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So investieren Sie in Green Bonds

Grüne Anleihen
Windkraft- und Solaranlagen oder energieeffiziente Gebäude – Green Bonds investieren ausschließlich in Projekte, die nachhaltig und klimaschonend sind. Doch nicht nur Regierungen geben grüne Anleihen aus. Mittlerweile emittieren auch Banken und Unternehmen aus umweltnahen Bereichen die nachhaltigen Wertpapiere. So können auch private Investorinnen und Investoren ihr Geld grün anlegen – und nachhaltig Rendite erzielen.

Sonne, Wind und Wasser – die Natur verfügt über viele Energiequellen, die für uns Menschen wichtig sind. Mit diesen natürlichen Ressourcen muss nicht nur sehr sorgsam umgegangen werden – sie benötigen auch Unterstützung in Form von finanziellen Investments. Denn innovative Projekte, die nachhaltig und klimaschonend sind, können nur dann vorangetrieben werden, wenn sie mit ausreichend Geld versorgt werden.


Das Wichtigste in Kürze:

Die 5 wichtigsten Fakten über Green Bonds

Mit Hilfe von Green Bonds können nicht nur große oder institutionelle Investoren, sondern auch Kleinanlegerinnen und Kleinanleger an der Entwicklung nachhaltiger Projekte teilhaben. Wer die Grundlagen grüner Anleihen versteht, kann die Geldanlage zum Vermögensaufbau nutzen – und dazu noch Klima und Ressourcen schonen.

Green Bonds sind Anleihen, die ausschließlich in nachhaltige Projekte investieren.

Sogenannte Green Bonds unterscheiden sich zunächst kaum von „normalen“ Anleihen. Sie ähneln ihnen sowohl in der Struktur als auch im Risikoprofil. Auch die Renditeerwartung ist ähnlich. Der wichtige Unterschied zwischen der „grünen“ Wertpapiervariante und der „herkömmlichen“ ist jedoch: Die Emittenten (also die Herausgeber) eines Green Bonds investieren das Geld ausschließlich in nachhaltige und klimaschonende Projekte. Oft sind dies Klimaschutz- und Umweltprojekte, wie etwa eine Windparkanlage oder energieeffiziente Gebäude.

Der Markt für „grüne Anleihen“ wächst stark an.

Nach Berechnungen der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. hat sich das jährliche Emissionsvolumen von 2010 bis 2019 verhundertfacht: von 2,5 auf 250 Milliarden US-Dollar. Auch ist in den letzten zwei Jahren das Interesse der Investorinnen und Investoren an Green Bonds noch einmal enorm gestiegen. Mit der gestiegenen Nachfrage nach grünen Anleihen steigt auch das Angebot. Allein im Jahr 2020 erreichten die weltweiten Emissionen knapp 300 Milliarden US-Dollar.  Der Trend hat sich 2021 noch verstärkt – weltweit wurden innerhalb der ersten 10 Monate des Jahres über 362 Milliarden US-Dollar emittiert. 

Auch die EU wird im Bereich der Green Finance zunehmend aktiv – im Herbst 2021 gab die Europäische Union erstmals einen eigenen Green Bond aus. Eingesammelt wurden im ersten Schritt mehr als 12 Milliarden Euro. Das Ziel bis 2026: Insgesamt sollen die grünen Anleihen der EU rund 250 Milliarden Euro umfassen.

Ausgegeben werden Green Bonds von Staaten, Banken und Unternehmen.

Vor wenigen Jahren noch waren Green Bonds eher ein Nischenprodukt und die Nachfrage besonders bei Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern sehr gering. Für einen Schub in dem Bereich sorgten vor allem die Regierungen einiger europäischer Industrienationen – denn mittlerweile emittieren auch EU-Länder wie Deutschland und Frankreich eigene Green Bonds. Das gestiegene politische Engagement lockt auch immer mehr private Investorinnen und Investoren – die sich zunehmend für neue, deutlich nachhaltigere Produkte im Finanzbereich interessieren.

Dazu kommt: Auch Kreditinstitute und Industrieunternehmen werden immer aktiver bei der Emission von Bonds – ganz besonders im Bereich der Klimaanleihen.

Eine Alternative zu Green Bonds sind Social Bonds und Sustainability Bonds.

Grüne Anleihen sind nicht die einzige Möglichkeit, Geld nachhaltiger anzulegen. Neben einer Anlage in Green Bonds ist es ebenfalls möglich in sogenannte Social Bonds oder Sustainability Bonds zu investieren.

Besonders der Markt für Social Bonds, die Projekte mit sozialen Zwecken finanzieren, ist im Jahr 2020 stark gewachsen – der Organisation Climate Bonds Initiative (CBI)  zufolge hat sich der Markt in dem Jahr verzehnfacht. Aus gutem Grund, wie die Deka-Expertin für Green Bonds, Viktoria Gerling weiß:

Viele der Corona-bedingten Maßnahmen wurden mit Erlösen aus Social Bonds finanziert. Durch die Corona-Pandemie hat dieses Segment also einen riesigen Schub bekommen.
Viktoria Gerling, Deka-Expertin für Green Bonds

Auch Sustainability Bonds setzen sich mehr und mehr im Markt durch. Hier werden sowohl ökologische Aspekte berücksichtigt als auch soziale Projekte miteinbezogen.

Verbindliche Standards für grüne Anleihen befinden sich noch in der Umsetzung.

Eine Herausforderung, die noch gelöst werden muss, ist die Regulierung von Green Bonds. Zwar gibt es die sogenannten Green Bonds Principles der International Capital Markets Association (ICMA) und den Climate Bonds Standard der CBI – aber einheitliche Richtlinien oder verbindliche Standards, die für alle Emittenten gleichermaßen gelten, befinden sich noch in der Umsetzung.

Die aktuellen Prinzipien definieren vorrangig Projektkategorien und Prozesse für die Emission von grünen Anleihen und gewährleisten eine gute Transparenz für Investoren, um einschätzen zu können, wie grün die Anlage wirklich ist.
Viktoria Gerling

Darüber hinaus arbeite die Europäische Kommission bereits an einheitlichen Mindestkriterien, die festlegen sollen, welche Green Bonds tatsächlich als nachhaltig einzustufen sind.

Häufige Fragen und Antworten zu Green Bonds

„Bonds“ ist die englische Bezeichnung für Anleihen, also eine Art Wertpapier. Investieren Sie in Anleihen,

  • sind Sie im Grunde Kreditgeberin oder Kreditgeber.
  • erhalten Sie im Gegenzug für Ihre Investition Zinsen.

Ein Beispiel: Gibt ein Staat eine Anleihe aus, in die Sie investieren, fließt Ihr Geld für einen festgelegten Zeitraum in die Anleihe. Am Ende der vereinbarten Laufzeit erhalten Sie Ihr eingezahltes Geld zurück – plus die vereinbarten Zinsen. Zu beachten ist dabei das "Emittentenrisiko", welches die Gefahr bezeichnet, dass der Herausgeber von Wertpapieren seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.

Green Bonds funktionieren ähnlich wie herkömmliche Anleihen. Wer in Green Bonds anlegt, „leiht“ dem Staat, der Bank oder dem Unternehmen Geld, das in Projekte investiert wird – mit dem bedeutenden Unterschied, dass grüne Anleihen ausschließlich in Projekte investieren, die

  • nachhaltig und klimafreundlich sind.
  • regelmäßig und transparent über ihre Aktivitäten berichten.

Die Zinsen, die Sie mit Ihrer Investition verdienen und zum Ende der vereinbarten Laufzeit ausgezahlt bekommen, gehen also nicht zu Lasten der Umwelt oder des Klimas.

Es ist auch für Kleinanlegerinnen und Kleinanleger möglich, Green Bonds zu „zeichnen“, also zu kaufen. Denn es gibt Green Bonds, die ihre Emissionen stückeln und so auch für das Investment niedrigerer Summen infrage kommen. Beispielsweise können Green Bonds der DekaBank bereits ab einem Betrag von 25 Euro erworben werden.

Investieren sie etwa in eine Klima-Anleihe, können auch private Investorinnen und Investoren dabei helfen, zum Beispiel den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren. Lassen Sie sich gern von Ihrer Sparkassen-Beraterin oder Ihrem Sparkassen-Berater dazu beraten, welche grüne Geldanlage am besten zu Ihnen passt.

Green Bonds werden in der Regel von Staaten, Banken oder Unternehmen „emittiert“, also ausgegeben. Diese sogenannten Emittenten kommen oftmals aus umweltnahen Bereichen. Auch die deutsche Bundesregierung emittiert grüne Staatsanleihen, um damit nachhaltige Projekte zu finanzieren.

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