Junges Paar beim Ausbau des Dachbodens

Der Wert der Eigenleistung: Auswirkung auf Kosten und Baufinanzierung

Muskelhypothek beim Hausbau
Beim Hausbau selbst zu Hammer und Pinsel zu greifen, kann Kosten sparen. Doch Vorsicht: Nicht jede DIY-Leistung zahlt sich aus. Welche Arbeiten lassen sich in Eigenregie bewältigen? Und wie beeinflusst das Ihre Baufinanzierung? Wer realistisch plant, kann die Vorteile der Muskelhypothek ausschöpfen.
Das Wichtigste in Kürze:

Werkzeug statt Geldbeutel: Per DIY zum günstigeren Haus?

Ein Hausbau ist nicht nur ein Projekt, es ist ein Stück Selbstverwirklichung. Ganz besonders, wenn Sie darüber nachdenken, das kostspielige Angebot des Bauunternehmens zu drücken und einen Teil Ihres neuen Zuhauses wortwörtlich mit den eigenen Händen zu formen. Ihr Do-it-yourself-Einsatz kann bares Geld sparen und als sogenannte Muskelhypothek Ihre Baufinanzierung erleichtern.

Was Eigenleistung und Muskelhypothek beim Hausbau bedeuten

Eigenleistungen umfassen alle Arbeiten, die Sie als Bauherr und Bauherrin selbst übernehmen, anstatt sie an Handwerkerinnen und Handwerker zu vergeben. Das können Tätigkeiten wie Malern, Verlegen von Bodenbelägen oder sogar der Innenausbau sein. Der Gedanke dahinter ist einfach: Jede selbst ausgeführte Arbeit spart Lohnkosten und kann so Ihr Budget entlasten.

Besonders relevant ist die Mitwirkung am Bau im Zusammenhang mit der Muskelhypothek. Banken erkennen den persönlichen Arbeitseinsatz dabei als zusätzlichen Eigenkapitalanteil an, was die Finanzierungskonditionen verbessern kann. So verringert sich der benötigte Kreditbetrag, und Sie profitieren möglicherweise von günstigeren Zinsen.

Selbermachen und Sparen: So berechnen Sie den Wert der eigenen Leistung

Um den finanziellen Wert der eigenen Leistungen zu bestimmen, kalkulieren Sie den Umfang der Arbeiten in Stunden und multiplizieren diese mit dem durchschnittlichen Stundenlohn eines Facharbeiters oder einer Facharbeiterin in diesem Gewerk.

Ein Rechenbeispiel:

Wichtig: Materialkosten zählen nicht. Nur die Arbeitsleistung wird als Wert betrachtet.

Viele Banken erkennen die Mitwirkung am Bau als Eigenkapitalersatz an, meist bis zu einem Anteil von 10 bis 15 Prozent der Gesamtkosten. Mal angenommen, ein Bauprojekt hat Gesamtkosten von 300.000 Euro. Wenn die Bank bis zu 10 Prozent als Muskelhypothek akzeptiert, liegt die maximal anrechenbare eigene Leistung bei einem Wert von 30.000 Euro. Die genaue Bewertung hängt jedoch von der Art der Arbeiten und der Qualifikation des Bauherren oder der Bauherrin in den verschiedenen Gewerken ab.

Kosten senken mit Fleiß: So viel Eigenleistung ist realistisch

Die Menge Ihrer Do-it-yourself-Arbeiten hängt stark von Ihren Fähigkeiten, dem Zeitplan und Ihrer körperlichen Belastbarkeit ab. Eine realistische Einschätzung ist dabei entscheidend. Hier sind einige Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:

  1. Fachwissen Sind Sie eine geübte Heimwerkerin oder ein geübter Heimwerker und haben Sie bereits Erfahrung in den geplanten Gewerken, etwa Fliesen- oder Sanitärinstallationen?
  2. Zeit und Flexibilität Können Sie ausreichend Zeit neben Arbeit und Familie für den Hausbau aufbringen, ohne den Baufortschritt zu verzögern?
  3. Gesundheit Viele Arbeiten auf der Baustelle erfordern eine gute Gesundheit und Fitness. Sind Sie körperlich in der Lage, anstrengende Arbeiten zu übernehmen?
  4. Finanzieller Spielraum Können Sie im Notfall doch noch einen Fachmann engagieren, falls etwas schiefgeht, damit der Bau nicht vollends ins Stocken gerät?

Welche Eigenleistungen sich beim Hausbau lohnen

Nicht alle Arbeiten bieten dasselbe Einsparpotenzial. Und nicht jede geplante Eigenleistung eignet sich für Laien. Fehler können teuer werden – bestimmte Arbeiten sollten Sie daher besser Profis überlassen. Hinzu kommt das Haftungsrisiko: Wenn bei selbst ausgeführten Arbeiten Mängel auftreten oder später Schäden entstehen, haften Sie selbst. Dies kann zu hohen Folgekosten führen, die die ursprüngliche Ersparnis schnell aufheben.

Hammer, Pinsel, Ersparnis: Eigenleistung nachweisen

Um Ihre Handwerksleistungen bei der Baufinanzierung als Eigenkapital geltend zu machen, ist eine klare Dokumentation erforderlich. Dazu dienen:

Vorgehensweise, um eine Muskelhypothek erfolgreich in die Finanzierung einzubringen:

  1. Definieren Sie die Baumaßnahmen, die Sie selbst ausführen können, und berechnen Sie den Wert.
  2. Sprechen Sie mit Ihrer Bank. Klären Sie, bis zu welchem Umfang Ihre Mitwirkung am Bau als Eigenkapital anerkannt wird.
  3. Erbringen Sie Nachweise gemäß den Anforderungen der Bank.

Realistische Planung und Selbsteinschätzung sind entscheidend

Geplante Eigenleistungen bieten eine gute Möglichkeit, Baukosten zu senken, die Finanzierung zu erleichtern und Ihren Traum vom Eigenheim finanziell greifbarer zu machen. Allerdings sollten Sie die eigenen Fähigkeiten und den Zeitaufwand nicht überschätzen. Eine realistische Planung, genaue Dokumentation und eine gesunde Selbsteinschätzung sind die Schlüssel. So kann die Muskelhypothek sinnvoll in die Baufinanzierung einfließen, ohne dass das Projekt ins Stocken gerät.

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Häufige Fragen

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Wie wird die Eigenleistung berechnet?

Die Berechnung erfolgt, indem erforderliche Arbeitsstunden geschätzt und mit dem durchschnittlichen Stundenlohn einer Handwerkerin oder eines Handwerkers verglichen werden. Wenn Sie zum Beispiel 80 Stunden für Malerarbeiten einplanen und ein Profi durchschnittlich 40 Euro pro Stunde kostet, fallen 3.200 Euro an tatsächlichen Arbeitskosten durch Ihre Mitwirkung am Bau weg. Banken akzeptieren allerdings meist nur einen Teil als Eigenkapitalersatz, in der Regel 10 bis 15 Prozent der gesamten Baukosten.

Das hängt von Ihren Fähigkeiten, der verfügbaren Zeit und der körperlichen Belastbarkeit ab. Übernehmen Sie nur Aufgaben, die Sie sicher und zuverlässig erledigen können. Maßnahmen wie Streichen oder Bodenverlegung sind auch für Laien machbar. Bei komplexeren Aufgaben, wie der Elektroinstallation, sollten Sie auf Profis setzen. Insgesamt sollten Sie Ihre persönliche Mitwirkung am Bau nicht überschätzen, um zusätzliche Kosten oder Bauverzögerungen zu vermeiden.

Damit Ihr Do-it-yourself-Einsatz als Eigenkapital anerkannt werden kann, ist eine klare Dokumentation notwendig. Sammeln Sie Kostenvoranschläge von Fachfirmen als Vergleich. Führen Sie ein Bautagebuch, in dem Sie Ihre Arbeitsstunden und Fortschritte festhalten. Belege für Materialien sowie Vorher-Nachher-Fotos der Arbeiten helfen ebenfalls. Diese Unterlagen zeigen der Bank den tatsächlichen Wert Ihrer Handwerksleistung.

Die Muskelhypothek ermöglicht es, Ihre eigenen Handwerksleistungen als Teil des Eigenkapitals bei der Baufinanzierung zu berücksichtigen. Der Wert der Leistung wird in den Finanzierungsplan eingebracht, wodurch sich der benötigte Kreditbetrag reduziert. Banken akzeptieren üblicherweise 10 bis 15 Prozent der Baukosten als Muskelhypothek.

Körperlich eingeschränkte Menschen können grundsätzlich die Hilfe von Verwandten und Bekannten als Muskelhypothek geltend machen, wobei die Anerkennung von den Richtlinien der jeweiligen Bank abhängt. Es ist wichtig, vorab mit der Bank zu klären, ob die Arbeitsleistung Dritter akzeptiert wird, und die geleisteten Stunden genau zu dokumentieren, um den Nachweis zu erbringen. Zudem müssen alle Helfer versichert sein, beispielsweise durch eine Bauhelferversicherung. Banken können auch einen Qualifikationsnachweis für bestimmte Arbeiten verlangen, weshalb realistische Einschätzungen der Arbeitszeiten und -kosten entscheidend sind.

 

Es bedeutet, dass Sie als Bauherr oder Bauherrin Maßnahmen am Bau selbst ausführen, anstatt sie von Fachleuten erledigen zu lassen. Dazu gehören handwerkliche Tätigkeiten wie Malerarbeiten oder Trockenbau. Ziel ist es, die Baukosten zu senken, indem Sie die Arbeitskosten reduzieren. Eigene Handwerksleistungen können zudem bei der Finanzierung als Muskelhypothek eingebracht werden.

Lohnend sind vor allem Baumaßnahmen, die kein spezielles Fachwissen erfordern, wie Malerarbeiten, Bodenverlegung oder Gartenarbeiten. Komplexe und sicherheitsrelevante Aufgaben, etwa Elektroinstallationen oder Dacharbeiten, sollten Sie Profis überlassen.

Eigene Handwerksleistungen bringen ein gewisses Haftungsrisiko mit sich, das Sie nicht unterschätzen sollten. Wenn durch selbst ausgeführte Tätigkeiten Schäden entstehen, kann es schwierig werden, die Kosten dafür erstattet zu bekommen. Wenn zum Beispiel ein Wasserschaden durch eine fehlerhafte Installation von Sanitäranlagen entsteht, die Sie selbst durchgeführt haben, könnte die Versicherung die Zahlung verweigern. Daher ist es sinnvoll Fachleute hinzuzuziehen, besonders für komplexe oder sicherheitsrelevante Aufgaben wie Elektro- oder Sanitärinstallationen. Zudem sollten Sie Ihre Versicherungen prüfen und klären, was in Ihrem Versicherungsschutz eingeschlossen ist.

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