Wir wollen keine Spielverderber sein. Doch der Traum, schnell viel Geld zu machen, sorgt meist für ein böses Erwachen. Vor allem Einsteigerinnen und Einsteiger können viel Geld verlieren, wenn sie die Funktionsweisen der jeweiligen Finanzprodukte nicht durchschauen oder beim Traden direkt ihr Geld einsetzen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie es besser machen. Denn das können Sie!
Trading meint das Kaufen und schnelle Verkaufen von Wertpapieren und abgeleiteten Wertpapieren (Derivaten) mit dem Ziel, von Kursschwankungen zu profitieren.
Als interessierte Einsteigerin oder interessierter Einsteiger können Sie mit einem Musterdepot traden. Damit lernen Sie entsprechende Finanzinstrumente und Abläufe spielerisch ohne finanzielles Risiko kennen.
Für den erfolgreichen Vermögensaufbau empfehlen wir statt Traden eine solide mittel- bis langfristige Geldanlage. Dabei sollten neben dem klassischen Aktienhandel, etwa mit aktiv gemanagten Fonds oder passiv verwalteten ETFs, weitere Bausteine zum Zug kommen, um ein breit gestreutes Portfolio aufzubauen.
Innerhalb weniger Stunden oder gar Minuten etwas Geld in viel Geld verwandeln – das klingt nicht nur wie ein Märchen, sondern geht in der realen Welt auch in der Regel schief. Vor allem gilt das, wenn Sie als Neuling die Börse kennenlernen wollen und einfach mal Geld einsetzen.
Das Grundproblem: Beim Kauf von Finanzprodukten fallen Gebühren an. Um nun schnell einen Gewinn zu machen, muss der jeweilige Kurs des Produkts so stark steigen, dass diese Kosten wieder ausgeglichen werden – und darüber hinaus ein Gewinn erwirtschaftet wird. Selbstverständlich gibt es Finanzinstrumente, deren Kurse derart stark schwanken – allerdings lässt sich die Richtung nicht ohne Weiteres vorhersagen. Der Kurs kann also nicht nur stark steigen, sondern auch stark fallen. Wer Chancen auf kurzfristige Gewinne haben will, muss daher normalerweise gleichzeitig hohe Risiken in Kauf nehmen. Je nach Produkt können Sie den gesamten Einsatz verlieren – bestehen Nachschusspflichten, sind auch darüber hinaus Verluste möglich.
Wenn Sie sich fürs Traden interessieren, sollten Sie daher Zeit investieren, um zunächst genaue Informationen einzuholen und zu lernen, wie die einzelnen Produkte funktionieren. Wenn Sie dann starten, empfehlen wir Ihnen ein Musterdepot.
Mit einem Musterdepot können Sie den Handel an der Börse virtuell simulieren. Sie verwenden die gleichen Funktionen wie bei einem echten Wertpapierdepot, setzen aber kein echtes Geld ein. Es funktioniert quasi wie ein Spiel, wobei sich die Kurse in einem Musterdepot nach den tatsächlichen Kursen an der Börse richten. Dadurch können Sie Trading ausprobieren und zentrale Funktionsweisen lernen, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen.
Ein Musterdepot anlegen und pflegen können Sie beispielsweise mit der S-Invest App, einer Erweiterung der App Sparkasse. Auch der Online-Broker der Sparkassen-Finanzgruppe S Broker bietet ein Übungsdepot an, mit dem Sie Werte beobachten können. Wenn von Ihnen definierte Limits erreicht werden, können Sie sich über eine Funktion des Depots per E-Mail benachrichtigen lassen.
Wenn Sie vom Musterdepot schließlich doch zu einem realen Wertpapierdepot wechseln möchten, empfehlen wir Ihnen Folgendes:
Setzen Sie nur kleine Beträge ein.
Spekulieren Sie ausschließlich mit Produkten, deren Funktionsweisen Sie bis ins Detail verstehen.
Achten Sie darauf, dass Sie sich auch über die Risiken im Klaren sind.
Verwenden Sie nie Geld zum Traden, auf das Sie angewiesen sind.
Die meisten Traderinnen und Trader machen Verluste. Das stützen unterschiedliche Studien und Umfragen. So hat etwa die Europäische Union über eine Zusammenarbeit mit den verschiedenen nationalen Behörden erhoben, dass 89 Prozent der Kleinanlegerinnen und Kleinanleger in Frankreich mit CFDs (Contracts for Difference oder Differenzkontrakte) Verluste gemacht haben. In Spanien waren es 82 Prozent, in Polen 79 Prozent. Prüfen Sie daher genau, ob Sie sich darauf einlassen wollen. Für den soliden Vermögensaufbau empfehlen wir Ihnen stattdessen, in eine mittel- bis langfristige Geldanlage zu investieren. Dabei kann der Aktienhandel ein geeigneter Baustein in einem breit aufgestellten Portfolio aus unterschiedlichen Anlageklassen sein.
Beim Trading geht es grundsätzlich um den relativ schnellen Handel mit Finanzprodukten. Dabei gehen Traderinnen und Trader in der Regel keine langfristige Investition etwa in ein Unternehmen ein, sondern spekulieren vielmehr kurzfristig, wie sich der Kurs entwickelt, um von mitunter kleinen Kursschwankungen direkt zu profitieren. Genau genommen gibt es dabei jedoch unterschiedliche Ausprägungen. So unterscheiden sich Trading-Strategien etwa in der Haltedauer der Positionen. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über 4 bekannte Strategien:
Diesen Begriff haben Sie bestimmt schon einmal in den Medien gehört. Daytrading meint den Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder abgeleiteten Wertpapieren (Derivaten; mehr dazu unten) innerhalb eines einzigen Handelstages. Ziel ist es, täglich Gewinne aus kleinen Preisschwankungen zu ziehen.
Das Swingtrading fokussiert sich darauf, dass es innerhalb der größeren Kursentwicklungen kleine Kursschwankungen gibt. Diese kurzfristigen Kursschwankungen heißen Swings. Mit dieser Strategie sollen häufige kleinere Gewinne erzielt werden, indem stets im Aufwärtstrend der Swings gekauft und optimalerweise auf dem höchsten Punkt der Bewegung (Swing-Hoch) verkauft wird. Je nach voraussichtlicher Swinglänge können Positionen von wenigen Minuten bis zu über mehrere Tage gehalten werden.
Bei dieser Trading-Strategie werden die Positionen vergleichsweise lange gehalten, häufig über mehrere Monate oder sogar ein Jahr. Dadurch ähnelt sie am wenigsten dem klassischen schnellen Traden, sondern kann oft schon in Richtung einer Investition gehen. Es geht darum, längerfristige Trendbewegungen vorauszusagen und dadurch höhere Gewinne einfahren zu können. Selbstverständlich sind auch entsprechende Verluste möglich, wenn die Kurse sich nicht entsprechend entwickeln.
Scalping ist eine Trading-Strategie, die darauf abzielt, kleine Gewinne aus sehr kurzen Haltezeiten von Positionen zu erzielen, oft nur für wenige Minuten oder Sekunden. Scalperinnen und Scalper handeln häufig und versuchen dabei, kleine Preisbewegungen in den Märkten auszunutzen. Ziel ist es also nicht, mit einer einzelnen Position einen hohen Gewinn zu erzielen, sondern mit vielen Trades jeweils kleine Gewinne, sobald ein Trade rentabel geworden ist.
Ob Glücksspiel oder Börse: Spielsucht kann zu Kontrollverlust führen und die eigene finanzielle Existenz gefährden. Als Betroffener oder Betroffene finden Sie bei der Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine erste Anlaufstelle. Die Beratungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr sowie Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr. Kostenlose Rufnummer: 0800 1 37 27 00.
Fürs Traden bieten sich ganz unterschiedliche Finanzprodukte an. Um von Kursbewegungen schnell profitieren zu können, greifen Traderinnen und Trader beispielsweise oft auf Derivate zurück. Das bedeutet: Sie kaufen nicht die eigentlichen Wertpapiere, zum Beispiel Aktien, sondern schließen einen Vertrag, der sich auf diese Wertpapiere bezieht. Wir erklären das im Folgenden anhand zwei typischer Derivate, die Traderinnen und Trader oft nutzen.
Faktor-Zertifikate sind ein vergleichsweise einfaches Beispiel für Derivate. Traderinnen und Trader kaufen damit keinen Sachwert, wie zum Beispiel eine Aktie, sondern sie gehen einen Vertrag ein. Dieser bezieht sich auf einen Basiswert. Der Basiswert kann zum Beispiel eine Aktie oder ein Aktienindex sein. Mit dem Faktor-Zertifikat „wetten“ sie, ob der Kurs des Basiswerts steigt oder fällt. Da sie den Basiswert nicht kaufen, können Sie die Wette auch gewinnen, wenn der Kurs fällt. Vorausgesetzt Sie haben darauf gewettet, dass er fällt.
Dabei gibt es allerdings eine weitere Besonderheit: Faktor-Zertifikate sind Hebelprodukte mit einem festgelegten Hebel. Das wiederum bedeutet: Ihre „Wette“ wirkt sich jeweils um ein Vielfaches aus. Bei einem Hebel von 10 zum Beispiel um ein Zehnfaches: Wetten Sie, dass der Kurs steigt und hebeln mit einem Hebel von 10, profitieren Sie bei einer Kurssteigerung um 1 Prozent zehnfach, also um 10 Prozent. Bei einer Kurssteigerung um 2 Prozent, steigt der Wert des Zertifikats um 20 Prozent. Fällt der Kurs hingegen um 1 Prozent, fällt auch der Wert des Zertifikats um 10 Prozent. Fällt der Kurs um 2 Prozent, ist das Zertifikat 20 Prozent wertloser. Die Darstellung ist hier vereinfacht, um die Funktionsweise zu erklären: Schon kleine Kursbewegungen können dadurch große Wertentwicklungen bedeuten.
Hinweis: Faktor-Zertifikate sind ein Beispiel für riskante, aber dennoch relativ leicht verständliche Zertifikate. Nicht alle Zertifikate geben einen festen Hebel vor, dieser kann sich auch dynamisch je nach Kursentwicklung verändern. Manche Zertifikate, zum Beispiel klassische Knock-Out-Zertifikate, haben auch eine feste Laufzeit. Außerdem zeichnet sie die sogenannte Knock-Out-Barriere aus: Erreicht der Kurs eine bestimmte Schwelle, ist das Zertifikat wertlos – Ihr gesamtes eingesetztes Geld ist weg.
Auch bei Optionsscheinen handelt es sich um Derivate mit einem Hebel. Auch bei diesen spekulieren Traderinnen und Trader also auf die Kursentwicklung eines bestimmten Basiswerts, zum Beispiel einer Aktie. Liegen sie richtig, verstärkt sich die Auswirkung je nach eingesetztem Hebel, also bei einem Hebel von 10 zehnfach. Liegen sie falsch, verlieren sie allerdings das gesamte als Prämie eingesetzte Geld.
Call-Optionsscheine setzen dabei auf Kurssteigerungen und verbriefen grundsätzlich die Möglichkeit, den Basiswert zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Durch eine Kurssteigerung könnte der Trader oder die Traderin so in den Genuss eines günstigeren Preises kommen. Normalerweise geht es jedoch nicht darum, den Basiswert tatsächlich zu kaufen, sondern die Spekulierenden können sich, wenn sie richtig liegen, die Differenz aus dem dann aktuellen Kurs des Basiswerts und dem verbrieften Preis erstatten lassen.
Put-Optionsscheine spekulieren umgekehrt auf fallende Kurse. Sie bieten die Möglichkeit, den Basiswert zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Doch auch hier müssen die Spekulierenden den Basiswert gar nicht besitzen. Sie können sich, wenn sie richtig liegen, die Differenz aus dem Preis und dem Kurswert auszahlen lassen. Klingt ganz schön kompliziert? In unserem Artikel zu den Optionsscheinen geben wir Ihnen dazu detaillierte Beispiele.
Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind Finanzprodukte, die auf spezialisierten Krypto-Börsen gehandelt werden. Sie bieten aufgrund ihrer hohen Volatilität sowohl beträchtliche Gewinnchancen als auch enorme Risiken. Aufgrund der relativ jungen und teils unregulierten Natur dieser Märkte ist das Krypto-Trading neben Risiken wie starken Preisschwankungen auch mit möglichen Marktmanipulationen und Sicherheitsbedenken verbunden. Außerdem geht das Mining oft mit einem enormen Energieaufwand einher. Die Sparkassen-Finanzgruppe warnt ihre Kundinnen und Kunden aus diesen Gründen vor größeren Geldanlagen in Bitcoin.
Sie möchten etwas für Ihren Vermögensaufbau tun? Statt mit Trading zu spekulieren, empfehlen wir Ihnen, in eine solide mittel- bis langfristige Geldanlage zu investieren. Im Rahmen der Sparkassen-Anlageberatung entwickeln wir eine umfassende Strategie, passend zu Ihren Bedürfnissen und Ihrer Situation. Wenden Sie sich jetzt an Ihre Sparkassen-Beraterin oder Ihren Sparkassen-Berater. Wir sind gern für Sie da.
Beim Trading geht es darum, schnell Geld zu verdienen. Normalerweise ist das an der Börse mit enormem Risiko verbunden. Denn bei kurzer Haltedauer sind etwa bei Aktien hohe Kursschwankungen nötig, um eine Rendite zu erzielen – dabei kann es auch zu hohen Verlusten kommen. Um mit einem geringen finanziellen Einsatz möglichst rasch viel Rendite zu erwirtschaften, greifen Traderinnen und Trader häufig auf spekulative Produkte zurück. Das kann zum Totalverlust der Investition führen – bestehen Nachschusspflichten, kann sogar mehr Geld verloren werden, als eingesetzt wurde.
Wir empfehlen Anfängerinnen und Anfänger daher statt kurzfristigem Trading eine solide mittel- bis langfristige Investition. Wir zeigen Ihnen gern verschiedene Möglichkeiten zum Geld anlegen. Wer dennoch traden möchte, sollte niemals Geld einsetzen, dass er oder sie zum Leben benötigt.
Wenn Sie möchten, können Sie sich die Funktionsweisen an der Börse selbst beibringen. Wir empfehlen Trading-Anfängerinnen und Trading-Anfängern, dafür kein echtes Geld einzusetzen. Nachdem Sie sich mit den Grundlagen des Finanzmarktes und den verschiedenen Arten von Finanzinstrumenten vertraut gemacht haben, können Sie das Traden beispielsweise mit einem Demokonto lernen. Viele Broker bieten solche Konten an, die es ermöglichen, Trading unter realen Marktbedingungen, aber ohne finanzielles Risiko zu simulieren. Bitte beachten Sie, dass Trades mit echtem Geld oft mit hohen Verlustrisiken verbunden sind.
Trading bezieht sich auf eine Vielzahl von Finanzstrategien, die primär kurzfristige Gewinne durch den Kauf und relativ schnellen Verkauf verschiedener Finanzinstrumente anstreben. Dabei kann es sich um Aktien, Devisen, Rohstoffe, Derivate oder Finanzprodukte wie Kryptowährungen handeln. Die Strategien reichen von Daytrading, wo Positionen innerhalb eines Tages geöffnet und geschlossen werden, bis zu Swingtrading, bei dem Positionen oft etwas länger gehalten werden.
Der Aktienhandel als Investition fokussiert sich hingegen auf das Kaufen und Verkaufen von Aktien und ist üblicherweise mit einer mittel- bis langfristigen Anlagestrategie verbunden. Anlegerinnen und Anleger zielen eher darauf ab, von der Wertsteigerung der Unternehmen und möglichen Dividenden über einen längeren Zeitraum zu profitieren.
Ja. Mit einem Musterdepot, wie Sie es bei Ihrer Sparkasse oder beim S Broker anlegen können, können Sie Traden ausprobieren, ohne echtes Geld einzusetzen. Auch den klassischen Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren können Sie damit ohne Risiko lernen.
Wenn Sie als Trading-Anfängerin oder Trading-Anfänger starten, empfehlen wir Ihnen, aufgrund des hohen Verlustrisikos kein echtes Geld einzusetzen. Mit einem Musterdepot, wie Sie es bei vielen Brokern eröffnen können, können Sie die Funktionsweisen lernen und Produkte ausprobieren, ohne finanzielle Risiken einzugehen. Das geht etwa mit dem Übungsdepot beim S Broker, dem Online-Broker der Sparkassen-Finanzgruppe. Oder mit dem Musterdepot in der S-Invest App.
Wenn Sie stattdessen Ihr Geld einsetzen möchten, sollten Sie eine kleine Summe verwenden, auf die Sie gut verzichten können. Lernen Sie vorab unbedingt die jeweiligen Finanzprodukte genau kennen und befassen Sie sich mit den damit verbundenen Risiken.
Nein, auf Aktiengewinne wird keine Spekulationssteuer fällig. Stattdessen fällt – wie auf alle Einkünfte aus Kapitalvermögen – Kapitalertragsteuer beziehungsweise Abgeltungssteuer an. In unserem Ratgeber zur Kapitalertragsteuer erfahren Sie mehr.
CFD steht für „Contracts for Difference“, auf Deutsch: Differenzkontrakte. So werden Derivate bezeichnet, deren Kurse sich beispielsweise von Aktien oder Indizes ableiten. Beim Kauf von CFDs erwerben Sie allerdings nicht die jeweiligen Aktien oder ETFs, sondern nur eine Forderung. Der Handel mit CFDs ist hochriskant und kann zum Totalverlust der eingesetzten Summe führen – besteht eine Nachschusspflicht, sind auch darüber hinaus Verluste möglich. Für Anfängerinnen und Anfänger sind CFDs nicht geeignet.