
Deutschland fällt beim Global Innovation Index 2025 von Platz 9 auf Rang 11 zurück.
Trotz des Rückstands punktet das Land in klassischen Innovationsfeldern.
Die größte Chance liegt in der Verknüpfung von industrieller Stärke und digitaler Innovation, insbesondere in Bereichen wie KI, Robotik und nachhaltigen Technologien.
Innovationskraft mit stabilem Fundament
Im Global Innovation Index 2025 belegt Deutschland den elften Platz und rutsch gegenüber 2024 zwei Plätze ab. Laut der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) ist das kein Grund zur Sorge. Das Land bleibt weiterhin eine der führenden Innovationsnationen weltweit: „Deutschland ist immer noch eine Innovationsmacht“, betont Wipo-Generaldirektor Daren Tang.
Die Bundesrepublik punktet laut Studie weiterhin mit einer starken Forschungslandschaft, einem leistungsfähigen Mittelstand, enormen Entwicklungskapazitäten in Großunternehmen und exzellenten Ausbildungsmöglichkeiten. Gerade in klassischen Innovationsfeldern spielt Deutschland seine Stärken aus – vom Maschinenbau, über Hightech-Produktionen bis hin zur Automobiltechnik.
Bei der Zahl der Patentanmeldungen bleibt Deutschland ebenfalls stark. Auch wenn das Land nicht mehr, wie noch vor einigen Jahren, die Führung aller Volkswirtschaften innehat.
An der Spitze des Innovationsindex steht seit 2011 die Schweiz, aktuell gefolgt von Schweden und den USA.
Neue Chancen im digitalen Wandel
Die größte Herausforderung besteht laut Daren Tang darin, die industrielle Innovationskraft stärker auf den digitalen Bereich zu übertragen. Ob künstliche Intelligenz, Robotik oder nachhaltige Energietechnologien: Hierzulande entstehen derzeit entscheidende Impulse für die Zukunft.
Auch die EU-weite Regulierung von KI-Modellen eröffnet Chancen für klare Spielregeln und verantwortungsvolle Innovationen. Europa positioniert sich zunehmend als Raum für vertrauenswürdige, sichere Technologien. Das ist ein Wettbewerbsvorteil, den auch deutsche Unternehmen nutzen können.
Starke Cluster und kreative Köpfe
Bei den sogenannten Innovationsclustern belegt Deutschland den dritten Platz hinter China und den USA. Ein Beleg für die Dichte an Technologiezentren und Wissensnetzwerken. Regionen wie München, Berlin und Köln gehören zu den weltweit wichtigsten Standorten, an denen Universitäten, Start-ups und Konzerne gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten.
Diese Nähe von Wissenschaft und Wirtschaft sorgt dafür, dass Ideen schneller marktreif werden – ein entscheidender Erfolgsfaktor im internationalen Vergleich.
Erfolgreiche Gründerszene und wegweisende Start-ups in Deutschland
Die deutsche Start-up-Landschaft zeigt sich so dynamisch und innovativ wie nie zuvor. Technologische Durchbrüche, erfolgreiche Finanzierungsrunden und ein wachsendes Ökosystem aus Gründerinnen und Gründern, Investierenden sowie Förderprogrammen sorgen für Aufbruchsstimmung und für internationale Sichtbarkeit. Der Standort Deutschland bekommt zudem einen Attraktivitätsschub: 40 Prozent der Gründerinnen und Gründer schätzen Deutschland inzwischen attraktiver ein als den Standort USA.
Beim Deutschen Gründerpreis 2025 prägen revolutionäre Technologie-Transfers das Finale: von Quantencomputern, die bei Raumtemperatur funktionieren, bis hin zu reversiblen Brennstoffzellen-Systemen, die Energieeffizienz neu denken.
Deutsche KI-Start-ups wie Mindverse, Parloa (das inzwischen den Unicorn-Status erreicht hat) und 1KOMMA5° feiern nationale und internationale Erfolge und setzen neue Maßstäbe für digitale Innovation „made in Germany“.
Inzwischen gibt es in Deutschland über 21.183 aktive Start-ups (Stand 1. Quartal 2025), Im Jahr 2024 gab es 2.838 Start-ups-Neugründungen. Ein deutliches Zeichen für das Vertrauen in die Innovationskraft der Gründerszene.
Sparkassen als Innovationstreiberinnen
Die Sparkassen sind aktive Partnerinnen im Innovations- und Gründungsprozess – mit maßgeschneiderten Programmen, regionaler Nähe und langfristigem Engagement. Beim Gründerpreis Baden-Württemberg 2025 beispielsweise haben Sparkassen ihre Rolle als Begleiterinnen von Start-ups deutlich unter Beweis gestellt: Sie unterstützen Unternehmen von der ersten Idee bis zur Marktreife, sei es im Bereich MedTech mit neuartigen Sensorlösungen oder bei KI-gestützten Vertriebs-Tools.
Durch ihr enges Netz an Filialen und Beratungsangeboten fördern sie Deutschlands Gründerinnen und Gründer flächendeckend: Über das bundesweite Sparkassennetzwerk stellen sie gezielte Gründungsförderung sicher und bringen regionale Innovationen voran. Besonders bedeutsam ist ihr Engagement bei der frühen Förderung von Unternehmergeist: Im Rahmen des Deutschen Gründerpreises für Schülerinnen und Schüler wirkt die Hamburger Sparkasse (Haspa) beispielhaft mit und wurde 2025 als „Sparkasse des Jahres“ ausgezeichnet, womit ihr jahrelanges Engagement für die Teams und die kontinuierliche Unterstützung des Wettbewerbs gewürdigt wurde.
Fazit: Innovationskraft bleibt Deutschlands Stärke
Auch wenn Deutschland beim Innovationsindex nicht mehr in den Top Ten ist, zeigt der Blick hinter die Zahlen: Die Grundlagen sind stark, die Innovationslandschaft lebendig, und die Weichen für den digitalen Aufbruch sind gestellt. Entscheidend wird sein, die vorhandene industrielle Exzellenz mit mutiger Digitalisierung zu verbinden. Dann bleibt Deutschland auch künftig ein Innovationsmotor.
Der Global Innovation Index wird jährlich von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) veröffentlicht. Er soll als internationale Leitquelle für Innovationstrends dienen, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dabei unterstützt, menschliche Kreativität zu fördern und globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu meistern. Insgesamt wurden für die aktuelle Erhebung Innovationsökosysteme in 139 Volkswirtschaften weltweit anhand von etwa 80 Indikatoren umfassend analysiert und bewertet. Die Studie verfolgt unter anderem globale Innovationstrends anhand von Investitionsmustern und technologischem Fortschritt.
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Geschrieben von
Stefanie Schlünz
Stand 10. Oktober 2025