
Quantentechnologie entwickelt sich zur Schlüsseltechnologie – auch für Privatanlegerinnen und -anleger bieten sich frühzeitig Chancen.
Erste Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Finanzen und Industrie zeigen, dass der Markt sich zu öffnen beginnt.
Investitionen können sich vor allem langfristig und breit gestreut lohnen. Das begrenzt Risiken und erhöht die Chancen.
Eine moderne Schatzsuche hat begonnen…
Stellen Sie sich diese Szenerie vor: Goldsucher im Wilden Westen, mit Schaufel und Sieb am Fluss, in der Hoffnung, einen der glänzenden Nuggets zu finden. Genau diese Aufbruchsstimmung herrscht derzeit in einigen Ländern. Allerdings nicht an Flussufern, sondern in den Hightech-Laboren von Boston bis Shenzhen. Denn Quantentechnologie ist das neue Gold der Digitalära.
Staaten, Großkonzerne und Start-ups investieren Milliarden, um bei der nächsten bahnbrechenden Technologierevolution ganz vorne mitzuspielen. Viele große Anleger, wie Investmentbanken und Staatsfonds, beteiligen sich ebenfalls, in der Hoffnung von dieser neuen Schatzsuche profitieren zu können. Das wirft natürlich die Frage auf, ob und wie Sie als Privatanlegerin oder -anleger ebenfalls daran partizipieren können?
… aber warum ist die Quantentechnologie so vielversprechend?
Bei dieser Technologie geht es nicht mehr um klassische Computerchips oder Datenleitungen, sondern um die gezielte Nutzung der besonderen Gesetze der Quantenwelt. Atome, Lichtteilchen und Elektronen werden dabei so beeinflusst, dass sie Dinge tun, die für uns nur schwer vorstellbar sind. Etwa gleichzeitig mehrere Zustände annehmen oder über große Entfernungen wie magisch miteinander verbunden bleiben. Das Ergebnis sind unter anderem:
- Computer, die Rätsel in Minuten lösen, an denen heutige Superrechner Jahrhunderte arbeiten würden.
- Datenleitungen, die so abhörsicher wie eine Geheimtür im Tresorraum sind.
- Sensoren, die selbst das winzigste Magnetfeld aufspüren.

0Milliarden US-Dollar
sind in den vergangenen 3 Jahren weltweit in Forschung, Infrastruktur und Start-ups der Quantentechnologie geflossen.
Die neue Goldgräberstimmung: Zahlen, Fakten und Akteure der Investitionswelle
Noch vor einem Jahrzehnt galt Quantentechnologie als graue Theorie für Physikbegeisterte. 2025 lässt sich dieses Bild nicht mehr halten: Staatsfonds, Venture Capitalists (Risikokapitalgeber), Tech-Giganten und traditionelle Kreditinstitute haben eine wahre Investitionswelle ausgelöst. In den vergangenen 3 Jahren sind weltweit mehr als 150 Milliarden Dollar in Forschung, Infrastruktur und Start-ups der Quantentechnologie geflossen. Die Preise für Beteiligungen steigen rasant, die Fantasien der Investoren mindestens genauso schnell.
Die wichtigsten Player:
- Staaten: China, die USA, die Europäische Union (EU), Deutschland, Japan und Kanada stecken Milliarden in nationale Förderprogramme.
- Big Tech: Unternehmen wie IBM, Alphabet (Google), Microsoft, aber auch asiatische Konzerne wie Alibaba und Huawei investieren massiv.
- Start-ups / junge Unternehmen: Inzwischen gibt es mehr als 350 spezialisierte Anbieter weltweit. Namen wie IonQ, Rigetti, D-Wave oder die deutsche Supracon AG tauchen immer häufiger in Fonds-Portfolios auf.
- Traditionelle Banken und Asset Manager: Die DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe, integriert Unternehmen, die an oder mit Quantentechnologie arbeiten, bereits in vielen ihrer Technologie- und Innovationsfonds.
Von der Vision zur Anwendung: technologische Durchbrüche und erste Marktreife
Bisher waren Quantencomputer und -technologien oft Labor-Kuriositäten. Doch in den letzten Jahren ist Bewegung hineingekommen:
- Quantencomputer: Die ersten Geräte mit mehr als 1.000 Qubits sind in Erprobung. Qubits sind die kleinsten Einheiten im Quantencomputer, die dank Quantenmechanik gleichzeitig die Zustände 0 und 1 annehmen können. IBM & Co. bieten schon heute Cloud-Zugang zu Quantenrechnern an. Für manche mathematische Spezialaufgaben übertreffen sie klassische Rechner.
- Quantenkommunikation: In China und Europa entstehen Testnetze für abhörsichere Datenübertragung mit Quantentechnologie. Banken und Bankenverbände experimentieren mit Kreditkarten, die auf Quantenverschlüsselung setzen.
- Quantensensoren: In der Medizintechnik, Navigation und Rohstoffsuche verlassen sich erste Unternehmen bereits auf die neuartigen, extrem empfindlichen Messgeräte.
Branchen, die von der Quantentechnologie entscheidend profitieren könnten
Die wichtigsten Innovationen sind dabei längst nicht mehr Utopie. Sie kommen in echten Anwendungen an:
- Chemie (Materialforschung, Medikamentenentwicklung)
- Finanzwirtschaft (Simulationen, Risikomanagement)
- Mobilität (optimierte Logistik, präzise Sensoren)
- Biowissenschaften und Medizintechnik (Bildgebung, Diagnostik)
Staatliche Milliardenprogramme: Deutschland, China, Japan und die neue Quantenpolitik
Weltweit überbieten sich Staaten mit Milliardenprogrammen: In Deutschland stehen laut der der Hightech-Strategie der Bundesregierung bis 2027 mindestens 6,5 Milliarden Euro für „Quanten made in Germany“ bereit. China investiert nach Schätzungen internationaler Marktanalysen, wie etwa von der OECD, mehr als 15 Milliarden Dollar. Japan, Frankreich und die USA bewegen sich demnach in ähnlichen Größenordnungen.
Darum investieren diese Länder so viel Geld
- Technologische Souveränität: Kein Land will im globalen Hightech-Wettlauf von anderen abhängig sein.
- Innovationskraft: Quantentechnologien gelten als potenzieller „Gamechanger“, ähnlich wie aktuell die Künstliche Intelligenz (KI) oder das Internet vor 30 Jahren.
- Geopolitik: Wer Standards und Patente beherrscht, sichert sich Zukunftsmärkte und politische Macht.
Für Sie als potenzielle Anlegerin oder Anleger bedeutet das: Staatliche Subventionen verringern (zumindest mittelfristig) das Risiko von Fehlinvestitionen. Gleichzeitig heizen sie aber auch die Preis- und Erwartungsspirale an.
Anwendungen, Chancen und Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Macht der Technologie ist riesig, mit Chancen (medizinische Durchbrüche, neue Arbeitsfelder) und Risiken (Missbrauch, Arbeitsplatzverlust, Ethikaspekte bei Verschlüsselung). Dabei lässt sich die Landschaft der Quantentechnologien grob in 3 Bereiche unterteilen:
Quantencomputing
Rechner können in bestimmten Bereichen (wie etwa Simulationen, Kryptografie oder Optimierung) schier unvorstellbare Rechenpower bieten.
- Komplexe Aufgaben, für die heutige Supercomputer Jahrhunderte brauchen, könnten binnen Minuten gelöst werden. Das bietet sehr wertvolle Vorteile für zahlreiche Wirtschaftssektoren, wie Pharma, Logistik, Chemie oder KI.
- Aber: Wir sind noch Jahre (vielleicht sogar Jahrzehnte) von universell einsetzbaren Quantencomputern entfernt. Viele Prototypen sind hochempfindlich und teuer.
Quantenkommunikation
- Daten werden mit Hilfe von Quantenzuständen übertragen, theoretisch absolut sicher gegen Abhören.
- Banken, Regierungen und Rüstungsindustrien stehen schon heute Schlange. Wer Standards setzt, macht das große Geschäft.
- Aber: Das Rennen um brauchbare, skalierbare Lösungen ist noch offen. Wer auf die falsche Technologie setzt, könnte leer ausgehen.
Quantensensorik
- Sensoren, die mit Quantenphysik bislang unmögliche Präzision erreichen, von der Medizintechnik bis zur Rohstoffsuche.
- Sofortige Anwendungen möglich, zum Beispiel bei bildgebenden Verfahren und geologischen Messungen.
- Aber: Viele Anwendungen fehlt noch das kommerzielle Geschäftsmodell.
Vom Labor zum Markt: Spieler und Chancen im Wettbewerb
Nicht nur Start-Ups und Großkonzerne in den USA, sondern auch in Europa etablieren sich im Bereich der Quantentechnologie. In Deutschland kommen auch mittelständische Unternehmen dazu.
- Big Techs wie Alphabet, IBM, Microsoft und Intel wollen sich mit Milliarden-Investments die Technologie-Führerschaft sichern.
- Start-ups profitieren von Wagniskapital und werden regelmäßig von den Großen übernommen. Berühmte Beispiele wie IonQ oder D-Wave sind bereits börsennotiert.
- Der Mittelstand kann vor allem in Nischen profitieren, wie etwa mit Komponenten in Kryotechnik (Tieftemperaturtechnik), Laser oder Dienstleistungen.
Europäische Anbieter drohen aber zurückzufallen, wenn sie nicht genügend Kapital und Netzwerke aufbauen. Hohes Tempo und Wachstum erfordern tiefe Taschen.
Wichtiger Hinweis für Privatanlegerinnen und -anleger: Wer breit investiert (zum Beispiel über Fonds, die sowohl Tech-Giganten als auch Start-ups und Mittelständler abdecken), senkt Einzelwertrisiken.
2025 als „Jahr der Wende“: Wird Quantentechnologie die nächste Revolution nach KI?
Viele Expertinnen und Experten sehen die Quantentechnologie als logische Fortsetzung des KI-Booms. Sie macht gerade einen bedeutsamen Sprung aus den Forschungslaboren in die reale Wirtschaft. Die Kombination beider Technologien könnte Märkte und Forschungsfelder radikal verändern. Laut aktuellen Analysen wachsen die Investitionen rasant.
Die Unternehmensberatung McKinsey sieht 2025 sogar als das „Jahr der Wende“. Unternehmen setzen jetzt nicht mehr nur auf teure Grundlagenforschung. Sie erzielen erstmals spürbare Umsätze etwa mit Quantencomputern, abhörsicherer Quantenkommunikation und ultrasensiblen Sensoren. Dennoch wird die Entwicklung vermutlich langwieriger und die Unsicherheit höher sein als beim Siegeszug von Smartphones oder Cloudcomputing.
3 Szenarien für die kommenden Jahre:
Technologiedurchbruch bereits 2030? Möglich, aber keineswegs sicher. Viele Anwendungen werden wohl in Wellen Schritt für Schritt marktreif.
Der internationale Wettlauf dürfte Innovationen beschleunigen, aber auch Fehlinvestitionen erzeugen.
Wer zu früh zu viel setzt, riskiert Verluste. Wer abwartet, verpasst vielleicht die größten Rendite-Chancen.
Chancen und Risiken für Anlegerinnen und Anleger
Quantentechnologie verspricht langfristiges Renditepotenzial. Doch wie bei jeder Zukunftstechnologie gilt: Wo Hoffnung und Hype aufeinandertreffen, lauern auch Unsicherheiten. Wer in diesen noch jungen Markt investiert, sollte die möglichen Gewinne genauso im Blick haben wie die Stolpersteine auf dem Weg dorthin. Noch ist alles offen. Aber für eine möglichst erfolgreiche Investition sind Geduld, gute Diversifikation und kühler Kopf Pflicht.
Früher Zugang zu einer Schlüsseltechnologie mit vielversprechendem Langfristpotenzial, die ganze Branchen verändern kann.
Schätzungen gehen davon aus, dass der Markt für Quantentechnologien bis 2030 ein Volumen von 90 bis 120 Milliarden US-Dollar erreicht.
Viele Fonds (wie etwa von der Deka) kombinieren globale Tech-Riesen und Innovationsführer mit spezialisierten Start-ups, Schnittstellen zu Megatrends wie KI, Big Data, Cybersecurity inklusive.
Wer jetzt einsteigt, profitiert bei Erfolg überdurchschnittlich vom Aufschwung.
Viele Geschäftsmodelle sind noch nicht profitabel, Verlustrisiken sind überdurchschnittlich hoch.
Es ist noch offen, welche technischen Ansätze (Ionenfallen, Supraleiter, Photonik, usw.) sich durchsetzen können.
Bislang gibt es kaum Themen-ETFs, viele Einzelaktien sind noch volatil.
Gesetzgeber denken schon heute über Restriktionen nach, etwa beim Einsatz in Abhörsicherheit/Kryptografie.
Die Kommerzialisierung kann länger dauern. Geduld ist gefragt, Fehlinvestitionen sind möglich.
5 praktische Anlage-Tipps: So steigen Sie clever ein
Die DekaBank und andere Anbieter mischen Quantentechnologie inzwischen in breitere Technologie- und Innovationsfonds bei – so senken Sie das Risiko und profitieren trotzdem vom Hype.
Nur als Beimischung nutzen
Experten empfehlen maximal 5 bis 10 Prozent der Anlagesumme in den Bereich Quantentechnologie zu investieren – im Rahmen eines diversifizierten Portfolios.
Quantentechnologie ist ein Marathon, kein Sprint. Rechnen Sie mit Kursschwankungen und langen Durststrecken.
Beobachten Sie die Entwicklung von Markt, Regulierung und technischen Durchbrüchen. So erkennen Sie früh, wenn sich Trends drehen.
Einzelinvestments in Start-ups wirken verlockend, bergen aber deutlich höhere Risiken als Fonds.
Sie möchten wissen, wie Sie Ihr Geld am besten anlegen können?
Quantengold? Nur mit Verstand und Streuung
Die aktuelle Goldgräberstimmung ist kein Zufall, sondern die Folge wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Potenziale. Quantentechnologie gilt als eine der vielversprechendsten Zukunftstechnologien – mit enormem Potenzial, aber auch hohen Risiken. Wenn Sie als Privatanleger oder -anlegerin investieren möchten, sollten Sie Quantentechnologie nicht als schnellen Weg zu Reichtum verstehen, sondern als langfristige Beimischung in ein breit gestreutes Portfolio.
So bieten etwa Fonds mit Fokus auf Zukunftstechnologien oder Technologie-ETFs, die neben Quantentechnologie auch KI, Big Data oder Cybersecurity abdecken, einen guten Einstieg mit reduziertem Einzelwertrisiko. Entscheidend ist dabei ein kühler Kopf: Der Markt ist jung, volatil und schwer vorhersehbar. Wer klug einsteigt, diversifiziert und geduldig bleibt, kann am langfristigen Wachstum partizipieren, ohne sich die Finger zu verbrennen. Quantengold gibt es nicht auf Knopfdruck – aber mit klarem Blick, Streuung und etwas Geduld kann sich der Einstieg lohnen.
