Zur Erstausstattung eines Babys gehören unter anderem Möbel, Kleidung, Bettwäsche, Schlafsäcke, Pflege- und Hygieneprodukte, Nahrung, der Kinderwagen, eine Babyschale und erstes Spielzeug.
Kaufen Sie alles neu, kostet die Erstausstattung gut und gerne zwischen rund 1.600 und 4.600 Euro. Vieles gibt es aber auch gebraucht in gutem Zustand und für wenig Geld.
Mütter und Väter werden mit den Kosten für den Nachwuchs nicht allein gelassen. Neben Kindergeld und Elterngeld gibt es verschiedene Angebote zur finanziellen Unterstützung von Familien mit geringem Einkommen und schwangeren Frauen in finanziellen Notlagen.
Schräger Vergleich: Ein Kind ist teurer als ein Sportwagen
Dass ein Kind teurer als ein Sportwagen sei, lässt angehende Eltern natürlich aufhorchen. Tatsächlich hat eine Erhebung des Statistischen Bundesamts , die schon einige Jahre zurückliegt, ergeben, dass Paare in Deutschland für ihren minderjährigen Nachwuchs monatlich 763 Euro ausgeben. Dabei handelte es sich um einen Durchschnittswert von der Geburt bis zur Volljährigkeit. Denn in der Realität fallen die monatlichen Kosten für minderjährige Kinder natürlich je nach Alter sehr unterschiedlich aus. Würde man diesen monatlichen Durchschnittswert jedoch auf 18 Jahre hochrechnen, kosteten Kinder ihre Eltern bis zur Volljährigkeit insgesamt 164.808 Euro, Inflation nicht einberechnet.
Eine Summe, die erst einmal beunruhigend wirkt. Dabei stellen sich gleich mehrere Fragen: Wofür braucht das Kind so viel Geld? Wer soll das bezahlen? Und: Geht das auch günstiger?
Gleich vorab: Keine Panik! Zunächst einmal bedeutet ein Durchschnittswert, dass nicht jedes Kind notwendigerweise so viel Geld braucht. Hinzu kommt, dass Eltern mit dem Kindergeld in Höhe von derzeit 250 Euro pro Monat mit staatlicher Unterstützung rechnen können. Ältere Kinder sind außerdem durchschnittlich teurer als jüngere – wobei das erste Jahr aufgrund der Erstausstattung noch einmal eine Sonderrolle einnimmt, die die Kosten einmalig erhöht. Häufig bekommen Eltern gerade für die Erstausstattung einiges geschenkt. Nicht zuletzt gibt es jede Menge Sparpotenziale. Was ein Kind braucht und was für Kinder ausgegeben wird, sind eben doch zwei Paar Schuhe.
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Babys wurden 2023 in Deutschland geboren. Quelle: Statistisches Bundesamt, 2024.
Diese Kosten können für die Baby-Erstausstattung entstehen
„Erstausstattung“ ist ein Begriff, der klingt, als würde es eine Art Kinder-Starterset mit Gebrauchsanweisung zum Festpreis geben. Das ist nicht der Fall. Tatsächlich kann die Erstausstattung für ein Baby je nach Wünschen und Vorlieben seiner Eltern stark variieren. Laut unseren internen Berechnungen kann das Loch im Portemonnaie dafür zwischen ungefähr 1.640 und 4.580 Euro tief sein. Das gilt allerdings nur, wenn Sie alles neu kaufen. Und auch beim Neupreis gibt es große Unterschiede, abhängig von den gewählten Marken und der Ausstattung.
Wir geben Ihnen im Folgenden einen Überblick darüber, was typischerweise alles zur Erstausstattung gehört. Streichen Sie gedanklich alles, was Sie vielleicht bereits von Ihrem ersten Kind haben, nicht brauchen oder anderweitig von Freundinnen, Freunden oder der Familie bekommen können. Und ergänzen Sie, wenn Ihnen sonst noch etwas wichtig ist.
Die aufgelisteten Kosten entsprechen jeweils den ungefähren Preisen für die Neuanschaffung. Dabei ist preislich nach oben hin alles offen. Es gibt Marken, für die Sie wesentlich mehr oder etwas weniger zahlen müssen. Wir haben verglichen und versucht, uns an den ungefähr üblichen Kosten zu orientieren. Auch hier kann es große Unterschiede geben – je nach finanziellen Verhältnissen und was in der Familie als besonders wichtig gewertet wird. Unsere Spartipps finden Sie im Anschluss unter den Checklisten.
Hinweis: Bei unseren Empfehlungen handelt es sich um praxiserprüfte persönliche Einschätzungen aus unserer Redaktion. Bitte richten Sie sich nach Ihren eigenen Vorlieben und passen Sie die Anzahl gegebenenfalls entsprechend an.
Tipp: Kaufen Sie nicht zu viel. Das ist nicht einfach, denn die kleinen Größen sehen schon süß aus. ;-) Doch Neugeborene wachsen schnell. Oft haben Babys zunächst die Kleidergröße 50/56 und schon kurz darauf Größe 56/62. Achten Sie nach Möglichkeit auf schadstoffarme Produkte, da Neugeborene besonders sensibel sind.
Checkliste:
Baby-Erstausstattung zum Download
Fazit: Würden Sie alles, wie in unseren Listen aufgeführt (Optionales nicht mitberücksichtigt), kaufen, kämen Sie auf Erstausstattungskosten von insgesamt 1.640 bis 4.580 Euro.
Es fällt auf: Die Preisspanne ist gewaltig. Der Produktvergleich lohnt sich. Außerdem ist die Qualität besonders wichtig, wenn es um das Neugeborene geht. Im Folgenden finden Sie ein paar Tipps, wie Sie ohne Qualitätseinbußen sparen können.
Mit diesen 7 Tipps können Sie bei der Babyausstattung sparen
Gebrauchte Artikel kaufen
Viele Babyartikel sind gebraucht in sehr gutem Zustand erhältlich, da sie oft nur für kurze Zeit genutzt werden. Auf Online-Marktplätzen oder Flohmärkten finden Sie beispielsweise häufig kaum genutzte Babybetten oder Kinderwagen zu einem Bruchteil des Neupreises. Auch Kleidung bekommen Sie in gutem Zustand gebraucht. Da Babys ohnehin schnell die Kleidergrößen wechseln, empfiehlt sich der Kauf Second Hand.
Dinge von Familie, Freundinnen und Freunden leihen oder übernehmen
Fragen Sie im Freundes- und Familienkreis nach, ob jemand Babyartikel hat, die nicht mehr benötigt werden. Vor allem Mütter und Väter von anderen Kleinkindern kommen dabei natürlich infrage. Oft stapelt sich in Familien mit mehreren Kindern die Babykleidung und alle sind froh, wenn sie einen Abnehmer oder eine Abnehmerin dafür finden.
Auf unnötige Anschaffungen verzichten
Nicht alle beworbenen Produkte sind tatsächlich zwingend notwendig für die Babyerstausstattung. Bei manchen Produkten, die nicht die Sicherheit betreffen, ist es eine persönliche Frage, was Ihnen wichtig ist – und was eher nicht. Während die Babybadewanne beispielsweise in Deutschland zu den Standards gerechnet wird, baden Eltern in Italien ihre Neugeborenen oft ganz selbstverständlich im Waschbecken. Achten Sie gegebenenfalls auf die Sicherheit, zum Beispiel, dass Sie nicht versehentlich an den Wasserhahn mit Heißwasser kommen, während das Baby darunter badet. Hinterfragen Sie, welche Angebote Sie brauchen.
Rabatte und Sonderangebote nutzen
Halten Sie gezielt Ausschau nach Sales und Rabattaktionen. Wenn Sie bis zur Geburt noch reichlich Zeit haben, können Sie während saisonaler Schlussverkäufe Babyzubehör deutlich günstiger erwerben.
Kombi-Geräte und Sets kaufen
Multifunktionale Produkte oder Sets sind oft günstiger als Einzelkäufe. Üblicherweise steht auf den Preisschildern kleingedruckt auch ein Stückpreis für die leichtere Vergleichbarkeit, etwa bei Einwegwindeln.
Selbst herstellen oder DIY-Projekte
Wenn es Ihnen Spaß macht, können Sie einige Babyartikel mit ein wenig Geschick leicht selbst herstellen. So lassen sich beispielsweise Spucktücher selbst nähen oder ein individuelles Mobile fürs Kinderzimmer basteln.
Auf Nachhaltigkeit achten
Rund 5.000 Windeln verbraucht ein Kind durchschnittlich während seiner Wickelzeit, hat das Bundesumweltministerium erhoben. Wenn Sie Wegwerfwindeln verwenden, ergibt das einen gigantischen Müllberg – und enorme Kosten: Kaufen Sie Windeln für durchschnittlich 30 Cent pro Stück, geben Sie für 5.000 Stück immerhin 1.500 Euro aus. Für etwa 400 Euro bekommen Sie ein Stoffwindelset – und verzichten auf den Müllberg.
Zwar geben Sie mit Stoffwindeln mehr Geld fürs Waschen aus. Bei einer modernen Waschmaschine und einem energiesparsamen Trockner kann sich das dennoch deutlich bezahlt machen.
Tipp: Denken Sie über die Erstausstattung hinaus frühzeitig darüber nach, ob weitere Anschaffungen für die Familie nötig sind. Ein Zweisitzer ist beispielsweise definitiv kein Auto für eine junge Familie. Beim Kleinwagen stellt sich die Frage nach der Größe des Kofferraums. Passt der Kinderwagen hinein? Fehlenden Stauraum können Sie durch Dachboxen ersetzen.
Und wie steht es um die laufenden Kosten?
Die monatlichen Kosten sind in den ersten zwei Jahren überschaubar: Windeln, eventuell Milchpulver, Nahrung (selbstgekocht oder im Glas) etwas Spielzeug und vielleicht Babyschwimmen. Auch das Reisen ist noch günstig, zum Beispiel Reisen in der Elternzeit. Bis zum 24. Monat kosten Kinder in Hotels nichts oder nur wenig Geld. Bis 5 Jahre begleiten sie Sie in den Zügen der Deutschen Bahn kostenlos.
Anders sieht es mit der Betreuung durch eine Tagesmutter oder in einer Kita beziehungsweise einem Kindergarten aus. Dabei sind die Kosten von folgenden Fragen abhängig: Wie hoch ist Ihr Einkommen? Arbeitet die Tagesmutter frei oder wird sie durch das Jugendamt gefördert?
Und sehr wichtig, da von Stadt zu Stadt verschieden: Wo leben Sie? In manchen Städten wird die Betreuung komplett durch den Kita-Schein finanziert. Zu zahlen ist dann nur der Essenszuschuss.
Es geht aber nicht nur um die Regelung der Kostenbeteiligung, sondern auch um die verfügbare Anzahl von Kindertagesstätten. Die vorhandenen Kapazitäten sind leider oft nicht ausreichend. In manchen Bundesländern erstatten die Bezirksämter dann die Kosten für eine Tagesmutter. Erkundigen Sie sich möglichst frühzeitig.
Tipp: Lesen Sie auch unsere Finanztipps für werdende Eltern.
Unabhängig vom Einkommen bekommen Familien pro Kind monatlich 250 Euro Kindergeld vom Staat. Dieses Geld soll die Grundversorgung des Kindes sichern und die finanziellen Lasten der Mütter oder Väter mindern. Die Auszahlung erfolgt mindestens bis zum 18. Lebensjahr des Kindes und kann unter bestimmten Voraussetzungen, wie etwa während einer Ausbildung oder eines Studiums, bis zum 25. Lebensjahr verlängert werden.
Zusätzlich gibt es das Elterngeld: Dieses unterstützt Eltern nach der Geburt ihres Kindes, wenn sie weniger oder nicht mehr arbeiten, um sich der Kinderbetreuung zu widmen. Das Elterngeld beträgt in der Regel zwischen 65 Prozent und 100 Prozent des vorherigen Netto-Einkommens, mindestens jedoch 300 Euro und maximal 1.800 Euro pro Monat. Es wird für bis zu 14 Monate gezahlt, wenn beide Elternteile die Betreuung anteilig übernehmen. Alleinerziehende können die vollen 14 Monate allein beanspruchen. Übernimmt die Mutter oder der Vater des Paars die Betreuung allein, sind es 12 Monate. Es gibt auch Varianten wie das ElterngeldPlus und den Partnerschaftsbonus, die flexiblere Arbeitsmodelle und eine längere Bezugsdauer ermöglichen.
Zuschüsse und Hilfen für Familien mit geringem Einkommen und schwangere Frauen in finanziellen Notlagen
- Wer Arbeitslosengeld oder Bürgergeld bezieht, kann beim zuständigen Jobcenter oder Sozialamt einen Antrag auf einmalige Beihilfen für die Erstausstattung bei Schwangerschaft und Geburt stellen. Diese Leistungen decken etwa Kosten für Schwangerschaftskleidung und Babyerstausstattung ab.
- Die Bundesstiftung Mutter und Kind hilft schwangeren Frauen in finanziellen Notlagen. Sie kann je nach Fall unter anderem bei der Erstausstattung fürs Baby unter die Arme greifen.
- Organisationen wie die Tafeln, Kleiderkammern oder Sozialkaufhäuser bieten oft kostengünstige oder kostenlose Babyartikel an.
- Einige Krankenkassen ermöglichen Bonusprogramme oder zusätzliche Leistungen für Schwangere und Neugeborene, die finanzielle Vorteile bringen können. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei Ihrer Krankenkasse.
- Das Bundesfamilienministerium informiert auf seinen Seiten über weitere mögliche Zuschüsse für Familien in speziellen Situationen.
Freuen Sie sich auf Ihr Baby – und alles, was dazu gehört.
Häufige Fragen zur Erstausstattung für ein Baby
2Wann soll ich die Baby-Erstausstattung besorgen?
Schwangerschaftsratgeber empfehlen häufig, mit der Anschaffung der Baby-Erstausstattung ungefähr in der 30. Schwangerschaftswoche zu beginnen. Einige Produkte, wie beispielsweise Kinderwagen, Möbel oder individuell angefertigte Gegenstände, können längere Lieferzeiten haben, sodass eine frühzeitige Bestellung sinnvoll ist. Durch eine rechtzeitige Planung vermeiden Sie zudem möglicherweise Stress in den letzten Schwangerschaftswochen. In der 30. Woche können sich Mütter meist noch gut bewegen, sodass es oft sinnvoll sein kann, die Einkäufe nun zu tätigen. Für den Fall einer Frühgeburt ist es in jedem Fall ratsam, dass Sie spätestens einen Monat vor dem errechneten Termin alles beisammen haben. Letztendlich hängt der genaue Zeitpunkt jedoch von Ihren persönlichen Vorlieben und Umständen ab. Wichtig ist, dass Sie sich dabei wohlfühlen.
3Was kostet ein Baby im Monat?
Das Statistische Bundesamt hat einmal errechnet, dass Eltern für Ihre Kinder zwischen 0 und 6 Jahren durchschnittlich 679 Euro im Monat bezahlen. Vor allem die Kinderbetreuung hat dabei hohe Kosten verursacht.
Allerdings liegt die letzte Erhebung dazu im Jahr 2018. Durch die hohe Inflation in den letzten Jahren ist davon auszugehen, dass sich diese Durchschnittssumme in Bezug auf Kinder zwischen 0 und 6 Jahren erhöht hat. Andererseits fallen die laufenden Kosten speziell in Bezug auf Babys in der Regel wesentlich geringer aus als für ältere Kinder. Teuer ist hingegen oft die Erstausstattung.
Wichtig ist es zu wissen, dass Sie das für Ihr Kind benötigte Geld als Eltern nicht allein aufbringen müssen. So haben Sie etwa Anspruch auf Kindergeld vom Staat – aktuell 250 Euro im Monat. Wer Kinder hat, kann zudem oft von steuerlichen Vorteilen profitieren. Dennoch: Eine gute finanzielle Planung ist für Eltern wichtig. Wir unterstützen Sie gern dabei.