
Gold eilt seit gut 2 Jahren von einem Rekordwert zum nächsten, angetrieben von geopolitischen Krisen, Inflation und vor allem den massiven Käufen der Zentralbanken.
Als langfristige Beimischung im Portfolio stabilisiert das Edelmetall die Gesamtperformance.
Für die Geldanlage muss es nicht unbedingt physisches Gold sein. Goldbasierte Wertpapiere und Fonds bieten sich ebenso an.
Gold als Geldanlage: Bedeutung und aktuelle Entwicklung
Gold gilt vielen Anlegerinnen und Anlegern mehr denn je als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Also als Inbegriff der stabilen und attraktiven Geldanlage in unsicheren Zeiten, bei volatilen Aktienmärkten und geopolitischen Krisen. Seit knapp 3 Jahren erlebt der Goldpreis einen historisch außergewöhnlichen Boom: Von Ende 2022 bis Mitte Juni 2025 hat er um 89 Prozent zugelegt. Und im Verlauf der vergangenen 10 Jahre hat er sich mehr als verdreifacht.
Nach einem kräftigen Anstieg in den ersten Monaten dieses Jahres markierte er Ende April innerhalb eines Tages (Intraday) sein bisheriges Allzeithoch von rund 3.500 US-Dollar für eine Feinunze (31,1 Gramm). Mitte Juni betrug der neue Rekord-Schlusskurs 3.433,47 US-Dollar.
Die 7 wesentlichen Treiber dieser Entwicklung sind
- geopolitische Krisen in Nahost, Ukraine und Taiwan,
- Unsicherheit über die US- und Weltwirtschaft,
- schwankende Aktienmärkte,
- Währungsschwankungen (besonders bei Euro und US-Dollar),
- starke Nachfrage von Zentralbanken und institutionellen Investoren,
- Zinssenkungs-Erwartungen in den USA sowie
- Privatanlegerinnen und -anleger, die Gold als Inflationsschutz und Krisenwährung schätzen.
Doch viele Anlegerinnen und Anleger fragen sich angesichts der Rekordrallye: Ist es jetzt noch sinnvoll, Gold zu kaufen? Oder ist zu spät für einen Einstieg?
Jüngste Entwicklung und Prognose
In den vergangenen 5 Jahren (2019 bis 2024) erzielte der Goldpreis eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 14 Prozent (in Euro). Im vergangenen Jahr durchlief die Entwicklung einige Schwankungen, aber mit klarer Aufwärtstendenz. Seit Beginn 2025 markiert das Edelmetall ein Rekordhoch nach dem anderen. Mit diesem Verlauf kann es sogar die Rendite des wichtigsten deutschen Aktienindex klar übertreffen: Der Dax legte im selben Zeitraum um etwa 10 Prozent pro Jahr zu.
Mit der jüngsten Entwicklung hat der Goldpreis die Prognosen für 2025 wichtiger Investmentbanken wie die Bank of America, HSBC und Goldman Sachs schon deutlich überschritten: Sie sagten durchschnittliche Preise von 3.000 bis 3.500 US-Dollar pro Unze voraus. Für 2026 erwarten sie aber nun einen Zuwachs auf 4.000 US-Dollar. Mittelfristig rechnen sie sogar mit 4.800 bis 7.000 US-Dollar.
Wer kauft Gold? Die wichtige Rolle von Privatanlegerinnen und -anlegern…
Die gesamte weltweite Goldnachfrage (inklusive Schmuck, Industrie, Zentralbanken und Investment) stieg im Jahr 2024 auf 4.974,5 Tonnen. Dabei spielten neben Privatanlegerinnen und -anlegern auch Zentralbanken und institutionelle Investoren eine wichtige Rolle. Auch das ist ein neuer Rekordwert – ebenso wie die jüngste Entwicklung bei Privatanlegerinnen und -anlegern weltweit: Sie kauften im vergangenen Jahr so viel Gold wie selten zuvor.
Laut World Gold Council stieg die ihre Nachfrage im Jahresvergleich um 25 Prozent auf rund 1.180 Tonnen. Dieser Wert umfasst vor allem physisches Gold in Form von Barren und Münzen. Aber auch börsengehandelte Goldfonds und Gold-Wertpapiere – vor allem Gold-ETFs (Exchange Traded Funds, auf Deutsch: börsengehandelte Indexfonds) und ETCs (Exchange Traded Commodities, also börsengehandelte Wertpapiere) – verzeichneten besonders im vierten Quartal 2024 weltweit einen deutlichen Mittelzufluss: Laut World Gold Council stiegen die globalen Bestände an goldgedeckten ETFs und ETCs in diesem Zeitraum um etwa 19 Tonnen. Das war der stärkste Quartalsanstieg seit dem dritten Quartal 2020. Der Wert dieser Zuflüsse lag bei etwa 20,4 Milliarden US-Dollar. Die Nachfrage nach Barren und Münzen lag mit 1.186 Tonnen nahezu auf dem Niveau des Vorjahres.
… und Zentralbanken
Auch die großen Zentralbanken (vor allem China, aber auch Indien, die Türkei und Russland) haben 2024 (und bislang im Jahr 2025) in besonderem Maße ihre Goldreserven aufgestockt: Sie versuchen, sich unabhängiger vom US-Dollar zu machen und ihre Währungsreserven zu diversifizieren. Laut dem jüngsten Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) kauften sie allein 2024 mehr als 1.000 Tonnen des Edelmetalls – doppelt so viel wie im Durchschnitt des vorangegangenen Jahrzehnts.
Die Autoren des EZB-Berichts schreiben, dass die globalen Goldreserven der Notenbanken im Jahr 2024 auf mehr als 36.000 Tonnen anstiegen. Das liegt nah am Rekordwert von 38.000 Tonnen, den sie vor rund 60 Jahren erreichten. Laut der Umfrage investierten zwei Drittel der Zentralbanken in Gold, um ihre Portfolios zu diversifizieren. Etwa 20 Prozent taten dies, um sich gegen wirtschaftliche und geopolitische Risiken abzusichern, wie etwa gegen die russische Invasion in die Ukraine.
Hierzulande befinden sich laut Schätzungen des World Gold Council mehr als 9.000 Tonnen Gold in privater Hand. Deutschland ist damit weltweit Spitzenreiter beim privaten Goldbesitz. Dazu kommen rund 3.360 Tonnen im Besitz der Bundesbank. Deutschland ist damit nach den USA der zweitgrößte staatliche Goldbesitzer der Welt.
Neben den Käufen der chinesischen Zentralbank spielt auch der private Goldmarkt in China eine immer größere Rolle. Der World Gold Council meldete zuletzt einen deutlichen Anstieg bei Käufen von Goldschmuck, Münzen und Barren – getragen von wachsendem Inflationsschutzbedürfnis und schwacher Immobilienkonjunktur. Inzwischen ist China weltweit der größte Goldnachfrager. Auch institutionelle Anleger nutzen vermehrt Gold zur Absicherung gegen Währungsrisiken.
ETFs und ETCs: So wichtig sind börsengehandelte Goldprodukte
Auch die weltweite Nachfrage nach börsengehandelten Goldprodukten ist wieder hoch. Dazu gehören ETFs ebenso wie ETCs. Im Gesamtjahr 2024 verzeichneten Gold-ETFs und -ETCs zwar weltweit Nettoabflüsse von etwa 244 Tonnen. Das bedeutet: Über das Jahr betrachtet haben Anleger insgesamt mehr Anteile verkauft als gekauft, was zu einem Rückgang der globalen Goldbestände in ETFs/ETCs führte. Aber: Im vierten Quartal 2024 gab es einen deutlichen Stimmungsumschwung und die weltweiten Gold-ETFs und -ETCs verzeichneten die Nettozuflüsse von etwa 19 Tonnen.
Die absoluten weltweiten Bestände an physisch hinterlegten Gold-ETFs und -ETCs beliefen sich damit Ende 2024 auf etwa 3.190 Tonnen (rund 220 Milliarden US-Dollar). Zum Vergleich: Ende 2023 lag der Bestand noch bei etwa 3.434 Tonnen. Die Gründe dieser Trendwende im 4. Quartal 2024 sind vergleichbar mit dem allgemeinen Interesse an physischem Gold: Die Kombination aus geopolitischer Unsicherheit, Zinssenkungserwartungen, schwachen Aktienmärkten und Währungsabwertung führte im vierten Quartal 2024 zu einer deutlichen Wende der Marktstimmung. Die Anlegerinnen und Anleger nutzen diese, um unkompliziert an der Goldpreisentwicklung zu partizipieren, ohne physisches Gold lagern zu müssen.
Jetzt kaufen – oder ist der Preis schon zu hoch?
Da der Goldpreis so stark zugelegt hat, fragen sich viele Anlegerinnen und Anleger, ob ein Einstieg noch sinnvoll ist. Oder ob der Preis schon zu hoch ist. Historisch gesehen ist Gold immer wieder starken Schwankungen unterworfen. Nach Phasen starker Anstiege kam es auch zu längeren Korrekturen. Allerdings gibt es derzeit viele Faktoren, die für eine anhaltend hohe Nachfrage sprechen:
- anhaltende geopolitische Unsicherheiten
- erwartete Zinssenkungen in Europa und in den USA (Zinswende)
- Käufe durch Zentralbanken
Gold eignet sich nicht als Einzelinvestment, sondern als Beimischung im Portfolio. Wer jetzt Gold kaufen möchte, sollte nicht auf kurzfristige Gewinne spekulieren, sondern das Edelmetall als langfristige Absicherung sehen. Ein Anteil von 5 bis 10 Prozent am Gesamtvermögen gilt als sinnvoll.
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Vier Möglichkeiten, in Gold zu investieren
Physisches Gold: Barren und Münzen
- Goldbarren: Erhältlich in Größen von 1 Gramm bis 1 Kilogramm. Je größer der Barren, desto günstiger der Preis pro Gramm.
- Goldmünzen: Beliebte Anlagemünzen sind Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker und American Eagle. Sie sind weltweit handelbar und werden meist nah am aktuellen Goldpreis verkauft.
Wichtig: Beim Kauf von physischem Gold sollten Sie auf seriöse Händler achten und Preise vergleichen. Prüfen Sie die Echtheit (Prägung, Zertifikat) und sorgen Sie nach dem Kauf für eine sichere Lagerung (wie etwa in einem Bankschließfach).
Wertpapiere: ETCs und ETFs
- Gold-ETCs: Diese Wertpapiere bilden den Goldpreis 1:1 ab und sind in Deutschland meist mit physischem Gold hinterlegt. Sie können sie an der Börse kaufen und verkaufen. Da es sich dabei nicht um ein Sondervermögen handelt, besteht im Insolvenzfall des Herausgebers (Emittenten) ein Restrisiko.
- Gold-ETFs: In Deutschland gibt es keine reinen Gold-ETFs, da Fonds laut Gesetz breit streuen müssen. Im Ausland sind solche Produkte verfügbar, aber oft mit steuerlichen und bürokratischen Hürden verbunden.
Tipp: ETCs sind für die meisten Anleger die einfachste Möglichkeit, am Goldpreis teilzuhaben, ohne sich um Lagerung kümmern zu müssen.
Steuerliche Behandlung von Gold
Die steuerliche Behandlung von Gold hängt in Deutschland maßgeblich davon ab, ob Sie physisches Gold wie Barren und Münzen oder börsengehandelte Wertpapiere wie ETCs und ETFs halten. Jede Anlageform wird unterschiedlich besteuert und bringt eigene Vor- und Nachteile mit sich: So gilt für die Umsatzsteuer auf Anlagegold Paragraf 25c UStG, für die Einkommensteuer/Spekulationsfrist gilt Paragraf 23 EStG.
Diese 7 Faktoren beeinflussen den Goldpreis maßgeblich
- Angebot und Nachfrage am Weltmarkt
- Zentralbankkäufe und -verkäufe
- Entwicklung des US-Dollar und anderer Währungen
- Inflationserwartungen
- Zinsniveau (steigende Zinsen machen Anleihen attraktiver, sinkende Zinsen Gold)
- Kriege sowie geopolitische Krisen und Unsicherheiten
- Entwicklung anderer Anlageklassen (Aktien, Immobilien)
Da Gold weltweit in US-Dollar gehandelt wird, beeinflussen Wechselkurs-Schwankungen zwischen US-Dollar und Euro direkt den Goldpreis für europäische Anleger.
Wenn Sie Gold als Ergänzung in Ihrem Portfolio nutzen möchten, sollten Sie diese 3 Tipps beachten. So profitieren Sie von den Stärken des Edelmetalls optimal:
1. Empfohlener Anteil: 5 bis 10 Prozent des Gesamtvermögens in Gold (physisch oder als ETC) gelten als sinnvoll, um Ihr Portfolio gegen Krisen und Inflation abzusichern.
2. Diversifikation: Gold entwickelt sich oft gegenläufig zu Aktien und anderen Wertpapieren. Dadurch kann es die Schwankungsbreite (Volatilität) Ihres Gesamtportfolios senken.
3. Langfristige Perspektive: Gold eignet sich vor allem für Sie langfristige Anlegerin oder Anleger. Also wenn Sie Wert auf Stabilität und Werterhalt legen.
Gold kaufen: Auf diese 5 Dinge sollten Sie achten
Um Sicherheit, Flexibilität und einen fairen Preis zu gewährleisten, sollten Sie diese Aspekte im Blick haben:
- Preisvergleich: Vergleichen Sie Preise bei verschiedenen Händlern und achten Sie auf geringe Aufschläge zum aktuellen Goldpreis.
- Seriosität: Kaufen Sie nur bei zertifizierten Händlern, Ihrer Sparkasse oder Bank.
- Lagerung: Überlegen Sie, wie und wo Sie Gold sicher lagern (Bankschließfach, Tresor).
- Handelbarkeit: Achten Sie auf die weltweite Akzeptanz von Barren und Münzen.
- Verkauf: Planen Sie frühzeitig, wie Sie Ihr Gold im Bedarfsfall wieder verkaufen können.
Die 7 größten Irrtümer über das Anlegen in Gold
Gold bringt Ertrag
Nein, Gold erwirtschaftet keine laufenden Erträge. Denn es ist nicht produktiv. Als Edelmetall handelt es sich um einen Rohstoff. Dieser erarbeitet keine Gewinne wie ein Unternehmen, in das Aktionärinnen und Aktionäre investieren.
Es gibt nur den Kursgewinn oder Kursverlust. Gewinne erzielen Sie also nur, wenn der Goldkurs steigt und Sie dann verkaufen.
Bei anderen Geldanlagen verhält es sich anders: Haben Sie Aktien, erhalten Sie Dividenden. Bei Immobilien bekommen Sie Miete. Zusätzlich können noch ein Wertgewinn oder ein Wertverlust hinzukommen.
Denn fehlen wie im Fall von Gold die Dividenden, also die Ausschüttungen, kann sich das negativ auf die Wertentwicklung Ihres Vermögens auswirken.
Nur Gold schützt vor Inflation
Richtig ist, dass Gold eine Wechselwirkung – eine sogenannte Korrelation – mit der Inflation hat. Es bietet also einen gewissen Inflationsschutz.
Wie stark der Goldpreis mit der Inflation in Beziehung steht, lässt sich jedoch nicht eindeutig beantworten. So stiegen von 2004 bis Ende 2009 die US-Konsumentenpreise um nur 14 Prozent. In diesem Zeitraum vervierfachte sich der Goldpreis.
Gold ist nicht die einzige Anlageform, mit der Sie sich gegen Inflation schützen können. Sachwerte wie Immobilien oder inflationsgeschützte Anleihen sind eine gute Alternative.
Gold hat kein Währungsrisiko
Das Gegenteil ist der Fall. Der Grund: Gold wird in US-Dollar gehandelt. Verkaufen Sie Ihr Gold, erhalten Sie zunächst Dollar und tauschen diese dann in Euro. Je nachdem, wie die Währung steht, wirkt sich dies auf Ihren Gewinn aus.
So ist es nachteilig für Sie, wenn der Dollar abgewertet wird. Dann erhalten Sie weniger Euro für den Dollar. In diesem Fall können Sie Verluste machen, obwohl der Goldkurs in Dollar gestiegen ist. Umgekehrt haben Sie einen Vorteil, falls nicht nur der Goldpreis gestiegen ist, sondern auch der Dollar aufgewertet wurde.
Der Wert von Gold wird immer bleiben
Gold ist eines der ältesten Zahlungsmittel überhaupt und findet überall auf der Welt Akzeptanz. Das ist ein wichtiger Vorteil. Weil die Goldreserven außerdem weltweit begrenzt sind, behält das Edelmetall höchstwahrscheinlich immer einen gewissen Sachwert.
Es gibt aber keine Garantie, dass der Goldpreis in Zukunft wieder Rekorde bricht. Stattdessen müssen Anlegerinnen und Anleger hoffen, dass die Nachfrage nach Gold auch in Zukunft weiter steigt. Sollte sie fallen, fällt auch der Kurs.

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Gold ist stabil
Leider ist es genau umgekehrt. Auch wenn der Goldpreis aktuell nur eine Richtung – nämlich aufwärts – kennt, war er in den vergangenen Jahrzehnten sehr volatil. So betrug 2011 der Höchststand knapp 1.900 Euro US-Dollar je Feinunze. 2013 fiel der Wert auf unter 1.200 US-Dollar.
Eine praktische Eigenschaft von Gold ist, dass es normalerweise eine niedrige Korrelation mit Aktien hat. Das bedeutet: Der Goldpreis entwickelt sich häufig entgegengesetzt zu Aktienkursen. So haben sich in der Finanzkrise die Aktien- und Goldkurse gegenläufig entwickelt. Während Aktienkurse gefallen sind, sind Goldkurse gestiegen. Derzeit kennen zwar Aktien und Gold nur eine gemeinsame Richtung (nämlich aufwärts), aber historisch waren die Kurse in der Regel meist gegenläufig.
Wenn Sie die Volatilität Ihres Aktiendepots senken möchten, können Sie also etwas Gold hinzumischen, um die beiden Korrelationen miteinander zu verbinden. Das reduziert die Gesamtschwankung Ihres Depots. Aufgrund der Schwankung des Goldpreises sollte Gold jedoch stets nur eine geringe Beimischung im Depot ausmachen.
Gold ist günstig
Im Gegenteil. Gold ist teuer. Die Nachfrage ist enorm, nicht nur bei Privatanlegerinnen und -anlegern, sondern auch bei Staaten wie China. Das treibt den Preis. Der Preis von Goldbarren und Goldmünzen liegt meist über dem Goldpreis an der Börse.
Beim Kauf von Gold müssen Sie nicht nur den reinen Goldwert bezahlen. Die anfallenden Aufschläge und Gebühren beim Kauf und Verkauf sind relativ hoch, vor allem bei kleinen Mengen. Auch die laufenden Kosten sind nicht unerheblich: zum Beispiel für ein Bankschließfach oder den Versand.
Jeder Händler hat seine eigene Marge, die er aufschlägt, um vom Verkauf von Gold leben zu können. Wenn Sie also Gewinn machen wollen, muss der Kursgewinn höher sein als Ihre angefallenen Kosten. Ansonsten machen Sie Verluste.
Gold ist absolut krisensicher
Gold hat bereits Kriege, Depressionen und mehrere Währungsreformen überstanden. Ist es also krisensicher? Fakt ist: Es kann, anders als Papiergeld, nicht beliebig vermehrt werden. In der Vergangenheit haben in Krisenzeiten die Goldpreise extrem zugelegt. Sowohl am Schwarzen Montag (1987), nach dem Platzen der New Economy Blase (2000), nach der Finanzkrise von 2008 als auch der Eurokrise (ab 2010) und während der Corona-Pandemie (ab 2020) verloren Aktien zeitweise stark an Wert, der Goldpreis hingegen stieg.
Für den Fall einer Wirtschaftskrise kann es sich lohnen, kleine Goldbarren oder Goldmünzen zu besitzen, und sie als alternative Zahlungsmittel zu nutzen.
Absolut krisensicher ist aber auch Gold nicht: Da mehr als die Hälfte der Reserven bei den Zentralbanken lagern, können diese theoretisch den Markt schwemmen, und so den Preis senken.
Auch kam es in der Geschichte bereits vereinzelt zu sogenannten Goldverboten im Zusammenhang mit Währungskrisen. In diesem Fall mussten Privatpersonen ihr Gold an den Staat abgeben und erhielten eine Entschädigung in der Landeswährung. Dies war zum Beispiel in der Weimarer Republik oder in den USA von 1933 bis 1974 der Fall.
Unser Tipp: Stecken Sie höchstens einen kleinen Teil ihres Vermögens in Ihre Goldanlage. Expertinnen und Experten empfehlen maximal eine Summe von 10 Prozent Ihres Vermögens. Sie können Rohstoffe zum Beispiel über Mischfonds oder Goldzertifikate mit einbeziehen, die den Goldkurs abbilden. Oder Sie investieren per Barren oder Münzen in physisches Gold. Als Einzelanlage ist Gold in der Regel nicht empfehlenswert. Wie Sie Ihr Vermögen am besten anlegen und Ihr Depot sinnvoll strukturieren, klären Sie am besten im persönlichen Gespräch mit Ihrer Sparkassen-Beraterin oder Ihrem Sparkassen-Berater.
Ob Sie Ihr Geld jetzt in Gold investieren sollten?
Gold bleibt ein wichtiger Baustein für die Geldanlage
Gold bleibt auch 2025 eine wichtige Ergänzung für eine solide Anlagestrategie. Die aktuelle Rekordbewertung spiegelt geopolitische Unsicherheiten, Inflationsängste und eine anhaltend hohe Nachfrage wider. Trotz des hohen Preises ist der Einstieg nicht ausgeschlossen. Wer auf langfristigen Werterhalt statt auf kurzfristige Gewinne setzt und Gold als 5- bis 10-prozentige Beimischung betrachtet, kann gut davon profitieren. Gold sollte also nicht Ihr einziges Investment sein, sondern immer Teil einer breit gestreuten Anlagestrategie bleiben.
Unser Tipp: Stecken Sie höchstens einen kleinen Teil ihres Vermögens in Ihre Goldanlage. Sie können Rohstoffe zum Beispiel über Mischfonds oder Goldzertifikate mit einbeziehen, die den Goldkurs abbilden. Oder Sie investieren per Barren oder Münzen in physisches Gold. Als Einzelanlage ist Gold in der Regel nicht empfehlenswert. Wie Sie Ihr Vermögen am besten anlegen und Ihr Depot sinnvoll strukturieren, klären Sie am besten im persönlichen Gespräch mit Ihrer Sparkassen-Beraterin oder Ihrem Sparkassen-Berater.
Häufige Fragen zum Investieren in Gold
Gold gilt als Schutz gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten. Sie sollten jedoch beachten, dass das Edelmetall keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden generiert. Seine Rendite ergibt sich ausschließlich aus der Preisentwicklung. Daher empfiehlt es sich als Teil eines breit aufgestellten Portfolios. Ein Anteil von 5 bis 10 Prozent kann helfen, das Portfolio gegen Marktschwankungen abzusichern und das Risiko zu streuen.
Das hängt ganz von Ihrer finanziellen Situation ab. Traditionell heißt es, nicht mehr als 5 bis 10 Prozent eines privaten Vermögens in Gold anzulegen. Wenn Sie also ein Gesamtvermögen von 100.000 Euro besitzen, sollten Sie demnach nicht mehr als 5.000 bis 10.000 Euro in Gold investieren.
Es gibt unterschiedliche Prognosen zur Wertentwicklung. Aufgrund der aktuell anhaltenden stabilen Zuwächse gehen einige internationale Analystenplattformen wie Coin Price Forecast davon aus, dass der Goldpreis Ende 2034 gut 5.350 US-Dollar betragen könnte. Atlantic House Investments sagt bis 2030 mehr als 7.000 US-Dollar pro Unze voraus. Diese Prognose basiert auf Annahmen über die Inflationsrate, die Realzinsen und einen Aufschlag auf den fairen Wert des Goldes. Das Analysten- und Handelshaus PrimeXBT prognostiziert sogar einen Zuwachs auf mehr als 10.000 US-Dollar bis 2032. Ganze wichtig: Dabei handelt es sich zwar um fundierte Kalkulationen, aber es gibt keine Garantien.
Gerade in Zeiten steigender Preise betrachten viele Anlegerinnen und Anleger Gold als besonders sinnvolle Investition. Tatsächlich zeigen Studien, dass das Edelmetall in Phasen hoher Inflation gut abgeschnitten hat. Seit der US-Dollar nicht mehr an Gold gekoppelt ist, hat sich der Wert des Edelmetalls vervielfacht: 1974 kostete eine Unze etwa 150 US-Dollar, im August 2024 mehr als 2.500 US-Dollar. Das macht eine jährliche Rendite von 5,6 Prozent. Die Inflation in den USA lag hingegen bei 3,8 Prozent pro Jahr im Durchschnitt der letzten 50 Jahre.
In Deutschland ist Gold unter vor allem unter den folgenden Bedingungen steuerfrei:
- Gewinne aus dem Verkauf von physischem Gold, wenn Sie es länger als ein Jahr halten. Dies gilt sowohl für Goldbarren als auch für Goldmünzen, die die erforderlichen Kriterien erfüllen.
- Ab dem 1. Januar 2024 wurde die steuerliche Freigrenze für Spekulationsgewinne auf 1.000 Euro pro Jahr erhöht. Gewinne bis zu diesem Betrag sind steuerfrei, unabhängig von der Haltedauer.
- Der Kauf von Anlagegold (Goldbarren und bestimmte Goldmünzen) ist von der Mehrwertsteuer befreit. Das gilt aber nicht für andere Edelmetalle.
Gold gilt oft als guter Inflationsschutz. Inflation tritt auf, wenn die Preise für Güter und Dienstleistungen im Allgemeinen steigen. Das bedeutet, dass eine Währung (wie der Euro oder der US-Dollar) an Kaufkraft verliert. Da Gold nur begrenzt verfügbar ist, behält es seinen Wert im Allgemeinen besser bei als Währungen, wenn die Inflation hoch ist. Denn die begrenzte Verfügbarkeit erhöht seine Knappheit und seinen Wert.
In Zeiten hoher Inflation kaufen viele Menschen Gold, um ihr Vermögen zu schützen. Die erhöhte Nachfrage treibt den Goldpreis in der Regel zusätzlich nach oben. Gold ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, um sich gegen Inflation abzusichern. Es gibt auch andere Anlageinstrumente wie Aktien, Immobilien und inflationsgeschützte Anleihen, die als Inflationsschutz dienen können. Es empfiehlt sich daher, die Geldanlage breiter zu streuen, um sich gegen Inflation und andere wirtschaftliche Risiken abzusichern.
Sparkassen bieten mehrere Möglichkeiten:
- Physisches Gold
Sie können Goldbarren und Goldmünzen erwerben. Der Kauf ist sowohl online als auch in den Filialen Ihrer Sparkasse möglich. Die Beraterinnen und Berater informieren Sie über die verfügbaren Stückelungen und können für Sie die passende Bestellung aufgeben.
- Gold-Zertifikate und -ETCs
Viele Sparkassen bieten auch die Möglichkeit, in Gold über börsennotierte Wertpapiere wie Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) zu investieren. Diese Zertifikate bilden die Entwicklung des Goldpreises ab und sind einfach an der Börse handelbar.
- Mischfonds
Sie können auch in Mischfonds investieren, die Rohstoffe, einschließlich Gold, beinhalten. Dies ermöglicht Ihnen eine breitere Diversifikation innerhalb Ihres Portfolios.
Außerdem können Sie Ihr physisches Gold in einem Schließfach bei Ihrer Sparkasse aufbewahren, um es sicher zu lagern.
