Eine lächelnde junge Frau lehnt auf einem alten Motorrad.

Kauf von Motorrad oder Roller

Fakten zu Fahrschule, Kosten und Finanzierung
Das eigene Motorrad oder der eigene Roller: Beide stehen für Freiheit – und auf der Wunschliste vieler Jugendlicher und junger Erwachsener ganz oben. Damit es mit dem Traum vom motorisierten Zweirad endlich klappt, kommt hier eine Checkliste mit Dingen, die es zu beachten gibt.

Endlich allein zum Sport, ins Kino oder in die Schule fahren. Für viele Menschen sind ein Motorrad oder die kleineren Varianten Mofa und Motorroller Tickets zur ersten elternunabhängigen Mobilität über die entspannte Fahrraddistanz hinaus. Einfach aufsitzen und losdüsen. Mit ins Gepäck gehören die wichtigsten Fakten zum Führerschein, zur Finanzierung und zum Versicherungsschutz.

Das Wichtigste in Kürze:

Motorrad, Motorroller, Moped oder Mofa? Zu Beginn steht die Frage, welches ist das richtige Zweirad für den eigenen Bedarf. Häufig hängt die Antwort auf die Frage vom Alter ab.

Klassen für sich – Altersgrenzen für die Führerscheinklassen A1, A2 oder A

Wer ein Motorrad fahren möchte, muss mindestens 16 Jahre alt sein. Dann können mit einer entsprechenden Fahrerlaubnis der Klasse A1 Maschinen bis 11 kW (15 PS) gefahren werden – beziehungsweise mit einem maximalen Hubraum von bis zu 125 Kubikzentimeter. Bereits ein Jahr früher, mit 15 Jahren, können Jugendliche auf dem Mofa unterwegs sein, also mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 25 km/h.

Dafür brauchen sie einen Mofa-Führerschein, ebenso wie für das Fahren von Moped und Roller einen Rollerführerschein (Führerschein AM), mit denen eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h möglich ist. Offiziell spricht man im Falle eines Mofas von einer Prüfbescheinigung oder Mofa-Prüfbescheinigung und nicht von einem „Mofa-Führerschein“.

Nach dem Einstieg auf Mofa oder Motorräder bis 11 kW folgt zwei Jahre später die nächste Stufe. Ab 18 Jahren kommen auch größere Maschinen bis 35 kW (48 PS) infrage. Voraussetzung hierfür: Der Führerschein der Klasse A2. Nach zwei Jahren in dieser Klasse – also mit frühestens 20 Jahren – lässt sich auch der unbeschränkte Führerschein der Klasse A absolvieren. Wer diesen per Direkteinstieg machen möchte, also ohne vorher eine Fahrerlaubnis der Klasse A2 zu haben, muss mindestens 24 Jahre alt sein.

Vor dem Fahren kommt die Fahrschule: Stufenführerschein oder Direkteinstieg

Auf dem Weg zum Motorradführerschein gibt es zwei Wege: Den Stufenführerschein und den Direkteinstieg. Grundsätzlich gilt: Für den Stufenführerschein müssen jeweils zwei Jahre in der jeweiligen Führerscheinklasse absolviert werden, um in die nächsthöhere Klasse zu wechseln. Voraussetzung hierfür ist jeweils eine praktische Prüfung. Wer jung einsteigt, kann somit früh die höchste Klasse ohne Leistungsbeschränkung erreichen. Per Direkteinstieg ist ein Führerschein ohne Leistungsbeschränkung (Führerscheinklasse A) erst mit 24 Jahren möglich – und somit rund vier Jahre später als beim Durchlaufen der niedrigeren Stufen.

Kosten des Führerscheins

Die Frage nach den Führerscheinkosten lässt sich nicht pauschal beantworten. Ähnlich wie beim Pkw-Führerschein (Klasse B) gibt es starke regionale Unterschiede – auch bei Angeboten und Preisen der Fahrschulen. Um dennoch einen ungefähren Richtwert zu ermitteln, lohnt ein Blick auf die Kostenarten eines Führerscheins: Fahrschulen erheben eine Grundgebühr (100 bis 200 Euro). Hinzu kommen Kosten für die theoretische Prüfung (Vorstellung zur Prüfung plus Prüfgebühren für Dekra oder TÜV (rund 100 Euro) – sowie die praktische Prüfung (Vorstellung plus Prüfgebühren rund 300 bis 350 Euro).

Weitere fixe Kosten sind die vorgeschriebenen 12 Sonderfahrten (rund 75 Euro) sowie die normalen Fahrstunden (rund 45 bis 70 Euro). Wie viele Fahrschülerinnen oder Fahrschüler benötigen, hängt von ihrem Fahrvermögen und Lernfortschritt ab. Ebenfalls zu berücksichtigen: Lernmaterial (rund 80 Euro), Erste-Hilfe-Kurs (rund 55 Euro), Sehtest und biometrisches Passbild. So können für einen Motorradführerschein schnell 1.500 bis 2.000 Euro zusammenkommen.

Das richtige Motorrad

Mit dem bestandenen Motorradführerschein sind die Voraussetzungen für das Fahrvergnügen geschaffen. Fehlt eigentlich nur noch die passende Maschine. Marke und Ausstattung sollten zu den persönlichen Wünschen passen.

Wer noch unsicher ist, kann vor dem Kauf verschiedene Modelle Probe fahren. Weiterhin zu klären: Soll das Motorrad für kurze oder lange Strecken geeignet sein? Soll es ein altes Motorrad sein, ein Retro-Rennmotorrad, ein E-Bike, ein Motocross-Motorrad fürs Gelände oder ein Reisemotorrad? Und hier eher Classic, Cruiser, Chopper oder Allrounder? Unzählige Hersteller und Modelle lassen sich vergleichen und besitzen je nach Einsatzort und individueller Vorliebe ihre Vorzüge. Letztlich entscheidet auch das verfügbare Budget, welcher Zweiradtraum in Erfüllung geht.

Motorradkauf: Neu oder gebraucht?

Auch bei den Kosten gibt es eine enorme Bandbreite: Neue Motorräder sind je nach Ausstattung und Motor ab rund 6.000 Euro erhältlich – wobei die Preisskala nach oben offen ist. Ein neues Fahrzeug hat für Käuferinnen und Käufer den Vorteil, dass sie in den Genuss von Vorzügen wie Garantie oder Gewährleistung kommen. Deutlich günstiger sind gebrauchte Fahrzeuge, die abhängig von Typ und Zustand ab rund 1.000 Euro erhältlich sind. Im Bereich der gebrauchten Motorräder lohnt es sich generell, auf gängige Marken und Bestseller zu setzen.

Ein hohes Angebot sorgt für gute Preise – und auch Ersatzteile sind gut erhältlich. Ein eventueller Nachteil eines Gebrauchten: Tritt nach dem Kauf ein Schaden auf, könnte die Garantie bereits abgelaufen sein und die Neubesitzerin oder der -besitzer muss für den Schaden selbst aufkommen. Daher sollten Sie vor dem Kauf die gebrauchte Maschine unbedingt genau auf Mängel überprüfen. Hierbei besonders auf Kratzer und Schleifspuren an Lenker und Armaturen achten, da diese auf eventuelle frühere Stürze hindeuten können.

Finanzierung auch via Privatkredit möglich

Der Traum von der grenzenlosen Freiheit kann beim Blick auf den Kaufpreis schnell in weite Ferne rücken. Nicht immer reichen die eigenen Ersparnisse für solch eine hohe Investition aus. Eine Alternative könnte die Finanzierung der Summe zum Beispiel mit Hilfe eines Privatkredites sein. Über die Möglichkeiten, die hierfür zur Verfügung stehen, informieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nächsten Sparkasse gern. Wer sich für die Finanzierung interessiert, sollte bedenken, dass nach dem Kauf eines Motorrads Folgekosten für Unterhalt, Betrieb, Anmeldung oder Versicherung der Maschine anfallen.

Die Neuzulassung kostet beispielsweise rund 26 Euro. Bei der Versicherung steht dann die Entscheidung Teilkasko oder Vollkasko an. Eine Teilkasko sichert beispielsweise Kabelschäden ab, die durch einen Kurzschluss verursacht wurden. Eine Vollkasko springt auch bei selbst verursachten Unfällen ein. Auch hier sollten Sie sich vor dem Abschluss gut beraten lassen.

Extra-Tipp: Generell kann es sinnvoll sein, bei einer Finanzierung einen entsprechend höheren Budgetrahmen zu wählen, der nicht nur den Kaufpreis berücksichtigt, sondern auch mögliche Folgekosten wie Reparaturen.

Kreditrechner

Ein Vergleich lohnt sich. Immer.

Es gibt viele Kreditanbieter. Ob ihre Angebote aber immer so günstig sind, wie sie versprechen, hängt von vielen Faktoren ab. Um eine bessere Übersicht zu bekommen, hilft es Kundinnen und Kunden zu vergleichen.

Mit dem Kreditrechner der Sparkassen verschaffen Sie sich in wenigen Sekunden eine gute Übersicht. Sie müssen lediglich die Kreditsumme in Euro sowie die Laufzeit in Monaten eingeben. Schon erscheinen Ihre monatliche Rate sowie der Gesamtbetrag, den Sie für Ihren Kredit bezahlen müssen – also Kreditsumme plus Zinsen.

Häufige Fragen zum Motorradkauf

Die Preise für Motorräder sind unterschiedlich hoch. Gebrauchte Motorräder sind je nach Zustand und Ausstattung bereits ab 1.000 Euro erhältlich. Neue Modelle kosten meist mehrere Tausend Euro. Wer sich ein Motorrad kaufen möchte, sollte beachten, dass nicht nur der Kaufpreis Kosten verursacht, sondern auch Unterhalt oder Reparaturen zu Buche schlagen.

Ein exakter Preis für den Motorradführerschein lässt sich nicht nennen. Er ist abhängig von zahlreichen Faktoren. So sind die Gebühren der Fahrschulen regional sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass sich die Kosten für den Motorradführerschein auch aus variablen Kosten wie der Anzahl der benötigten Fahrstunden zusammensetzen, die sich je nach Lernfortschritt der Fahrschülerin oder des Fahrschülers unterscheiden. Ein ungefährer Richtwert für einen Motorradführerschein der Klasse A liegt bei rund 1.500 bis 2.000 Euro.

Neben dem Preis ist wichtig, dass der Motorradtyp zu den eigenen Bedürfnissen passt. Daher unbedingt vor dem Kauf bedenken, welchen Zweck das Motorrad erfüllen soll. Wer ein Tourenmotorrad für lange Reisen sucht, wird mit einem Motocross-Motorrad fürs Gelände nicht glücklich. Nach der Wahl des passenden Typs sollten Sie sich unbedingt weiter zu passenden Angeboten informieren und diese vergleichen – zum Beispiel in Internetforen.

Entscheidend ist, sich vor dem Kauf umfassend über das gebrauchte Motorrad zu informieren. Hier kann es sinnvoll sein, auch eine Expertenmeinung einzuholen. Neben äußerlichen Schäden, wie Kratzern oder Schleifspuren, die auf eine Unfallmaschine hindeuten können, sollten Sie auch auf die Funktionstüchtigkeit achten. Eine Probefahrt zeigt, ob das Motorrad zu Ihren Wünschen und Fähigkeiten passt.

Bei der Anmeldung wird zwischen einer Neuzulassung des Motorrads und einer Wiederzulassung unterschieden: Die Neuzulassung kostet rund 26 Euro, die Wiederzulassung auf dieselbe Halterin oder denselben Halter etwa 11 Euro.

Wer ein Motorrad besitzt, hat laufende Kosten für Versicherung, Kfz-Steuer und Wartung. Die exakte Höhe der Kosten hängt von vielen Faktoren ab – bei der Steuerbelastung beispielsweise vom Typ und der Größe der Maschine. Auch die Versicherungsbeiträge variieren: Fahranfängerinnen und Fahranfänger zahlen höhere Beträge. Günstigere Tarife erhält, wer bereits länger unfallfrei fährt.

Ein neues Mofa kostet rund 1.000 Euro – je nach Ausstattung auch etwas mehr. Wer günstiger fahren möchte, entscheidet sich für ein gebrauchtes Modell. Je nach Zustand und Alter sind gebrauchte und gut erhaltene Mofas meist bereits für 200 bis 300 Euro erhältlich.

Träumen Sie schon länger vom eigenen Zweirad?

Wir beraten Sie gern zu Ihren Finanzfragen. Erreichen Sie hier Ihre Sparkasse vor Ort.
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