Cost-Average-Effekt, das klingt kompliziert, ist aber nicht so schwierig, wie viele meinen. Das Prinzip dahinter ist einfach: Die Kurse an der Börse schwanken. Das ist normal – und erst einmal nicht negativ. Zwischenzeitliche Kursrückgänge sind sogar von Vorteil, wenn sich der Kurs langfristig positiv entwickelt.
Der Grund: In niedrigen Phasen bekommen Sie mehr Fondsanteile für Ihr Geld. Das funktioniert wie im Supermarkt: Wenn die Preise niedrig sind, kaufen Sie mehr Schokolade und füllen Ihren Vorratsschrank auf. Langfristig zahlt sich das aus.
Sie sparen fünf Jahre lang jeden Monat 100 Euro in einen Fondssparplan.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätten Sie jetzt weder etwas gewonnen, noch etwas verloren. Doch rechnen wir einmal nach: Insgesamt haben Sie 60 Monate gespart – also 6.000 Euro eingezahlt.
Dadurch, dass der Kurs zwischenzeitlich deutlich gefallen war, haben Sie in den fünf Jahren aber 66 Fondsanteile erworben. Und diese sind jetzt 6.600 Euro wert. Die 600 Euro sind Ihr Gewinn aus dem Cost-Average-Effekt, also Geld, das Sie durch die Schwankungen verdient haben.
Der Effekt heißt deswegen Cost-Average-Effekt beziehungsweise Durchschnittskosteneffekt, weil Sie in einer festgesetzten Periode zum durchschnittlichen Preis kaufen. Damit vermindern Sie das Timing-Risiko, also das Risiko, eventuell einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen. Das regelmäßige Ansparen gleich hoher Beträge über einen langen Zeitraum gleicht die Schwankungen des Aktienmarktes weitgehend aus.
Hätten Sie in unserem Beispiel 6.000 Euro gleich am Anfang einmalig investiert, hätten Sie nach allen Kursschwankungen nach fünf Jahren genau gleich viel Geld.
Wenn Sie in Immobilienfonds oder in Staatsanleihen investieren, gehen die Anleger von einer eher konstant verlaufenden Entwicklung aus. Dadurch ist es nicht möglich, zwischendurch günstiger Fondsanteile zu erwerben. In diesem Fall ist es sinnvoller, gleich am Anfang eine große Einmalzahlung zu machen und den Fonds langsam arbeiten zu lassen.
In unserem Supermarkt-Beispiel wäre das der Fall, wenn die Schokolade jeden Tag teurer wird und am Montag einen Euro, am Dienstag zwei Euro, am Mittwoch drei Euro, am Donnerstag vier Euro und am Freitag fünf Euro kosten würde. Dann ist es auf jeden Fall günstiger, gleich am Montag auf einmal für die ganze Woche fünf Tafeln Schokolade einzukaufen und dafür fünf Euro zu zahlen. Wenn Sie jeden Tag zum Supermarkt gehen, zahlen Sie am Ende 15 Euro – also dreimal so viel.