

Geschrieben von
Bella Krug
Was ist ein Leitungsrecht?
Das Leitungsrecht ist eine Form der Grunddienstbarkeit: Es wird ins Grundbuch des belasteten Grundstücks eingetragen und sichert einem anderen Grundstückseigentümer (dem Berechtigten) das dauerhafte Nutzungsrecht für Leitungen. Alternativ ist dies oft über privatrechtliche Verträge möglich, meist mit notarieller Beurkundung.
Warum ist ein Leitungsrecht wichtig?
Der Zugriff auf Versorgungseinrichtungen ist essenziell. Das Leitungsrecht stellt sicher, dass ein Grundstück dauerhaft an das öffentliche Netz angeschlossen bleiben kann – auch wenn dies über ein Nachbargrundstück führt. Es schützt damit Eigentümerinnen und Eigentümer und ist bei Baufinanzierung, Kauf oder Verkauf von Immobilien von Bedeutung.
Wie funktioniert das in der Praxis?
Das Leitungsrecht wird in der Regel im Grundbuch als Grunddienstbarkeit eingetragen und enthält Rechte wie Verlegung, Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Leitung sowie ein Betretungsrecht für Wartungsarbeiten. Oft ist eine angemessene Entschädigung vereinbart. Kommt es zu Streitigkeiten, klärt ein Gericht – etwa gemäß § 1018 BGB – verbindlich.
Für wen ist das Thema relevant?
- Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundstücken ohne direkte Anbindung an Versorgungsleitungen
- Käuferinnen und Käufer von Neubauten oder Grundstücken mit bestehenden Rechten
- Bauherren, Architektinnen, Verwalter, Notarinnen
- Banken, die Immobilien mit Leitungsrecht finanzieren
Beispiel aus dem Alltag
Ein neues Haus benötigt Wasser- und Abwasseranschlüsse. Da jedoch kein direkter Anschluss möglich ist, wird ein Leitungsrecht auf dem Nachbargrundstück als Grunddienstbarkeit eingetragen. So ist die Versorgung dauerhaft und rechtlich abgesichert.