
Je nach Bonusprogramm erhalten Kundinnen und Kunden Prämien und Co., die etwa 0,5 bis 2 Prozent des Einkaufswertes ausmachen. Bei Sonderangeboten gibt es auch mehr.
Richtig genutzt, lassen sich damit vor allem bei Alltagsausgaben wie etwa Einkäufen oder beim Tanken spürbar Kosten senken.
Am meisten profitieren die Menschen, wenn sie nicht treu sind und jeweils dort kaufen, wo es gerade die besten Zusatzaktionen und Coupons gibt.
Woher kommen Bonusprogramme überhaupt?
Ob Kaufland, Rewe oder Penny. Die Zahl der Kundenbindungsprogramme hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Aber die Idee, Kundentreue zu belohnen, ist nicht neu. Ihren Ursprung haben moderne Punktesysteme in den Vielfliegerprogrammen der 1980er Jahre. Fluggesellschaften wollten ihre Stammkunden enger binden und gaben ihnen für jeden Flug Meilen. Diese konnten später gegen kostenlose Flüge oder Upgrades eingelöst werden.
Der Gedanke dahinter: Wer für seine Treue etwas zurückbekommt, bucht beim nächsten Mal eher wieder beim selben Anbieter. Dieses Prinzip hat sich schnell verbreitet. Heute gibt es Bonusprogramme in fast jeder Branche – von Supermärkten über Tankstellen bis hin zu Onlineshops. Auch Einzelhändler vor Ort und Standbetreiber auf Jahrmärkten oder an Strandpromenaden belohnen mitunter Treue.
Während die großen Supermarktketten und Drogerien auf eigene Apps setzen, tut es im lokalen Bereich die Stempelkarte: 10 Crepés kaufen und den elften gratis erhalten.
Warum bieten Unternehmen Bonusprogramme an?
Für Unternehmen sind Treueprogramme eine Möglichkeit, Kundinnen und Kunden langfristig an sich zu binden. Punkte, Gutscheine oder Prämien sorgen dafür, dass Menschen eher wiederkommen und nicht so leicht zur Konkurrenz wechseln. Sie sollen positive Erlebnisse verschaffen, die zugleich Wertschätzung ausdrücken und die Zufriedenheit der Kunden und Kundinnen steigern. Die Punkteprogramme und anderen Varianten liefern zudem wertvolle Daten: Wie oft kauft jemand ein? Welche Produkte sind beliebt?
Ein dritter Effekt: Hier greifen psychologische Verkaufstricks. Ein Kundenbindungsprogramm motiviert die Kundinnen und Kunden dazu, mehr zu kaufen, als sie eigentlich geplant hatten.
Doch das bedeutet nicht automatisch, dass nur die Unternehmen profitieren. Denn damit die Kundenbeziehung nicht überstrapaziert wird, muss auch die Zielgruppe einen Mehrwert spüren.
Wie Kunden erfolgreich profitieren können
Wer die Regeln kennt und gezielt sammelt, kann aus Bonusprogrammen effektive Vorteile ziehen. Es gibt zwei Wege, um von den Angeboten zu profitieren:
Erstens, das Einkaufsverhalten nicht zu ändern und mit jedem Kauf über den prozentualen Rabatt, Cashback oder die Treuepunkte zu profitieren. Vorteil: Sie müssen sich nicht viele Gedanken machen, erhalten aber trotzdem etwa 0,5 bis 2 Prozent Rabatt auf den Einkaufswert. Hilfreich sind hier Händler-übergreifende Programme wie PAYBACK oder die DeutschlandCard.
Zweitens, effektiv die Angebote durchforsten und am besten zwischen den Bonusprogrammen vergleichen. Das zahlt sich besonders aus, weil Sie bewusst Produkte kaufen, die um 30 Prozent und mehr im Preis gesenkt wurden. So werden nicht nur Alltagskäufe günstiger, sondern auch größere Ausgaben wie Reisen, Veranstaltungen oder Technikprodukte. Der Nachteil liegt auf der Hand: Sie müssen Zeit investieren.
So viel Rabatt gibt es
Das Vergleichsportal Smhaggle hat Anfang 2025 mehr als eine Million Kassenbons ausgewertet. Das Ergebnis: Die Kundinnen und Kunden bekamen mit der Kaufland Card einen Rabatt von 2,29 Prozent, bei Rewe Plus 0,82 Prozent und in der Penny App 0,75 Prozent. Die Rabatte sagen allerdings nichts darüber aus, ob die Preise in dem ein oder anderen Supermarkt grundsätzlich höher sind.
Tipps: So holen Sie alle Vorteile aus Bonusprogrammen
Damit Sie von den Vorteilen effektiv profitieren, sind ein paar einfache Regeln entscheidend:
- Immer die Karte oder App nutzen
Klingt banal, wird aber oft vergessen: Wer beim Bezahlen seine Bonuskarte oder App nicht vorzeigt, verschenkt bares Geld. Am besten direkt ins Portemonnaie oder aufs Smartphone legen, damit sie immer griffbereit ist.
- Coupons aktivieren
Viele Programme bieten regelmäßig Zusatzaktionen: Mit digitalen Coupons lassen sich doppelte oder sogar zehnfache Punkte sammeln oder besondere Rabatte erstehen.
- Punkte nicht verfallen lassen
Bonuspunkte sind nicht unbegrenzt gültig. Ein Blick in die App oder ins Online-Banking verhindert böse Überraschungen.
- Gezielt einlösen
Punkte lassen sich auf viele Arten einsetzen: von Einkaufsgutscheinen über Sachprämien bis hin zu Spenden für gemeinnützige Projekte.
- Keinen unnötigen Kauf tätigen
Die Unternehmen möchten Sie auch dazu verleiten, Produkte zu kaufen, die Sie gar nicht erwerben wollten. Das Ziel ist klar: mehr Umsatz. Achten Sie daher unbedingt darauf, nichts zu kaufen, was Sie nicht brauchen. Das ist umso schwieriger, weil die Apps Ihnen personalisierte Angebote machen, die genau auf Ihr Kaufverhalten zugeschnitten sind.
Prospekte besonders beliebt
In einer Umfrage des Handelsforschungsinstitut IFH gab die große Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten an, Angebots- und Bonus-Apps zu nutzen. 30 Prozent nutzen hingegen keine der sogenannten Loyalty-Programme. Unschlagbar beliebt ist laut IFH jedoch weiterhin Printwerbung wie Prospekte.
Treue kann sich lohnen
Bonusprogramme sind kein Ersatz für einen günstigen Preisvergleich. Wer allerdings bewusst einkauft, Coupons nutzt und seine Punkte clever einlöst, kann Jahr für Jahr spürbar günstiger einkaufen. Unternehmen profitieren zwar von der Kundenbindung. Aber als Kundin oder Kunde profitieren Sie vor allem dann, wenn Sie sich nicht zu unnötigen Käufen verleiten lassen.
Machen Sie mehr aus Ihrer Sparkassen-Card.
Häufige Fragen zu Treueprogrammen
Ein bekanntes Beispiel ist PAYBACK: Hier sammeln Kundinnen und Kunden bei vielen Partnern Punkte – etwa im Supermarkt, an der Tankstelle oder online – und können diese gegen Prämien, Gutscheine oder Rabatte einsetzen.
Unternehmen möchten mit Bonusprogrammen die Kundenbindung langfristig stärken und erreichen, dass Kunden nicht so leicht zur Konkurrenz wechseln. Gleichzeitig erfahren sie mehr über das Einkaufsverhalten und können Angebote besser auf ihre Kundschaft zuschneiden. In den Apps erhalten die Kunden sogar personalisierte Angebote, die auf den gesammelten Daten basieren und die Verbindung zum Unternehmen erhöhen sollen.
In Deutschland gibt es viele verschiedene Programme: von Supermärkten (z.B. Kaufland Card, Lidl Plus, Rewe Bonus) und Drogerien, übergreifende Programme wie DeutschlandCard und PAYBACK sowie Meilenprogramme von Airlines. Auch Banken und Versicherungen setzen zunehmend auf eigene Bonusmodelle.
In der Regel schon: Wer regelmäßig bei denselben Partnern einkauft und zusätzlich Coupons oder Sonderaktionen nutzt, bekommt die Einkäufe in Summe günstiger. Wichtig ist, Bonusprogramme nicht als Kaufanreiz für Dinge zu nutzen, die man gar nicht braucht. Wer den Wert seiner Daten oder die Zeit, die die Nutzung der Bonusprogramme erfordert, besonders hochschätzt, für den geht die Rechnung womöglich nicht auf.
Der größte Effekt entsteht durch die Kombination: Einkäufe bei Partnern erledigen, Coupons aktivieren und Punkte gezielt einlösen. So sammeln sich schnell viele Punkte, die sich in Rabatte oder kostenlose Produkte verwandeln lassen.
Besondere Vorteile gibt es bei Alltagsausgaben: Lebensmittel, Drogerieartikel, Tanken, Online-Shopping oder auch Reisen. Da diese Kosten ohnehin anfallen, lohnt es sich, sie über ein Bonusprogramm teilweise zu reduzieren.