Benzin- und Dieselpreise schwanken ständig – quasi stündlich, da sie von verschiedenen Parametern abhängen.
Sie können trotz Preiswirrwarr den Überblick behalten und mit ein paar Tricks einiges an Geld sparen.
Wer ins Ausland fährt, kann in den östlich und südlich gelegenen Nachbarländern sparen. Wer Richtung Westen reist, sollte besser noch vor der Grenze tanken.
Wer auf sein Auto angewiesen ist, um zur Arbeit zu kommen, muss tief in die Tasche greifen. Beobachten Sie daher die Preise für Benzin und Diesel an den Tankstellen besonders genau. Sie schwanken im Tages- und Wochenverlauf stark und oft: An ein und derselben Tankstelle zwischen 8 und 9 Cent – mitunter auch bis zu 12 Cent – pro Tag und Liter Sprit. Bei Tankstellen in Städten sind es im Schnitt sogar bis zu 22 Cent.
Einer Auswertung des ADAC zufolge gilt grundsätzlich: abends zu tanken ist günstiger als morgens. Wer besonders billig tanken will, der sollte die Tankstelle zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr ansteuern.
Ab circa 6 Uhr morgens beginnt ein Preisanstieg, der um kurz nach 7 Uhr seinen Höhepunkt erreicht. Zwar sinkt der Preis anschließend wieder ab, doch weitere Preisspitzen gibt es gegen 10, 13 und 16 Uhr. Auch vor 18 und vor 20 Uhr und schließlich ab 22 Uhr ziehen die Preise an.
Eine Reihe von Apps hilft, die aktuellen Spritpreise an Tankstellen in Ihrer Nähe abzufragen. Auch das kann die Kosten erheblich senken. Wer die günstigste Tankstelle in der Nähe ansteuern möchte, kann sich auf der Internetseite des Bundeskartellamts informieren. Dort sind insgesamt 56 solcher Verbraucher-Anwendungen aufgelistet. Ihre Daten beziehen sie von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts.
Auch der ADAC bietet auf seiner Internetseite eine Suchfunktion für günstige Tankstellen. Die Tankstellensuche gibt es unter dem Namen „ADAC Spritpreise“ auch als App für IOS- und Android-Smartphones.
Schon immer gibt es Preisunterschiede zwischen Raststätten und Autohöfen sowie Tankstellen abseits der Autobahn: So ist der Liter E10 abseits der Autobahn im Schnitt 12 Cent günstiger. Nur in einzelnen Fällen liegt die Differenz (Stand 8. April 2024) zwischen 1,70 € und satten 2,28 € – also bei 58 Cent. Das würde bei einer Tankfüllung von 50 Litern immerhin 29 Euro ausmachen.
Tanken an der Autobahn kann also kostspielig sein. Wie viel Sie für eine Tankfüllung tatsächlich zahlen, hängt natürlich auch von anderen Parametern ab wie der Tageszeit, den tagesaktuellen Preisen und von der jeweiligen Tankstelle. Im Durchschnitt können Sie durch den kurzen Umweg beim Abfahren von der Autobahn oder wenn Sie tanken, bevor Sie auffahren, um die 10 Euro sparen.
Deutlich billiger ist Kraftstoff in Polen, Tschechien, Österreich und Luxemburg. Dennoch lohnt sich die Fahrt über die Grenze in der Regel nur für diejenigen, die grenznah wohnen.
Ein Auto darf vollgetankt und zusätzlich mit 5, 10, 20 oder 25 Litern im Kanister aus EU-Nachbarstaaten nach Deutschland fahren (Achtung: es gibt auch Ausnahmen wie etwa Griechenland, Kroatien oder Luxemburg, die keine zusätzliche Mitnahme gestatten). In die Niederlande lohnt es nicht zu reisen, um günstiger zu tanken. Denn dort ist der Sprit sogar teurer als in Deutschland.
Eine Tank-Tour sollte wohlüberlegt sein, denn grundsätzlich schlagen die hohen Spritkosten für die Anfahrt, der Zeitaufwand und die Abnutzung des Fahrzeugs ebenfalls zu Buche. Und klimafreundlich sind solche Extrafahrten auch nicht.
Anders sieht es aus, wenn Sie ohnehin ins Ausland reisen. Da gilt, je weiter nach Osten Sie fahren, desto später sollten Sie tanken. Liegt Ihr Urlaubsziel nördlich oder westlich von Deutschland, tanken Sie am besten noch vor der Grenze.
Hilfreich ist der Blick auf die Daten der EU-Kommission. Sie veröffentlicht jede Woche die aktuellen Spritpreise aller EU-Staaten. Am günstigsten ist der Diesel in Malta mit 1,21 Euro je Liter und Bulgarien mit 1,36 Euro je Liter. Super 95 kostete zum Stichtag 13. Mai 2024 dort 1,34 Euro bzw. 1,37 Euro je Liter. Am teuersten tanken Sie Diesel in Irland (1,78 Euro/Liter), Belgien und Italien (1,75 Euro/Liter). Super kostet am meisten in den Niederlanden und Dänemark mit 2,05 Euro/Liter. In der Tabelle sehen Sie, wie teuer tanken in Europa ist:
Um einen jährlichen Überblick zum Verbrauch Ihres Autos zu bekommen und es mit einem anderen Auto zu vergleichen, nutzen Sie vorausschauend auch unseren Spritkostenrechner.
Autofahren ist nicht günstig. Seit Anfang des Jahres 2024 ist der Liter Benzin im Durchschnitt 11 Cent teurer. Hauptgrund sind die steigende Preise für Rohöl. Der Preis für Diesel veränderte sich dagegen kaum und erhöhte sich nur leicht um 0,2 Cent auf einen Durchschnittspreis von 1,732 Euro pro Liter.
Benzin: Laut den wöchentlich veröffentlichten Spritpreisen der EU-Kommission liegt der durchschnittliche Preis für einen Liter Super in Deutschland bei 1,86 Euro (Stand: 13. Mai 2024).
Diesel: Der Dieselpreis liegt momentan bei 1,66 Euro.
Die Rohöl-Preise hängen mit der Jahreszeit, dem Angebot und der Nachfrage und vor allem mit der politischen Lage zusammen:
Auf lange Sicht betrachtet haben auch zusätzliche Abgaben zu höheren Spritpreisen geführt. So hat der 2021 eingeführte CO2-Preis für Sprit den Preis für Super-Benzin um rund 7 Cent und für Diesel um 8 Cent nach oben getrieben. Zu Beginn des Jahres ist der Preis für CO₂-Emissionen aus Kraftstoffen, Heizöl und Gas noch einmal spürbar angehoben worden: Statt bisher 30 Euro pro Tonne CO₂, wurde der Preis zum 1. Januar 2024 auf 45 Euro je Tonne Kohlendioxid festgesetzt. Diese CO2-Bepreisung hält an und wird jedes Jahr erhöht: 2026 könnte die Abgabe bei etwa 16 Cent pro Liter Benzin und 17 Cent pro Liter Diesel liegen.
Super E10 (50 l) | Diesel (50 l) | |
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Tagesdurchschnittspreise an öffentlichen Tankstellen | 93,00 Euro | 83,00 Euro |
Viele verdienen am Verkauf von Diesel und Benzin mit, darunter Mineralölkonzerne, Tankstellenbetreibende und der Staat. Es gibt unterschiedliche Energiesteuern für jede Art von Kraftstoff, die einen großen Einfluss auf den Endpreis haben. Danach wird die Mehrwertsteuer auf den Warenpreis und die Energiesteuer erhoben. Etwa 59 Prozent des Endpreises bei Benzin und 50 Prozent bei Diesel sind Steuern.
Der Rest des Preises besteht aus Kosten für Rohöl, Transport, CO2-Abgabe und Weiterverarbeitung bis zur Zapfsäule. Außerdem sind die Kosten für die nationale Ölreserve für 90 Tage und die Beimischung von Biokraftstoffen enthalten. Diese Kosten werden als Deckungsbeitrag bezeichnet und werden wie Steuern von der Mineralölindustrie an die Endverbraucher weitergegeben. Beispielsweise macht der Deckungsbeitrag bei Benzin fast 20 Prozent des Endpreises aus.
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Die Höhe der Energiesteuer unterscheidet sich nach den Kraftstoffarten. Die umweltverträglicheren Energieträger besteuert der Staat geringer als Benzin und Diesel. Derzeit werden Kraftstoffe wie folgt besteuert:
Regel Nummer eins: Sprit sparen Sie immer, wenn Sie vorausschauend fahren. Laut ADAC lohnt es sich, das Fahrzeug zügig zu beschleunigen, rechtzeitig in den höheren Gang zu schalten und während des Fahrens niedrige Drehzahlen beizubehalten. Sie sollten erst dann zurückschalten, wenn der Motor ruckelt oder anfängt zu brummen. Schon das verringert den Verbrauch.
Bremsen vergeudet zusätzlich Energie. Nutzen Sie, soweit möglich, die Motorbremswirkung, wenn Sie beispielsweise auf eine Ortschaft zufahren. So vermeiden Sie ein abruptes Abbremsen und den damit verbundenen höheren Verbrauch.
Wenn Sie stehen, schalten Sie den Motor ab. Denn auch im Stand verbraucht ein Fahrzeug Sprit. Im Schnitt 0,5 bis 1 Liter pro Stunde. An Bahnübergängen ist das Abschalten sogar vorgeschrieben.
Auf der Autobahn ist ein entspanntes Fahren mit 110 Stundenkilometern schon sparsamer als mit 130 oder mehr Stundenkilometern. Halten Autofahrer diese Geschwindigkeit konstant, können Sie den Kraftstoffverbrauch um bis zu drei Liter auf 100 Kilometer senken.
Steuergeräte, Lüftung, Klimaanlage, Beleuchtung: All das verbraucht Energie. Diese wird über einen Generator bereitgestellt, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Der Energiebedarf ist hier von der Einsatzdauer abhängig. Je nach Fahrzeug und Ausstattung verliert man 0,3 bis 1,5 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Diese Einrichtungen gehen also direkt vom Kraftstoffverbrauch ab.
Sparen Sie niemals an Ihrer Sicherheit. Halten Sie die Beleuchtung, Scheibenwischer und Scheibenheizung immer betriebsbereit.
Jedes Kilogramm Gewicht kostet Kraftstoff. Die Massenträgheit, der Energieeinsatz, um eine Masse (in diesem Fall das Fahrzeug) in Bewegung zu bringen, entspricht dem Gewicht der Masse. Daher können Sie überlegen, was nicht zwingend im Auto sein muss und stattdessen zum Beispiel in die Garage wandern kann. Lassen Sie Getränkekisten, Werkzeug und Kleinkram zu Hause. Ladungen von 100 Kilogramm verbrauchen bis zu 0,3 Liter zusätzlich. Dach- und Heckträger, Dachboxen und Fahrradträger sollten nach Gebrauch direkt abmontiert werden.
Teure Reifen können sich auf den zweiten Blick auszahlen. Je nach Rollwiderstand lassen sich mit hochwertigen Reifen 0,5 Liter Sprit auf 100 Kilometer sparen. Kontrollieren Sie zudem den Luftdruck regelmäßig, um den Rollwiderstand optimal zu halten und Mehrverbrauch zu vermeiden.
Auch regelmäßige Fahrzeugchecks können den Verbrauch senken: Lockere oder instabile Verkleidungen, etwa am Unterboden, treiben wegen der ungünstigeren Aerodynamik den Verbrauch von Sprit in die Höhe.
Sie kennen Menschen, die regelmäßig in eine ähnliche Richtung müssen? Dann fahren Sie doch gemeinsam in einem Auto. Je mehr Menschen sich ein Fahrzeug teilen, desto günstiger wird es für jede mitfahrende Person. Abstimmen kann man sich im Handumdrehen über einen Messenger-Dienst für das Smartphone.