Schützt bei Extremwetter
Kosten je nach Risiko
Für Eigentümer und Mieter
So schützen Sie Ihr Hab und Gut!
Heftige Wetterereignisse können enorme Elementarschäden verursachen. In den vergangenen Jahren gab es drei „Jahrhunderthochwasser“: 2013 an der Elbe, 2021 im Ahrtal und 2024 an der Donau. Bei diesen Katastrophen wurden nicht nur Häuser, sondern zum Teil auch ganze Landstriche zerstört - und Kosten in Milliardenhöhe verursacht. Vorboten des Klimawandels, denn das Risiko für Naturkatastrophen wird weiter steigen. Helfen kann eine Elementarversicherung. Sie sichert Ihr Hab und Gut im Schadensfall ab – und unterstützt Sie beim Wiederaufbau. Nun wird auch darüber diskutiert, ob sie verpflichtend sein soll.
Der Zusatzschutz sichert gegen Elementarschäden wie zum Beispiel Starkregen, Überschwemmung und Hochwasser ab.
Die Kosten der Versicherung richten sich nach dem Risiko eines Schadens – basierend auf Wohngebiet und Gefahrenklasse.
Fast alle Häuser und Wohnungen sind problemlos versicherbar.
Sinnvoll ist die Elementarversicherung sowohl für Eigentümerinnen und Eigentümer als auch für Mieterinnen und Mieter – für letztere als Zusatz zur Hausratversicherung.
Die Starkregenkatastrophen der vergangenen Monate haben viele Menschen um ihre Existenz gebracht. In Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz haben sie vor einigen Jahren sogar ganze Orte zerstört. Viele Bewohnerinnern und Bewohner stehen noch immer vor den Trümmern ihrer Existenz. Erst nach der Katastrophe kam für viele die bittere Erkenntnis: Ein großer Teil der Menschen in den betroffenen Gebieten war nicht ausreichend gegen die Folgen von Hochwasser und Überschwemmungen abgesichert. Denn Hausratversicherung und Wohngebäudeversicherung greifen in diesen Fällen nur bedingt. Eine Elementarversicherung sichert dagegen umfassend gegen Schäden durch Hochwasser und Überschwemmungen ab. Auch vor den Folgen von Erdrutschen, Erdbeben und Lawinen schützt die Zusatzversicherung.
Der Klimawandel fordert nicht nur Leben und zerstört Existenzen – er ist auch sehr teuer: Allein der Wiederaufbau der 2021 in NRW, Bayern und Rheinland-Pfalz zerstörten Hochwasser-Regionen kostet viele Milliarden Euro. Eine konkrete Summe ist noch immer nicht bekannt, aber Schätzungen belaufen sich auf einen Gesamtbetrag von mehr als 30 Milliarden Euro. Die Landesregierung von NRW beziffert den Schaden allein dort auf 13 Milliarden Euro.
Schon in den Jahren zuvor waren die Überflutungen folgenschwer: Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zahlten die Versicherer 2020 rund 2,5 Milliarden Euro für Beschädigungen durch Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren wie zum Beispiel Starkregen. Gerade Starkregen ist laut Expertinnen und Experten eine unterschätzte Bedrohung.
Denn kommt es in kurzer Zeit zu sehr viel Regen, kann die Kanalisation die großen Wassermengen nicht mehr bewältigen. Die Konsequenz: vollgelaufene Keller und zerstörtes Eigentum – und zwar überall in Deutschland. So berichtet der GDV in seinem Naturgefahrenreport 2020: „Auch Regionen fernab großer Flüsse und Seen können überschwemmt werden – allein durch die Sturzflut aus den Wolken.“
Während bundesweit fast alle Wohngebäude (95 Prozent) gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, sind laut Statista lediglich 52 Prozent (bis Ende 2022) gegen Elementarschäden versichert. Ein möglicher Grund: Naturkatastrophen waren in Deutschland bisher selten und eine entsprechende Versicherung erschien vielen Menschen unnötig. Viele Immobilienbesitzerinnen und -besitzer oder Mieterinnen und Mieter denken zudem, dass sie bereits ausreichend über ihre Wohngebäudeversicherung geschützt sind. Diese deckt gerade bei älteren Verträgen im Normalfall Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Hagel und Sturm ab. Besonders im Extremfall ist dieser Schutz jedoch unzureichend.
Zum Beispiel: Stürzt während eines Sturms ein Baum auf das Dach, zahlt die Wohngebäudeversicherung. Läuft aber der Keller aufgrund von plötzlichem Starkregen voll, kommt die Versicherung gerade bei älteren Verträgen für diesen Schaden nicht auf. Denn Überschwemmungen zählen zu den Elementarschäden und müssen entsprechend zusätzlich versichert werden.
Die Elementarschadenversicherung, kurz Elementarversicherung, bietet deutlich umfassenderen Schutz. Sie zahlt bei Schäden durch:
Starkregen, Überschwemmung oder Rückstau
Hochwasser
Schneedruck
Lawinen / Erdrutsch
Erdsenkung
Erdbeben
Vulkanausbruch
Einige der Szenarien, die die Elementarversicherung abdeckt, sind in Deutschland unwahrscheinlich. Aktive Vulkane existieren in Deutschland nicht mehr und auch starke Erdbeben kommen äußerst selten vor. Anders verhält es sich jedoch mit Gefahren wie Hochwasser oder Erdsenkungen. Falls Sie zum Beispiel in der Nähe eines Flusses wohnen, sollten Sie sich auf jeden Fall gegen Hochwasser und mögliche Folgeschäden absichern – zum einen durch bauliche Maßnahmen, zum anderen durch eine Elementarschadenversicherung. Doch auch wenn Sie nicht in See- oder Flussnähe leben, kann es sinnvoll sein, sich zusätzlich gegen Elementarschäden abzusichern.
Die Kosten für die Zusatzversicherung richten sich nach dem Risiko eines Schadens. Entscheidend ist dabei unter anderem die Gefahrenklasse, die das statistische Hochwasserrisiko in Klassen von 1 (sehr geringe Gefährdung) bis 4 (hohe Gefährdung) unterteilt – und zwar für jedes einzelne Gebäude entlang einer Straße.
Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass viele Häuser gar nicht oder nur sehr schwer gegen Elementarschäden versichert werden können. Doch laut GDV ist nur bei jedem 100. Haus ein Versicherungsschutz wirtschaftlich nicht sinnvoll darstellbar – 99 Prozent der Häuser sind mittlerweile problemlos versicherbar.
Denn heutzutage können auch Häuser versichert werden, die noch vor wenigen Jahren keinen oder nur unter erschwerten Bedingungen einen Versicherungsschutz bekommen konnten. Die Gründe: Eine verbesserte Risikoanalyse, der in den vergangenen Jahren ausgebaute Hochwasserschutz sowie Präventionsmaßnahmen an den Gebäuden selbst.
Wichtig zu wissen: Auch Vorschäden führen nicht mehr automatisch zu einem Ausschluss.
Doch für wen ist eine Elementarversicherung eigentlich sinnvoll – nur für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer oder auch für Menschen, die zur Miete wohnen?
Grundsätzlich gilt: für beide.
Wenn Sie als Eigenheimbesitzerin oder -besitzer als Zusatz zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung eine Elementarversicherung abgeschlossen haben, werden notwendige Reparaturen im und am Haus, eine Trockenlegung oder Sanierung des Gebäudes erstattet. Ist eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich, zahlt die Versicherung sogar den Abriss des alten und den Neubau eines gleichwertigen Hauses.
Doch auch wenn Sie zur Miete wohnen, kann ein Schutz gegen Elementarschäden als Zusatz zur Hausratversicherung sinnvoll sein. Denn im Schadensfall wird meistens nicht nur das Gebäude, sondern auch der Hausrat mit allen Möbeln und Gegenständen beschädigt oder zerstört. In diesem Fall muss auch die Besitzerin oder der Besitzer des Hausrats – ganz gleich, ob man in seiner eigenen Immobilie lebt oder zur Miete wohnt – den Hausrat extra gegen Elementarschäden versichert haben. Die normale Hausratversicherung reicht hier nicht aus. Auch die Versicherung der Hauseigentümerin oder des Hauseigentümers haftet in einem solchen Fall nicht.
Befürworter sagen: Mehr Selbstverantwortung! Zum einen, um die Allgemeinheit zu entlasten, zum anderen aber auch, um die eigene finanzielle Sicherheit zu verbessern. Gegner stellen wiederum infrage, warum man erst bei den Schäden ansetzen sollte – und nicht beim Schutz vor den Schäden.
Hier sind die wichtigsten 4 Für und Wider einer Pflichtversicherung:
Eine Pflichtversicherung verteilt die Kosten von Naturkatastrophen für Gebäudeschäden auf die Versicherungswirtschaft und die Versicherten. Das setzt öffentliche Mittel für andere staatliche Aufgaben frei. Denn: Der Staat braucht das Geld auch an anderer Stelle – er kann nicht „Dauerkatastrophenfinanzierer“ sein.
Positivbeispiel Baden-Württemberg: Dort bestand lange Zeit eine Versicherungspflicht für Elementarschäden. Bis heute ist in dem Bundesland die Versicherungsdichte und damit die finanzielle Absicherung am höchsten. Befürworter sagen: Auf diese finanzielle Sicherheit kommt es an.
Bei einer Pflichtversicherung fließt Geld, wenn ein Schaden eintritt. Versicherungen sind da oft auch schneller als Wiederaufbauprogramme, und die erwartbaren Summen sind überdies berechenbarer.
In anderen Ländern gibt es schon Pflichtversicherungen gegen Elementarschäden. In Frankreich etwa wird eine private Grundabsicherung mit staatlichen Mitteln ergänzt. Im Schnitt zahlen französische Haushalte im Rahmen der Gebäudeversicherung 26 Euro im Jahr.
Wenn Deiche schon nach zwei Tagen Dauerregen nicht mehr halten oder Gebäude in ausgewiesenen Hochwasserzonen errichtet werden, fehlt Konsequenz in der staatlichen Prävention. Das abzusichern ist aber nicht Aufgabe der Eigenheimbesitzer, sondern der öffentlichen Hand.
Eine Versicherungspflicht bedeutet zusätzliche Kosten. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Inflation könnten diese zusätzlichen Ausgaben für viele Bürgerinnen und Bürger schwer zu tragen sein. Auszuschließen ist auch nicht, dass Eigentümer die höheren Kosten auf die Miete umlegen – egal, wie weit die Immobilie von einer möglichen Gefahrenzone entfernt ist.
Eine Pflichtversicherung ist als Eingriff in die Vertragsfreiheit verfassungsrechtlich problematisch. Es gibt in Deutschland nur wenige private Pflichtversicherungen: die Haftpflicht fürs Auto, für einige Tierhalter und Berufe. Sie folgen dem Verursacherprinzip und decken Sach- und Personenschäden ab. Eine Parallele zum Hochwasserschutz gibt es da nicht.
Wenn Hausbesitzer wissen, dass sie durch eine Pflichtversicherung abgesichert sind, haben sie weniger Anreize, präventive Maßnahmen zu ergreifen oder risikobewusst zu bauen. Das wirtschaftliche Risiko wird hier erst recht auf die Allgemeinheit verlagert.
Unwetter lassen sich nicht vermeiden. Im Gegenteil: Aufgrund des Klimawandels wird es auch in Zukunft vermehrt zu starken Wettereignissen kommen. Allerdings können Sie sicherstellen, dass Sie auf solche Ereignisse bestmöglich vorbereitet sind – in drei einfachen Schritten:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich auch vor kurzfristigem Unwetter warnen zu lassen. Denn besonders Starkregen kann sehr plötzlich vorkommen und innerhalb kurzer Zeit große Schäden anrichten.
Auch wenn Sie in einem Haus oder einer Wohnung leben, die sich nicht in See- oder Flussnähe befindet – Sturm und Überschwemmungen durch Starkregen können überall in Deutschland vorkommen. Prüfen Sie deshalb, ob Sie in einem Gefahrengebiet leben. Zwar sind die Kosten für die Versicherung höher, wenn Ihr Risiko aufgrund Ihrer Wohnlage erhöht ist. Allerdings sind Sie dann im Schadensfalle umfassend abgesichert.
Eine Elementarversicherung ist für viele Menschen ein wichtiger Zusatzschutz. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Elementarversicherung auch für Sie sinnvoll ist, wenden Sie sich gern an Ihre Sparkassen-Beraterin oder Ihren -Berater. Ihre Sparkasse kennt sowohl Ihre finanzielle Situation als auch Ihre Wohnlage – kann Ihnen dabei helfen, den für Sie passenden Versicherungsschutz zu ermitteln.
Als Zusatzbaustein in der Wohngebäude- und Hausratversicherung deckt eine Elementarversicherung unter anderem Schäden ab, die zum Beispiel durch Hochwasser, Überschwemmung und Rückstau verursacht wurden. Auch im Schadensfall durch Starkregen, Erdrutsch oder Schneedruck greift der Zusatzschutz.
Besonders wichtig ist die Elementarversicherung für Menschen, die zum Beispiel in Fluss- oder Seenähe leben. Doch auch wenn Sie nicht in der Nähe von Gewässern wohnen, kann der Zusatzschutz sinnvoll sein. Denn Starkregen kann innerhalb weniger Stunden große Schäden anrichten – auch in Städten ohne Fluss oder See. Gerade in Großstädten kann die Kanalisation die immer größer werdenden Regenmengen nicht mehr bewältigen. Schnell laufen Keller voll und Eigentum wird beschädigt.
Die Kosten einer Elementarversicherung werden je nach Risiko eines Schadensfalles berechnet. Grundsätzlich sind die Preisspannen sehr groß. Vor allem, wenn ein Haus in Gefahrenklasse 3 oder 4 liegt, ist es wichtig, die Preise genau zu vergleichen. In den vergangenen Jahren haben sich die Beiträge für die Elementarschadenabsicherung zum Teil erhöht. Allerdings befinden sich laut Stiftung Warentest nur etwa 1,5 Prozent aller Adressen in Deutschland in sogenannten Hochrisikozonen. Liegt Ihr Haus oder Ihre Wohnung jedoch in einem Gefahrengebiet, können die Kosten entsprechend höher liegen. Vergleichen lohnt sich also.