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Eine Person steht neben einer modernen, personenkontrollierten Wärmepumpe, die in einem Wohnumfeld installiert ist.

Wärmepumpe im Altbau: Lohnt sich die Modernisierung?

Altbau-Charme trifft Energieeffizienz
Im besonders energieeffizienten Neubau sind Wärmepumpen der Standard. Doch auch in älteren Gebäuden können sie Gas- und Ölheizungen ersetzen. Hier finden Sie die wichtigsten Infos zu den Kosten einer solchen Modernisierung sowie zu den Vor- und Nachteilen dieser Heizungsart in Altbauten.

Das Heizen im Altbau stellt oft eine Herausforderung dar. Viele fragen sich, ob eine Wärmepumpenheizung in einem älteren Gebäude sinnvoll ist. Diese Heiztechnik nutzt die Umgebungsenergie und bietet eine umweltfreundliche und effiziente Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Doch wie gut funktioniert das in einem schlecht gedämmten Haus? Welche Anpassungen sind nötig, und welche Kosten kommen auf Sie zu? In diesem Artikel erhalten Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren, ob sich die Investition für Ihren Altbau lohnt.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Mit einer Wärmepumpe (auch: Heizpumpe) können Sie umweltschonender heizen. Das lohnt sich besonders in gut gedämmten Häusern.

  •  Unsanierte Bestandsgebäude benötigen möglicherweise zusätzliche energetische Maßnahmen. Hochtemperaturwärmepumpen oder Hybridheizungen können Übergangslösungen sein.

  •  Während Sie für den Kauf häufig mehr ausgeben müssen als für eine Gas- oder Ölheizung, sind die Betriebskosten abhängig von den Stromkosten üblicherweise niedriger. Zudem gibt es staatliche Fördermittel von bis zu 70 Prozent.

Was für eine Wärmepumpe spricht

Im Allgemeinen arbeitet eine Heizpumpe, indem sie Wärme aus der Umgebung, wie Luft, Erdreich oder Grundwasser, gewinnt und diese für das Heizen von Gebäuden verwendet. Da die Pumpe lediglich Energie für den Betrieb benötigt, um Wärme zu bewegen (anstatt Wärme durch Verbrennung zu erzeugen), verursacht sie weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu traditionellen Heizanlagen wie Öl- oder Gasheizungen.

Die Systeme nutzen die Umgebungswärme und wandeln Energie sehr effizient um: So liefern sie mehr Heizenergie, als sie elektrische Energie verbrauchen. Die Effizienz, ausgedrückt durch die Jahresarbeitszahl, liegt bei modernen Geräten oft zwischen 3 und 5. Das bedeutet, dass sie für jede verbrauchte Einheit Strom 3 bis 5 Einheiten Heizenergie erzeugen – abhängig von Vorlauftemperatur, Außentemperaturen und dem Gebäudealter.

Daher gilt diese Heizungsart als eine sehr effiziente und vergleichsweise klimafreundliche Option, weil sie zumindest teilweise elektrische Energie verwendet, die aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie, Windenergie oder Wasserkraft gewonnen werden. Wird der Strom zur Versorgung der Heizung jedoch hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen gewonnen, steigt die Umweltbelastung.

Steigende Beliebtheit – auch in Altbauten

Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden immer mehr Neubauten damit ausgestattet. Ende 2023 heizten knapp zwei Drittel  (64,6 Prozent) der neu errichteten Wohngebäude in Deutschland mit dieser Technik. Der Anteil der Wärmepumpen als primäre Heizung hat sich damit innerhalb von 10 Jahren verdoppelt.

 

Und auch im Altbau wächst das Interesse. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)   berichtet, dass die Absatzzahlen für Heizpumpen seit 2020 auch für die Nutzung in Bestandsgebäuden merklich steigen. Diese Entwicklung hängt eng mit den Diskussionen um das Verbot von Öl- und Gasheizungen  zusammen – und mit den gestiegenen Gas- und Ölpreisen. Viele Hausbesitzerinnen und -besitzer suchen nach Alternativen, die nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch zukunftssicher sind und langfristig Kosten sparen.

Rahmenbedingungen des GEG (Stand Mitte 2024)

Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Daher soll auch das Heizen umweltfreundlicher werden, um weniger CO2-Emissionen freizusetzen. Nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sollen neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien (EE) betrieben werden. Das können Wärmepumpen, aber auch andere Heizsysteme  leisten – beispielsweise Pelletheizungen , Solarthermie-Anlagen, Hybrid-, Biomasse oder Brennstoffzellen-Heizungen. Wasserstofffähige Heizungen werden nur in bestimmten Fällen gefördert.

  • Das GEG betrifft zunächst nur Neubauten in Neubaugebieten, für die ab Januar 2024 ein Bauantrag gestellt wurde.
  • Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gibt es mehr Zeit. Wann dort umgerüstet werden muss, hängt vor allem von der kommunalen Wärmeplanung  ab.
  • Wenn Hauseigentümer sich früher als vorgeschrieben von ihrer alten Heizung trennen, können sie dafür einen Zuschuss bekommen. Zuschüsse für den Heizungstausch können bei der staatlichen Förderbank KfW beantragt werden.

Funktionierende Heizungen, die den Zielwert derzeit nicht erreichen, müssen nicht ausgetauscht werden.

Wärmepumpe – Kosten und Nutzen: Wann lohnt sie sich

  • Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten sind in der Regel höher als die für eine konventionelle Erdgas- oder Ölheizung. Die Systeme, die die Umgebungswärme nutzen, sind technisch anspruchsvoll. Erdgas- und Ölheizungen hingegen sind in der Regel einfacher aufgebaut. Die genauen Kostenunterschiede variieren jedoch je nach Art und den individuellen Umständen.
  1. Für Neubauten liegen die Preise in der Regel zwischen 10.000 und 25.000 Euro, inklusive Installation. Zusätzlich fallen etwaige Erschließungskosten für Erdwärme oder den Anschluss an eine Wasserquelle an.
  2. Wird von einer Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe umgestellt – etwa im Altbau – hängen die Kosten von der Komplexität der Umrüstung und dem Zustand der Heizanlage ab. Im Durchschnitt liegen die Preise zwischen 15.000 und 35.000 Euro. Zum Vergleich: Eine Gasheizung kostet für ein Einfamilienhaus etwa 10.000 Euro. Somit kann es teurer werden, eine Wärmepumpe nachträglich einzubauen, als sie direkt beim Bau zu installieren.
  • Betriebskosten: Die Anlagen zur Nutzung von Umgebungswärme sind bei den laufenden Kosten hingegen meist günstiger als Erdgas- oder Ölheizungen. Sie können die Heizkosten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Bei steigenden Energiepreisen und einer möglichen Lebensdauer einer Heizpumpe von 20 bis 25 Jahren, kann sich die Investition langfristig lohnen. Ihre Stromkosten können Sie eventuell mit speziellen Wärmepumpen-Tarifen senken.
  • Energieeffizienz: Heizpumpen können in der Regel energieeffizienter sein als Erdgas- oder Ölheizungen, da sie Wärme aus der Umgebung gewinnen und nicht durch Verbrennung erzeugen. Sie haben einen höheren Wirkungsgrad, da sie weniger Energie benötigen, um Wärme zu bewegen. Dies kann zu niedrigeren Energiekosten und geringeren CO2-Emissionen führen.
  • Wartungskosten: Die Wartungskosten sind in der Regel niedriger als bei Erdgas- oder Ölheizungen. Die meisten Wärmepumpenhersteller empfehlen, alle zwei Jahre eine Wartung durchzuführen. Erdgas- und Ölheizungen erfordern jährliche Überprüfungen, wie zum Beispiel Reinigung, Inspektion und Austausch von Brennstoff- oder Abgaskomponenten, die zusätzliche Kosten verursachen können.

In der Regel amortisiert sich die hohe Anfangsinvestition innerhalb von 10 bis 15 Jahren, abhängig von den Einsparungen bei den Betriebskosten gegenüber traditionellen Heizsystemen.

Bei optimalen Bedingungen kann sich die Investition auch deutlich schneller lohnen.

Wichtige Kriterien für einen effizienten Betrieb

Vorlauftemperatur:

Die Vorlauftemperatur gibt an, wie warm das Wasser im Heizkreislauf sein muss. Für eine Heizpumpe liegt die optimale Vorlauftemperatur zwischen 30 und 35 Grad. In diesem Bereich arbeitet die Heizung am effizientesten. Eine Vorlauftemperatur bis zu 55 Grad ist noch akzeptabel, aber darüber hinaus sinkt die Effizienz stark. Höhere Temperaturen bedeuten, dass das Gerät mehr Strom verbraucht, um die gewünschte Wärme zu liefern, was die Betriebskosten erhöht – und die Umweltbelastung auch.

Hinweis: Moderne Heizungen zeigen die aktuelle Vorlauftemperatur direkt auf dem Display an. Alternativ sollte der Bedienungsanleitung Ihrer Heizungsanlage zu entnehmen sein, wie Sie die Temperatur ermitteln können.

Heizenergiebedarf:

Der Heizenergiebedarf zeigt, wie viel Heizenergie ein Gebäude pro Quadratmeter benötigt. Wird weniger Heizenergie benötigt, arbeitet die Heizpumpe effizienter. Optimal sind Werte unter 100 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter pro Jahr. Je weniger Energie das Haus zum Heizen benötigt und je besser die Wärmepumpe arbeiten kann, desto geringer sind die Betriebskosten.

Hinweis:

Der einfachste Weg, den Heizenergiebedarf zu erfahren, ist ein Blick in den Energieausweis Ihres Hauses. Gibt es keinen Energieausweis, können Sie den Heizenergiebedarf selbst grob berechnen: Addieren Sie die Quadratmeter aller beheizten Räume und teilen Sie den durchschnittlichen Jahresverbrauch Ihres Energieträgers (in kWh für Heizung und Warmwasser) durch die beheizte Wohnfläche. Das Ergebnis ergibt den spezifischen Heizenergiebedarf in kWh pro Quadratmeter pro Jahr für Ihr Gebäude.

Fördermöglichkeiten

Um die hohen Anschaffungskosten beim Kauf abzufedern, gibt es Fördermittel. So sollen Hausbesitzer motiviert werden, in energieeffiziente Technologien und umweltfreundliche Bauprojekte zu investieren. Die staatliche Förderbank KfW bietet etwa Zuschüsse  an.

Die Förderung kann bis zu 70 Prozent der Kosten betragen. Sie setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

  • 30 Prozent Grundförderung für den Kauf einer Wärmepumpe
  • 5 Prozent Effizienzbonus
  • 20 Prozent Geschwindigkeitsbonus
  • 30 Prozent Einkommensbonus
  • max. Förderung 70 Prozent (bis 21.000 Euro)

Einzelne Bundesländer und Städte haben zusätzliche Förderprogramme aufgelegt.

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Technische Anforderungen im Altbau

Auch in Bestandsgebäuden können Systeme zur Nutzung von Umgebungswärme gut und wirtschaftlich funktionieren. Dabei gilt: Altbau ist nicht gleich Altbau – je nach Bauphase und Bauart sind ältere Gebäude unterschiedlich gut gedämmt.

  • Häuser ab 1995: Hier sind die Chancen für einen effizienten Betrieb sehr gut. Die Anforderungen an die Energieeffizienz waren bereits hoch, und viele Häuser haben Fußbodenheizungen, die ideal für Wärmepumpen sind.
  • Häuser ab 1977: Diese Häuser erfüllen oft bereits die grundlegenden Anforderungen an den Heizenergiebedarf und die Vorlauftemperatur. Einzelne Maßnahmen wie der Austausch von Fenstern   oder die Dämmung des Daches  oder der obersten Geschossdecke können die Effizienz weiter erhöhen.
  • Ältere Häuser: Bei unsanierten Häusern vor 1977 ist meist eine energetische Sanierung erforderlich. Maßnahmen wie eine Außendämmung  und moderne Fenster helfen.
  • Denkmalgeschützte Häuser: Diese stellen eine besondere Herausforderung dar. Oft ist nur eine Innendämmung  möglich, und die Installation der Heizanlage muss den Denkmalschutzauflagen entsprechen. Hier sind eine sorgfältige Planung und Beratung wichtig.

Hinweis:

Für unsanierte Häuser, die eine hohe Vorlauftemperatur benötigen, gibt es spezielle Hochtemperaturwärmepumpen . Diese sind jedoch weniger effizient und teurer. Eine Übergangslösung kann eine Wärmepumpen-Gas-Hybridheizung sein. Hier übernimmt die Gasheizung an besonders kalten Tagen die Spitzenlast.

So bereiten Sie Ihr Haus vor

Bevor Sie ein Wärmepumpensystem in Ihrem Altbau installieren lassen, sollten Sie sicherstellen, dass es dort effizient und kostengünstig arbeiten kann.

Lassen Sie sich zunächst von einem Energie-Effizienz-Experten oder einem erfahrenen Heizungsbetrieb beraten. Diese Fachleute können den energetischen Zustand Ihres Hauses genau beurteilen und Empfehlungen für notwendige Anpassungen geben.

Eine gute Dämmung spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz Ihrer Heizanlage. Überprüfen Sie die Dämmung von Dach, Wänden und Fenstern. Oft reicht es schon, bestimmte Bereiche nachzudämmen, um den Heizenergiebedarf zu senken. Eine bessere Dämmung führt zu niedrigeren Vorlauftemperaturen, was die Effizienz des Systems erhöht.

Nicht alle Heizkörper sind für den Betrieb mit dieser Heiztechnik geeignet. Alte Heizkörper, die hohe Vorlauftemperaturen benötigen, sollten Sie durch moderne, effizientere Modelle ersetzen. Fußbodenheizungen oder Wandheizungen sind ideal, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten.

Ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems stellt sicher, dass die Wärme gleichmäßig im Haus verteilt wird. So vermeiden Sie, dass bestimmte Bereiche des Hauses unter- oder überheizt werden.

Überprüfen Sie den Stromanschluss und die elektrische Infrastruktur Ihres Hauses. Heizpumpen benötigen einen stabilen und ausreichend dimensionierten Stromanschluss. Möglicherweise sind Anpassungen am Stromnetz erforderlich, um den Betrieb zu ermöglichen.

So funktioniert eine Wärmepumpenheizung

Die Funktionsweise einer Heizpumpe basiert auf dem Prinzip der Wärmeübertragung und des thermodynamischen Kreislaufs. Grundsätzlich besteht sie aus den folgenden Hauptkomponenten:

  1. Verdampfer: Der Verdampfer ist das Bauteil, das die Umweltwärme aufnimmt. Je nach Art des Geräts kann dies beispielsweise die Umgebungsluft wie bei einer Luft-Wärmepumpe, der Boden oder das Grundwasser sein. Durch den Verdampfer fließt ein Kältemittel, das bei niedriger Temperatur verdampft und dabei Wärmeenergie aus der Umwelt aufnimmt.
  2. Kompressor: Der Kompressor ist das Herzstück und erhöht den Druck und die Temperatur des verdampften Kältemittels. Hierbei wird elektrische Energie eingesetzt, um die Temperatur des Kältemittels zu erhöhen.
  3. Verflüssiger: Im Verflüssiger gibt das Kältemittel die aufgenommene Wärmeenergie an das Heizsystem des Gebäudes ab und kondensiert dabei, wodurch es von gasförmigem Zustand wieder in flüssigen Zustand übergeht.
  4. Expansionsventil: Das Expansionsventil ist ein Drosselventil, das den Druck und die Temperatur des Kältemittels vor dem Verdampfer wieder senkt, um den Kreislauf von vorne zu starten.

Das Kältemittel zirkuliert also in einem geschlossenen Kreislauf und wechselt dabei zwischen gasförmigem und flüssigem Zustand, wodurch es die Wärmeenergie aus der Umwelt aufnimmt, komprimiert und an die Heizungsanlage abgibt. Die Wärmeenergie kann dann zum Heizen von Räumen oder zur Produktion von Warmwasser genutzt werden.

Arten und Unterschiede

Die verschiedenen Arten von Wärmepumpenheizungen unterscheiden sich weniger durch ihre Funktion als vielmehr durch die Wärmequelle.

Eine Luftwärmepumpe nutzt die Außenluft zur Wärmegewinnung. Es gibt dabei zwei Haupttypen:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen erwärmen das Heizwasser für das Heizungssystem und gegebenenfalls auch für die Warmwasserbereitung.
  • Luft-Luft-Wärmepumpen hingegen erwärmen oder kühlen direkt die Raumluft, ähnlich wie eine Klimaanlage – und sind vergleichsweise günstig. Sie benötigen weder Heizkörper noch Heizungsrohre, was zudem sehr platzsparend ist. Denn hierbei wird Außenluft angesaugt und mit der verbrauchten Raumluft über einen Plattenwärmetauscher sowie Zuluftnacherhitzer erwärmt. Über Erdrohre kann die Luft zusätzlich Wärme aufnehmen, ehe sie in die Zimmer geleitet wird. Im Sommer kann dieses Prinzip auch zur Kühlung genutzt werden.
  • Auch das Grundwasser kann als Wärmequelle dienen. Diese Wasser-Wasser-Wärmepumpen unterliegen jedoch besonderen Umweltschutzauflagen.

Ein großer Nachteil der Luft-Luft-Wärmepumpe gegenüber Luft-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist der geringe Wirkungsgrad. Gerade an kalten Tagen müsste mit sehr viel Energie die Luft erwärmt werden, was die Betriebskosten in die Höhe treibt. So lohnt sie sich nur in Niedrigenergie- und Passivhäusern und sollte schon beim Bau mitgeplant werden.

  • Eine Erdwärmepumpe – auch die Sole-Wasser-Wärmepumpe als spezielle Form der Erdwärmepumpe – nutzt hingegen die in der Erde gespeicherte Wärme. Dafür eignen sich zwei Varianten: Entweder werden Erdkollektoren oberflächennah verlegt, um die Wärme aufzunehmen und sie in das Heizsystem zu leiten. Oder es werden Erdsonden verbaut, die bis zu 100 Meter in die Tiefe reichen. Der Vorteil ist dabei die größere Wärmemenge (auch im Winter) und der geringere Platzbedarf. Zwei Nachteile sind der aufwendigere Bau und ein gegebenenfalls schwierigerer Genehmigungsprozess seitens der Behörden.
  • Wer nur das Wasser erwärmen will, kann eine Brauchwasserwärmepumpe, häufig auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt, installieren lassen – ohne die Heizung daran zu koppeln. Die Brauchwasserwärmepumpe dient speziell der Erwärmung von Trink- und Brauchwasser (für Duschen, Baden, Spülen und ähnliche Anwendungen).

Nicht immer empfiehlt sich eine Wärmepumpenheizung: Alternativen

Nicht in jedem Fall sind Heizpumpen die beste Lösung. Zum Beispiel können sie in Gebieten mit begrenztem Zugang zu erneuerbaren Energiequellen oder in Regionen mit sehr kaltem Klima weniger effizient und daher nicht die beste Option für nachhaltiges Heizen sein. Möglicherweise wären dann alternative Heizungssystemen wie Pelletheizungen  oder eine Photovoltaikanlage nützlicher.

Von der Planung zur Einsparung

Die Anschaffung einer Wärmepumpenheizung erfüllt die Vorgaben des GEG. Die Modernisierung eines Altbaus mit einer Heizpumpe kann sich zudem finanziell lohnen, vor allem unter Berücksichtigung der langfristigen Einsparungen. Mögliche energetische Sanierungen können entscheidend sein für die Effizienz der Anlage. Mit den richtigen Maßnahmen und Förderungen kann diese Heizungsart eine zukunftssichere und nachhaltige Lösung darstellen – auch in älteren Gebäuden.

Häufige Fragen zur Wärmepumpe

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Einfach erklärt: Was ist eine Wärmepumpe?

Das ist ein Heizsystem, das Energie aus der Umwelt – wie der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich – zieht und in nutzbare Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung im Haus umwandelt. Diese Heizpumpen sind im Vergleich umweltfreundliche und energieeffiziente Alternativen zu herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Sie arbeitet mit einem Kreislaufprozess, der einem Kühlschrank ähnelt – jedoch in umgekehrter Richtung. Sie nutzt ein Kältemittel, das Wärmeenergie aus einer niedrigeren Umgebungstemperatur aufnehmen und bei einer höheren Temperatur wieder abgeben kann. Der Prozess beinhaltet folgende Schritte:

  • Wärmeaufnahme: Das Kältemittel nimmt Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Wasser oder Erdreich) auf und verdampft dabei.
  • Kompression: Ein Kompressor erhöht den Druck des gasförmigen Kältemittels, wodurch dessen Temperatur steigt.
  • Wärmeabgabe: Das heiße Kältemittel gibt seine Wärmeenergie an das Heizsystem im Haus ab und kondensiert dabei wieder.
  • Entspannung: Das Kältemittel durchläuft ein Expansionsventil, wodurch sein Druck und seine Temperatur sinken. Der Kreislauf beginnt von vorn.

Die Kosten variieren je nach Art (Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe) und Größe des Hauses. Die Preise für die Anschaffung und Installation liegen zwischen 10.000 und 25.000 Euro für Neubauten und zwischen 15.000 und 35.000 Euro für Umrüstungen bei bestehenden Heizungsanlagen. Förderprogramme und Steuervergünstigungen können die Investitionskosten jedoch reduzieren.

Die Anschaffung und Installation werden gefördert, einschließlich der Kosten für die notwendige Infrastruktur wie Leitungen und Heizkörper. Auch die Verbesserung der Energieeffizienz durch Maßnahmen wie Dämmung oder der Einbau von modernen Heizkörpern kann gefördert werden. Zudem gibt es finanzielle Unterstützung für die Beratung durch Energieexperten.

Das Gerät sollte an einem Ort aufgestellt werden, der eine gute Luftzirkulation ermöglicht und Lärmschutz bietet. Bei Luftwärmepumpen empfiehlt sich ein Außenbereich mit hinreichendem Abstand zu Fenstern und Nachbargrundstücken. Erdwärmepumpen benötigen Platz im Garten für die Erdsonden oder Erdkollektoren, während Wasser-Wasser-Wärmepumpen nahe einer geeigneten Wasserquelle installiert werden sollten.

Sie müssen Ihr System bei Ihrem örtlichen Energieversorger anmelden, da es an das Stromnetz angeschlossen wird. In einigen Fällen ist auch eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur erforderlich, besonders wenn das Gerät eine hohe Leistung hat. Zusätzlich können regionale Bauvorschriften oder Umweltauflagen eine Anmeldung oder Genehmigung bei der lokalen Baubehörde oder dem Umweltamt erforderlich machen.

Für Altbauten ist eine Luftwärmepumpe oft die beste Wahl. Sie ist leichter und kostengünstiger zu installieren als Erd- oder Wasserwärmepumpen, da sie keine aufwändigen Bohrungen oder große Grundstücksflächen benötigt. Zudem arbeitet sie auch in weniger gut gedämmten Gebäuden effizient, insbesondere wenn moderne Heizkörper oder Fußbodenheizungen vorhanden sind. Eine zusätzliche Dämmung des Hauses kann die Effizienz weiter steigern.

Seit 2024 schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ausschließlich Wärmepumpenheizungen eingesetzt werden müssen. Das Gesetz ermöglicht eine technologieoffene Umsetzung. Sie können zum Beispiel auch auf Biomasseheizungen, Solarthermie oder hybride Systeme setzen, die fossile Brennstoffe mit erneuerbaren Energien kombinieren.

Das Gerät hat eine mögliche Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren. Anzeichen dafür, dass eine Erneuerung notwendig ist, können häufige Reparaturen, erhöhte Betriebskosten und ein Rückgang der Effizienz sein. Es ist sinnvoll, regelmäßige Wartungen durchführen zu lassen.

Stand: 16.09.2024

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