Zuletzt haben sich die großen Krisen der Welt gefühlt die Klinke in die Hand gegeben. Teilweise treiben sie uns auch gleichzeitig um. Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine mit seinen weitreichenden Folgen. Energiepreisschock, Inflation, Zinswende – und über allem der unbeirrt fortschreitende Klimawandel. Dann aber auch schwer zu greifende Entwicklungen wie die Künstliche Intelligenz und der Fortschritt in der Pharmaforschung. Das sind nur einige Nachrichten, die uns bewegen – und sich gleichzeitig auch an der Börse auswirken.
Auch 2023 drehen sich zahlreiche Aktientrends um die großen branchenübergreifenden Themen „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“.
Bei der Nachhaltigkeit gehören dazu etwa die erfolgreichen Bereiche erneuerbare Energien und Elektromobilität. Bei der Digitalisierung sind es beispielsweise Künstliche Intelligenz (KI) und Datensicherheit.
Je nach Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens können sich die Trendbereiche auch überschneiden. So wird etwa für bestimmte Produkte zur Datensicherheit KI verwendet.
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich mittlerweile durch alle Branchen und hat eine Dimension angenommen, die über einen Trend weit hinausgeht: Die ökologische Wende wird uns noch jahrelang beschäftigen, sodass das Thema auch in der langfristigen Prognose viel Raum einnimmt. Darüber hinaus spielen soziale Herausforderungen und deren Lösungen eine zentrale Rolle beim Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen.
Bei Anlegerinnen und Anlegern zeigt sich der Trend zur Geldanlage mit Nachhaltigkeitsaspekten unter anderem darin, dass diese verstärkt auf ESG-Fonds setzen. Das sind Fonds, die bei der Auswahl von Aktien und anderen Assets auf Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung) achten. Es gibt aktuell mehr als 1.500 ESG-Fonds allein in Deutschland. Die DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe, hat mehr als 80 Fonds der Deka-Gruppe mit Nachhaltigkeitsausprägung im Angebot (Stand: August 2022). Mit solchen Fonds können Sie in Unternehmen investieren, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Durch die Anlage in Fonds statt Einzelaktien streuen Sie Ihr Risiko.
Tipp für Interessierte: Auf der Deka-Seite "Nachhaltigkeit" steigen Sie tiefer ins Thema ein.
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waren in Deutschland Ende 2022 in Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen angelegt. (Quelle: BVI)
Dass die Ressourcen endlich sind, ist keine Neuigkeit. Die Energiewende war ebenfalls schon vor 2022 beschlossen – mit dem Ziel unter anderem durch den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2045 treibhausgasneutral zu sein. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung ist geplant, bis 2030 mindestens 80 Prozent der Energie aus grüner Quelle zu beziehen.
Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat das Thema Energieversorgung zusätzlich Druck bekommen: Die Abhängigkeit von fossilen Energien ist auch deswegen schlecht, weil sie in aller Regel aus dem Ausland stammen. Die zeitweise sehr hohen Energiepreise im Jahr 2022 haben bewiesen, wie teuer diese Abhängigkeit im Zweifel sein kann. Überdies ist der Klimawandel deutlich wahrnehmbar, messbar ohnehin.
Diese Sorgen treiben auch Anlegerinnen und Anleger an der Börse um. Sie unterstützen die Energiewende, indem sie auf Aktien von Unternehmen aus dem Umfeld erneuerbarer Energien setzen, etwa Wind-, Solar- und Wasserenergie. Die Investition in Einzelaktien ist dabei jedoch mit einem erhöhten Risiko verbunden. Wer sich nicht gut auskennt, aber dennoch von den Chancen am Markt profitieren möchte, kann auch im Bereich erneuerbarer Energien auf börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, abgekürzt ETFs) oder aktiv gemanagte Fonds setzen.
Steigende Spritpreise und – auch hier – der Klimawandel treiben den Trend zur Elektromobilität an: Laut einer Bitcom-Umfrage aus dem März 2022 denkt mittlerweile jeder zweite Haushalt in Deutschland darüber nach, innerhalb der kommenden zwei Jahre ein Elektroauto anzuschaffen. Die staatlichen Förderungen wurden zum 1. Januar 2023 zwar verringert, sind aber noch immer sehr lukrativ.
Auch an der Börse setzen dementsprechend viele Anlegerinnen und Anleger auf einen Erfolg von Unternehmen im Bereich E-Mobilität. Dieser Bereich beschränkt sich nicht nur auf die großen Autohersteller. Diese mussten 2022 aus verschiedenen Gründen mitunter jedoch auch stärkere Kursverluste hinnehmen. Auch Hersteller von E-Ladesäulen oder E-Nutzfahrzeugen sowie Zulieferunternehmen gehören zum Bereich Elektromobilität, sie konnten teilweise erfolgreiche Kursanstiege verzeichnen.
Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen Schub verpasst. Zahlreiche Unternehmen haben in dieser Zeit in eine digitale Infrastruktur investiert. So konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten. Wachstumsstarke Technologieunternehmen, die zu diesem Zeitpunkt bereits digitale Arbeitsprozesse etabliert hatten, waren klar im Vorteil. Neben den flexibleren Arbeitsmöglichkeiten gibt es weitere wichtige Motive für den Ausbau der Digitalisierung in den Unternehmen. Dazu gehören laut Digitalisierungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) 2022 unter anderem die Anforderungen der Kundschaft und das Reduzieren von Kosten.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für die Investition in digitale Unternehmen. Die 30 größten deutschen Technologieunternehmen an der Börse bildet der Aktienindex TecDAX ab. Die wertvollsten Unternehmen gemäß Marktkapitalisierung haben hier SAP, die Deutsche Telekom und Siemens Healthineers (Stand: 22.02.2023). Newcomer kommen an den alteingesessenen Schwergewichten im Index bisher kaum vorbei. Die großen Drei machen 64 Prozent des Index aus.
Neben den großen Technologieunternehmen, die im TecDAX oder im US-amerikanischen NASDAQ Composite vertreten sind, kann deshalb für erfahrene Anlegerinnen und Anleger der Blick auf kleinere börsennotierte Unternehmen interessant sein. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass Einzelaktien einen höheren Rechercheaufwand sowie ein höheres Risiko mit sich bringen als die Anlage in ETFs oder aktiv gemanagten Aktienfonds.
Ein Spezialbereich der Digitalisierung mit hohen Wachstumschancen ist der Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Er umfasst Unternehmen, die Maschinen oder deren Teile entwickeln oder herstellen, die in gewissem Grad eigenverantwortlich Aufgaben von Menschen übernehmen können. In vielen Branchen gehören Produkte wie Chat- und Sprachbots, Bilderkennung, Übersetzungsprogramme oder KI-involvierte Produktionsprozesse schon zum Alltag.
Ein Viertel der Unternehmen in Deutschland plant laut DIHK-Digitalisierungsumfrage zudem, innerhalb der nächsten drei Jahre KI einzuführen (Daten von 2022). Besondere Aufmerksamkeit hat der Bereich Ende 2022, als mehrere KI-Anwendungen auf den Markt kamen, die im Sprachverständnis und der Generierung von Grafiken und Videos völlig neue Maßstäbe gesetzt haben. Dazu gehört insbesondere ChatGPT von OpenAI, ein Unternehmen, an dem Microsoft stark beteiligt ist.
Anlegerinnen und Anleger können mit Einzelaktien in Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz investieren, aber auch über Fonds das Risiko streuen.
Tipp für Interessierte: Mit dem Deka-Fonds Künstliche Intelligenz investieren Sie in Unternehmen, die bei ihren Umsatzerlösen oder ihrem Jahresergebnis voraussichtlich besonders vom Trend der Künstlichen Intelligenz profitieren.
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Cyberangriffe nehmen stark zu. Der Branchenverband Bitkom bezifferte 2022 den Schaden durch Cyberangriffe für Unternehmen in Deutschland auf 203 Milliarden Euro für die vorangegangenen zwölf Monate. Selbst in Kriegen wird verstärkt der virtuelle Raum genutzt, etwa in jüngster Zeit durch Angriffe russischer Hacker auf ukrainische Daten. Daher ist die Datensicherheit (auch: Cybersecurity) ein Bereich der Digitalisierung, der in Zukunft vor großen Herausforderungen steht – je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto mehr. Unternehmen, die dazu tragfähige Lösungen anbieten, profitieren von guten Wachstumschancen. Weil es sich dabei oft um Cloud-Lösungen handelt, in denen auch KI verwendet wird, überschneiden sich die beiden Trendbereiche.
Welche Aktien am besten für Sie geeignet sind, hängt von Ihrem Anlegertyp, vom Anlagehorizont und den Zielen ab, die Sie mit Ihrer Geldanlage verfolgen. Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Sparkassen-Berater oder Ihrer -Beraterin und wir analysieren konkret, welche Einzelaktien, aktiv gemanagten Fonds oder passiv verwalteten ETFs zu Ihnen passen.
Seriöse Empfehlungen für einzelne Aktien lassen sich nicht losgelöst von Ihren individuellen Zielen bei der Geldanlage sowie Ihrem Anlegerprofil und Ihrem Anlagehorizont betrachten. In einem Gespräch mit Ihrem Sparkassen-Berater oder Ihrer -Beraterin finden Sie heraus, was konkret zu Ihnen passt. Dabei analysieren wir gern auch, ob Einzelaktien, passiv verwaltete ETFs oder aktiv gemanagte Fonds für Sie die beste Lösung bieten. So kann es je nach Situation auch vorteilhaft sein, wenn Sie etwa Geld in einen Fonds- oder ETF-Sparplan investieren, um langfristig Vermögen aufzubauen. Eine solide Rendite ist bei der mittel- bis langfristigen Geldanlage in der Regel auf sichererem Weg möglich als bei der kurzfristigen Geldanlage. Bei Letzterer müssen Sie für mehr Gewinn auf riskantere Produkte setzen, die auch das Verlustrisiko erhöhen.
Ein großes Potenzial haben unter anderem Aktien von Unternehmen, die tragfähige Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels sowie der Digitalisierung bieten. Wichtige Trendthemen sind dabei unter anderem erneuerbare Energien, Elektromobilität, Künstliche Intelligenz und Cybersecurity. Ohne genaue Analyse des jeweiligen Einzelunternehmens lässt sich jedoch keine Prognose für die Entwicklung eines Aktienkurses aufstellen.
Vier Bereiche von Rohstoffen werden an der Börse gehandelt:
• Energie, zum Beispiel Erdgas und Heizöl
• Edelmetalle, zum Beispiel Gold und Silber
• Industriemetalle, zum Beispiel Kupfer und Nickel
• Agrarprodukte, zum Beispiel Weizen oder Sojabohnen
Neben dem Kauf über Rohstoffbörsen haben Sie die Möglichkeit, über Wertpapierbörsen Verbriefungen der jeweiligen Rohstoffe zu erwerben, die teilweise mit physischen Rohstoffen hinterlegt sind. Klingt kompliziert? Wie das genau funktioniert, erläutern wir auf unserer Seite „Ankauf von Edelmetallen“.
Hohe Wachstumschancen haben unter anderem Aktien von Unternehmen, die sich in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung hervortun. Das gilt jedoch nicht pauschal für alle Unternehmen: Wer erfolgreich in einzelne Aktien investieren möchte, kommt nicht umhin, sich genau und fortlaufend mit dem jeweiligen Unternehmen, dessen Geschäftsmodell, Prozessen und Entscheidungen auseinanderzusetzen. Sie möchten Einzelunternehmen nicht genau unter die Lupe nehmen und deren wirtschaftliche Entscheidungen und Entwicklungen fortlaufend verfolgen? Dann können Sie mit aktiv gemanagten Aktienfonds oder passiv verwalteten ETFs in bestimmten Themenbereichen beziehungsweise auf die Nachbildung von Aktienindizes setzen. Damit haben Sie die Möglichkeit, Ihr Risiko breiter zu streuen und können gegebenenfalls auch fallende Kurse einzelner Aktien durch steigende Aktienkurse anderer Unternehmen im Fonds ausgleichen. Bei aktiv gemanagten Fonds übernimmt ein professionelles Managementteam die Auswahl und fortlaufende Beobachtung der Aktien für Sie.