithmen und Daten, um Muster zu erkennen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Dadurch kann KI etwa Aufgaben wie Spracherkennung, Bildverarbeitung und automatisierte Entscheidungsfindung bewerkstelligen.
Sicher ist, dass künstliche Intelligenz die Arbeitswelt in den nächsten Jahren massiv verändern wird. Als besonders betroffen gelten dabei Bürojobs. Das ist auch eines der Ergebnisse einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation ILO (2023). Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig, dass viele Bürojobs wegfallen werden. Laut derselben Studie wird KI insgesamt wahrscheinlich sogar eher Arbeitsplätze schaffen, als diese zu zerstören. Vielmehr wird es eine vermehrte „Zusammenarbeit“ von menschlicher und künstlicher Intelligenz geben.
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glauben laut einer Forbes-Umfrage 2023, dass KI die Beziehungen zu ihrer Kundschaft verbessern und die Produktivität steigern wird.
Um KI erfolgreich zu implementieren, geht es zunächst darum, Nutzungsmöglichkeiten aufzudecken, die zum jeweiligen Unternehmen passen. Dabei müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früh abgeholt und mitgenommen werden. Möglicherweise bestehen Bedenken im Umgang mit KI. Diesen gilt es offen zu begegnen, diese ernst zu nehmen, genau zu prüfen und nachhaltige Lösungen zu finden.
Neben der Befürchtung, durch eine Maschine ersetzt zu werden, gibt es häufig etwa Ängste in Bezug auf eine zu hohe Technologieabhängigkeit, Datenschutz, falsche Informationen durch KI oder Fehleranfälligkeit von künstlicher Intelligenz, etwa im Kundendienst. So gilt es, das hohe Potenzial von KI kennenzulernen und gleichzeitig gemeinsam mit der Belegschaft zu überprüfen, welche Lösungen überhaupt geeignet und sinnvoll sind – und welche nicht.
Künstliche Intelligenz kann, wenn an passender Stelle auf geeignete Weise für das jeweilige Unternehmen eingesetzt, Arbeit erleichtern, abnehmen und verbessern. Beispiele für den Einsatz in mittelständischen Unternehmen:
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die laut Forbes-Umfrage glauben, dass ChatGPT innerhalb der nächsten 12 Monate positive Auswirkung auf ihre Firma haben wird (Quelle. Forbes, 2023).
Bei relativ einfach zu implementierenden KI-Anwendungen, die im Mittelstand Kosten sparen können, kommt in der Regel schnell ChatGPT zur Sprache. Chatbot Generative Pre-trained Transformer (ChatGPT) ist eine von OpenAI entwickelte sogenannte generative KI. Das bedeutet, dass das Computersystem selbst Inhalte erzeugen kann. Im Fall vom System ChatGPT können das zum Beispiel Ideen, Artikel, Briefe oder Antworten auf Anfragen von Kundinnen und Kunden sein. ChatGPT kann jedoch unter anderem auch programmieren oder Texte in andere Sprachen übersetzen.
Häufig genannte Anwendungsmöglichkeiten sind dadurch beispielsweise im Kundenservice, in Redaktionen und im IT-Bereich. Dabei hat ChatGPT grundsätzlich das Potenzial, die Arbeit der Beschäftigten zu verändern und zu vereinfachen. Möglicherweise kann ChatGPT in Ihrem Unternehmen erfolgreich mit einem Redakteur oder einer Entwicklerin zusammenarbeiten oder als Inspirationsquelle im Marketing fungieren. Medienberichten, die die Entwicklung zugespitzt so darstellen, als dürfe man von ChatGPT einfach abschreiben oder dieser könne eigenständig arbeiten oder den Menschen ersetzen, sollten Sie jedoch mit äußerster Vorsicht begegnen.
Auf ein Problem weist unter anderem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hamburg hin: „Daten, mit denen die KI gefüttert wurde, können urheberrechtlich geschützt sein – zum Beispiel Textbausteine, Begriffe oder Bilder. Dadurch stellt der KI-generierte Output unter Umständen eine Urheberrechtsverletzung dar. Die Vervielfältigung kann strafbar sein. Insofern ist bei von KI generiertem Output Vorsicht geboten. Die Verwendung dieses Outputs für die Kommunikation nach außen ist dabei besonders riskant.“
Ein weiterer Aspekt, der noch selten angesprochen wird, ist die Eingabe personenbezogener Daten. Wer ChatGPT im Kundenservice seines Unternehmens einsetzen möchte, wird in vielen Fällen personenbezogene Daten von Dritten eingeben wollen. Ohne das Einverständnis des jeweiligen Kunden oder der Kundin ist das jedoch nicht erlaubt – und wird auch von ChatGPT selbst in den Nutzungsbedingungen untersagt.
Aktuell ist ChatGPT nicht zuletzt je nach Thematik noch enorm fehleranfällig. Die Fähigkeit, gute von schlechten Quellen zu unterscheiden, macht also nicht nur vielen Menschen Schwierigkeiten. Die generierten Aussagen gilt es so auch ausgiebig fachlich abzunehmen.
Künstliche Intelligenz, wie der Betrieb von ChatGPT, verbraucht darüber hinaus derzeit noch enorm viel Rechenleistung. Wenn immer mehr Unternehmen KI einsetzen, wäre eine der relevanten Fragen, wie der gigantische Stromverbrauch zu bewerkstelligen ist.
Zusammenfassend hat künstliche Intelligenz für mittelständische Betriebe ein enormes Potenzial. Doch es ist wichtig, auch den Risiken zu begegnen und die Einsatzbereiche so festzulegen, dass Ihr Unternehmen langfristig und rechtssicher profitieren kann. Eine zentrale Maßnahme dafür können entsprechende Schulungen für die Unternehmerseite sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein.
Hier bieten sich etwa die KI-Trainings der Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren an. Sie klären mit Angeboten wie Workshops, Unternehmensbesuchen und Vorträgen zum Thema künstlicher Intelligenz auf. Zahlreiche Artikel und Praxisbeispiele von Firmen, die künstliche Intelligenz einsetzen, finden Sie auch auf der Webseite von Mittelstand-Digital – einem Angebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Derzeit nutzen in Deutschland rund 13 Prozent der Unternehmen künstliche Intelligenz. Das ging aus einer ifo-Konjunkturumfrage im Juni 2023 hervor. Besonders hoch ist der Anteil in Industrieunternehmen. Denn laut gleicher Quelle wendet dort bereits jedes dritte Unternehmen künstliche Intelligenz an oder plant dies. Im Dienstleistungssektor und Handel liegt der Anteil bei jeweils rund 20 Prozent – dabei ist er insbesondere bei den IT-Dienstleistungen deutlich höher.
Im Juni 2023 veröffentlichte tagesschau.de einen Artikel, demzufolge derzeit allen voran US-Konzerne vom KI-Boom profitierten – insbesondere Chiphersteller wie etwa Nvidia, der den Markt für Grafikkartenchips anführt. Außerdem profitierten beispielsweise AMD, ASML und Marvell stark.
Künstliche Intelligenz (auch: Artificial
Intelligence oder AI) ist für mittelständische Unternehmen relevant, weil sie
die Effizienz steigern, Ergebnisse verbessern und Kosten senken kann. Gefragt
ist dabei, die passenden Anwendungen auf geeignete Weise zu implementieren und
dabei sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Kundinnen und Kunden
mitzunehmen.
In der weiteren Entwicklung der digitalen Transformation wird künstliche Intelligenz eine wachsende Bedeutung haben. Durch die Anwendung von KI-Lösungen werden Prozesse in Unternehmen zusätzlich automatisiert und optimiert werden. So können Kosten gespart und gleichzeitig Ergebnisse verbessert werden. In zahlreichen Branchen wird künstliche Intelligenz wichtige Aufgaben übernehmen oder bei diesen unterstützen.
Dabei bedarf es menschlicher Intelligenz, um künstliche Intelligenz auf unterstützende und nachhaltig hilfreiche Weise zu implementieren. Dazu gehören nicht zuletzt ethische Herausforderungen, die es zu nehmen gilt, wenn KI-Systeme Entscheidungen treffen, für die bisher Menschen zuständig waren. Als Maschine kann künstliche Intelligenz schließlich keine Verantwortung für die Folgen von Handlungen übernehmen. Die Zusammenarbeit zwischen Computer und Mensch muss letztlich der Mensch so steuern, dass sie tatsächlich optimalerweise zu den gewünschten Ergebnissen ohne unerwünschte Nachteile führt.
In einer Umfrage von Mittelstand-Digital wurden Expertinnen und Experten im Bereich Artificial Intelligence Anwendungen von künstlicher Intelligenz genannt, mit der Bitte deren Relevanz für mittelständische Unternehmen einzuschätzen. Als die vier relevantesten KI-Anwendungen in mittelständischen Betrieben wurden dabei intelligente Automatisierung, intelligente Sensorik, intelligente Assistenzsysteme sowie vorausschauende Wartung bewertet. Darauf folgten ein optimiertes Ressourcenmanagement, Wissensmanagement, Qualitätskontrolle, Robotik und Sprachassistenten (Chatbots).
Unternehmen, die KI-Anwendungen einsetzen möchten, haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten: in die Prozesse, Produkte und Services eigene künstliche Intelligenz zu implementieren oder auf Dienste von Drittanbietern als „KI-as-a-Service-Angebote“ zuzugreifen. Laut der Expertenumfrage von Mittelstand-Digital werden für den deutschen Mittelstand beide Wege relevant sein. Dabei wird der zweite jedoch einen größeren Stellenwert einnehmen. Vorteile des zweiten Wegs sind der geringere Entwicklungsaufwand, ein geringerer Fachkräfte- und Infrastrukturbedarf in der IT sowie die günstigere, schnellere und unkompliziertere Einbindungsmöglichkeit.
Maschinelles Lernen (auch: machine learning) ist, wenn Computer selbstständig lernen beziehungsweise Lösungen für ihre Probleme entwickeln, indem sie auf Informationen zugreifen und daraus Schlüsse ziehen, ohne dass Menschen ihnen jeden Schritt sagen müssen. Maschinelles Lernen hilft Computern dabei, Probleme zu lösen und Vorhersagen zu treffen, indem sie aus „Erfahrung“ lernen.
Ein Teilbereich des maschinellen Lernens (auch: machine learning) sind neuronale Netze. Sie ahmen in ihrer Struktur das menschliche Gehirn nach. Dabei bestehen sie aus mehreren Schichten, die das System mehr oder weniger komplex machen. Hat das neuronale Netz mehr als drei Schichten, spricht man auch von einem Algorithmus des Deep Learning. Ein Beispiel für ein neuronales Netz, das bereits überall im Alltag genutzt wird, ist der Algorithmus zum Suchen bei Google.
Es kommt vor, dass Programmiererinnen und Programmierer Hintertüren im Code offenlassen, die es Hackern ermöglichen, vollständig auf Netzwerke zuzugreifen. Cyberkriminelle suchen unentwegt nach solchen Schwachstellen und wissen genau, wie sie sie am besten ausnutzen können.
Durch das sogenannte Social Engineering versuchen Kriminelle, sich Zugang zu User Accounts zu verschaffen. Meist gibt die Zielperson sensible Daten wie Benutzernamen und Passwörter freiwillig raus (siehe Phisching-Mails).