Kinderfüße auf einem umgekippten Baumstamm im Wald

Nach der Elternzeit: In 6 Schritten zurück ins Arbeitsleben

Wiedereinstieg in den Beruf
Ob nach der Elternzeit, einer Auszeit wegen Krankheit oder wegen eines Sabbaticals: Wer zurück in den Berufsalltag starten möchte, sollte dies gut planen und vorbereiten. Wir verraten Ihnen, welche sechs Fragen Sie sich frühzeitig stellen sollten.
Tischlerin arbeitet in Werkstatt

Was wünsche ich mir?

Eine Auszeit verändert manchmal die Prioritäten und Ziele im Leben. Ohne zu wissen, was Sie sich für Ihre berufliche Zukunft wünschen, wird es schwierig nach passenden Stellen zu suchen. Daher stellt sich zunächst die Frage: Was möchten Sie tun? Eventuell ist es möglich – oder sogar vereinbart – dass Sie zu Ihrem alten Arbeitgeber zurückkehren. Ist das für Sie nach wie vor eine Option?

Sollte dies nicht der Fall sein, dann finden Sie heraus in welche Richtung es für Sie gehen soll. Welche Aufgaben machen Ihnen Spaß? Machen Sie eine Liste und notieren Sie alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Überlegen Sie dann, welche Berufe Ihnen zusagen. Was macht Sie neugierig? Was spornt Sie an? Auch das sollten Sie aufschreiben. Genauso auch die Unternehmen in Ihrer Gegend, die Sie spannend finden. Sie könnten sich sogar vorstellen, den Wohnort zu wechseln? Auch das ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht eine neue Anstellung zu finden.

Bleibt noch die Frage, in welchem Umfang und zu welchen Zeiten Sie arbeiten möchten. Möglichkeiten gibt es einige: Arbeiten Sie in Vollzeit oder Teilzeit? Reicht Ihnen ein Minijob? Oder können Sie sich vorstellen, selbstständig zu arbeiten? Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auch auf Ihr Gehalt aus. Und Geld ist nicht selten der Hauptgrund für den Wiedereinstieg in den Beruf. Also, wie viel möchten Sie verdienen?

Checkliste:

Was sind meine Qualifikationen?

Als nächstes sollten Sie einen Blick in Ihre Vergangenheit werfen. Denn um einen passenden neuen Job zu finden, ist es wichtig zu wissen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Sie mitbringen. Notieren Sie sich, mit welchen Aufgaben Sie in Ihrem vergangenen Job zu tun hatten. Was fiel Ihnen besonders leicht? Womit sind Kollegen zu Ihnen gekommen, wenn sie Hilfe brauchten?

Wichtig sind zudem alle Aus- und Weiterbildungen, die Sie absolviert haben. Welchen Abschluss haben Sie gemacht? Waren Sie auf der Universität? Haben Sie sich weitergebildet und Zusatzqualifikationen erworben? Wie lange ist das her? Gerade Computerprogramme und Software entwickeln sich rasant weiter. Sind Sie auf dem neuesten Stand?

Zu guter Letzt: Es kommt bei keinem Job nur auf sogenannte Hardskills an. Fragen Sie sich deshalb auch, welche Charaktereigenschaften Sie ausmachen. Sind Sie besonders organisiert, zielstrebig, schnell, gründlich oder empathisch?

Checkliste:

Kollegen teilen Ideen am Bildschirm

Reichen meine Qualifikationen aus?

Im nächsten Schritt sollten Sie Ihre Wünsche Ihren Qualifikationen gegenüberstellen. Reichen Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aus, um Ihren Traumjob zu bekommen? Ein Tipp: Bitten Sie dabei auch Partner, Freunde und Bekannte um Hilfe. Gerade Frauen neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten schlechter einzuschätzen.

Um einen Überblick darüber zu bekommen, was tatsächlich gefordert wird, analysieren Sie am besten aktuelle Stellenanzeigen. So erhalten Sie einen guten Überblick darüber, was Arbeitgeber von Mitarbeitern derzeit erwarten. Erfüllen Sie die meisten Anforderungen der Arbeitgeber? Dann kann es im Grunde gleich mit der Bewerbung losgehen. Gibt es Bereiche, in denen Sie Lücken im Anforderungsprofil schließen könnten? Machen Sie sich im Internet oder direkt bei Weiterbildungsträgern schlau, welche Möglichkeiten Sie haben.

Übrigens: Weiterbildungskosten werden mitunter von der Agentur für Arbeit übernommen. Es ist zudem möglich, während der Weiterbildung Arbeitslosengeld oder Geld für die Betreuung Ihrer Kinder bekommen. Informieren Sie sich vor Ort.

Checkliste:

Habe ich ausreichend Unterstützung?

Gerade wenn Ihre berufliche Auszeit länger angedauert hat, ist es wahrscheinlich, dass Sie mittlerweile in neue Routinen und Abläufe eingebunden sind. Mütter, die wegen der Kinder zu Hause geblieben sind, sollten sich daher zum Beispiel fragen: Sind meine Kinder auch weiterhin gut versorgt, wenn ich wieder arbeiten gehe? Habe ich ausreichend Unterstützung? Das kann der Partner oder die Partnerin sein, genauso aber auch andere Familienmitglieder oder Freunde.

Kümmern Sie sich frühzeitig darum, diese Fragen zu klären. Sprechen Sie mit Ihren Bezugspersonen offen über Ihren Wunsch, wieder in den Beruf einzusteigen und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Wie könnte die Arbeitsteilung in der Familie nach Ihrem Wiedereinstieg aussehen? Können Ihre Eltern unterstützen? Haben Sie eventuell die finanziellen Mittel, um Hilfe im Haushalt zu finanzieren?

Sollten Ihre Familie und Freunde nicht hinter Ihrer Entscheidung stehen, erschwert dies natürlich den Wiedereinstieg. Lassen Sie sich nicht zu schnell entmutigen: Der Schritt zurück in den Beruf ist ein wichtiger. Nur wenn Sie eigenes Geld verdienen, sind Sie im Zweifel finanziell unabhängig und sorgen für Ihre eigene Altersrente vor.

Checkliste:

Welche (alten) Kontakte könnten hilfreich sein?

Stellenanzeigen in der Zeitung oder im Internet zu durchforsten, ist das eine. Denn natürlich ist es wichtig zu wissen, wo offene Stellen zu finden sind. Das andere: Sprechen Sie mit so vielen Menschen wie möglich darüber, dass Sie einen neuen Job suchen. Denn ein Netzwerk aus Bekannten, Freundinnen und Freunden, alten Arbeitskolleginnen und -kollegen und Vorgesetzten ist Gold wert.

In der Arbeitswelt läuft vieles über Kontakte und Empfehlungen. Scheuen Sie sich also nicht davor, jemanden anzusprechen. Zum Beispiel, wenn Sie auf einen Job bei einer Firma aufmerksam werden, bei denen ein Bekannter von Ihnen arbeitet. Oder wenn Sie ein Unternehmen spannend finden, bei dem Sie jemanden kennen. Wer weiß, ob dort demnächst eine Stelle frei wird. Oder ob es sich eventuell lohnt, eine Initiativbewerbung zu schreiben.

Ein direkter Draht in Unternehmen ist unbezahlbar. Das gilt auch, wenn Sie sich selbstständig machen möchten. Schließlich müssen potenzielle Auftraggeber erstmal davon erfahren, dass Sie etwas anbieten und was Sie anbieten.

Checkliste:

Wie gehe ich Bewerbungen an?

Sie haben alles geklärt: Sie wissen, was Sie künftig gerne arbeiten würden und kennen den Wert Ihrer Qualifikationen. Mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin und Ihrem Umfeld ist alles geregelt und Sie haben bereits mit (alten) Kontakten über Ihre Pläne gesprochen. Im letzten Schritt geht es darum, Ihre Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu gehört zuallererst Ihr Lebenslauf. Wenn Sie von früheren Bewerbungen bereits einen haben, überprüfen Sie Adresse und Kontaktdaten. Ist das Foto noch aktuell? Haben Sie alle vergangenen Anstellungen aufgelistet und kurz Ihre Tätigkeit umrissen?

Sollten Sie aufgrund einer Elternzeit länger zu Hause gewesen sein, gehört auch dies in den Lebenslauf. Denn über eine Lücke in Ihrer Erwerbstätigkeit werden sich potenzielle Arbeitgeber wundern. Einen guten Eindruck machen Sie, wenn Sie aufzeigen, dass Sie die Babypause auch dazu genutzt haben, sich weiterzubilden. Führen Sie alle neuen Zusatzqualifikationen auf. Um sich zu bewerben, sollten Sie zudem alle Arbeitszeugnisse zusammensuchen.

Checkliste:

Wir beraten Sie gern

Wir helfen Ihnen bei allen wichtigen Finanzfragen persönlich weiter. Erreichen Sie hier Ihre Sparkasse vor Ort.
Zu meiner Sparkasse

Das könnte Sie auch interessieren


Junge Frau mit Locken steht lächeln am Eingang eines Cafes. Sie hat Unterlagen in der Hand und lehnt sich an die Glastür.
Auch heutzutage verdienen Frauen noch immer weniger als Männer. Sie haben häufig schon während ihres Berufslebens weniger Geld zur Verfügung. Das macht sich später auch in der Rente bemerkbar. Darum sollten Sie Gehaltsunterschiede frühzeitig ausgleichen.
Junge Frau mit Smartphone in der Hand, hat ihren Kopf abgestützt und schaut verträumt zur Seite.
Der Kollege bekommt die Beförderung, auf die Sie so lange gewartet haben? Daran ist möglicherweise nicht allein Ihr ignoranter Chef schuld. Wir entlarven Denk- und Verhaltensweisen, die den beruflichen und finanziellen Erfolg vieler Frauen behindern.
Lachendes reifes Paar sitzt auf der Couch zu Hause und umarmen sich.
Basiswissen
Wer im Alter finanziell sicher aufgestellt sein möchte, darf sich nicht allein auf die gesetzliche Rente verlassen. Wer nicht in Altersarmut verfallen möchte, sollte unbedingt privat vorsorgen. Wir erklären Ihnen, welche Optionen Sie haben.