Es ist nicht verpflichtend, eine Bestattungsverfügung zu schreiben. Doch es kann vorteilhaft sein, vor allem wenn Sie spezielle Wünsche für Ihre eigene Bestattung haben. Außerdem kann das Dokument Angehörige bei ihren Entscheidungen entlasten – oder gar Konflikte zwischen diesen vermeiden. Nicht zuletzt gibt es vielen Menschen ein gutes Gefühl, alles geregelt zu haben.
In einer Bestattungsverfügung können Sie Ihre Wünsche für Ihre eigene Bestattung äußern.
Die Verfügung sollte unter anderem die Bestattungsart, den Ort, Zeremoniendetails und verantwortliche Personen klar definieren.
Das Dokument ist grundsätzlich rechtlich bindend, sofern es im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen ist und die Erbenden finanziell nicht unzumutbar belastet.
Sobald Sie volljährig sind, können Sie es jederzeit erstellen.
Welche Informationen eine Bestattungsverfügung enthält
Nach einem Todesfall in der Familie befinden sich enge Angehörige und Zugehörige oft in einem Ausnahmezustand. Zwischen Schock und Trauer müssen diese jedoch das Organisatorische rund um die Bestattung veranlassen. Eine Bestattungsverfügung dient dazu, diesbezüglich zu Lebzeiten die eigenen Wünsche schriftlich zu äußern.
Sie gibt unter anderem vor, wie, wo und durch wen die Bestattung durchgeführt werden soll. Auch zu den verantwortlichen Personen oder einem bereits ausgewählten Bestattungsunternehmen sind in der Regel Angaben enthalten. Sie können die Verfügung am Computer oder handschriftlich verfassen. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie das Dokument handschriftlich unterschreiben.
Tipp: Über die Bestattungsverfügung hinaus kann im Rahmen der Bestattungsvorsorge auch ein Bestattungsvorsorgevertrag sinnvoll sein. In unseren Artikeln erfahren Sie mehr zum Thema.
So schreiben Sie eine Bestattungsverfügung
- Informieren
In unserem Themenartikel finden Sie wichtige Informationen dazu, welche verschiedenen Bestattungsarten in Deutschland zulässig sind. Im Anschluss daran können Sie sich für die Option, die Ihnen am besten entspricht, entscheiden.
- Überlegen
Machen Sie sich Gedanken darüber, welchen Ort Sie sich als letzte Ruhestätte wünschen. Der Ort ist unter anderem abhängig von der Beisetzungsform, die Sie auswählen, zum Beispiel ein bestimmter Platz auf einem Friedhof bei der Feuerbestattung oder Erdbestattung, eine spezielle Stelle in der Ostsee oder Nordsee bei der Seebestattung, ein Bestattungswald oder Waldfriedhof bei einer Baumbestattung oder ein Friedhof, der Reerdigungsbeisetzungen ermöglicht, wenn Sie sich eine Reerdigung wünschen. Dasselbe gilt übrigens auch bei anonymen Bestattungen. Sprechen Sie mit einem Bestattungsunternehmen, der jeweiligen Friedhofsverwaltung oder einem anderen jeweiligen Ansprechpartner oder einer Ansprechpartnerin über Ihre Ortswahl und die dortigen Möglichkeiten, um die Umsetzbarkeit zu prüfen.
- Details definieren
Denken Sie über spezielle Rituale, Zeremonien und andere Details nach, die Ihnen im Rahmen Ihrer Beerdigung wichtig sind.
- Überschrift
Notieren Sie über dem Dokument eine klare Überschrift, etwa „Bestattungsverfügung“.
- Persönliche Daten
Geben Sie Ihren vollständigen Namen, Geburtsdatum und Ihre aktuelle Adresse an.
- Datum
Fügen Sie das aktuelle Datum hinzu.
- Bestattungsart
Formulieren Sie, welche Bestattungsart Sie sich wünschen, also zum Beispiel Feuerbestattung.
- Bestattungsort
Geben Sie an, wo die Beisetzung stattfinden soll, zum Beispiel auf welchem Friedhof. Auch die gewünschte Grabart können Sie angeben. Wenn Ihnen eine bestimmte Bepflanzung auf dem Grab wichtig ist, können Sie dies ebenfalls festhalten.
- Art der Zeremonie
Beschreiben Sie, wie gegebenenfalls die Trauerfeier gestaltet werden soll, zum Beispiel religiös, weltlich, klein oder groß. Nutzen Sie die Möglichkeit, Details zu Ihrer Kleidung sowie zu Musik, Blumen, Reden oder speziellen Ritualen festzulegen, wenn Sie diesbezüglich spezielle Wünsche haben.
- Verantwortliche Person
Benennen Sie eine oder mehrere Personen, die für die Umsetzung Ihrer Bestattungswünsche verantwortlich sind. Wichtig: Sprechen Sie vorab mit den Personen darüber und gehen Sie sicher, dass diese damit einverstanden sind. Haben Sie bereits ein bestimmtes Bestattungsunternehmen im Blick, sollten Sie dieses ebenfalls nennen. Geben Sie jeweils die vollständigen Namen beziehungsweise Unternehmensnamen und Kontaktinformationen an.
- Finanzierung
Machen Sie gegebenenfalls Angaben dazu, wie die Bestattung finanziert werden soll, beispielsweise wenn Sie eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen haben oder ein Treuhandkonto für die Finanzierung besitzen. Sie können an dieser Stelle auch gegebenenfalls auf einen Bestattungsvorsorgevertrag verweisen. Grundsätzlich müssen Erbinnen und Erben für die Beerdigungskosten aufkommen.
- Unterschrift
Unterschreiben Sie die Verfügung handschriftlich, um ihre Gültigkeit zu bestätigen.
- Prüfen
Lassen Sie Ihre Bestattungsverfügung, wenn möglich, bei einem Bestattungsunternehmen überprüfen. So können Sie sicher sein, dass Ihre festgelegten Inhalte gesetzlich zulässig und umsetzbar sind.
- Zeugen
Falls möglich, lassen Sie das Dokument von Zeuginnen oder Zeugen unterschreiben. Wenn Sie dies wünschen, ist auch eine notarielle Beurkundung möglich. Diese ist jedoch keine Pflicht.
- Kopien erstellen
Fertigen Sie mehrere Kopien Ihrer Bestattungsverfügung an.
- Sicher aufbewahren
Bewahren Sie das Originaldokument an einem sicheren Ort auf. Informieren Sie Ihre vertrauenswürdige Person sowie Ihre Angehörigen darüber, wo es zu finden ist.
- Regelmäßig überprüfen
Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre Bestattungsverfügung regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie Ihre aktuellen Wünsche und Lebensumstände widerspiegelt.
Sichern Sie sich für den Ernstfall ab
Häufige Fragen zur Bestattungsverfügung
2Warum reicht ein Testament dafür nicht aus?
Warum reicht ein Testament dafür nicht aus?
Ein Testament ist ein wichtiges Dokument, um die Verteilung des Nachlasses nach dem Tod einer Person zu regeln. Es ist jedoch nicht geeignet, um Anweisungen für die Bestattung eines oder einer Verstorbenen zu hinterlassen. Denn häufig werden Testamente erst einige Zeit nach dem Tod eröffnet, manchmal erst Wochen oder Monate später. Da Bestattungen in der Regel innerhalb kurzer Zeit nach dem Tod stattfinden müssen, können wichtige Anweisungen, die im Testament enthalten sind, zu spät kommen, um berücksichtigt zu werden.
3Warum ist eine Bestattungsverfügung sinnvoll?
Warum ist eine Bestattungsverfügung sinnvoll?
Eine Bestattungsverfügung kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein:
- Sie können darin genau festlegen, wie Ihre Bestattung durchgeführt werden soll. Das gibt Ihnen eine zusätzliche Sicherheit, dass Ihre persönlichen Vorstellungen auch tatsächlich umgesetzt werden.
- Durch eine klare Anweisung in der Bestattungsverfügung werden Ihre Angehörigen von der Entscheidungsfindung entlastet. Das kann ihnen helfen, in einer ohnehin emotional schweren Zeit nicht zusätzlich durch Unsicherheiten über Ihre Wünsche belastet zu sein.
- Klare Anweisungen können außerdem potenzielle Konflikte zwischen Familienmitgliedern vermeiden, die entstehen könnten, wenn unterschiedliche Meinungen darüber existieren, wie die Bestattung gestaltet werden sollte.
4Ab wann kann ich sie erstellen?
Ab wann kann ich sie erstellen?
Sie können eine
Bestattungsverfügung jederzeit erstellen, sobald Sie volljährig sind.
5Was ist der Unterschied zwischen einer Bestattungsverfügung und einem Bestattungsvorsorgevertrag?
Eine Bestattungsverfügung ist ein Dokument, in dem Sie Ihre Wünsche bezüglich Ihrer Bestattung festhalten können. Sie beschreibt, wie, wo und durch wen Ihre Bestattung durchgeführt werden soll. Dabei ist sie primär an Ihre Hinterbliebenen und den Bestatter oder die Bestatterin gerichtet. Sie sichert die finanzielle Umsetzung der Wünsche jedoch nicht ab.
In einem Bestattungsvorsorgevertrag geht es hingegen darum, alle Details Ihrer Bestattung im Voraus zu planen und gleichzeitig eine finanzielle Absicherung zu gewährleisten. Dieser Vertrag wird zwischen Ihnen und einem Bestattungsunternehmen Ihres Vertrauens geschlossen. Hierbei legen Sie fest, welche Leistungen das Bestattungsunternehmen erbringen soll. Dabei decken Sie in der Regel auch die Kosten im Voraus, etwa über eine Sterbegeldversicherung oder ein spezielles Treuhandkonto. Der Vorsorgevertrag kann auch rechtliche und finanzielle Sicherheit bieten, da er sicherstellt, dass die Mittel zweckgebunden verwendet und damit Ihre Wünsche erfüllt werden.