Zwei Mechanikerinnen untersuchen ein Flugzeugtriebwerk. Sie schauen von unten auf eine Vielzahl von Kabeln.

Für wen der TecDAX spannend sein kann

Technologieaktien
Der TecDAX bildet die Entwicklung der 30 größten börsennotierten Technologieunternehmen in Deutschland ab. Doch für wen lohnt es sich jetzt, in ETFs auf Basis des TecDAX zu investieren? Und welche Alternativen gibt es zu ETFs, um an den Kurssteigerungen des TecDAX teilzuhaben?

sind eine beliebte Geldanlage. Doch auf Basis welchen Indexes Sie an der Börse investieren sollten, will gut überlegt sein. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über einen ehrgeizigen Aufsteiger, der bisweilen den DAX in Sachen Rendite alt aussehen lässt: den TecDAX.


Das Wichtigste in Kürze:

Was ist der TecDAX?

Der TecDAX ist ein Aktienindex, der die 30 größten börsennotierten Technologie-Unternehmen in Deutschland abbildet. Gemeint ist damit die Größe in Bezug auf Börsenumsatz und Marktkapitalisierung des Streubesitzes. Größte Marktkapitalisierung bedeutet dabei den größten Gesamtwert von im Umlauf befindlichen Aktien. Der TecDAX ist somit der deutsche Index für Technologieaktien – und zeigt die wirtschaftliche Entwicklung der Branche.

Die TecDAX-Unternehmen müssen bestimmte Aufnahmekriterien erfüllen, die auch für die Unternehmen im DAX, MDAX und SDAX gelten. Dazu gehört zum Beispiel der kontinuierliche Handel auf Xetra. Die Zusammensetzung im TecDAX wird zweimal im Jahr überprüft.

Zwei Möglichkeiten: Kursindex und Performanceindex

Wenn Sie den TecDAX recherchieren, finden Sie zwei verschiedene ISIN und WKN. Denn es gibt den Index sowohl als Kursindex als auch als Performanceindex. An einem Kursindex (auch Preisindex) können Sie ausschließlich die Kursbewegungen nachvollziehen. Beim Performanceindex sind gegebenenfalls auch Dividendenausschüttungen mit eingerechnet.

Was bedeutet NASDAQ Composite?

Großer Bruder des TecDAX ist der amerikanische NASDAQ Composite, kurz Nasdaq-Index. Der größte Aktienindex an der US-Technologiebörse NASDAQ enthält über 3.000 verschiedene Unternehmen – vor allem aus dem Technologiesektor. Nicht verwechseln sollte man den NASDAQ Composite mit dem NASDAQ-100-Index, der die 100 Technologieaktien beinhaltet, die die größte Marktkapitalisierung aufweisen. Er ist ein Kursindex. Hierzu gehören auch Tech-Größen wie Apple, Microsoft und Amazon.

Wissenswertes zum TecDAX – ein Interview mit Jan Schmies

Counter Menschen 10
Nachgefragt bei

Jan Schmies

Kapitalmarktexperte bei der DekaBank

Jan Schmies ist Kapitalmarktexperte bei der DekaBank, der Fondsgesellschaft der Sparkassen. Vor seiner Tätigkeit im Makro Research hat er 18 Jahre in der Vermögensverwaltung der DekaBank gearbeitet.

Woran liegt es, dass der deutsche Index für Technologieaktien in den zurückliegenden Jahren so stark abgeschnitten hat?

Der TecDAX entwickelte sich besser als der DAX, weil er wachstumsstarke Unternehmen enthält. Viele der enthaltenen Firmen sind in technologischen Branchen mit überdurchschnittlichem Potenzial angesiedelt. In einer Welt mit wenig Wachstum ist das doppelt wertvoll.

Was unterscheidet den deutschen Technologieaktienindex von seinem großen Vorbild NASDAQ aus Amerika?

Die NASDAQ profitiert von der in den USA sehr ausgeprägten Start-up-Kultur, der Nähe zu Venture Capital und starken Netzwerken. Das macht amerikanische Technologieunternehmen nochmals erfolgreicher.

Der TecDAX war einst gedacht als Finanz-Booster für Jungunternehmen. Ging die Rechnung auf?

Die NASDAQ hat viele weltweit bekannte Technologie- und Biotechkonzerne hervorgebracht. Das ist dem TecDAX leider noch nicht gelungen. Für eine erfolgreichere Zukunft wären hierzulande insbesondere weniger Bürokratie und Regulierung sowie ein besserer Zugang zu Wagniskapital ratsam.

Was sind die Gründe für das geringe Interesse von Kundinnen und Kunden?

Es fehlt ein wenig an Newcomern. Die vier Indexschwergewichte SAP, Infineon, Deutsche Telekom und Siemens Healthineers sind mit zusammen rund 73 Prozent gewichtet und dominieren den Index. Die ersten drei sind allseits bekannte DAX-Konzerne, die viele Anlegerinnen und Anleger schon vor der Gründung im Depot hatten.

Herausragend ist dagegen die Performance von Unternehmen wie Sartorius, das seit 2012 im TecDAX notiert ist. Es hat selbst Unternehmen wie Amazon klar outperformt. Davon bräuchte es mehr.

Sollte ich jetzt auf den TecDAX setzen?

Der TecDAX hat sich besser entwickelt als der DAX selbst. Für langfristig orientierte Investoren und Investorinnen sind Technologieaktien, auch diejenigen des TecDAX, ein sinnvoller Portfoliobaustein.

Das Problem bei Einzelinvestments im Technologiebereich liegt darin, dass man sehr gut mitverfolgen muss, wie sich das Geschäftsmodell entwickelt. Als Alternative für am TecDAX interessierte Anlegerinnen und Anleger bieten sich jedoch gerade in diesem Segment aktiv gemanagte Fonds an mit einem Fokus auf wachstumsstarke Aktien.

Welche Potenziale erwarten Sie für den TecDAX?

Generell haben wachstumsstarke Aktien in den letzten Jahren stark von den deutlich gesunkenen Zinsen profitiert. Allerdings bleibt das weiterhin zu erwartende höhere Wachstum dieser Unternehmen als Vorteil. Daher sollte die Rendite von Technologieaktien auf längere Sicht weiterhin knapp über den breiten Marktindizes liegen.

Häufige Fragen zum TecDAX

Folgende 30 Technologieunternehmen sind aktuell im TecDAX vertreten (absteigend sortiert nach Volumen; Stand: 09.08.2022):

  1. Infineon Technologies AG
  2. SAP SE
  3. Deutsche Telekom AG
  4. Siemens Healthineers AG
  5. TeamViewer AG
  6. AIXTRON SE
  7. Sartorius AG Vz
  8. Carl Zeiss Meditec AG
  9. Nemetschek AG
  10. EVOTEC SE
  11. Qiagen N. V.
  12. CANCOM SE
  13. freenet AG
  14. Siltronic AG
  15. Varta AG
  16. Bechtle AG
  17. HENSOLDT AG
  18. VERBIO Vereinigte BioEnergie AG
  19. SMA Solar Technology AG
  20. Telefónica Deutschland Holding AG
  21. CompuGroup Medical SE & Co. KGaA
  22. MorphoSys AG
  23. United Internet AG
  24. Vantage Towers AG
  25. Jenoptik AG
  26. Nagarro SE
  27. Kontron AG
  28. Software AG
  29. SUSE S.A.
  30. 1&1 AG

Der TecDAX ist ein Aktienindex, der die 30 größten börsennotierten Technologieunternehmen in Deutschland abbildet. Gemeint ist damit die Größe in Bezug auf Börsenumsatz und Marktkapitalisierung des Streubesitzes. Größte Marktkapitalisierung meint dabei den größten Gesamtwert von im Umlauf befindlichen Aktien. Der TecDAX ist somit der deutsche Index für Technologieaktien – und zeigt die wirtschaftliche Entwicklung der Branche.

Derzeit sind 30 börsennotierte Technologieunternehmen im TecDAX.

Sie möchten mit Strategie sparen und mehr aus Ihrem Geld machen?

Wir beraten Sie gern persönlich, welche Anlagen am besten zu Ihnen passen.
Zu meiner Sparkasse

Das könnte Sie auch interessieren


Porträt einer jungen Frau, die sich Miniaturroboter aus Holz auf einer Tischplatte.ansieht.
Anlageprodukte
Wer sich zum ersten Mal mit Investmentfonds befasst, stößt vor allem auf zwei verschiedene Arten: aktiv verwaltete Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs). Bevor Sie investieren, sollten Sie den Unterschied kennen.
Technische Entwicklerin sieht sich humanoiden Roboter in der Werkstatt an. Er ist weiß und hat neben blauen Augen weitere blau leuchtende Elemente.
Investmenttrends
Künstliche Intelligenz gilt als Wachstumsmotor des 21. Jahrhunderts und ist bereits aus vielen Wirtschafts- und Alltagsbereichen nicht mehr wegzudenken. Der Aktienkursverlauf zahlreicher Unternehmen der KI-Branche zeigt, dass es sich lohnt, frühzeitig zu investieren.
Nahaufnahme von Hände eines Mannes, der mit einem Einfüllstutzen sein Wasserstoff-Brennstoffzellenauto betankt.
Investmenttrends
Im Kampf gegen den Klimawandel wird Wasserstoff immer mehr zur Schlüsseltechnologie. Vor allem der Einsatz von grünem Wasserstoff gewinnt an Bedeutung. Er wird die Art, wie wir Energie nutzen, revolutionieren – und viele Arbeitsplätze schaffen.