Ganz gleich ob Kurztrips in Brandenburg oder längere Touren durch Europa – Carina Hofmeister ist am liebsten eines: unterwegs. Besonders beeindruckt haben sie die Fjordlandschaften und das gemütliche Lebensgefühl der skandinavischen Länder. Norwegen und Schweden waren die ersten Länder, die sie mit ihrem dreißig Jahre alten VW-Bus bereiste.
Auch die südfranzösische Atlantikküste hat es Carina angetan. Und zwar so sehr, dass sie darüber nicht nur auf ihrem Reise-Blog berichtete, sondern nun auch einen Reiseführer schreibt. Schon ihren zweiten. Der erste entstand nach ihren Erfahrungen in Skandinavien.
Abenteuer, Freiheit, Unabhängigkeit – all das bedeutet das Reisen für Carina. „Wenn ich autark bin, macht es mir am meisten Spaß!“, betont sie, „und das bin ich mit dem Wohnmobil. Damit kann ich die schönsten Orte entdecken – meistens ganz unverhofft.“
Am liebsten ist sie zu zweit oder mit mehreren Leuten unterwegs. „Man kann auch alleine verreisen. Aber mit mehreren macht es einfach mehr Freude!“ Das hat sie schon als Schülerin mit Eltern und Hund so erlebt: „Die Reisen waren immer so schön, dass ich sogar noch mit ihnen in den Urlaub gefahren bin, nachdem ich ausgezogen war.“
Neben der Flexibilität legt Carina vor allem auf eines großen Wert: viel Natur. Komfort dagegen war ihr noch nie wichtig. „Hauptsache eine Kühlmöglichkeit ist immer mit an Bord“, sagt sie. Dabei kann das Reisen im Wohnmobil sehr wohl komfortabel und sogar luxuriös sein.
Das beeinflusst den Preis eines Wohnmobils. Der liegt in der Regel zwischen 40.000 und 200.000 Euro. „Es gibt sogar Modelle, die deutlich teurer sind“, erklärt sie. „Aber die haben eine wirkliche Ausnahmeausstattung – mit Platz für ein Auto im Heck.“
„Wer also Toilette, Dusche, Kaffeemaschine, Fernseher und Satellitenschüssel haben möchte, sollte wissen, dass das entsprechend mehr kostet“, sagt Carina. Ein solch gut ausgestattetes Modell sieht sie jedoch auch als Wertanlage.
„Beobachtet man die Preisentwicklung von Wohnmobilen, scheint es, als würden sie in den ersten Jahren kaum oder gar keinen Wert verlieren. Die Nachfrage ist zurzeit so hoch, dass sie den sonst üblichen Verlust ausgleicht“, erklärt sie. „Alle wollen ein Wohnmobil! Will man eines gebraucht kaufen und renovieren, muss man teilweise schon Glück haben, überhaupt sein Lieblingsmodell zu bekommen.“
Außerdem gebe es gute Möglichkeiten der Refinanzierung, erklärt Carina: Ein Kollege von ihr habe sich erst vor kurzem ein neues Wohnmobil bestellt und bei der Innenausstattung ein paar Extras geordert. Obendrein seien Solarpaneele zur Energieversorgung installiert. „Das hat zwar einiges mehr gekostet. Aber er hat die Idee, es so oft wie möglich zu vermieten. So holt er die Ausgaben in kurzer Zeit wieder rein“, sagt sie.
Auf jeden Fall sollte man bei einer so großen Investition sicher sein, dass das Wohnmobil die persönlichen Bedürfnisse erfüllt. Carinas Tipp: „Leiht euch das gleiche Modell oder zumindest ein vergleichbares aus, um es ein paar Tage Probe zu fahren.“
Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann auch ein gebrauchtes Wohnmobil kaufen. Aber: „Um sicherzugehen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, sollte man ebenfalls eine Probefahrt vereinbaren“, empfiehlt Carina.
Will man nicht von Privat kaufen, ist der Kauf bei einem Händler eine andere Möglichkeit. „Wichtig sind dabei die Werkstattübernahme und eine Garantie“, sagt sie. Üblich seien ein bis drei Jahre.
Für Carina war der Kauf ihres gebrauchten Wohnmobils ein absoluter Glücksgriff – nicht nur, weil „Kermit“ trotz seines hohen Alters weiter gut in Schuss ist.
„Nachdem ich ihn übernommen hatte, habe ich eine schwedische Münze darin gefunden. Das war noch bevor ich selbst nach Skandinavien gefahren bin“, sagt sie. „Das heißt, mein Camper hatte damals schon mehr von der Welt gesehen als ich. Dieser Gedanke hat mir nicht nur gefallen – sondern mich auch für meine eigenen Reisen motiviert.“
Gebrauchte Wohnmobile sind sehr gefragt, der Markt dafür wächst ständig. Diese Tipps helfen Ihnen bei der Auswahl.
Oft heißt es, gebrauchte Wohnmobile vom Händler seien immer teurer als von Privat. Das kann, muss aber nicht der Fall sein. Vergleichen Sie einfach die Angebote. Vorteil des Kaufs beim Händler: eine 12-monatige Garantiegewährleistung.
Egal ob Privat oder Händler: Kaufen Sie niemals ein Wohnmobil, ohne es vorher besichtigt zu haben! Lassen Sie sich das Fahrzeug genau zeigen: von innen und außen. Gerade bei älteren Modellen die gründliche Inspektion unerlässlich.
Was Sie dabei unter anderem prüfen sollten, können Sie den folgenden Punkten entnehmen:
Wer am liebsten individuell verreist, trifft mit einem Wohnmobil genau die richtige Wahl. Doch bei Kaufpreisen ab 40.000 Euro für Camper, Caravan & Co. ist es wie bei Autos: Es lohnt sich, über die passende Finanzierung nachzudenken.
Am besten lassen Sie sich von Ihrem persönlichen Ansprechpartner bei Ihrer Sparkasse oder Bank beraten und eine komfortable Rate ausrechnen.
Kleiner Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Finanzierungsmodell Ihnen ermöglicht, den Restbetrag (oder einen Teil davon) jederzeit zu tilgen.
Besonders attraktiv ist die Barzahlung. Ganz gleich, ob es sich dabei um ein gebrauchtes oder neues Reisemobil handelt. Denn oft räumen die Verkäufer einen Nachlass von bis zu 20 Prozent ein, wenn sie das Geld bar bekommen.
Nur die wenigsten Kreditinstitute haben einen speziellen Wohnmobil-Kredit in ihrem Portfolio. Daher bietet sich ein Raten- oder Autokredit an. Der Vorteil des Kredits ist, dass Sie mit dem geliehenen Geld bar zahlen können und somit mit dem Verkäufer den bereits erwähnten Nachlass (von bis zu 20 Prozent) auf den Kaufpreis verhandeln können.
Ist der Kredit abbezahlt, gehört das Wohnmobil automatisch Ihnen. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Leasing. Denn dabei steht Ihnen das Wohnmobil nur für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil: Sie können Ihren Kredit unter bestimmten Voraussetzungen (etwa durch eine Gehaltserhöhung oder eine Erbschaft) vorzeitig zurückzahlen.
Während Sie bei einem Kredit nach der Tilgung stolzer Besitzer Ihres Wohnmobils sind, ist das Leasing eher vergleichbar mit einer Miete: Für den vertraglich festgelegten Zeitraum zahlen Sie die Leasingrate.
Nach Ablauf der Leasingdauer geben Sie das Wohnmobil entweder an den Händler zurück oder Sie leasen es weiter. Eine dritte Variante ist, dass Sie den restlichen Kaufpreis bezahlen bzw. finanzieren.
Viele Händler bieten eine Finanzierung der Wohnmobile an, die sie verkaufen. Allerdings sollten Sie diese Angebote zuerst prüfen und mit den Kreditkonditionen Ihrer Sparkasse oder Bank vergleichen.
Denn je nach Ihrer Bonität erhalten Sie bei Ihrem Kreditinstitut womöglich bessere Konditionen. Zudem hat die Finanzierung einen klaren Nachteil: Der Barzahler-Rabatt entfällt.
Eine weitere Alternative für die Finanzierung eines Wohnmobils, die einige Händler anbieten, ist das Drei-Wege-Modell: Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Leasing, Kredit und Kauf.
Die Monatsraten sind vergleichsweise günstig, da am Ende der Laufzeit eine hohe Schlussrate ansteht. Können Sie diese nicht bezahlen, geben Sie das Wohnmobil an den Händler zurück oder Sie müssen einen Kredit für die Restsumme aufnehmen.
Insgesamt ist dieses Modell aber teurer als ein Ratenkredit. Und: Auch hier entfällt die Möglichkeit des Barzahler-Rabatts.