Der DAX hat 2023 eine wahre Achterbahnfahrt vollzogen. Von 14.000 bis 16.800 Punkte war alles drin. Die Jahresendrallye ist in vollem Gange: Die Anlegerinnen und Anleger erleben 8 erfolgreiche Handelswochen und die bisher längste Gewinnserie in diesem Jahr. Allein seit seinem Oktober-Tief hat der Index 15 Prozent zugelegt. Aber wie geht die Reise weiter?
3 Fragen zu Geld an
Dr. Ulrich Kater
Herr Dr. Kater, der DAX übertrifft sich gerade selbst. Liegt das nur an den deutlich besseren Wirtschaftsdaten oder gibt es noch andere Gründe?
Tatsächlich erreichen uns zum Jahresende frohe Botschaften von den Finanzmärkten: Die Renditen der Bundesanleihen und US-Treasuries sind in den vergangenen Wochen in atemberaubendem Tempo gesunken. Gleichzeitig erkletterten die Aktienmärkte neue Rekordmarken, etwa der deutsche DAX, aber auch in größerem Maßstab der weltweite MSCI-Index. Hintergrund ist der nachlassende Inflationsdruck. Die Inflation ist bislang schneller gesunken als befürchtet. Das führt dazu, dass im kommenden Jahr mehrere Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) zu erwarten sind, beginnend im Frühjahr. Zusammen mit einer stabilen Konjunktur ist das Treibstoff für die Börse.
Ist nach diesem Höhenflug nicht ein baldiger Absturz vorprogrammiert?
Inwieweit die Aktienmärkte 2024 ihre neuen Höchststände verteidigen können, hängt davon ab, ob die Konjunktur insbesondere in den USA noch einmal stolpert oder nicht. An der langfristigen Attraktivität von Aktien, insbesondere aus Europa, ändert sich jedoch nichts. Gerade die europäischen Märkte sind weiterhin gering bewertet und weisen eine hohe Dividendenrendite aus. Dies ist gerade durch die neuen Höchststände wieder eindrücklich unter Beweis gestellt worden. Den jetzigen Höchstständen werden höchstwahrscheinlich neue folgen.
Lohnt sich für Privatanlegerinnen und -anleger überhaupt noch der Einstieg – und wenn ja, in welcher Form?
Die Höchststände von heute sind die normalen Kurse von morgen. Aktien bleiben eine unverzichtbare Anlageklasse im laufenden Jahrzehnt und darüber hinaus. Der Einstiegszeitpunkt ist bei einem jahrelangen Investment nicht wesentlich. Für die Geldanlage heißt es jetzt, aus den Tagesgeldern wieder auszusteigen, denn bei Leitzinssenkungen werden auch sie in der Verzinsung sinken. Aktieninvestments bieten sich insbesondere in Form von Aktienfonds an. Sie bieten durch ihre Streuung einen Schutz vor Negativentwicklung bei einzelnen Unternehmen. Außerdem sind sie für die Anlegerschaft bequem, da man sich nicht um die komplexen Vorgänge an der Börse und in der Wirtschaft kümmern muss.
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Stand: 12.12.2023