
Die Inflation hat zwar wieder deutlich nachgelassen, aber das Preisniveau für Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs bleibt weiter hoch.
Wer Geld sparen möchte, sollte sich schon vor dem Einkauf mit Rabatten und Sonderangeboten beschäftigen und eine Einkaufsliste schreiben. Auch das eigene Hungergefühl und die Größe des Einkaufwagens oder Korbes haben Einfluss.
Die teuersten Produkte platzieren Supermärkte bewusst in der Mitte der Regale auf Augenhöhe der Kundin oder des Kunden. Günstiger wird es nach oben und nach unten.
Preise steigen, Gehälter nicht: Praktische Spartipps für Ihren Einkauf
Im Jahr 2024 waren Nahrungsmittel 33 Prozent teurer als noch 2020. Kostete Ihr Wocheneinkauf zuvor 100 Euro, standen vier Jahre später 133 Euro auf dem Kassendisplay. Da das nur Werte aus dem standardisierten Warenkorb des Statistischen Bundesamtes sind, kann die Teuerung bei Ihnen auch höher oder niedriger ausfallen – je nachdem, was Sie üblicherweise einkaufen.
Immerhin: Die mit Abstand größten Sprünge wurden 2022 und 2023 verzeichnet; seither steigen die Preise deutlich langsamer. 2025 kostet der oben genannte Mustereinkauf etwa 135 Euro. Manches wurde sogar günstiger.
Die Gehälter und Löhne stiegen in den vergangenen Jahren zwar auch deutlich, aber nicht ganz so stark wie die Verbraucherpreise. Das Lohnplus von 2020 auf 2024 lag dem Statistischen Bundesamt zufolge bei 18 Prozent.
Geld sparen ist also für viele notwendig, was gerade beim Einkauf von Lebensmitteln nicht leicht ist. Doch es gibt Wege, um an der Kasse günstiger wegzukommen.
Tipp Nr. 1: Einkaufsliste schreiben
Habe ich eigentlich noch Nudeln im Haus? Und ist genug fürs Frühstück am nächsten Tag da? Wer planlos einkaufen geht, tendiert dazu, mehr und vor allem doppelt zu kaufen. Viel besser ist es, sich vorher Zeit zu nehmen, die Gerichte zum Mittag und Abendbrot vorauszuplanen und einen Einkaufszettel zu schreiben. Er verhindert außerdem, dass Sie Dinge kaufen, die Sie gar nicht brauchen. Wenn Sie bisher meist sehr spontan einkaufen, lassen Sie sich von der Planung nicht abschrecken: Die Liste muss nicht auf einen Monat im Voraus angelegt sein. Auch mehrere Tage helfen für den Anfang.
Übrigens: Planen Sie kleine Sünden wie Süßigkeiten direkt in Ihren Einkauf ein. So haben Sie während des Einkaufs nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, und kommen nach einem Wocheneinkauf nicht in Versuchung, nochmal loszuziehen.
Tipp Nr. 2: Rabatte und Sonderangebote raussuchen
Wer auf Rabatte und Sonderangebote achtet, kommt beim Gang in den Supermarkt günstiger weg. Das lohnt sich sogar. Sowohl online als auch offline gibt es Broschüren, in denen die Preisreduktionen der nächsten Wochen vorgestellt werden. Auch mit Apps können Sie sparen.
Viele Supermärkte bieten außerdem Rabattsysteme an, bei denen Sie beim Einkauf Punkte sammeln, die Sie nach einer Weile in Form von Gutscheinen einlösen können. Wenn Sie Ihre Sparkassen-Card (Debitkarte) mit PAYBACK verknüpfen, sammeln Sie bei vielen Partnern sogar automatisch °Punkte.
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Tipp Nr. 3: Preise vergleichen
Preise variieren – auch bei Lebensmitteln. Auch wenn es nicht unbedingt Spaß macht und Zeit kostet, sollten Sie die Preise der verschiedenen Supermärkte und Discounter miteinander vergleichen. So können Sie den günstigsten Anbieter ausfindig machen und dort einkaufen. Oft lassen sich die Preise sogar online vergleichen.
Achten Sie auf den Grundpreis, also beispielsweise die Angabe „pro 100 Gramm“, „pro Windel“ oder „pro Waschgang“. Diese ist meist kleiner notiert, findet sich aber bei sehr vielen Produkten auf dem Preisschild am Regal. Nur weil etwas weniger kostet, muss es nicht günstiger sein: Wenn die Menge deutlich geringer ist, kann auch das vermeintlich billigere Produkt nachteilig sein.
Tipp Nr. 4: Einkaufsbudget setzen
Sobald Ihre Einkaufsliste fertig geschrieben ist und Sie die Preise verglichen haben, können Sie sich ein Einkaufsbudget setzen. Was gibt Haushaltskasse her?
Auch hilfreich: Wer bar bezahlt, kann beispielsweise nur eine bestimmte Menge an Geld mitnehmen. Die Karte sollten Sie zur Sicherheit trotzdem zur Hand haben, falls doch etwas unerwartet teurer wird. Ansonsten könnte die Situation an der Kasse unangenehm werden.
Tipp Nr. 5: Vor dem Einkauf etwas essen
Achten Sie darauf, nicht hungrig einkaufen zu gehen. Ein leerer Magen sorgt nämlich dafür, dass alles verlockender wirkt – besonders das Süßigkeitenregal. Eine Studie hatte belegt, dass hungrige Menschen im Schnitt rund 10 bis 20 Prozent mehr Geld beim Lebensmitteleinkauf ausgeben als satt. Auch wenn die Studie später wegen wissenschaftlicher Mängel zurückgezogen werden musste, dürften die meisten selbst schon erlebt haben: Mit Hunger kaufen Sie oft mehr, als Sie benötigen. Wer hingegen vorher etwas isst, kann entspannt durch den Supermarkt schlendern.
Tipp Nr. 6: Saisonal und regional einkaufen
Wer saisonal und regional einkauft, kommt meist auch mit einem geringeren Budget aus. Importierte Waren sind oft aufgrund der weiten Lieferstrecken teurer als Lebensmittel, die in Europa oder sogar vor Ort angebaut werden können.
Diese Produkte wachsen beispielsweise in Deutschland:
- Äpfel
- Aprikosen, Nektarinen und Pflaumen
- Kirschen
- Birnen
- Möhren
- verschiedene Salate
- Tomaten
- Kartoffeln
- Kohlrabi
- verschiedene Beeren
- Kürbis
Eine ausführliche Liste finden Sie hier im Saisonkalender. Aber auch wenn in Deutschland vieles wächst, ist es nicht möglich, den durchschnittlichen Bedarf gänzlich mit saisonalen und regionalen Produkten zu decken.
Tipp Nr. 7: Eigenmarken wählen
Die Eigenmarken von Supermärkten sind oft günstiger als Markenprodukte. Das liegt daran, dass für diese Produkte meist keine Werbung gemacht wird – dadurch sparen die Hersteller Geld. Jedoch sollten Verbraucher und Verbraucherinnen bedenken, dass auch die Qualität der Inhaltsstoffe manchmal unter der Kostenersparnis leidet. Andererseits werden manchmal die Markenprodukte auch als Eigenmarke verpackt. Vergleichen Sie daher am besten die Zutatenlisten.
Tipp Nr. 8: Bücken und strecken
Kurzum: Alles, was sich auf Augenhöhe befindet, ist nicht unbedingt preiswert. Supermärkte zielen bewusst darauf ab, dass Kundinnen und Kunden sich weder bücken noch strecken wollen und deshalb direkt zum teuersten Produkt in der Mitte des Regals greifen. Ein Trick, der funktioniert.
Schauen Sie beim Einkauf daher am besten nach oben oder unten, um die günstigste Ware zu entdecken. Auch in der Mitte einer Regalreihe, heißt es, stünden eher die günstigeren Sachen, da am Anfang der Reihe die Aufmerksamkeit noch höher ist und der Blick entsprechend auf das teurere Produkt fällt.
Da wiederum mehr Menschen Rechtshänder sind, stehen rechts auch eher die Waren, die für den Markt lukrativer sind. Demzufolge müssten in der linken Regalreihe mittig oben und unten die Schnäppchen schlechthin stehen. Ein Test lohnt sich.
Tipp Nr. 9: Auf Frische achten
Man kennt das: Die Zeit drängt, aber Sie müssen unbedingt noch einkaufen. Schnell durch den Laden eilen, das Erstbeste greifen, zahlen und ab nach Hause. Doch dort folgt der Schreck: In der Obstschale hat sich eine schimmelige Frucht versteckt und Sie haben übersehen, dass das Gemüse auch schon runzelig und der Salat welk ist.
Zwischen Bergen an Gemüse und Obst sind leider hin und wieder Produkte dabei, die nicht mehr verzehrt werden sollten. Nehmen Sie sich beim Einkauf deshalb lieber etwas mehr Zeit, um alles genau anzuschauen und auf Frische zu überprüfen. Außerdem ist die Auswahl früh morgens meist noch besser. Wer abends einkaufen geht, muss damit rechnen, nur noch aussortierte Ware vorzufinden.
Übrigens: In vielen Supermärkten erhalten Sie nach Vorlage des Kassenbons das Geld für die verdorbene Ware zurück. Auch wenn Sie Ihre Lebensmittel online bestellen, haben Sie die Möglichkeit zur Reklamation. So fehlt Ihnen zwar das Produkt, doch Sie bleiben zumindest nicht auf den Kosten sitzen. Aber aufgepasst: Das gilt nur, wenn Sie die Ware unmittelbar nach dem Kauf reklamieren.
Tipp Nr. 10: Verderbliches oder Abgelaufenes kaufen
Was erst einmal richtig unappetitlich klingt, kann bares Geld sparen. Obst und Gemüse, das schon relativ reif ist, wird oft günstiger verkauft. Wenn Sie planen, es am selben oder spätestens nächsten Tag zu essen, können Sie getrost zugreifen. Gleiches gilt für Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht wird, oder die bereits abgelaufen sind.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (eher eine Empfehlung für die Qualität) und das Verbrauchsdatum (die verbindliche Grenze, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden) sind in Deutschland überdies gesetzlich sehr streng geregelt. Viele Produkte sind noch länger genießbar. Am besten vertrauen Sie auf Ihre Sinne: Riecht und schmeckt das Produkt noch gut, ist es in der Regel noch problemlos verzehrbar.
Tipp Nr. 11: Kleinen Einkaufswagen oder Korb nehmen
Je mehr Platz im Einkaufswagen oder Korb ist, umso größer ist das Risiko, ihn mit Dingen zu füllen, die Sie eigentlich gar nicht benötigen. Überlegen Sie daher im Vorfeld, wie viel Sie einkaufen möchten und wählen Sie anhand dessen die Größe Ihres Einkaufswagens oder Korbs, sofern es verschiedene Optionen gibt. So sind Sie automatisch darauf beschränkt, nur das mitzunehmen, was auf Ihrer Einkaufsliste steht.
Tipp Nr. 12: Das richtige Timing finden
Zeitdruck kann uns produktiver, aber auch unachtsamer werden lassen – auch beim Einkauf im Supermarkt. Für den letzten Tipp sollten Sie daher darauf achten, welchem Typus Sie entsprechen.
- Verhilft Ihnen Zeitdruck dabei, produktiv zu sein und mehr zu schaffen? Dann sollten Sie einkaufen gehen, wenn Sie nicht lange durch die Reihen schlendern können. So vermeiden Sie Impulskäufe und nehmen nur das mit, was Sie wirklich brauchen.
- Anders sieht es aus, wenn Ihre Effizienz bei Zeitdruck abnimmt und Sie unter Stress dazu tendieren, wahllos Produkte in Ihren Einkaufskorb zu werfen. Nehmen Sie sich für Ihren Gang in den Supermarkt Zeit und klappern Sie in Ruhe Ihre Einkaufsliste ab. So können Sie ohne Druck Produkte vergleichen, auf Frische achten und die günstigere Alternative wählen.
Profitieren Sie vom größten Bonusprogramm Deutschlands.
Häufige Fragen zum sparsamen Einkaufen
Wer richtig einkaufen will, sollte den Einkauf planen statt spontan erledigen. Eine Einkaufsliste auf Basis eines Wochenspeiseplans hilft, gezielt das zu kaufen, was wirklich gebraucht wird. Vergleichen Sie die Grundpreise auf dem Etikett, greifen Sie öfter zu Eigenmarken und achten Sie auf Sonderangebote oder digitale Coupons. Wer zusätzlich Bonusprogramme oder Cashback nutzt, kann beim Lebensmitteleinkauf bis zu 20 % sparen, ohne auf Qualität zu verzichten.
Kurz gesagt: Planen, vergleichen, Eigenmarken wählen und Punkte sammeln – das ist die Erfolgsformel, damit Sie Lebensmittel billiger kaufen.
Die 5-4-3-2-1-Regel ist eine einfache Faustregel für eine ausgewogene Ernährung und hilft indirekt auch beim Geldsparen, weil sie bewussteres Einkaufen fördert. Sie steht für die empfohlene tägliche Menge an Lebensmitteln, um sich gesund zu ernähren:
- 5 Portionen Obst und Gemüse,
- 4 Portionen Getreideprodukte (z. B. Brot, Nudeln, Reis),
- 3 Portionen Milchprodukte,
- 2 Portionen Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchte,
- 1 Portion Fett oder Öl.
Wer sich daran orientiert, kauft gezielter ein, reduziert Lebensmittelverschwendung und hält den Wocheneinkauf im finanziellen Rahmen.
Die goldene Kassenzone bezeichnet den Bereich rund um die Supermarktkasse, in dem besonders häufig Impulskäufe stattfinden – also Süßigkeiten, kleine Snacks oder Mini-Artikel. Die Sachen sind auch als Quengelware bekannt. Diese Zone ist bewusst so gestaltet, dass Kundinnen und Kunden beim Warten zugreifen, ohne lange nachzudenken.
Wer sparsam einkaufen möchte, greift hier besser nicht zu, um den Kassenbon nicht länger werden zu lassen. Schon das bewusste Vorbeigehen spart über das Jahr gerechnet viele unnötige Ausgaben.
Der durchschnittliche Wocheneinkauf für eine vierköpfige Familie kostet in Deutschland derzeit zwischen 150 und 250 Euro, je nach Essgewohnheiten, Laden und Familiengröße.
Hier die besten Spartricks, damit Sie günstig Lebensmittel einkaufen:
- Einkaufsplan erstellen – spontane Käufe vermeiden.
- Nie hungrig einkaufen gehen – das reduziert Impulskäufe.
- Preise vergleichen – auf den Grundpreis (beispielsweise „pro 100 Gramm“) achten.
- Eigenmarken bevorzugen – gleiche Qualität, kleinerer Preis.
- Rabatte, Coupons und Cashback nutzen – digital oder im Prospekt.
- Saisonal und regional einkaufen – frischer und günstiger.
- Lebensmittel richtig lagern – weniger Abfall, mehr Ersparnis.
- Kleine Einkaufswagen nutzen – das bremst den Kaufdrang.
Wer seinen Einkauf plant, auf Angebote achtet und bewusster konsumiert, spart Monat für Monat.


