Dafür gibt es verschiedene Gründe. Eine Internationalisierung kann den Fortbestand eines Unternehmens sichern und seinen Wert erhöhen. Eine bereits im Heimatmarkt erfolgreiche Geschäftsidee funktioniert gegebenenfalls auch in anderen Ländern und eröffnet dem Unternehmen einen neuen Markt mit vielen potenziellen Käuferinnen und Käufern. Auch Kostenvorteile bei der Produktion im Ausland können ein Motiv für eine Expansion sein, ebenso wie erhöhter Wettbewerbsdruck oder eine sinkende Nachfrage im Heimatmarkt.
Globalisierung ist der Oberbegriff, der die zunehmende internationale Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und anderen Bereichen beschreibt.
Internationalisierung bezieht sich auf den wirtschaftlichen Aspekt der Globalisierung, also auf die Verflechtung von Unternehmen, Branchen und Märkten auf globaler Ebene.
Viele Unternehmen starten ihren Weg ins Ausland zunächst mit dem Export von Waren oder Dienstleistungen. Auch der Verkauf von Lizenzen an ausländische Firmen ist eine mögliche Internationalisierungsstrategie. Einen Rahmen für internationale Aktivitäten bietet darüber hinaus der strategische Zusammenschluss mit ortsansässigen Firmen – ein sogenanntes Joint Venture. Hier fällt das unternehmerische Risiko für die einzelnen Partner in der Regel geringer aus als beim Aufbau einer Niederlassung im Ausland oder bei der Gründung einer Tochtergesellschaft, was die intensivste Form der Erschließung neuer Märkte darstellt. Auf welche Form der Internationalisierung die Wahl auch immer fällt, nur mit einer detaillierten Strategie für den Markteintritt beziehungsweise die Ausweitung der Aktivitäten in einem ausländischen Markt und einer soliden Finanzierung kann die Expansion gelingen.
Der Internationalisierungsgrad drückt aus, wie stark ein Unternehmen oder eine ganze Volkswirtschaft wirtschaftlich mit dem Ausland verbunden ist. Berechnet werden kann der Internationalisierungsgrad eines Unternehmens, indem der Auslandsumsatz ins Verhältnis zum Gesamtumsatz gesetzt und mit 100 multipliziert wird. Es handelt sich um eine Angabe in Prozent.
Zu den Risiken der Internationalisierung gehört fehlendes Know-how für die Auslandsmärkte. Auch zu geringe personelle oder finanzielle Ressourcen können den Markteintritt behindern. Das betrifft vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die seltener als große Unternehmen über Mittel und Möglichkeiten verfügen, um einen nachhaltigen Internationalisierungsprozess anzustoßen. Die Sparkassen-Finanzgruppe springt hier ein und unterstützt KMU mit einem globalen Netzwerk auf dem Weg ins Ausland.
Unternehmen tragen beim Export zudem immer ein gewisses Zahlungsausfallrisiko. Daher sollte jeder Exporteur und jede Exporteurin seine Kundschaft mit Bedacht auswählen und Maßnahmen ergreifen, um sich vor einem Zahlungsausfall zu schützen. Auch als Importeur oder Importeurin müssen Sie aufpassen, mit wem Sie zusammenarbeiten. Sie können geleistete Anzahlungen für bestellte Leistungen verlieren.
Auch eine plötzliche Änderung der politischen Rahmenbedingungen ist ein Unsicherheitsfaktor, den international tätige Unternehmen bedenken müssen. Kooperationen mit Firmen aus dem Zielland können dabei helfen, das unternehmerische Risiko zu reduzieren und Markteintrittsbarrieren, die für ausländische Firmen bestehen könnten, auszuräumen.
Was auf dem deutschen Markt gut funktioniert, lässt sich nicht einfach eins zu eins in einem anderen Land verkaufen. Das gilt sowohl für bestehende Produkte als auch für etablierte Dienstleistungen. Zu unterschiedlich sind die Gewohnheiten und Ansprüche der Kunden und Kundinnen, kulturelle Gepflogenheiten, die Wettbewerbssituation oder die rechtlichen Rahmenbedingungen. Vor dem Markteintritt braucht es deshalb eine intensive Analyse des Zielmarktes, eine detaillierte Strategie und eine sorgfältige Vorbereitung aller Geschäftsbereiche. Auch die Beschäftigung mit den Themen Compliance, Geldwäscheverhinderung sowie Finanzsanktionen ist unerlässlich, wenn sich Unternehmen international aufstellen wollen.
Über die aktuelle Situation in Ländern und Märkten können sich Unternehmerinnen und Unternehmer zum Beispiel mithilfe der S-weltweit-App der Sparkassen informieren. In der App sind nützliche Informationen zu 150 Ländern zu finden.
Internationalisierung hat den Grundstein für den Erfolg vieler Unternehmen gelegt, auch vieler deutscher Unternehmen. Marken wie Volkswagen, Adidas oder Bosch wären ohne ihre Expansion ins Ausland nicht zu ihrer heutigen Größe gelangt. Auch volkswirtschaftlich ist Internationalisierung wichtig, denn sie fördert die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.