Porträt einer lächelnden Frau hinter dem Steuer ihres Autos.

Zahlt sich ein Wechsel der Kfz-Versicherung aus?

Versicherungswechsel
Die Überprüfung der eigenen Kfz-Versicherung ist für viele ein jährliches Ritual. Gerade in diesem Jahr lohnt sie sich – denn Autoversicherungen werden 2024 erheblich teurer. Grund dafür sind die allgemeinen Preissteigerungen. Wir beantworten deswegen die 5 wichtigsten Fragen zum Wechsel der Kfz-Versicherung.
Das Wichtigste in Kürze:

Höhere Inflation und Wetterereignisse sind Preistreiber

Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich auch im kommenden Jahr bei der Kfz-Versicherung wieder auf Preissteigerungen einstellen. Das liegt an überdurchschnittlich hohen Kosten für Ersatzteile, Reparaturen und gestiegenen Schadensfrequenzen bei den Versicherern. Auf globaler Ebene – aber auch hierzulande – spielen zudem wetterbedingte Ereignisse wie Fluten, Starkregen und Unwetter eine Rolle. In Zukunft könnten zudem die Folgen politischer und wirtschaftlicher Unzufriedenheit wie Streiks und Unruhen die Preise nach oben treiben. Höhere Policen sind daher für die Versicherer unausweichlich.

Bekannte Vergleichsportale konnten Prämienerhöhungen von bis zu 16 Prozent ermitteln – abhängig von der Art der Versicherung. Berücksichtigt wurden jedoch nur die Preisentwicklungen für wechselnde und neue Kunden und Kundinnen. Insgesamt herrscht ein hoher Konkurrenzkampf in der Branche, der verhindert, dass die Preise für die Policen noch höher ausfallen.

Teure SUVs

Besonders hoch ist die Typklasse häufig bei SUVs und Oberklassewagen. Kleinere und ältere Autos kommen hingegen in der Regel günstiger weg.

Um sich vor höheren Beiträgen zu schützen oder von niedrigeren zu profitieren, müssen Versicherte in aller Regel selbst tätig werden.

Das sollten Versicherte tun

Zunächst sollten Versicherte überprüfen, ob sie in Folge von geänderten Lebens- und Arbeitsgewohnheiten (wie Homeoffice) deutlich weniger Kilometer mit dem Auto zurückgelegt haben. Wer beispielsweise statt 20.000 Kilometer in diesem Jahr nur 10.000 Kilometer gefahren ist, sollte dies seiner Versicherung mitteilen.

Die Beiträge müssten aufgrund der geringeren jährlichen Fahrleistung dann sinken. Mit der Meldung sollten Versicherte nicht warten, da einige Versicherungen die geringeren Beiträge erst ab dem Zeitpunkt der Meldung zahlen – und nicht rückwirkend erstatten.

Wechseln oder bleiben?

Die Kfz-Versicherung ist jährlich kündbar. Stichtag ist in den meisten Fällen der 30. November. Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel einen Monat, sodass das Fahrzeug bei einem Wechsel zum 1. Januar des neuen Jahres von der neuen Autoversicherung abgedeckt ist.

Versicherte sollten die Zeit nutzen und die unterschiedlichen Tarife genau vergleichen. Dabei kommt es auf Gründlichkeit an, da Beiträge und Leistungen stark variieren können. Ob dann ein Wechsel tatsächlich die beste Option ist, hängt von vielen Faktoren ab – nicht zuletzt auch von einem möglichen verbesserten Angebot des derzeitigen Versicherers.

Nahaufnahme der schwarzen Reifen eines Autos.

Was sonst noch wichtig ist: 5 Fragen und Antworten zur Kfz-Versicherung

Sie wollen Ihre Kfz-Versicherung wechseln? Wie Sie Ihre alte Police kündigen, welche Frist zur Kündigung gilt, wann eine außerordentliche Kündigung möglich ist, was Sie bei einer neuen Versicherung beachten sollten und wie Sie den neuen Vertrag abschließen. Wir beantworten die 5 wichtigsten Fragen, damit Sie Ihr Auto richtig und möglichst günstig versichern:

Welche Kfz-Versicherung habe ich?

In Deutschland gilt bei Kraftfahrzeugen die Versicherungspflicht: Wenn Sie mit Ihrem Auto, Lkw, Motorrad, E-Scooter oder Roller fahren, müssen Sie mindestens haftpflichtversichert sein. Diese drei Versicherungsarten gibt es:

Kfz-Haftpflicht

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist, wie der Name sagt, eine Pflichtversicherung. Sie kommt für Schäden auf, die Sie anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmern bei Betrieb eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise bei einem Unfall, zufügen. Das umfasst Sachschäden wie Reparaturkosten an einem fremden Auto. Aber auch Personenschäden sind abgedeckt, zum Beispiel die Übernahme von Heilkosten, Verdienstausfall, Schmerzensgeld oder eine Invaliditätsrente.

Die Haftpflicht beinhaltet oft auch die sogenannte Mallorca-Police. Damit sind Sie bei Unfällen im Ausland mit einem Mietwagen versichert, wenn der Schaden die Deckungssumme im Mietvertrag übersteigt.

Teilkaskoversicherung

Die Teilkaskoversicherung übernimmt Schäden an Ihrem Fahrzeug, für die Sie nichts können. Sie kommt zum Beispiel bei Schäden durch Hagel und Sturm, Brand, Zusammenstoß mit Haarwild (z.B. Wildschwein oder Marder), Tierbiss, Glasbruch oder Diebstahl auf. Anders als die Haftpflichtversicherung ist sie nicht Pflicht, sondern kann zusätzlich abgeschlossen werden.

Vollkaskoversicherung

Die Leistungen der Vollkaskoversicherung gehen über die der Teilkasko hinaus. Sie übernimmt Kosten für die Reparatur von Schäden an Ihrem Fahrzeug, wenn Sie selbst schuld an einem Unfall tragen. Ebenso greift die Versicherung, wenn Ihr Auto durch Vandalismus beschädigt wurde. Wie die Teilkasko ist sie freiwillig.

Ihre Autoversicherung hat weitere wichtige Merkmale. Je nach Versicherer unterscheiden sich möglicherweise die Deckungssummen, die maximal bei einem Schaden übernommen werden. Weitere wichtige Unterschiede beim Versicherungsumfang sind der Schutz im Ausland, die Neuwertentschädigung, eine Werkstattbindung oder Rabattschutz.

Am besten schauen Sie in Ihren Vertrag oder fragen Ihren Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin bei Ihrer Versicherung oder Sparkasse.

Tipp: Vergleichen Sie nicht nur Preise, sondern auch Leistungen!

Prämien

Die Prämie ist der Beitrag, den Sie an Ihre Versicherung zahlen. Die Höhe Ihrer Prämie hängt grundsätzlich von vielen Faktoren ab, unter anderem:

  • der Typklasse Ihres Fahrzeugs (berücksichtigt Schadenhäufigkeit und durchschnittliche Schadenhöhe bei Ihrem Fahrzeugtyp),
  • Ihrer persönlichen Schadenfreiheitsklasse.

Außerdem spielen weitere Faktoren eine Rolle, beispielsweise Ihr Alter, der Nutzerkreis des Autos, die jährliche Fahrleistung und ihr Wohnort (Regionalklasse).

Wann kann ich die Kfz-Versicherung wechseln?

Sie können Ihre Kfz-Versicherung zum Ablauf eines Versicherungsjahres kündigen – das ist meist identisch mit dem Kalenderjahr. Es besteht eine einmonatige Kündigungsfrist. Stichtag für die Kündigung des alten Versicherungsvertrags ist dann der 30. November.

Ihre alte Versicherung wirkt weiter bis zum Vertragsablauf, zum Beispiel dem 31. Dezember. Am Folgetag, also dem 1. Januar, greift dann die neue.

Sonderkündigung

Beachten Sie, dass Sie Ihre Autoversicherung unter bestimmten Umständen auch unabhängig vom Stichtag 30. November mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen wechseln können. Diese Gründe sind:

 Wechseln im Schadensfall

Nach einem Unfall oder anderen Schadensfall – egal, ob die Versicherung den Schaden übernimmt oder nicht – haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Innerhalb von vier Wochen nachdem der Schaden reguliert, also bezahlt wurde, können Sie die Versicherung wechseln. Übrigens gilt das auch andersherum: Der Versicherer hat vier Wochen Zeit, Ihnen zu kündigen.

Tipp: Wenn Sie vermeiden wollen, dass Sie in eine höhere Schadenfreiheitsklasse eingestuft werden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, kleine Schäden am Fahrzeug auf eigene Rechnung reparieren zu lassen. Am besten, Sie lassen sich von der Werkstatt einen Kostenvoranschlag geben. Dann kann Ihre Versicherungsfachperson durchrechnen, was sich mehr lohnt.

Wechselns bei steigende Prämien

Sie können eine außerordentliche Kündigung aussprechen, wenn Ihre Beiträge für die Autoversicherung erhöht werden, Sie aber nicht mehr Leistungen bekommen.

Diese Regelung greift aber nicht, wenn Sie etwas ändern wie zum Beispiel:

Sie haben nach dem Erhalt des Erhöhungsbescheids vier Wochen Zeit, um zu kündigen.

Wechseln bei der Anschaffung eines neuen Autos

Wenn Sie sich ein neues Auto zulegen, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht – egal ob Neu- oder Gebrauchtwagen.

Tipp: Ihre Versicherungsexperten und -expertinnen in den Sparkassen bieten Ihnen eine umfassende Beratung vor Ort.

Wie kann ich die Kfz-Versicherung wechseln?

Sofern keine Gründe für eine Sonderkündigung vorliegen, muss dem Versicherer Ihre schriftliche Kündigung spätestens am Stichtag 30. November vorliegen.

Neben Ihrer Anschrift und dem Datum sollte das Schreiben folgende Daten enthalten:

Wenn Sie den Stichtag verpassen, verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr.

Wichtig: Bevor Sie Ihre alte Versicherung kündigen, sollten Sie eine neue unterschrieben haben. Deshalb sollten Sie sich erst informieren und Angebote einholen – und erst dann kündigen. In vielen Fällen unterstützt Sie der neue Versicherer bei der Kündigung. 

Warum sollte ich über einen Wechsel nachdenken?

Die besten Gründe: Sie wollen Geld sparen oder sind mit Ihrem bisherigen Schutz oder dem Service nicht zufrieden.

Wenn Sie über eine neue Autoversicherung nachdenken, sollten Sie sich über die Tarife der Versicherer informieren und die Frist für den Kfz-Versicherungswechsel beachten. Womöglich gibt es günstigere Tarife als Ihren. Aber Vorsicht: Achten Sie immer darauf, welche Leistungen Sie für den Preis bekommen. Manches Angebot hört sich vielleicht zunächst gut an. Aber gut möglich, dass Sie dann bei den Versicherungsleistungen oder beim Service Einschränkungen hinnehmen müssen.

Achten Sie bei den Leistungen besonders auf die Deckungssummen (empfehlenswert sind mindestens 100 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögenschäden). Auch sollte die Versicherung bei grober Fahrlässigkeit greifen (wenn Sie zum Beispiel bei Rot über eine Ampel fahren). Ausgeschlossen ist die Versicherungshaftung allerdings, wenn Sie unter Drogen- oder Alkoholeinfluss fahren.

Besonders bei absoluten Billigtarifen sollten Sie immer vorsichtig sein und das Angebot kritisch prüfen.

Tipp: Sie können auch ohne Kündigung Geld sparen:

Sprechen Sie mit Ihrem Versicherungsexperten oder Ihrer -expertin. Unter bestimmten Umständen, wenn zum Beispiel Ihr Kind einen Führerschein erwirbt und auch mit dem Fahrzeug fährt, lässt sich der Vertrag auch unterjährig anpassen.

Rabattschutz

Wenn Ihre Versicherung einen Schaden an Ihrem Fahrzeug bezahlt, werden Sie fürs Folgejahr normalerweise neu eingestuft. Das bedeutet: Ihre Prämie steigt. Dem können Sie entgehen, wenn Sie eine Versicherung mit Rabattschutz abschließen. Das bedeutet, dass Sie pro Jahr beispielsweise einen Schaden haben dürfen, ohne in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse eingestuft zu werden. Dieser Rabattschutz kostet allerdings und ist meist an gewisse Voraussetzungen gebunden. Ob sich dies für Sie lohnt, müssen Sie durchrechnen.

Welchen Versicherungsschutz brauche ich?

Welche Autoversicherung für Sie die richtige ist, müssen Sie individuell entscheiden. Die Versicherer haben verschiedene Pakete und Zusatzleistungen, die sich für Sie lohnen können.

Eine wichtige Frage vorab, die Sie vor den Details klären sollten: Welcher Versicherungsschutz passt zu mir? Die Vollkaskoversicherung ist die teuerste, bietet aber auch den umfassendsten Schutz. Gerade bei Neuwagen ist das absolut sinnvoll.

Aber vielleicht ist Ihr Auto mittlerweile in die Jahre gekommen. Brauchen Sie dann noch Voll- oder Teilkasko? Oder reicht die Kfz-Haftpflichtversicherung vielleicht aus?

Tipp: Einige Versicherer bieten für Teilkasko und Vollkasko eine Werkstattbindung an. Sie verpflichten sich damit, Schäden bei von der Versicherung ausgewählten Partnerwerkstätten beheben zu lassen. Dafür zahlen Sie geringere Prämien.

Sie haben Fragen zu Ihrer Kfz-Versicherung? Wünschen sich ein Angebot nach Ihren individuellen Bedürfnissen? Dann sprechen Sie gern mit Ihrer Sparkassen-Beraterin oder Ihrem -Berater.

Fragen und Antworten zum Kfz-Versicherungswechsel

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Wann kann man die Autoversicherung wechseln?

Sie können Ihre Kfz-Versicherung zum Ablauf eines Versicherungsjahres kündigen. Es besteht jedoch eine einmonatige Kündigungsfrist. Deswegen muss die Kündigung bis zum 30. November beim Versicherer eingegangen sein. Die alte Versicherung wirkt weiter bis zum Vertragsablauf, zum Beispiel dem 31. Dezember. Am Folgetag, also dem 1. Januar, greift dann der neue Versicherungsvertrag.

Unter Umständen können Sie auch von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Die Kündigungsfrist für den Versicherungswechsel beträgt dann vier Wochen.

Sie sollten die Chance zur Anpassung nutzen und die unterschiedlichen Tarife genau vergleichen. Dabei kommt es auf Gründlichkeit an, da Beiträge und Leistungen stark variieren können. Ob dann ein Wechsel tatsächlich die beste Option ist, hängt von vielen Faktoren ab – nicht zuletzt auch von einem möglichen verbesserten Angebot des derzeitigen Versicherers. Wichtig ist dabei auch, dass Sie nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch die Leistungen im Schadensfall vergleichen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auf jeden Fall nicht zu vernachlässigen.

Dem Versicherer muss Ihre schriftliche Kündigung spätestens am Stichtag 30. November vorliegen. Neben Ihrer Anschrift und dem Datum sollte das Schreiben folgende Daten enthalten:

  • Versicherungsscheinnummer
  • Kennzeichen Ihres Fahrzeugs
  • Kündigungsgrund („Fristgerechte Kündigung“ oder „Sonderkündigung wegen“) und eine Aufforderung zur Kündigungsbestätigung

Dann ist der Versicherungswechsel gültig und offiziell erledigt.

Sofern keine Gründe für eine Sonderkündigung vorliegen, muss dem Versicherer Ihre schriftliche Kündigung spätestens am Stichtag 30. November vorliegen. Wenn Sie den Stichtag verpassen, verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr. Planen Sie deswegen am besten ein paar Tage als Puffer ein.

Ja, unter bestimmten Umständen ist auch ein unterjähriger Versicherungswechsel möglich. Greift in Ihrer individuellen Situation das Sonderkündigungsrecht, haben Sie die Möglichkeit auch während des laufenden Jahres die Versicherung zu wechseln. Welche das sind, lesen Sie im Artikel.

Sie haben Fragen zu Ihrer Kfz-Versicherung?

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