Mit Aktien erfolgreich Geld anzulegen – davon träumen viele Anlegerinnen und Anleger. Sie auch? Dann haben Sie mit sogenannten Dividendenaktien gleich mehrfache Renditechancen und die Möglichkeit, langfristig ein passives Einkommen aufzubauen. Doch es gibt auch einiges zu beachten.
Neben der Rendite durch Kurssteigerungen ist bei Aktien auch eine Rendite durch Dividenden, also Bargeldausschüttungen, möglich.
„Dividendenaktien“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für Aktien, bei denen die Aktiengesellschaft eine besonders hohe Dividende ausschüttet.
Wenn Anlegende speziell mit solchen Aktien eine Rendite erwirtschaften wollen, sollten sie unter anderem die Dividendenrendite und die Dividendenhistorie im Blick behalten. Langfristig können sie zudem vom Zinseszinseffekt durch die Wiederanlage von Dividenden profitieren.
Wem das alles zu kompliziert klingt, der muss trotzdem nicht auf Dividendenaktien verzichten: Dividendenfonds bieten eine Alternative.
Mit einer Dividende beteiligt eine Aktiengesellschaft ihre Aktionäre am Erfolg
Wenn Sie Geld in Aktien anlegen, haben Sie nicht nur über die Chance, über den Aktienkurs eine Rendite zu erwirtschaften. Sie können auch eine Dividende in Form von Bargeld erhalten. Diese bekommen Sie, wenn die Aktiengesellschaft das bei ihrer Hauptversammlung beschlossen hat. Dass ein Unternehmen beschließt, die Aktionärinnen und Aktionäre über die Ausschüttung einer Dividende an seinem Erfolg zu beteiligen, kann mehrere Gründe haben.
Einerseits soll die Dividendenausschüttung dafür sorgen, dass die Anlegerinnen und Anleger zufrieden sind und ihre Aktien behalten. Andererseits möchte die Aktiengesellschaft dadurch auf neue Aktionärinnen und Aktionäre attraktiv wirken. Am dritten Tag nach der Hauptversammlung bekommen dann alle, die zum Zeitpunkt der Hauptversammlung Aktien des Unternehmens gehalten haben, pro Aktie einen bestimmten Betrag ausbezahlt. Wenn eine Dividende ausgeschüttet wird, erfolgt das in der Regel einmal im Jahr.
Beispiel: Anne Müller hält 20 Aktien der ABC AG. Das Unternehmen beschließt auf seiner Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung in Höhe von 1 Euro pro Aktie. Anne Müller bekommt also am dritten Tag nach der Hauptversammlung 20 Euro.
Wichtig: Dividenden unterliegen der Abgeltungsteuer. Diese wird in der Regel automatisch einbehalten, wenn Sie über den Freibetrag der Kapitalertragsteuer kommen. Im Jahr 2023 liegt dieser für Alleinstehende bei 1.000 Euro, für Verheiratete bei 2.000 Euro. Bleiben Sie unter diesem Freibetrag und reichen Sie bei Ihrer Sparkasse einen Freistellungsauftrag ein, wird keine Steuer abgeführt.
Es kann gute Gründe haben, wenn ein Unternehmen keine Dividende ausschüttet
Eine Dividende auszuschütten, bedeutet für ein Unternehmen auch, dass es das ausgeschüttete Geld nicht wieder in das Unternehmen investieren kann. Deshalb kann es entscheiden, keine Dividende auszuschütten und das Geld lieber für das eigene Wachstum zu verwenden – oder um stabil mit Eigenkapital aufgestellt zu sein.
Es kann also gute Gründe haben, warum eine Aktiengesellschaft keine Dividende ausschüttet. Das heißt nicht automatisch, dass deren Aktien weniger rentabel sind. Dennoch ist das Ausschütten einer Dividende einer von mehreren Faktoren, auf die Sie bei der Auswahl Ihrer Aktien achten können, um neben einer Rendite durch mögliche Kurssteigerungen eventuell eine weitere Rendite zu erzielen.
Tipp: Ob und in welcher Höhe ein Unternehmen eine Dividende ausgeschüttet hat und in welcher Höhe eine Dividende erwartet wird, erfahren Sie in sogenannten Dividendenkalendern im Internet. Dort sind auch die Daten der Hauptversammlungen gelistet.
Die Dividendenrendite zeigt in einer Momentaufnahme das Verhältnis der letzten ausgezahlten Dividende zum aktuellen Aktienkurs
Als wichtige Kennzahl dafür, wie lukrativ eine Aktie ist, nennen Expertinnen und Experten oft die Dividendenrendite. Sie setzt die letzte ausgeschüttete Dividende ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs. Dabei sollten Sie jedoch genau hinschauen.
Denn die Dividendenrendite ist besonders hoch, wenn bei einem aktuell geringen Aktienkurs zuletzt eine hohe Dividende ausgeschüttet wurde. Zum Beispiel also, wenn ein Aktienkurs gerade stark eingebrochen ist. Mit einem dauerhaft niedrigen Kurs wird die Gesellschaft aber in der nächsten Hauptversammlung wohl keine hohe Dividende mehr ausschütten können. Es ist daher keine gute Strategie, eine hohe Dividendenrendite als einzige Kennzahl zu verwenden, um eine Aktie zu bewerten. Hier gilt es, genauer hinzuschauen, warum der Aktienkurs gegebenenfalls niedrig ist: Bietet eine Unterbewertung besonders hohe Chancen oder steckt das Unternehmen in langfristigen Schwierigkeiten?
Formel zum Berechnen der Dividendenrendite: Letzte Dividende / Aktienkurs x 100 Prozent = Dividendenrendite in Prozent
Beispiel: Die ABC AG hat eine Dividende von 1 Euro pro Aktie ausgeschüttet. Der aktuelle Aktienkurs liegt bei 40 Euro. Die Dividendenrendite beträgt 1 / 40 x 100 Prozent = 2,5 Prozent. Wäre der aktuelle Aktienkurs stattdessen auf 20 Euro gefallen, würde die Dividendenrendite auf 1 / 20 x 100 Prozent = 5 Prozent steigen.
Die Dividendenhistorie kann als zusätzliche Kennzahl verwendet werden
Eine Aktiengesellschaft kann eine Dividendenausschüttung selbst dann beschließen, wenn sie keinen Gewinn eingefahren hat. So kann sie versuchen, ihre Aktionärinnen und Aktionäre kurzfristig bei Laune zu halten. Sie schneidet sich die Dividende quasi aus dem eigenen Fleisch. In so einem Fall kann die Dividendenrendite hoch ausfallen, ohne dass es etwas darüber aussagt, ob es sich um stabile, renditestarke Aktien handelt. Denn diese Strategie kann das Unternehmen nicht langfristig fahren. Bei der nächsten Hauptversammlung wird es wahrscheinlich keine Dividende mehr geben.
Mit einem Blick in die Dividendenhistorie der letzten Jahre finden Sie leicht heraus, dass die Aktiengesellschaft bisher keine kurzfristige Strategie angewendet hat. Gab es über Jahre eine lückenlose Ausschüttung, haben Sie einen Anhaltspunkt dafür, dass entsprechende Rücklagen vorhanden und weitere Ausschüttungen wahrscheinlich sind.
Wer Dividendenaktien breit streut, reduziert das Risiko
„Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb“, können Sie in fast jedem Aktienratgeber lesen. Das gilt genauso, wenn Sie in Dividendenaktien anlegen wollen. Zum einen sollten Sie nicht alle Ihre Ersparnisse in Aktien anlegen, sondern sich in Sachen Geldanlage breit aufstellen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Terrassenmodell der Geldanlage.
Zum anderen reduzieren Sie das Risiko von Ausfällen zusätzlich, indem Sie Ihre Dividendenaktien breit streuen. Eine Möglichkeit sind Fonds und ETFs, die speziell Aktien mit voraussichtlich hoher Dividende enthalten. Mehr dazu erfahren Sie in Punkt 7.
Mit Dividendenaktien können Sie vom Zinseszinseffekt profitieren
Nehmen wir an, ein Anleger hält Aktien eines Unternehmens, das eine Dividende ausgeschüttet hat. In einem Fonds ist es nun möglich, dass er sich das Geld gar nicht erst auszahlen lässt, sondern es direkt in weitere Aktien investiert. Fonds, bei denen das geht, nennen sich thesaurierende Aktienfonds.
Für diese neuen Unternehmensanteile kann der Anleger nach der nächsten Hauptversammlung zusätzlich Ausschüttungen erhalten. Auch wenn es anfangs nur um ein paar Euro extra geht, die reinvestiert werden, kann durch den Zinseszinseffekt langfristig eine beachtliche Summe entstehen. In unserem Beitrag „So profitieren Sie von der Macht des Zinseszinses“ finden Sie dazu ein paar Rechenbeispiele.
Wenn Sie selbst nicht so tief ins Thema Aktien einsteigen wollen, eignen sich Dividendenfonds
Vielleicht wollen Sie sich selbst gar nicht näher mit dem Thema Aktien beschäftigen, sondern die Auswahl Ihrer Aktien lieber Profis überlassen. Das geht mit Aktienfonds. Fondsmanagerinnen und Fondsmanager legen Ihr Geld dabei breit gestreut in Aktien vielversprechender Unternehmen an. Die Erträge aus Dividenden investieren sie erneut für Sie, damit Sie vom Zinseszinseffekt profitieren können.
Bei der Fondsart, der Höhe Ihrer Investitionen und der Anlagedauer sind Sie flexibel. Wir beraten Sie gern näher dazu. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin bei Ihrer Sparkassenberaterin oder Ihrem Sparkassenberater.
Fazit
Wer sich ein bisschen mit Aktien beschäftigt, hat die Chance, mit gezielt ausgewählten Dividendenaktien gute Renditen erzielen. Allerdings ist natürlich auch hier klar: Ein Investment in jede Art Aktien, auch Dividendenaktien, ist mit Risiken verbunden, weil die Kurse Schwankungen unterliegen.
Wer mag, kann aber auch ohne eigenes Expertenwissen profitieren, indem er sein Geld in einem Fonds anlegt.
Häufige Fragen zu Dividendenaktien
1Was sind Dividendenaktien?
Was sind Dividendenaktien?
Dividenden-Aktien ist ein umgangssprachlicher Begriff für Aktien, bei denen die Aktiengesellschaft eine besonders hohe Dividende ausschüttet.
2Wie funktionieren Dividendenaktien?
Wie funktionieren Dividendenaktien?
Wenn eine Aktiengesellschaft bei ihrer Hauptversammlung beschlossen hat, eine Dividende auszuschütten, bekommen die Aktionärinnen und Aktionäre diese am dritten Tag nach der Hauptversammlung. Die Dividende wird in einen bestimmten Betrag pro Aktie ausbezahlt.
3Wie lange muss man Aktien haben, um eine Dividende zu bekommen?
Wie lange muss man Aktien haben, um eine Dividende zu bekommen?
Es gibt keine pauschale Frist, wie lange eine Aktionärin oder ein Aktionär eine Aktie halten muss, um eine Dividende zu bekommen. Bei Aktien deutscher Unternehmen genügt es, wenn er oder sie die Aktie am Tag der Hauptversammlung in seinem Depot hat.