Ein großes Containerschiff liegt an einem Hafen. Über den bunten, gestapelten Containern ist ein Kran vor blauem Himmel zu sehen.

Hermesdeckung: So können staatliche Exportkreditgarantien Ihre Auslandsgeschäfte absichern

Exportgeschäft für kleine und mittlere Unternehmen
Eine staatliche Exportkreditgarantie (auch: Hermesdeckung oder Exportkreditversicherung) schützt Unternehmen vor Zahlungsausfällen beim Export in bestimmte Länder. Dabei wird das Ausfallrisiko auf den Staat übertragen. So fördert der Staat Exporteure, die sich neuen Märkten öffnen wollen.


So funktioniert eine Hermesdeckung

Unternehmen, die ins Ausland exportieren wollen, werden häufig mit vielen Ungewissheiten konfrontiert: Wie sind die gesetzlichen Regelungen im Zielland? Was passiert, wenn der Kunde oder die Kundin die Rechnung für die gelieferte Ware nicht zahlt? Eine Hermesdeckung gibt Unternehmen, die in bestimmte Länder exportieren, Sicherheit: Sie greift im Versicherungsfall, wenn der Kunde oder die Kundin im jeweiligen Land nicht zahlt und kommt im vereinbarten Rahmen für die Kosten auf. Sie vereinfacht darüber hinaus die Exportfinanzierung durch Sparkassen oder Banken und steht beratend zur Seite.

Infografik zeigt die Funktion einer Hermesdeckung

Das hat einerseits den Vorteil, dass Ihr Unternehmen abgesichert ist. Andererseits mindert es auch die Risiken Ihrer potenziellen Kreditgeber für Projekte im Ausland:

Die Bundesrepublik Deutschland fördert damit also letztlich die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporteure und Exporteurinnen im jeweiligen Land.

Der Begriff „Hermesdeckung“ (auch: Euler Hermes Deckung) hat sich in Anlehnung an den vom Bund beauftragten Kreditversicherer Euler Hermes durchgesetzt (mittlerweile Allianz Trade). Auch kleine Geschäfte können damit abgesichert werden. Eine Anfrage für eine staatliche Exportkreditgarantie können Sie online  stellen.

Counter Geld 17

0,0Milliarden Euro

In dieser Höhe sicherte die Bundesrepublik Deutschland Exporte im Jahr 2022 mit Exportkreditgarantien ab. (Daten: BMWK)

Zwei häufig genutzte Möglichkeiten bei der Exportkreditversicherung

Je nach Unternehmen bieten sich unterschiedliche Optionen für eine Hermesdeckung an. Zwei häufig verwendete Möglichkeiten stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

Pauschalgewährleistung light (APG-light)

Lieferantenkreditdeckung

*Die Pauschalgewährleistung gibt es auch für größere Unternehmen. Dann weichen allerdings die Konditionen von den hier vorgestellten ab. Wir stellen hier die Light-Variante für kleine und mittlere Unternehmen vor. Für größere Unternehmen gibt es die  Ausfuhr-Pauschalgewährleistung (APG) .

Tipp: Je nach Unternehmen, Zielen und Risiken können unterschiedliche Möglichkeiten bei der Hermesdeckung sinnvoll sein. Nutzen Sie die Beratung durch den Außendienst von Euler Hermes (bzw. Allianz Trade), um sich vorab genau über die Abdeckung der jeweiligen Exportkreditgarantie des Bundes und die dafür anfallenden Kosten zu informieren.

Illustration einer Hand, die einen Strich in einen gelben runden Kreis zeichnet. Oberhalb ist ein Prozentzeichen.

0,0Prozent

Das ist der Anteil am 2022 von der Bundesrepublik Deutschland neu übernommenen Deckungsvolumen an Exportkreditgarantien, der auf Lieferungen und Dienstleistungen in Schwellen- und Entwicklungsländer anfiel. (Daten: BMWK)

Häufige Fragen zur Hermesdeckung

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Was ist eine Euler Hermes Deckung?

Eine Euler Hermes Deckung ist eine Kreditversicherung, die Unternehmen vor Verlusten durch Zahlungsausfälle ihrer Kundinnen und Kunden im Ausland schützen kann. Euler Hermes (mittlerweile Allianz Trade) bietet im Rahmen der staatlichen Exportkreditversicherung unter anderem Schutz und Entschädigung, wenn Kunden oder Kundinnen nicht zahlen oder insolvent werden. Das ermöglicht Unternehmen, ihr Geschäft sicherer zu betreiben und finanzielle Risiken zu minimieren.

Exportkreditgarantien sind staatliche oder staatlich gestützte Versicherungen, die Unternehmen bei Geschäften im Ausland unterstützen. Damit soll der Export ins Ausland gefördert werden. Das gelingt etwa durch Absicherung der Exporteure gegen Zahlungsausfälle: Exportkreditgarantien schützen die exportierenden Unternehmen vor Verlusten, die entstehen können, wenn ausländische Käufer oder Käuferinnen ihre Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen. Die Versicherung kann dann entsprechend des Vertrags eine ausgefallene Summe ersetzen.

Exportkreditgarantien erleichtern es den Exporteuren damit nicht zuletzt auch, Finanzierungen für ihre Exportgeschäfte von Sparkassen oder Banken zu erhalten. Da das Risiko von Zahlungsausfällen durch die Garantien gemindert wird, können Kreditgeber einfacher und günstigere Kredite für Exporteure anbieten.

Durch die Bereitstellung von Exportkreditgarantien (auch: Hermesdeckungen) ermutigt der Bund die Unternehmen, in ausländische Märkte zu expandieren und international zu handeln. Das unterstützt die Wirtschaft in Deutschland.

„Hermesbürgschaften“ ist ein früher verwendeter Begriff für „Hermesdeckungen“. Das sind Exportkreditgarantien, die folgendermaßen funktionieren: Ein Exporteur möchte Waren in ein bestimmtes Land liefern. Doch was passiert, wenn der ausländische Geschäftspartner oder die Geschäftspartnerin nicht zahlt? Mit einer Exportkreditgarantie lässt sich dieses Risiko absichern: Im versicherten Umfang zahlt dann stattdessen der Staat. Das verringert das Risiko für exportierende Unternehmen – aber auch für deren Kreditgeber. Insbesondere Geschäfte in Entwicklungs- oder Schwellenländern können dadurch häufig erst finanziert werden.

Jedes Unternehmen in Deutschland kann dazu eine Anfrage stellen . Voraussetzungen für die Gewährung einer Exportkreditgarantie sind:

  • Das jeweilige Geschäft muss als förderungswürdig anerkannt werden: Das ist etwa der Fall, wenn es Arbeitsplätze in Deutschland sichert und schafft und neue Absatzmärkte erschließt.
  • Das Geschäft muss ein vertretbares Risiko aufweisen.
  • Die Produkte müssen zum Großteil in Deutschland produziert worden sein.
  • Die Käuferseite muss eine gute Bonität aufweisen.
  • Die politische und wirtschaftliche Situation im Zielland muss entsprechend stabil sein.
  • Die Zahlungsbedingungen der Käuferseite müssen im Rahmen des Üblichen liegen.
  • Der Kaufvertrag darf noch nicht abgeschlossen worden sein.

China ist außerdem der weltweit größte Exporteur von Kinderspielzeug. Nicht zuletzt besteht eine große landwirtschaftliche Produktion. So ist das Reich der Mitte beispielsweise nach Norwegen der zweitgrößte Exporteur von Fischen und Meerestieren.

Das ist über den Außendienst von Euler Hermes (mittlerweile Allianz Trade) sowie online möglich:

Wir helfen Ihnen gern bei Ihren Expansionsplänen.

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