Die Idee ist nicht neu. Politiker und Bürger in Deutschland diskutieren seit einigen Jahren über das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE). Das Konzept dahinter: Jeder Bürger soll einen gesetzlich festgelegten Betrag vom Staat erhalten. Ohne Bedingungen. Ohne Gegenleistung. Ohne den Zwang zu arbeiten.
Das BGE trennt Arbeit und Einkommen voneinander. Andere soziale Leistungen wie das Arbeitslosengeld oder das Kindergeld entfallen bis auf wenige Ausnahmen. Je nach Ausgestaltung wird das BGE wird auch bei Erwerbsarbeit gezahlt oder mit anderen Einkünften verrechnet.
Das erklärte Ziel der Befürworter ist es, dass der Staat sich finanziell um jeden Bürger kümmert. Das ermögliche es jedem, das zu tun, was er für richtig hält. Dadurch könnten neue kreative Berufe entstehen. Zusätzlich würde das BGE soziales Engagement honorieren.
Wesentlicher Kritikpunkt am BGE ist der sinkende Anreiz, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Das gilt insbesondere für niedriger entlohnte Tätigkeiten. Die Gegner kritisieren auch, dass nicht geprüft werden könne, wer wirklich bedürftig ist. Und dass durch Bürokratieabbau bei anderen Sozialleistungen Arbeitsplätze wegfallen würden. Darüber hinaus seien die langfristigen Kosten eines BGE-Systems nicht absehbar. Außerdem müsste in Deutschland der Staat das Steuersystem komplett umstrukturieren.
Ab dem Frühjahr 2021 werden in Deutschland 120 Personen monatlich 1200 Euro ohne Gegenleistung bekommen. So sollen die Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens getestet werden. Es konnte sich für dieses Experiment jeder, der seinen ersten Wohnsitz in Deutschland hat und mindestens 18 Jahre alt ist, bewerben. Sobald sich eine Million Menschen beworben haben, wird ausgewählt und ausgelost. Danach wird sich möglicherweise entscheiden, ob das bedingungslose Grundeinkommen in Deutschland eingeführt wird, oder nicht.