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EIn Frau bezahlt in einem Döner-Imbiss kontaktlos mit ihrer Girokarte.

Nein, die EC-Karte wird nicht abgeschafft

Bezahlen mit der girocard
Denn genau genommen wurde sie das schon im Jahr 2007. Also zumindest ihr Name. Denn seitdem heißt sie offiziell nicht mehr EC-Karte, sondern girocard. Gemeint ist damit eine Debitkarte, wie zum Beispiel Ihre Sparkassen-Card. Und die wird nicht abgeschafft. Verwirrend? Wir klären auf.

Mehr als 100 Millionen girocards haben die Sparkassen und Banken in Deutschland bis Februar 2024 ausgegeben. Erfahren Sie mehr über die Entwicklung von Deutschlands meistverbreiteter Bezahlkarte – und was sie alles kann.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Das EC in der EC-Karte stand ursprünglich für Eurocheque, später für Electronic Cash.

  • Seit 2007 heißt diese Bezahlkarte girocard. Wie bisher werden die Beträge direkt vom Girokonto abgebucht. Das ist das Prinzip Debitkarte.

  • Auch Ihre Sparkassen-Card1 ist eine girocard. Sie können damit Bargeld an Geldautomaten abheben oder mit Karte bezahlen – im Geschäft, online und mobil.

  • Die girocard und die Sparkassen-Card werden nicht abgeschafft.

Wie es zur EC-Karte kam

„Geboren“ wurde der Urahne der EC-Karte Ende der 1960er Jahre. Dabei handelte es sich um die sogenannte Scheckkarte. Sie diente als Garantie für die Einlösung von Schecks. Um deren Einlösung auch über Ländergrenzen garantieren zu können, entwickelte die europäische Kreditwirtschaft schon wenige Jahre später das Eurocheque-System – dafür gab es spezielle Eurocheque-Karten, kurz EC-Karten genannt. Natürlich konnte damals niemand ahnen, dass diese Karten die Basis für elektronisches Bezahlen in der heutigen Form legen würden.

Doch die Karten entwickelten sich schnell weiter. Ende der 1970er Jahre hatten sie „gelernt“, wie man Bargeld am Geldautomaten abheben konnte – anhand des schwarzen Magnetstreifens auf der Kartenrückseite. Und ab Beginn der 1990er Jahre konnten Kundinnen und Kunden mit der EC-Karte bereits unkompliziert direkt im Laden einkaufen, zum Beispiel im Supermarkt. Das Kartensystem, das dieses Bezahlen ohne Bargeld ermöglichte, hieß Electronic Cash, kurz EC. Die EC-Karte war damit noch praktischer geworden und wurde zur festen Begleiterin im Geldbeutel. Zunächst war die Karte nur mit Geheimzahl (auch: Persönliche Identifikationsnummer, kurz PIN) nutzbar. Bereits 1995 bezahlten jedoch die ersten Menschen in Deutschland kleine Beträge per Prepaid ohne PIN oder Unterschrift (GeldKarte). Möglich wurde das, weil zusätzlich zum Magnetstreifen die ersten Chips in Bankkarten eingesetzt wurden.

… und dann zur girocard

Das Eurocheque-Verfahren wurde hingegen immer seltener genutzt. Im Jahr 2001 wurde Eurocheque schließlich abgeschafft. Doch der Name „EC-Karte“ blieb erstmal und stand nun für Electronic Cash, das System, das hinter dem Bezahlvorgang ohne Bargeld stand. Doch 2007 wurde dieses Zahlungssystem umgestellt und die EC-Karte daher offiziell umbenannt.

Sie heißt seitdem girocard – benannt nach dem neuen Zahlungssystem der deutschen Kreditwirtschaft. Für die Kundinnen und Kunden änderte sich dadurch zunächst kaum etwas. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich der alte Name im täglichen Gebrauch hielt – auch wenn neue Zeiten das Zahlverhalten bald drastisch veränderten.

Neue Funktionen erleichtern das Bezahlen

Als die Bankkarten vor einigen Jahren weiträumig mit der Kontaktlos-Funktion ausgestattet wurden, ergaben sich für die Kundinnen und Kunden noch einmal neue Möglichkeiten beim Bezahlen: Wer wollte, konnte nun mit der „girocard Kontaktlos“ kontaktlos bezahlen. Nur ein Jahr später war mobiles Bezahlen mit dem Smartphone möglich. Der Magnetstreifen auf der Karte verlor seine Bedeutung, die Chiptechnologie hatte sich in Deutschland durchgesetzt.

Co-Badge: Das kaum bekannte zweite Verfahren

Neben „girocard“ gibt es mittlerweile auf nahezu jeder Sparkassen-Card noch ein zweites Zahlverfahren, das sogenannte Co-Badge. Damit können Sie auch im Ausland bezahlen. Derzeit ist das entweder „Maestro“ (vom Anbieter Mastercard®) oder „V Pay“ (vom Anbieter Visa). 2023 kamen wichtige Online-Bezahlfunktionen hinzu. Dabei wurde das bisherige Maestro von Mastercard® bei neu ausgestellten Karten durch „Debit Mastercard“ ersetzt. „Maestro“ wird zwar seit Juli 2023 nicht mehr neu angeboten, aber auch nicht einfach abgeschaltet, sondern bleibt bis Ende 2027 aktiv. Bis dahin können Sie Sparkassen-Cards mit Maestro-Logo auch im Ausland ohne Einschränkungen nutzen.

Andere girocards wurden mit der V-PAY-Funktion von Visa oder mit „Visa Debit“ ausgestattet. Auch damit können Sie einfach online sowie im In- und Ausland bezahlen.

Die Gemeinsamkeit der genannten Möglichkeiten mit der girocard: Das Geld wird stets direkt vom Girokonto abgebucht. Auf Ihrer neuen Sparkassen-Card, die „girocard“ mit „Debit Mastercard“ oder „Visa Debit“ kombiniert, finden Sie erstmals eine 16-stellige Kartennummer, ein Ablaufdatum und eine dreistellige Prüfzahl für besonders sicheres Online-Shopping. Die Karte lässt sich auch bei den mobilen Zahlungsdiensten wie Apple Pay hinterlegen. Für Sie wird es damit im Alltag noch einfacher und komfortabler, Zahlungen abzuwickeln.

So kommen Sie zu einer neuen Karte – oder diese zu Ihnen

Ihre neue Sparkassen-Card wird von Ihrer Sparkasse ausgegeben. Sie erhalten sie einige Wochen vor Ablauf Ihrer aktuellen Karte automatisch per Post. Das Ablaufdatum finden Sie auf Ihrer Karte.

Bei Verlust sollten Sie sofort die Karte sperren. Nur verlegt und mittlerweile wiedergefunden? In manchen Fällen können Sie die Karte entsperren. Andernfalls können Sie gegen eine Gebühr eine neue Karte erhalten.

Überblick: Das kleine ABC der Bankkarten-Begriffe

  • EC-Karte

    Der Begriff stand ursprünglich für Eurocheque-Karte. Später war das EC kurz für Electronic Cash, ein bargeldloses Zahlungssystem. Noch heute bezeichnen manche Menschen die girocard mit diesem Begriff. Sie ist die Nachfolgerin der EC-Karte.

  • Girocard

    Die girocard ist eine Debitkarte, die für bargeldloses Bezahlen und Geldabhebungen an Geldautomaten verwendet wird. Sie gehört zum Girokonto dazu.

  • Debitkarte

    Eine Debitkarte ist eine Bankkarte, mit der Zahlungen und Abhebungen direkt vom verknüpften Girokonto abgebucht werden – im Gegensatz zu einer Kreditkarte, wo Kartenzahlungen in der Regel erst mit Verzögerung abgerechnet werden.

  • Visa

    Visa ist ein weltweit operierendes Unternehmen für Zahlungsdienstleistungen und Anbieter von Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten zur sicheren Abwicklung von bargeldlosen Transaktionen. Die Karten werden von Sparkassen und Banken ausgegeben.

  • Mastercard®

    Auch Mastercard® ist ein weltweit operierendes Unternehmen für Zahlungsdienstleistungen und Anbieter von Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten zur sicheren Abwicklung von bargeldlosen Transaktionen. Die Karten werden von Sparkassen und Banken ausgegeben.

  • V Pay

    V Pay (auch V PAY) ist ein Zahlungssystem von Visa, mit dem Sie flexibel und sicher auch im Ausland mit Karte zahlen und Geld an Bankautomaten abheben können. Das geht in ganz Europa und zahlreichen Ländern darüber hinaus. Dafür können je nach Land und Automatenbetreiber Kosten in unterschiedlicher Höhe anfallen. Genaue Informationen finden Sie in der Entgeltinformation oder bei Ihrer Sparkasse. Wenn Geldautomatenbetreiber zusätzliche Gebühren verlangen, sollte das direkt am Automaten vor dem Abheben im Display angezeigt werden.

  • Visa Debit

    Visa Debit ist eine Debitkarte von Visa, mit der Zahlungen direkt vom verknüpften Bankkonto abgebucht werden.  Sie kann auch im Ausland für Einkäufe und Bargeldabhebungen eingesetzt werden – auch kontaktlos, online und mobil.

  • Debit Mastercard

    Debit Mastercard ist eine Debitkarte von Mastercard®, mit der Zahlungen direkt vom verknüpften Bankkonto abgebucht werden und die auch im Ausland für Einkäufe und Bargeldabhebungen genutzt werden kann – auch kontaktlos, online und mobil.

  • giropay

    giropay ist das gemeinsame Online-Bezahlverfahren der Sparkassen und Banken sowie eine Online-Bezahlfunktion der girocard. Sie können damit Einkäufe in teilnehmenden Online-Shops direkt über das eigene Girokonto sicher bezahlen, unter anderem mit den Zugangsdaten aus Ihrem Online-Banking. Außerdem können Sie damit Geld in Echtzeit überweisen und Geld anfordern. Ende 2024 wird das Bezahlverfahren jedoch eingestellt. Wer Geld an Freunde und Familie senden möchte, nutzt jetzt Wero.

Fragen und Antworten zur EC-Karte

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Was versteht man unter einer EC-Karte?

Die EC-Karte ist die Vorgängerin der girocard. Die girocard ist eine Debitkarte, die in Deutschland für bargeldlose Zahlungen und Bargeldabhebungen genutzt wird. Sie ist an ein Girokonto gekoppelt und ermöglicht die sofortige Abbuchung des Betrags vom Konto.

EC-Karte war der Name einer Bankkarte, die 2007 durch die girocard ersetzt wurde. Es gibt keinen Plan, die girocard abzuschaffen.

Sie heißt girocard.

Der Hauptunterschied zwischen einer girocard (früher: EC-Karte) und einer Kreditkarte besteht darin, dass Kartenzahlungen mit Ersterer direkt vom verknüpften Girokonto abgebucht werden, während bei einer Kreditkarte die Beträge in der Regel erst später, meist monatlich, abgerechnet werden.

Für Verleihende: Als Besitzer oder Besitzerin eines Autos haben Sie die Möglichkeit, Ihr Auto zu vermieten oder zu verleihen, um damit etwas Geld zu verdienen und die Umwelt zu entlasten, indem Sie das Carsharing-Angebot mit Ihrem Wagen anreichern.

¹Bei diesem Produkt handelt es sich um eine Debitkarte.

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