Der Lebenstraum aller Biker: Mit der Maschine verwachsen auf verwundenen Straßen der Sonne entgegenfahren und den Wind um die Nase geblasen bekommen. Jede Tour ein einzigartiges Erlebnis von persönlicher Freiheit.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Technik einwandfrei und sicher funktioniert. Das lassen sich viele Motorradfahrer eine ganze Menge Geld kosten. Denn die Anschaffung einer Maschine – egal, ob neu oder gebraucht – ist nicht ganz billig. Ein gutes Motorrad hat seinen Preis.
Wer sich auf die Suche begibt, trifft auf ein nahezu unüberschaubares Angebot. Neben den vielen Neufahrzeugen gibt es auch einen regen Handel mit gebrauchten Maschinen.
Um das richtige Bike zu finden und die Entscheidung nicht zu bereuen, finden Sie hier praktische Tipps zum überlegten Vorgehen bei der Suche, für die technische Prüfung und die realistische Einschätzung des Verkaufswerts sowie natürlich für eine sinnvolle Finanzierung.
Natürlich geht es bei der Auswahl des richtigen Motorrads um Ihre persönlichen Vorlieben: Der Reiz eines Bikes ist individuell. Aber es geht auch um den Einsatzzweck und darum, welches Modell zu Ihrer Körpergröße passt. Deswegen sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
Vor allem Anfänger sollten sich diese Fragen stellen und die Eigenschaften ihres Lieblingsmodells darauf prüfen. Grundsätzlich sind für sie aber leichtere und kompaktere Maschinen mit einer relativ aufrechten Sitzposition und einem breiten Lenker von Vorteil.
Vor allem gilt: Das Motorrad muss Ihrer Körpergröße entsprechen. Die richtige Größe haben Sie gefunden, wenn Sie bequem sitzen und im Stand beide Füße auf den Boden stellen können – ohne sich zu verrenken. Außerdem darf das Motorrad nicht zu schwer sein. Daher immer: Probesitzen und Probefahren!
Die allerwichtigste Regel, wenn Sie sich für ein gebrauchtes Motorrad interessieren: Besichtigung und Probefahrt sind ein Muss! Sicherlich können Sie auch bei einem Blindkauf Glück haben. Aber es kann immer passieren, dass Sie sich von einem vermeintlichen Schnäppchen blenden lassen. Deshalb ist der persönliche Test unerlässlich.
Fahren Sie bei der Probefahrt auch über eine Autobahn, um die Maschine bei Geschwindigkeiten um die 130 Stundenkilometer zu testen.
Bei älteren Maschinen, die länger nicht gefahren wurden, kann der äußere Eindruck täuschen. Aber egal wie alt: Begutachten Sie das Motorrad immer bei Tageslicht. Prüfen Sie dabei besonders den Zustand der Beleuchtung, der Bremsen (Beläge, Flüssigkeit, Scheiben), der Hupe und der Reifen.
Achten Sie auch auf die Teile, die nicht zur Originalausrüstung des Herstellers gehören. Das sind unter anderem Auspuff, Reifen und Spiegel – für sie muss mindestens eine Allgemeine Betriebserlaubnis, besser noch eine Herstellerfreigabe vorliegen.
Um das Startverhalten der Maschine kennenzulernen, testen Sie bei der Probefahrt den kalten Motor (Choke betätigen). Geht die Maschine gleich wieder aus, könnte der Vergaser falsch eingestellt sein.
Spüren Sie am Schleifpunkt der Kupplung ein Ruckeln, könnte die Kupplung verschlissen sein. Merkwürdige Geräusche und Vibrationen sind aber nicht automatisch Anzeichen eines Schadens.
Achten Sie immer darauf, ob das Motorrad Roststellen hat. Schauen Sie dafür besonders genau auf Auspuff, Felgen beziehungsweise Speichen sowie die Schweißnähte des Lenkkopfes, des Rahmens und der Schwingen.
Und: Tank nicht vergessen – auch von innen checken! Deshalb: Taschenlampe mitnehmen. Prüfen Sie außerdem mögliche Schleifspuren an den Kunststoffteilen, Fußrasten, Armaturen, Lenkerenden und Scheinwerfern.
Natürlich sollten Sie das Bike auch auf frühere Stürze prüfen. Inspizieren Sie das Fahrwerk: Weisen der Lenkeranschlag oder die Gabel Verformungen auf, könnten das Verbiegungen durch einen Unfall sein. Tut der Anbieter solche Spuren mit einem „Umfaller“ ab, brechen Sie die Besichtigung ab. Das macht einen unseriösen Eindruck.
Testen Sie all diese Stellen und Funktionen! Fehlt Ihnen die Erfahrung, um den Zustand von Fahrwerk, Lenkkopflager und anderen sensiblen Bauteilen zu beurteilen, nehmen Sie unbedingt einen Fachmann mit.
Sie trauen privaten Verkäufern prinzipiell nicht? Dann empfiehlt der ADAC einen Besuch bei Händlern für Gebrauchtmotorräder. Das bedeutet zwar in der Regel höhere Preise. Doch die Händler müssen eine Garantie auf die wichtigsten Teile der Maschine gewähren. Diese gilt in der Regel für ein halbes Jahr.
Sie haben sich nach eigehender Prüfung für ein gebrauchtes Motorrad entschieden? Dann stellt sich die Frage: Wie viel ist es wert? Eine erste Schätzung können Sie auf den gängigen Onlineportalen ermitteln. Wichtig sind dafür vor allem folgende Kriterien:
Mit diesen Anhaltspunkten allein lässt sich der Wert des gebrauchten Bikes aber noch nicht ermitteln. Denn nicht nur die Qualität, sondern auch Angebot und Nachfrage sowie der Kaufzeitpunkt bestimmen den Preis. Besonders wichtig: Im Frühjahr steigt die Nachfrage – und damit steigen die Preise!
Deutsche Automobil Treuhand (DAT): Nachdem Sie alle relevanten Daten eingegeben haben, zeigt Ihnen das System den Zeitwert des Motorrads an. Dieser Service ist kostenlos. Allerdings stützt sich die Analyse nur auf Statistiken.
Schwacke-Liste: Ursprünglich gab es die Liste nur für Autos, heute erfasst sie auch Motorräder. Die individuelle Bewertung für Ihr Traummotorrad funktioniert ebenfalls online. Ähnlich wie bei der DAT geben Sie alle Daten in das System ein . Im Anschluss wird der Motorrad-Wert ermittelt. Das kostet derzeit 7,90 Euro.
Noch exakter sind die Gutachten von DEKRA und TÜV. Denn die Sachverständigen schauen sich das Motorrad persönlich an. Dabei berücksichtigen sie zwar im Wesentlichen dieselben Kriterien wie die Schwacke-Liste. Aber das Gutachten ist auf genau das Motorrad zugeschnitten, das Sie interessiert.
Die Sachverständigen der DEKRA stellen für ein Gutachten (in einer der mehr als 500 Niederlassungen bundesweit) 142,21 Euro in Rechnung. Der TÜV bietet für denselben Preis sogar Untersuchungen am Fahrzeugstandort an. In einer TÜV-Niederlassungen kostet das Gutachten 125 Euro.
Bei Motorrädern verhält es sich ähnlich wie bei Autos: Viele Händler und Banken locken mit günstig klingenden Zinsangeboten für ihre Kredite. Doch auf den ersten Blick ist für Kunden schwer zu unterscheiden: Handelt es sich dabei tatsächlich um attraktive Finanzierungsmöglichkeiten oder um reine Werbeangebote (mit versteckten Kosten)?
Wir stellen Ihnen die bestehenden Finanzierungsmodelle vor – mit Vor- und Nachteilen. So können Sie entscheiden, welche Variante für Sie sinnvoll ist, von welcher Sie besser Abstand halten – und wer Sie seriös berät.
Der Barkauf hat überzeugende Vorteile:
Mithilfe eines Kredits können Sie in kürzester Zeit Ihr Wunschmotorrad kaufen. Und sobald der Kredit zurückgezahlt ist, gehört das Motorrad Ihnen. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Leasing. Denn dabei steht Ihnen das Bike nur für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie Ihren Kredit unter bestimmten Voraussetzungen vorzeitig zurückzahlen können. Das ist interessant, wenn sich Ihre persönliche finanzielle Situation ändert – etwa durch eine Gehaltserhöhung oder eine Erbschaft. Aber auch bei einer Kreditoptimierung (Zusammenfassung mehrerer Kredite zu einem einzigen).
Diese Variante ist für Sie sehr bequem: Die Händler arbeiten mit Kreditgebern zusammen, deren Finanzierungen sie den Kunden anbieten. Das erspart Ihnen den Gang zu und den Antrag bei einem Kreditinstitut.
Manchmal verbergen sich hinter den Finanzierungsangeboten mit den vermeintlich günstigen Zinsen zusätzliche Kosten.
Prüfen Sie vorab also ein paar Dinge:
Zu schön, um wahr zu sein? Den Kaufpreis über Jahre gestückelt bezahlen – ganz ohne Zinsen. Was verbirgt sich genau hinter dieser Finanzierung?
Achtung, Schnäppchenjäger: Um den Verkauf einzelner Modelle anzukurbeln, bieten Motorradhersteller immer mal wieder Kredite mit besonders günstigen Konditionen an. Dennoch lohnt es sich gegenzurechnen, ob Sie bei Barzahlung nicht einen attraktiveren Preis aushandeln können.
Der Besuch bei der Sparkasse lohnt auf jeden Fall: Zusammen mit Ihrem Berater können Sie den Motorradkauf planen und ausloten, wie hoch Ihr Kreditrahmen ist. Die Konditionen für Motorradkredite sind meist identisch mit Autokrediten.
Oftmals geben die Sparkassenberater Ihnen auch Tipps für die Preisverhandlung. Mit diesem Wissen gehen Sie zu den Motorradverkäufern und sprechen mit ihnen über einen Rabatt.
Es ist wie bei einem Auto: Beim Leasing zahlen Sie eine monatliche Rate für die Nutzung des Motorrads über eine vereinbarte Laufzeit. Mit Ablauf des Vertrags kaufen Sie das Leasingfahrzeug – oder geben es zurück (und leasen ein neues). Für Geschäftsleute bringen Leasingverträge steuerliche Vorteile. Privatkunden haben lediglich den Vorteil, dass das benötigte Anfangskapital gering ist.
Nachteilig sind die vorgegebene Kilometerbegrenzung und die Rückgabe des Motorrads in einwandfreiem Zustand. Bei Nichteinhaltung können hohe Nachzahlungen anfallen.
Viele Angebote klingen verlockend. Haben Sie aber aufgrund der unzähligen und komplizierten Angebote die Übersicht verloren, sollten Sie sich Rat holen. Gut informiert erkennen und widerstehen Sie Lockangeboten – und erhöhen Ihre Chance auf hohe Rabatte und damit wesentlich geringere Gesamtkosten.
Egal ob Norden, Osten, Süden oder Westen: Deutschland bietet einzigartige Routen, die Biker-Herzen höherschlagen lassen. Das zeigen vier Touren von den Alpen bis zur Nordsee. Hier wird es auf dem Motorrad nie langweilig.
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