Sonne, Wind und Wasser – die Natur verfügt über viele Energiequellen, die für uns Menschen wichtig sind. Mit diesen natürlichen Ressourcen muss nicht nur sehr sorgsam umgegangen werden – sie benötigen auch Unterstützung in Form von finanziellen Investments. Denn innovative Projekte, die nachhaltig und klimaschonend sind, können nur dann vorangetrieben werden, wenn sie mit ausreichend Geld versorgt werden.
Wer Geld in Green Bonds investiert, legt ausschließlich in Projekte an, die die Umwelt und das Klima schonen oder entlasten – zum Beispiel in Form von Klimaneutralität, Elektromobilität, der Entwicklung energieeffizienter Technologien oder der Verringerung von Müll.
Die Nachfrage bei grünen Anleihen ist besonders in den letzten zwei Jahren stark gestiegen – und mit ihr das Angebot. Neben Staaten bieten mittlerweile auch Banken und Unternehmen Green Bonds an.
Es haben sich mehrere Green-Bond-Standards etabliert, die jeweils unterschiedlich definieren, was eine Anleihe als Green Bond qualifiziert. Ein bekanntes Beispiel sind die „ICMA Green Bond Principles“.
Mit Hilfe von Green Bonds können nicht nur große oder institutionelle Investoren, sondern auch Kleinanlegerinnen und Kleinanleger an der Entwicklung nachhaltiger Projekte teilhaben. Wer die Grundlagen grüner Anleihen versteht, kann die Geldanlage zum Vermögensaufbau nutzen – und dazu noch Klima und Ressourcen schonen.
Sogenannte Green Bonds unterscheiden sich zunächst kaum von „normalen“ Anleihen. Sie ähneln ihnen sowohl in der Struktur als auch im Risikoprofil. Auch die Renditeerwartung ist ähnlich. Der wichtige Unterschied zwischen der „grünen“ Wertpapiervariante und der „herkömmlichen“ ist jedoch: Die Emittenten (also die Herausgeber) eines Green Bonds investieren das Geld ausschließlich in nachhaltige und klimaschonende Projekte. Oft sind dies Klimaschutz- und Umweltprojekte, wie etwa eine Windparkanlage oder energieeffiziente Gebäude.
Nach Berechnungen der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. hat sich das jährliche Emissionsvolumen von 2010 bis 2019 verhundertfacht: von 2,5 auf 250 Milliarden US-Dollar. Auch ist in den letzten zwei Jahren das Interesse der Investorinnen und Investoren an Green Bonds noch einmal enorm gestiegen. Mit der gestiegenen Nachfrage nach grünen Anleihen steigt auch das Angebot. Allein im Jahr 2020 erreichten die weltweiten Emissionen knapp 300 Milliarden US-Dollar. Der Trend hat sich 2021 noch verstärkt – weltweit wurden innerhalb der ersten 10 Monate des Jahres über 362 Milliarden US-Dollar emittiert.
Auch die EU wird im Bereich der Green Finance zunehmend aktiv – im Herbst 2021 gab die Europäische Union erstmals einen eigenen Green Bond aus. Eingesammelt wurden im ersten Schritt mehr als 12 Milliarden Euro. Das Ziel bis 2026: Insgesamt sollen die grünen Anleihen der EU rund 250 Milliarden Euro umfassen.
Vor wenigen Jahren noch waren Green Bonds eher ein Nischenprodukt und die Nachfrage besonders bei Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern sehr gering. Für einen Schub in dem Bereich sorgten vor allem die Regierungen einiger europäischer Industrienationen – denn mittlerweile emittieren auch EU-Länder wie Deutschland und Frankreich eigene Green Bonds. Das gestiegene politische Engagement lockt auch immer mehr private Investorinnen und Investoren – die sich zunehmend für neue, deutlich nachhaltigere Produkte im Finanzbereich interessieren.
Dazu kommt: Auch Kreditinstitute und Industrieunternehmen werden immer aktiver bei der Emission von Bonds – ganz besonders im Bereich der Klimaanleihen.
Grüne Anleihen sind nicht die einzige Möglichkeit, Geld nachhaltiger anzulegen. Neben einer Anlage in Green Bonds ist es ebenfalls möglich in sogenannte Social Bonds oder Sustainability Bonds zu investieren.
Besonders der Markt für Social Bonds, die Projekte mit sozialen Zwecken finanzieren, ist im Jahr 2020 stark gewachsen – der Organisation Climate Bonds Initiative (CBI) zufolge hat sich der Markt in dem Jahr verzehnfacht. Aus gutem Grund, wie die Deka-Expertin für Green Bonds, Viktoria Gerling weiß:
Auch Sustainability Bonds setzen sich mehr und mehr im Markt durch. Hier werden sowohl ökologische Aspekte berücksichtigt als auch soziale Projekte miteinbezogen.
Eine Herausforderung, die noch gelöst werden muss, ist die Regulierung von Green Bonds. Zwar gibt es die sogenannten Green Bonds Principles der International Capital Markets Association (ICMA) und den Climate Bonds Standard der CBI – aber einheitliche Richtlinien oder verbindliche Standards, die für alle Emittenten gleichermaßen gelten, befinden sich noch in der Umsetzung.
Darüber hinaus arbeite die Europäische Kommission bereits an einheitlichen Mindestkriterien, die festlegen sollen, welche Green Bonds tatsächlich als nachhaltig einzustufen sind.
„Bonds“ ist die englische Bezeichnung für Anleihen, also eine Art Wertpapier. Investieren Sie in Anleihen,
Ein Beispiel: Gibt ein Staat eine Anleihe aus, in die Sie investieren, fließt Ihr Geld für einen festgelegten Zeitraum in die Anleihe. Am Ende der vereinbarten Laufzeit erhalten Sie Ihr eingezahltes Geld zurück – plus die vereinbarten Zinsen. Zu beachten ist dabei das "Emittentenrisiko", welches die Gefahr bezeichnet, dass der Herausgeber von Wertpapieren seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
Green Bonds funktionieren ähnlich wie herkömmliche Anleihen. Wer in Green Bonds anlegt, „leiht“ dem Staat, der Bank oder dem Unternehmen Geld, das in Projekte investiert wird – mit dem bedeutenden Unterschied, dass grüne Anleihen ausschließlich in Projekte investieren, die
Die Zinsen, die Sie mit Ihrer Investition verdienen und zum Ende der vereinbarten Laufzeit ausgezahlt bekommen, gehen also nicht zu Lasten der Umwelt oder des Klimas.
Es ist auch für Kleinanlegerinnen und Kleinanleger möglich, Green Bonds zu „zeichnen“, also zu kaufen. Denn es gibt Green Bonds, die ihre Emissionen stückeln und so auch für das Investment niedrigerer Summen infrage kommen. Beispielsweise können Green Bonds der DekaBank bereits ab einem Betrag von 25 Euro erworben werden.
Investieren sie etwa in eine Klima-Anleihe, können auch private Investorinnen und Investoren dabei helfen, zum Beispiel den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren. Lassen Sie sich gern von Ihrer Sparkassen-Beraterin oder Ihrem Sparkassen-Berater dazu beraten, welche grüne Geldanlage am besten zu Ihnen passt.
Green Bonds werden in der Regel von Staaten, Banken oder Unternehmen „emittiert“, also ausgegeben. Diese sogenannten Emittenten kommen oftmals aus umweltnahen Bereichen. Auch die deutsche Bundesregierung emittiert grüne Staatsanleihen, um damit nachhaltige Projekte zu finanzieren.