Der Diderot-Effekt beschreibt die menschliche
Eigenart, dass ein gerade erst gekaufter Gegenstand das Bedürfnis auslösen kann,
weitere Gegenstände desselben Themenbereichs neu zu kaufen oder Dinge zu
ersetzen, die man bereits besitzt.
Geprägt wurde der Begriff des Diderot-Effekts 1988 vom Sozialwissenschaftler und Konsumforscher Grant McCracken in seinem Buch „Culture and Consumption“. Die Bezeichnung des Effekts leitete er aus einem Essay des Philosophen Denis Diderot aus dem Jahr 1772 ab. Der Begriff beschreibt das psychologische Phänomen einer Kosumkettenreaktion.
Der französische Philosoph Denis Diderot gelangt im 18. Jahrhundert durch glückliche Umstände einen gewissen Reichtum. Er kauft sich eine kostspielige, elegante und scharlachrote leuchtende Robe. Diese unterscheidet sich durch ihre Einzigartigkeit so sehr von seinen anderen Besitztümern, dass alle seine Habseligkeiten im Schatten des neuen Kleidungsstücks laut ihm „keinen Zusammenhang, keine Einheit, keine Schönheit“ darstellen. Aufgrund dieses Unterschieds überfällt Diderot der Zwang, immer mehr Dinge zu kaufen, die zur ausgefallenen Robe passen. Ein finanzieller Teufelskreis nimmt seinen Lauf, der auch noch heute das Phänomen beschreibt, Dinge anschaffen zu wollen, weil sie zu einem einzelnen neu erworbenen Gegenstand passen.
Bildnachweis: Das Titelbild des Artikels wurde mit Midjourney erstellt.