Studentin zieht in Bibliothek ein Buch aus einem Regal

Wichtige Fragen und Antworten rund ums Sperrkonto

Konto für ausländische Studierende
Du kommst aus einem Nicht-EU-Staat und möchtest in Deutschland studieren? Dann brauchst du wahrscheinlich ein Sperrkonto. Was genau das ist und wie du ein Sperrkonto eröffnest, erfährst du hier.

Was ist ein Sperrkonto?

Ausländische Studenten, die nicht aus einem EU-Staat stammen, müssen nachweisen, dass sie für ihr Studium und ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen können. Ein Finanzierungsnachweis ist in der Regel bei der Beantragung des Visums  erforderlich und eine Voraussetzung für eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland .

Um einen solchen Nachweis zu erbringen, ist häufig ein Sperrkonto nötig. Das ist ein besonderes Konto, über das der Inhaber oder die Inhaberin nicht frei verfügen kann. Auf das Sperrkonto müssen Studierende einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrag einzahlen: Das sind aktuell 934 Euro für jeden Monat, den der oder die Studierende in Deutschland verweilt. Dieser Betrag bleibt so lange gesperrt, bis der Kontoinhaber in Deutschland ankommt. Eine weitere Besonderheit des Sperrkontos ist, dass sich der Inhaber oder die Inhaberin nicht beliebig viel Bargeld auszahlen lassen oder überweisen kann. Es dürfen im Monat maximal die zulässigen 934 Euro vom Konto verwendet werden. Es sei denn, es wurde mehr als der vorgeschriebene Mindestbetrag eingezahlt.

Gibt es ein Recht auf ein Sperrkonto?

Momentan ist es gesetzlich nicht vorgeschrieben, dass eine deutsche Sparkasse oder Bank ein Sperrkonto für ausländische Studenten anbieten muss. Es kann daher sein, dass die Sparkasse in deiner Uni-Stadt kein Sperrkonto in petto hat. Denn: Jede der rund 360 Sparkassen ist ein eigenständiges Unternehmen und entscheidet selbst über ihr Produktangebot.

Du möchtest ein Sperrkonto eröffnen?

Frage am besten direkt bei der Sparkasse in deiner Nähe nach.
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Wie eröffne ich ein Sperrkonto?

  1. Unterlagen sammeln

    Du kannst ein Sperrkonto von zu Hause aus eröffnen. Dafür musst du das notwendige Kontoeröffnungsformular der jeweiligen Sparkasse oder Privatbank ausfüllen. Du findest es im Internet oder kannst es dir per Mail zuschicken lassen. In der Regel gibt es das Formular auch auf Englisch. Außerdem benötigst du eine Kopie deines gültigen Reisepasses und eine Kopie deiner Studienzulassung.

  2. Unterlagen beglaubigen lassen

    Hast du alle Unterlagen beisammen? Dann wird’s Zeit für einen Besuch beim Deutschen Konsulat oder der Deutschen Botschaft in deinem Heimatland. Denn dort musst du alle notwendigen Unterlagen beglaubigen lassen. Anschließend verschickt das Konsulat oder die Botschaft deine Dokumente mit der Post an deine Sparkasse oder Bank.

  3. Geld überweisen

    Sind deine Unterlagen in Deutschland angekommen, macht sich die Sparkasse oder Bank an die Kontoeröffnung. Das dauert ungefähr eine Woche. Eventuell fallen für die Einrichtung auch einmalige Gebühren an. Sobald dein Konto eröffnet ist, erhälst du Kontodaten (IBAN und BIC) per Mail. Mit einer Auslandsüberweisung zahlst du dann den notwendigen Betrag ein. Für ein Studienjahr wären das beispielweise 11.208 Euro.

    Puh – eine ganz schön große Summe. Deshalb musst du den Betrag auch nicht auf einmal einzahlen – mehrere Teilbeträge sind möglich. Unter Umständen kann auch deine Familie oder Freunde aushelfen und Geld auf das Konto überweisen.

  4. Geld in Deutschland bekommen

    Bist du gut in Deutschland angekommen? Dann herzlich willkommen! Jetzt musst du nur noch bei deiner  Filiale vorbeischauen. Vergiss dafür deinen Reisepass und dein Visum nicht. Hast du beides vorgezeigt, ist das Konto freigeschaltet. Du bekommst deine girocard¹ und deine Zugangsdaten fürs Online-Banking. Ab jetzt kannst du dir Bargeld auszahlen lassen und Überweisungen vom Sperrkonto aus durchführen.

    Aber Achtung: Dir stehen monatlich nur die vorgeschriebenen 934 Euro zur Verfügung. Der Rest der Summe bleibt gesperrt. Brauchst du mehr Geld im Monat? Dann kannst du mehr als den notwendigen Sperrbetrag auf dein Konto einzahlen.

Was tun, wenn meine Sparkasse kein Sperrkonto anbietet?

Hast du mit der Sparkasse aus deiner Uni-Stadt Kontakt aufgenommen und erfahren, dass sie kein Sperrkonto anbietet? Das tut uns leid. In der Regel ist es auch nicht möglich ein Sperrkonto bei einer anderen, weiter entfernten Sparkasse zu eröffnen. Du kannst also nicht in Berlin wohnen und studieren, dein Konto aber in Aachen führen. Denn jede Sparkasse hat ein festgelegtes Geschäftsgebiet. Außerdem musst du zumindest einmal persönlich in die Filiale kommen, um dein Konto freizuschalten. Auch wenn du Fragen rund um dein Konto hast oder mal einen Termin mit unseren Kundenberatern vereinbaren möchtest, ist es gut, wenn deine Sparkasse ganz in der Nähe ist.

Gibt es eine Alternative zum Sperrkonto?

Nicht zwangsläufig ist ein Sperrkonto als Finanzierungsnachweis nötig. Unter Umständen ist auch ein Stipendium, ein Einkommensnachweis der Eltern oder eine Bürgschaft möglich. Erkundige dich beim Deutschen Konsulat oder der Deutschen Botschaft.

Übrigens: Falls du zusätzlich zum Sperrkonto oder statt des Sperrkontos ein Girokonto eröffnen möchtest, helfen wir dir auch gern weiter.

Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg für dein Studium in Deutschland!

¹ Bei diesem Produkt handelt es sich um eine Debitkarte.

Wir beraten dich gern

Wir helfen dir bei allen wichtigen Finanzfragen persönlich weiter. Hier erreichst du deine Sparkasse vor Ort.
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