Eine Wärmepume steht neben einer Bank vor einem geklinkerten Einfamilienhaus.

Wann sich die Wärmepumpe lohnt

Funktion, Kosten, Nutzen
Im Neubau sind Wärmepumpen der Standard. Doch auch in älteren Gebäuden soll sie künftig Gas- und Ölheizungen ersetzen. Hier finden Sie die wichtigsten Infos zur Funktion, zu den Kosten und gesetzlichen Anforderungen.

Das Wichtigste in Kürze:

Durch die Wertsteigerung des Hauses, die künftige Energieeinsparung und die staatliche Förderung rentiert sich vieles in überschaubarer Zeit.
Sabine König, Mitglied der Geschäftsleitung der LBS Hessen-Thüringen

Eine Wärmepumpe gilt als eine vergleichsweise klimafreundliche Option für Heizungen, da sie in der Regel weniger CO2-Emissionen verursacht als viele andere herkömmliche Heizsysteme. Der genaue Grad der Klimafreundlichkeit einer Wärmepumpe hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Energiequelle, die sie nutzt, und der Art und Weise, wie sie betrieben wird.

Was für eine Wärmepumpe spricht

Im Allgemeinen arbeitet eine Wärmepumpe, indem sie Wärme aus der Umgebung, wie Luft, Erdreich oder Grundwasser, gewinnt und diese für das Heizen von Gebäuden verwendet. Da sie lediglich Energie für den Betrieb benötigt, um Wärme zu bewegen (anstatt Wärme durch Verbrennung zu erzeugen), kann sie einen höheren Wirkungsgrad aufweisen und verursacht weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen.

Da sie in der Regel zumindest teilweise elektrische Energie für den Betrieb verwendet, die aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie, Windenergie oder Wasserkraft gewonnen werden, gilt sie als besonders klimaschonend. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Klimafreundlichkeit einer Wärmepumpe stark von der Art der Stromerzeugung abhängt, mit der sie betrieben wird. Wenn der Strom, der zur Versorgung der Wärmepumpe verwendet wird, hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, steigt die Umweltbelastung.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe basiert auf dem Prinzip der Wärmeübertragung und des thermodynamischen Kreislaufs. Grundsätzlich besteht eine Wärmepumpe aus folgenden Hauptkomponenten:

  1. Verdampfer: Der Verdampfer ist das Bauteil, das die Umweltwärme aufnimmt. Je nach Art der Wärmepumpe kann dies beispielsweise die Umgebungsluft wie bei Luft-Wärmepumpe, der Boden oder das Grundwasser sein. Durch den Verdampfer fließt ein Kältemittel, das bei niedriger Temperatur verdampft und dabei Wärmeenergie aus der Umwelt aufnimmt.
  2. Kompressor: Der Kompressor ist das Herzstück der Wärmepumpe und erhöht den Druck und die Temperatur des verdampften Kältemittels. Hierbei wird elektrische Energie eingesetzt, um die Temperatur des Kältemittels zu erhöhen.
  3. Verflüssiger: Im Verflüssiger gibt das Kältemittel die aufgenommene Wärmeenergie an das Heizsystem des Gebäudes ab und kondensiert dabei, wodurch es von gasförmigem Zustand wieder in flüssigen Zustand übergeht.
  4. Expansionsventil: Das Expansionsventil ist ein Drosselventil, das den Druck und die Temperatur des Kältemittels vor dem Verdampfer wieder senkt, um den Kreislauf von vorne zu starten.

Das Kältemittel in der Wärmepumpe zirkuliert also in einem geschlossenen Kreislauf und wechselt dabei zwischen gasförmigem und flüssigem Zustand, wodurch es die Wärmeenergie aus der Umwelt aufnimmt, komprimiert und an die Heizungsanlage abgibt. Die Wärmeenergie kann dann zum Heizen von Räumen oder zur Produktion von Warmwasser genutzt werden.

Wärmepumpen benötigen elektrische Energie, um den Kompressor zu betreiben und den Kreislauf in Gang zu halten. Allerdings kann die von der Wärmepumpe bereitgestellte Heizleistung im Vergleich zur eingesetzten elektrischen Energie deutlich höher sein, was sie zu einer effizienten und umweltfreundlichen Heizungsanlage macht.

Rekordverkauf im Jahr 2023

So ist die Wärmepumpe im Wohnungsneubau mittlerweile die beliebteste Heizungsform geworden. 2023 war ein Rekordjahr in Deutschland: 356.000 Wärmepumpen wurden verkauft. Im Vergleich zu 236.000 Stück im Jahr 2022 waren das mehr als 50 Prozent zusätzlich, wie der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) mitteilte, ist damit im vergangenen Jahr der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50 Prozent gestiegen. Wärmepumpen wurden somit in gut jedem zweiten Gebäude verbaut.

Arten und Unterschiede

Die verschiedenen Arten von Wärmepumpen unterscheiden sich weniger durch ihre Funktionsweise als vielmehr durch die Wärmequelle. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wird der Umgebungsluft Wärme entzogen. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt hingegen die in der Erde gespeicherte Wärme. Dafür eignen sich zwei Varianten: Entweder werden Erdkollektoren oberflächennah verlegt, um die Wärme aufzunehmen und sie in die Wärmepumpe zu leiten. Oder es werden Erdsonden verbaut, die bis zu 100 Meter in die Tiefe reichen. Der Vorteil ist dabei die größere Wärmemenge (auch im Winter) und der geringere Platzbedarf.

Insgesamt haben Sole-Wasser-Wärmepumpen einen höheren Wirkungsgrad als Luft-Wasser-Wärmepumpen. Zwei Nachteile sind der aufwendigere Bau und ein gegebenenfalls schwierigerer Genehmigungsprozess seitens der Behörden.

Auch das Grundwasser kann als Wärmequelle zum Heizen dienen. Diese Wasser-Wasser-Wärmepumpen unterliegen jedoch besonderen Umweltschutzauflagen.

Wer nur das Wasser erwärmen will, kann eine Warmwasser-Wärmepumpe installieren lassen, ohne die Heizung daran zu koppeln.

Vergleichsweise günstig sind Luft-Luft-Wärmepumpen. Sie benötigen weder Heizkörper noch Heizungsrohre, was zudem sehr platzsparend ist. Denn hierbei wird Außenluft angesaugt und mit der verbrauchten Raumluft über einen Plattenwärmetauscher sowie Zuluftnacherhitzer erwärmt. Über Erdrohre kann die Luft zusätzlich Wärme aufnehmen, ehe sie in die Zimmer geleitet wird. Im Sommer kann dieses Prinzip auch zur Kühlung genutzt werden.

Ein großer Nachteil der Luft-Luft-Wärmepumpe gegenüber Luft-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist der geringe Wirkungsgrad. Gerade an kalten Tagen müsste mit sehr viel Energie die Luft erwärmt werden, was die Betriebskosten in die Höhe treibt. So lohnt sie sich nur in Niedrigenergie- und Passivhäusern und sollte schon beim Bau mitgeplant werden.

Alternative zur Wärmepumpe

Nicht in jedem Fall sind Wärmepumpen die beste Lösung. Zum Beispiel können in Gebieten mit begrenztem Zugang zu erneuerbaren Energiequellen oder in Regionen mit sehr kaltem Klima Wärmepumpen weniger effizient und daher nicht die beste Option für nachhaltiges Heizen sein. Möglicherweise wären dann alternative Heizungssysteme wie Pelletheizungen oder eine Photovoltaikanlage nützlicher.

Letztendlich hängt die Klimafreundlichkeit einer Wärmepumpe von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Energiequelle, der Art der Stromerzeugung und der Effizienz des Systems. Es ist wichtig, all diese Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen und eine umfassende Bewertung vorzunehmen, um die beste Heizungsoption für eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Gebäude zu bestimmen.      

Änderungen ab 2024

Das neue Gebäudeenergiegesetz

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Daher soll auch das Heizen umweltfreundlicher werden, um weniger CO2-Emissionen freizusetzen. Nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sollen neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das können Wärmepumpen, aber auch andere Heizsysteme leisten. Die Regelung ist technologieoffen, beispielsweise auch für Pelletheizungen, Solarthermie-Anlagen, Hybridheizungen, Biomasse oder Brennstoffzellen-Heizungen. Wasserstofffähige Heizungen werden nur in bestimmten Fällen gefördert.

  • Das GEG betrifft zunächst nur Neubauten in Neubaugebieten, für die ab Januar 2024 ein Bauantrag gestellt wird. 
  • Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gibt es mehr Zeit. Wann dort umgerüstet werden muss, hängt vor allem von der kommunalen Wärmeplanung  ab.
  • Wenn Hauseigentümer sich früher als vorgeschrieben von ihrer alten Heizung trennen, können sie dafür einen Zuschuss bekommen. Zuschüsse für den Heizungstausch können bei der staatlichen Förderbank KfW beantragt werden. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist nicht mehr für diese Förderungen zuständig.

Funktionierende Heizungen, die den Zielwert derzeit nicht erreichen, müssen nicht ausgetauscht werden. 

Das kostet eine Wärmepumpe

  1. Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind in der Regel höher als die für eine konventionelle Erdgas- oder Ölheizung. Wärmepumpen sind technisch anspruchsvollere Systeme, um Wärme aus der Umgebung zu gewinnen und in nutzbare Wärme für Gebäude umzuwandeln. Erdgas- und Ölheizungen hingegen sind in der Regel einfacher in der Installation. Die genauen Kostenunterschiede variieren jedoch je nach Art der Wärmepumpe und den individuellen Umständen. Für Neubauten liegen die Preise in der Regel zwischen 10.000 und 25.000 Euro, inklusive Installation. Zusätzlich fallen etwaige Erschließungskosten für Erdwärme oder den Anschluss an eine Wasserquelle an. Die Umrüstung von einer Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe kann teurer sein als der Einbau bei einem Neubau. Die Kosten hängen von der Komplexität der Umrüstung und dem Zustand der Heizanlage ab. Im Durchschnitt liegen die Preise zwischen 15.000 und 35.000 Euro. Zum Vergleich: Eine Gasheizung kostet für ein Einfamilienhaus etwa 10.000 Euro.
  2. Betriebskosten: Im Betrieb sind Wärmepumpen hingegen meist günstiger als Erdgas- oder Ölheizungen. Sie können die Heizkosten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Die Amortisationszeit variiert je nach System und Energiepreisen, liegt aber oft zwischen 10 und 15 Jahren. Berücksichtigt man die steigenden Energiepreise und die mögliche Lebensdauer einer Wärmepumpe von 20 bis 25 Jahren, kann sich die Investition langfristig lohnen. Ihre Stromkosten können Sie eventuell mit speziellen Wärmepumpen-Tarifen senken.
    Der Stromverbrauch berechnet sich dabei mit Heizleistung, der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ), die angibt, wie viel Strom für Wärmeenergie gebraucht wird und die von Typ zu Typ unterschiedlich ist, sowie der Heizstunden.
    Rechnung: Heizleistung : JAZ x Heizstunden.
    Beispiel: 12 kW : 3 x 2.500 h = 10.000 kWh.
    Für die Stromkosten müssen Sie diesen Wert noch mit dem Strompreis und den Grundkosten multiplizieren. 
    Beispiel: 10.000 kWh/Jahr x 0,25 €/kWh + (12 Monate x 10 €/Monat) = 2.620 €/Jahr.
  3. Energieeffizienz: Wärmepumpen können in der Regel energieeffizienter sein als Erdgas- oder Ölheizungen, da sie Wärme aus der Umgebung gewinnen und nicht durch Verbrennung erzeugen. Wärmepumpen haben einen höheren Wirkungsgrad, da sie weniger Energie benötigen, um Wärme zu bewegen. Dies kann zu niedrigeren Energiekosten und geringeren CO2-Emissionen führen.
  4. Wartungskosten: Die Wartungskosten für Wärmepumpen sind in der Regel niedriger als bei Erdgas- oder Ölheizungen. Erdgas- und Ölheizungen erfordern regelmäßige Wartung, wie zum Beispiel Reinigung, Inspektion und Austausch von Brennstoff- oder Abgaskomponenten, die zusätzliche Kosten verursachen können.
Zwei Sprechblasen, die gegeneinander stehen
3 Fragen an die Bauspar-Expertin

Sabine König

Mitglied der Geschäftsleitung der LBS Hessen-Thüringen

Frau König, was hat Bausparen mit Energiesparen zu tun?

Durch die Energiesparanstrengungen stehen Millionen privater Wohneigentümer vor der Herausforderung, in ihre Immobilie investieren zu müssen. Mit Helaba Research & Advisory haben wir überschlägig ausgerechnet, dass rund 1 Billion an Kreditvolumen nötig ist, um jene 30 Millionen Wohnungen klimafit zu machen, die älter als 30 Jahre sind. Nachdem die Klimaziele im Immobiliensektor immer wieder verfehlt wurden, wird die Politik die ordnungspolitischen Zügel anziehen. Die Mehrheit der Immobilienbesitzer hat in den nächsten 20 Jahren Handlungsbedarf. Eins ist dabei kaum bekannt: Bausparverträge eigenen sich sehr gut, um für künftige Modernisierungen gewappnet zu sein.

Warum ist das so? Und wie können die Landesbausparkassen Sanierungswilligen schon jetzt helfen?

Wer bauspart, erwirbt zugleich die Option auf ein zinsgünstiges Darlehen. Angesichts dessen, was an Anforderungen auf Wohneigentümer zukommt, vor allem bei der Umstellung von Öl- und Gasheizungen auf regenerative Energien, wird es wohl immer öfter nötig sein, einen Kredit aufzunehmen.

Der Vorteil eines Bauspardarlehens: Es kann bis zu einer Grenze von 50.000 Euro ohne eine mit Kosten verbundene grundpfandrechtliche Sicherung vergeben werden. Und es garantiert niedrige Zinsen. Und auch wer die technische Entwicklung noch ein paar Jahre abwarten möchte, kann mit einem Bausparvertrag heute schon zielgerichtet Geld für die zukünftige Investition zurücklegen. Zudem kennen sich die Kolleginnen und Kollegen in der Beratung mit dem Thema Modernisierung aus, haben Kontakte zu Energieberatern und – besonders hilfreich, weil es immer komplizierter wird – denken auch an die Förder-Anforderungen der KfW.

Ich möchte den Immobilieneigentümern an dieser Stelle Mut machen. Die meisten Maßnahmen sind nicht einfach nur teuer, wie man vielleicht anfangs denkt. Durch die Wertsteigerung des Hauses, die künftige Energieeinsparung und die staatliche Förderung rentiert sich vieles in überschaubarer Zeit.

Und was ist für die Zukunft geplant?

Eine gute Beratung ist der Schlüssel zur erfolgreichen energetischen Modernisierung, aber die Expertinnen und Experten sind bekanntlich genauso rar wie die entsprechenden Fachkräfte im Handwerk. Diese Beratungslücke systematisch zu schließen, dabei wollen die Landesbausparkassen helfen. Zunächst zum Beispiel mit dem Aus- und Aufbau von Kooperationen mit regionalen, lokalen und nationalen Energieberater-Netzwerken. Ein wichtiges Feld ist aber auch die Weiterbildung unserer eigenen Mitarbeitenden. Außerdem bieten wir nützliche Online-Tools an, wie einen Modernisierungskostenrechner und einen Förderrechner.       

Förderungsmöglichkeiten

Um die hohen Anschaffungskosten beim Kauf einer Wärmepumpe abzufedern, gibt es Fördermittel. Sie sollen helfen, Energie zu sparen und die Emissionen zu senken. So werden über die staatliche Förderbank KfW Zuschüsse  angeboten.

Die Förderung kann bis zu 70 Prozent der Kosten betragen. Sie setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

Einzelne Bundesländer und Städte haben zusätzliche Förderprogramme aufgelegt.

Kriterien für den Umbau

Ob und wann sich der Umbau auf eine Wärmepumpe in einem älteren Haus lohnt, kann eine Energieberaterin oder einen Energieberater beurteilen. Die Kosten für den Rat können Sie sich teilweise vom Staat erstatten lassen. Die Energieberatung bewertet unter anderem:      

  1. Die Energieeffizienz des Gebäudes: Eine gute Wärmedämmung und eine geringe Leckage von Luft können die Effizienz einer Wärmepumpe verbessern. Ein älteres Haus mit schlechter Wärmedämmung und undichten Stellen kann die Leistung einer Wärmepumpe beeinträchtigen und die Einsparungen bei den Heizkosten reduzieren und den Stromverbrauch in die Höhe treiben. Daher wäre es wichtig, die energetische Situation des Gebäudes zu bewerten und zu prüfen, ob zusätzliche Dämmmaßnahmen erforderlich sind, bevor eine Wärmepumpe installiert wird.
  2. Die Heizlast des Gebäudes: Die Heizlast, also die erforderliche Heizleistung, um das Gebäude bei niedrigen Außentemperaturen ausreichend zu beheizen, ist ein wichtiger Faktor bei der Dimensionierung einer Wärmepumpe. Ein älteres Haus mit höherer Heizlast aufgrund von schlechter Wärmedämmung oder ineffizienter Bauweise benötigt eine größere und potenziell teurere Wärmepumpe, um den Wärmebedarf zu decken. Dies müsste bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt werden.
  3. Die Energiepreise: Die aktuellen Energiepreise für Strom und fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Heizöl sind ebenfalls ein wichtiger Faktor. Sind die Strompreise hoch und die Preise für Erdgas und Öl vergleichsweise günstig, amortisiert sich eine Wärmepumpe weniger schnell.
  4. Die finanziellen Anreize: Förderprogramme, Steuervorteile oder andere finanzielle Anreize für den Einsatz von erneuerbaren Energien und energieeffizienten Technologien können die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpeninstallation verbessern. Aktuell sind bis zu 40 Prozent Förderung möglich.
  5. Langfristige Perspektive: Die Entscheidung für eine Wärmepumpe sollte auch unter langfristigen Gesichtspunkten betrachtet werden. Eine Wärmepumpe hat in der Regel eine längere Lebensdauer als konventionelle Heizsysteme und kann langfristige Einsparungen bei den Heizkosten und CO2-Emissionen bieten. Zu bedenken sind auch die gesetzlichen Pflichten, die sich mit der Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes ergeben werden.

Fazit

Die Anschaffung einer Wärme­pumpen erfüllt die Vorgaben des GEG. Es gibt dabei verschiedene Arten wie die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Wärme kann aber auch aus der Erde oder dem Grundwasser gewonnen werden, die Funktionsweise ist ähnlich.

Der wichtigste Vorteil ist die höhere Energieeffizienz und der geringere CO2-Ausstoß. Auch wenn Ihr Stromverbrauch dadurch steigt, sollten die Betriebskosten in der Summe niedriger sein als beim Heizen mit Gas oder Öl, auch wegen geringerer Wartungskosten. Ein Nachteil sind die hohen Anschaffungskosten, die durch Fördermittel aber reduziert werden können.

Auch ältere Gebäude mit normalen Heizkörpern können mit modernen Wärmepumpen geheizt werden, obgleich eine vorherige energetische Sanierung in vielen Fällen empfohlen wird, um die Stromkosten möglichst gering zu halten.      

Sie möchten in eine Wärmepumpe investieren?

Die Expertinnen und Experten Ihrer Sparkasse beraten Sie gern persönlich zur passenden Finanzierung.
Zu meiner Sparkasse

Häufige Fragen zur Wärmepumpe

1

Was ist eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das Wärmeenergie aus der Umwelt – wie der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich – zieht und in nutzbare Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung im Haus umwandelt. Wärmepumpen sind im Vergleich umweltfreundliche und energieeffiziente Alternativen zu herkömmlichen Heiztechniken wie Gas- oder Ölheizungen.

Eine Wärmepumpe arbeitet mit einem Kreislaufprozess, der einem Kühlschrank ähnelt, aber in umgekehrter Richtung. Sie nutzt ein Kältemittel, das Wärmeenergie aus einer niedrigeren Umgebungstemperatur aufnehmen und bei einer höheren Temperatur wieder abgeben kann. Der Prozess beinhaltet folgende Schritte:

  • Wärmeaufnahme: Das Kältemittel nimmt Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Wasser oder Erdreich) auf und verdampft dabei.
  • Kompression: Ein Kompressor erhöht den Druck des gasförmigen Kältemittels, wodurch dessen Temperatur steigt.
  • Wärmeabgabe: Das heiße Kältemittel gibt seine Wärmeenergie an das Heizsystem im Haus ab und kondensiert dabei wieder.
  • Entspannung: Das Kältemittel durchläuft ein Expansionsventil, wodurch sein Druck und seine Temperatur sinken. Der Kreislauf beginnt von vorn.

Die Kosten für eine Wärmepumpe variieren je nach Art (Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe) und Größe des Hauses. Die Preise für die Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe liegen in der Regel zwischen 10.000 und 25.000 Euro für Neubauten und zwischen 15.000 und 35.000 Euro für Umrüstungen bei bestehenden Heizungsanlagen. Förderprogramme und Steuervergünstigungen können die Investitionskosten jedoch reduzieren.

Eine Wärmepumpe lohnt sich, wenn:

  • das Haus über eine gute Wärmedämmung verfügt,
  • ein Niedertemperaturheizsystem (z. B. Fußboden- oder Wandheizung) vorhanden ist oder installiert werden kann, wobei mittlerweile auch ältere Heizkörper in Frage kommen bei Wärmepumpen, die eine höhere Vorlauftemperatur von 60 Grad und mehr schaffen,
  • die örtlichen Gegebenheiten für die gewählte Wärmepumpenart geeignet sind,
  • die potenziellen Einsparungen bei den Heizkosten hoch genug sind,
  • Fördermöglichkeiten und Finanzierungsoptionen genutzt werden können,
  • die Amortisationszeit akzeptabel ist (z.B. unter 15 Jahren),
  • und der Umstieg auf eine umweltfreundliche Heizlösung gewünscht wird.

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Leistung der Wärmepumpe, der Wärmequelle, der Effizienz der Wärmepumpe und den klimatischen Bedingungen am Standort. Eine Wärmepumpe mit 12 kW Leistung hat für 100 qm Wohnfläche etwa einen Stromverbrauch von 6.000 kWh im Jahr. Wie viel kWh elektrische Energie sie für 1 kWh Wärmeenergie benötigt, gibt die Jahresarbeitszahl (JAZ) wieder.  Die Berechnung für den Stromverbrauch lautet:

Heizleistung : JAZ x Heizstunden.

Bei einer JAZ von 3, was als recht effizient gilt, 2.500 Heizstunden und einer Leistung von 12 kW ergibt sich: 12 : 3 x 2.500 = 10.000 kWh.

Moderne Wärmepumpen mit einer JAZ über 3 reduzieren den Stromverbrauch weiter.

Vorteile

  • Hohe Energieeffizienz: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erdreich und wandeln diese in Wärme um, wobei sie weniger Primärenergie benötigen als konventionelle Heizsysteme.
  • Senkung der Heizkosten: Da Wärmepumpen weniger Strom oder fossile Brennstoffe benötigen, um Wärme zu erzeugen, können sie zu helfen, die Heizkosten zu senken.
  • Umweltfreundlich: Wärmepumpen reduzieren den CO2-Ausstoß, da sie erneuerbare Energien nutzen und somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen.

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten: Wärmepumpen können höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu konventionellen Anlagen haben.
  • Abhängigkeit von Umweltbedingungen: Die Effizienz einer Wärmepumpe kann von den Umweltbedingungen am Standort abhängen, wie zum Beispiel der Verfügbarkeit und Temperatur der Wärmequelle.
  • Erfordert geeignete Wärmequelle: Je nach Art der Wärmepumpe (z.B. Luft-Wasser, Erd-Wasser, etc.) ist eine geeignete Wärmequelle erforderlich, die ausreichend Wärmeenergie liefern kann.
  • Wärmepumpen verursachen auch im Außenbereich Geräusche. Direkt an einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beträgt der Lärmpegel etwa 50 bis 60 Dezibel. In drei Metern Entfernung sinkt der Wert auf 45 Dezibel. Das entspricht der Lautstärke leisen Regens oder dem Brummen eines Kühlschranks.

Wärmepumpen gelten als nachhaltige Heizungsoption, da sie erneuerbare Energien nutzen und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Durch die Umwandlung von Umweltwärme in Heizwärme können Wärmepumpen den Einsatz von fossilen Brennstoffen reduzieren und somit die Umweltbelastung verringern. Allerdings ist zu beachten, dass die Nachhaltigkeit einer Wärmepumpe auch von Faktoren wie der Herstellung, dem Betrieb und der Entsorgung der Anlage sowie der Art der genutzten Wärmequelle abhängt.

Eine Wärmepumpe kann auch im Winter effizient arbeiten, indem sie Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich nutzt und diese Wärmeenergie für die Raumheizung verwendet. Die Wärmepumpe zieht Wärme aus der Umgebung und erhöht diese durch einen thermodynamischen Prozess, um die gewünschte Temperatur für die Heizung des Gebäudes zu erreichen. Im Winter kann die Wärmepumpe also auch bei niedrigen Außentemperaturen Wärmeenergie gewinnen und zum Heizen genutzt werden.

Grundsätzlich sind Wärmepumpen energieeffizienter als Gasheizungen. Wie groß die Einsparung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der Wärmepumpe, der Effizienz der Anlage, den klimatischen Bedingungen am Standort und den individuellen Nutzungsgewohnheiten. 

Nein, eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend notwendig. Moderne Wärmepumpen laufen auch mit normalen Heizkörpern. Entscheidend ist die Vorlauftemperatur, die die Pumpe erzeugen kann.      

Stand: 05.02.2024

Das könnte Sie auch interessieren


Ein blonder Mann mit Zopf und eine dunklehaarige Frau mit Zopf überprüfen ein Photovoltaik-Panel.
Weshalb Energieberatung so wichtig ist
Energiecheck: Ist Ihr Haus energetisch fit?
Ihre Kosten sind überdurchschnittlich hoch? Zeit für einen Energiecheck. Was er bringt, und weshalb eine Beratung bei bevorstehenden Bau- oder Sanierungsmaßnahmen dabei wichtig ist, erfahren Sie hier.
Frau, Mann und Kind lesen liegend gemeinsam ein Buch.
Wer den Austausch seiner Heizung plant, trifft eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre. Auch wenn die Anschaffungskosten hoch erscheinen, kann sich die Investition rechnen. Um bis zu 40 % lassen sich die Ausgaben für Energie senken.
Mann und sein Hund bei Renovierungsarbeiten zu Hause
Finanzierungen und Fördermittel
So finden Sie den passenden Modernisierungskredit
Neue Fenster, Küche, Heizung: Im Haus oder der Wohnung gibt es immer etwas zu tun. Nutzen Sie Sanierungskredite, um Ihr Zuhause schöner oder komfortabler zu machen, Barrieren abzubauen oder in Zukunft Energie zu sparen. Das sind Ihre Möglichkeiten bei der Finanzierung.