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Vermummter Einbrecher steht vor Gartentür und versucht mit einem Brecheisen diese aufzuhebeln.

Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause

Zahl der Einbrüche bleibt hoch
Diebstahl-Alarm: Alle 6 Minuten wird irgendwo in Deutschland eingebrochen. Allein 2024 wurden rund 90.000 Einbrüche gemeldet - obwohl fast die Hälfte aller Versuche scheitert. Warum das so ist, und wie auch Sie Einbrechern das Leben schwer machen können, erfahren Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Rund 90.000 Wohnungen und Häuser wurden 2024 in Deutschland Ziel von Einbrüchen.

  • Versicherer mussten insgesamt etwa 350 Millionen Euro an Entschädigungen zahlen, das ist ein Anstieg von rund 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

  • Aber: Mittlerweile scheitert nahezu jeder zweite Einbruch an guten Sicherheitsvorkehrungen wie stabilen Fenstern und Alarmanlagen.

Weiter hohe Einbruchszahlen – doch Sicherheit stoppt fast jeden Zweiten

Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland auf hohem Niveau stabilisiert: 2024 wurden mit rund 90.000 Fällen laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ähnlich viele Fälle wie im Vorjahr gemeldet. Die Schäden betrugen mit durchschnittlich 3.800 Euro demnach 200 Euro mehr als 2023.

Die Entschädigungszahlungen der Versicherungen stiegen dem GDV zufolge auf insgesamt 350 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei scheitert mittlerweile fast die Hälfte der Versuche (ca. 47 Prozent) an effektiven Sicherheitsmaßnahmen: insbesondere an geprüften einbruchhemmenden Türen, Fenstern und Alarmanlagen.

Sicherheitstipps für den Alltag

Einbruchschutz muss nicht viel kosten. Diese einfachen Verhaltenstipps helfen Ihnen, einem Diebstahl vorzubeugen:

  • Auch wenn Sie nur kurz das Haus oder die Wohnung verlassen: Schließen Sie immer Ihre Eingangstür zweifach ab. Einfaches Zuziehen reicht nicht aus.
  • Verstecken Sie Ihren Haustürschlüssel nicht draußen. Ob im Blumentopf, unter der Türmatte oder zwischen den Ziersteinen: Einbrecherinnen und Einbrecher kennen alle gängigen Außenverstecke und schauen dort zuerst nach.
  • Kippen Sie Ihre Fenster niemals, wenn Sie nicht zu Hause sind. Mit dem richtigen Werkzeug ist das Fenster sekundenschnell geöffnet und Kriminelle gelangen ins Haus.
  • Schließen Sie Rollläden nur zur Nachtzeit. Tagsüber signalisieren Sie damit: Hier ist gerade niemand zuhause.
  • Bitte beachten Sie: Leitern, Mülltonnen oder Gartenmöbel bieten eine Kletterhilfe, um an höher gelegene Fenster oder auf Balkone zu kommen.
  • Lassen Sie Geld und Wertgegenstände wie Schmuck nicht offen herumliegen.
  • Stellen Sie sich mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn gut: In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben es Diebinnen und Diebe deutlich schwerer, unbemerkt zu bleiben. Achten Sie deshalb auf Fremde auf dem Grundstück nebenan oder im Hausflur.
  • Öffnen Sie nicht jedem die Tür: Prüfen Sie über Ihre Gegensprechanlage oder Ihren Türspion, wer gerade klingelt. Das ist insbesondere in Mehrfamilienhäusern wichtig. Denn sind Kriminelle erstmal im Hausflur, haben sie oft leichtes Spiel.
Einbruchssaison

Gelegenheit macht Diebe: die unterschätzten Gefahren

Die Polizei warnt: In der dunklen Jahreszeit schlagen Einbrecher und Einbrecherinnen besonders häufig zu – die früh einsetzende Dunkelheit bietet ihnen ideale Bedingungen.

  • Freitags und samstags steigt das Risiko, da dann oft niemand zuhause ist.
  • Mehr als zwei Drittel der Einbrüche finden tagsüber zwischen 8 und 22 Uhr statt. Meist zu Zeiten, in denen die Kriminellen sicher sind, niemanden anzutreffen.

Die meisten Diebinnen und Diebe sind Gelegenheitstäter: Ein gekipptes Fenster oder eine unverschlossene Tür reichen oft schon aus. Oft agieren sie in Gruppen, gezielt auf der Suche nach solchen Schwachstellen. Nur selten beobachten sie Häuser oder Wohnungen über längere Zeit hinweg.

6 Mythen zum Thema Einbruch

Eine Hausratversicherung allein schützt nicht vor Einbruch. Dennoch ist sie wichtig. Auch eine Alarmanlage bietet allein keine vollständige Sicherheit. Aber die meisten Einbrecher geben nach wenigen Minuten auf. Hauptkommissar Peter Werkmüller erklärt in unserem Kurzvideo die verbreiteten Irrtümer und zeigt, worauf es wirklich ankommt.

Schutz vor Einbrüchen: Ein Hauptkommissar im Interview | Sparkasse.de
Einbruchschutz einfach erklärt: Hauptkommissar Peter Werkmüller räumt mit Mythen rund um den Einbruchschutz auf.
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Sicherheitstipps für den Urlaub

  • Keine Abwesenheitsnotiz auf Anrufbeantworter oder Social Media.
  • Kofferanhänger nicht mit Kontaktinfos sichtbar versehen.
  • Post von Familie oder vertrauensvollen Personen aus der Nachbarschaft einsammeln lassen, um überquellende Briefkästen zu vermeiden.
  • Anwesenheit vortäuschen, zum Beispiel mit Zeitschaltuhren für Licht und TV.

Schwachstellen absichern: 5 Dinge, auf die Sie achten sollten

Einbruchhemmende Türen

Die meisten Täter und Täterinnen gelangen ins Haus oder in die Wohnung, indem sie Türen und Fenster aufhebeln. Dafür brauchen sie meist nur wenige Augenblicke. Viele Eingangstüren lassen sich sogar nur durch körperliche Gewalt und ganz ohne Werkzeug aufbrechen. Bei einer einbruchhemmenden Tür sind typische Schwachstellen wie Türblatt, Rahmen oder Verglasung verstärkt. Sie ist deshalb deutlich widerstandfähiger.

Einbruchhemmende Türschlösser mit speziellen Zylindern, Schutzbeschlägen und Schließblechen machen es Einbrechern und Einbrecherinnen ebenfalls schwer, in Ihr Zuhause zu gelangen. In jedem Fall dauert es deutlich länger, die Tür aufzubekommen. Die Wahrscheinlichkeit steigt, erwischt zu werden. Dadurch lassen sich viele abschrecken und suchen sich ein einfacheres Ziel. Zusätzlich können Sie Ihre Eingangstür auch mit einem Sperrbügel oder Querriegelschloss schützen. Ein Weitwinkelspion sorgt ebenfalls für mehr Sicherheit.

  • Tipp für eine Eigentümergemeinschaft: Überlegen Sie doch gemeinsam, ob Sie eine Videosprechanlage an der Haustür anbringen. So lässt niemand versehentlich fremde Personen ins Haus.

Falls Sie mal Ihren Schlüssel verlieren, gehen Sie lieber auf Nummer sicher und tauschen Sie das Schloss aus.

Einbruchhemmende Fenster

Insbesondere bei Fenstern im Erdgeschoss oder bei Terrassentüren sollten Sie auf hohe Sicherheit achten. Einbruchhemmende Fenster haben sehr stabile Rahmen, die fest mit dem Mauerwerk verbunden sind. Außerdem besitzen sie Scheiben aus Sicherheitsglas und abschließbare Griffe. Sie können Ihre Fenster auch mithilfe von aufschraubbaren Zusatzschlössern sichern. Bei Kellerfenstern sind außen angebrachte Gitter empfehlenswert. Nachts schützen Sie sich zusätzlich mit widerstandsfähigen Rollläden.

Achten Sie bei der Wahl von einbruchhemmenden Türen und Fenstern auf die ausgewiesenen Qualitätssiegel und Widerstandklassen: Empfehlenswert sind Türen und Fenster mit der Widerstandklasse RC2 nach DIN EN 1627. Hilfe bei der Auswahl bekommen Sie bei der Polizei oder Fachbetrieben. Übrigens: Die beste Technik nützt wenig, wenn sie nicht fachgerecht eingebaut ist. Lassen Sie die Fenster und Türen daher nur von Profis einsetzen.

Einbruchhemmendes Grundstück

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Grundstück nicht einladend auf Kriminelle wirkt. Mit einem ausreichend hohen Zaun schaffen Sie eine erste Barriere für ungebetene Gäste. Schließen Sie Ihr Hof- oder Gartentor immer sorgfältig ab. Ein Schild mit dem Hinweis „Achtung Wachhund“ kann abschreckend wirken – auch wenn Sie keinen Hund haben.

Verzichten Sie auf hohe Hecken, Sträucher und die neuerdings beliebten Sichtschutzstreifen, da ungebetene Gäste dahinter unbeobachtet agieren können. Investieren Sie außerdem in eine gute Beleuchtung Ihres Grundstücks. Insbesondere auf Ihrem Zugangsweg und an den Türen sollten Sie für genügend Licht sorgen. Sie können dafür auch Lampen mit Bewegungsmeldern verwenden.

Alarmanlage

Überfall- und Einbruchmeldeanlagen sind eine gute Ergänzung zu mechanischen Sicherungen. Die Systeme schlagen Alarm, wenn jemand auf Ihrem Grundstück ist oder sich Zugang zu Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung verschafft. So können sie helfen, die Einbrecherinnen oder Einbrecher auf frischer Tat zu erwischen. Die Geräte arbeiten beispielsweise mit Infrarotlichtschranken und Bewegungs-, Öffnungs- oder Durchbruchmeldern. Durch Licht- und Tonsignale machen sie Nachbarinnen und Nachbarn oder Passanten aufmerksam. Häufig lassen sich Kriminelle davon abschrecken und suchen (im besten Fall ohne Beute) das Weite.

Wenn Sie in eine Alarmanlage investieren möchten, sollten Sie auf eine gute Qualität achten. Minderwertige Anlagen, die zum Beispiel auch bei Hagel oder herumschleichenden Katzen anspringen, bringen wenig. Ruft jemand aufgrund eines Fehlalarms die Polizei, müssen Sie – je nach Region und Häufigkeit – vielleicht sogar dafür zahlen. Und: Schlägt Ihre Anlage öfter unnötig aus, reagieren die Menschen in Ihrer Nachbarschaft im Ernstfall vielleicht nicht mehr.

Smart-Home-Systeme

Einbruchschutz dank digitaler Vernetzung: Mithilfe eines Smart-Home-Systems können Sie Anwesenheit vortäuschen. Über eine App auf Ihrem Smartphone können Sie beispielsweise das Licht in verschiedenen Räumen an- und ausschalten. Sie können auch den Fernseher steuern, die Musikanlage bedienen oder Rollläden hoch- und runterfahren lassen. Smart-Home-Systeme arbeiten außerdem mit Einbruchmeldeanlagen. Wenn der Bewegungsmelder anspringt, bekommen Sie eine Warnnachricht auf Ihr Smartphone. Sie können dann aus der Ferne aktiv werden und Ihre Nachbarn oder die Polizei anrufen.

Doch Achtung: Ein Smart-Home-System ist nur so sicher, wie Ihr Internetzugang und Ihr PC oder Smartphone. Damit sich niemand unbefugt Zugriff auf Ihr System verschafft, müssen Sie sehr sichere Passwörter verwenden. Außerdem sollten Sie Ihre Sicherheitssoftware immer auf dem neuesten Stand halten.

Einfamilienhäuser im Visier: Einbrecher nutzen oft Balkontüren und Fenster

In Einfamilienhäusern dringen Einbrecherinnen und Einbrecher meist durch Balkon- oder Terrassentüren und Fenster ein. Während sie Eingangstüren seltener als Zugangspunkte nutzen. Besonders im Fokus stehen dabei die vom Straßenbereich abgewandten Gebäudeseiten, die schwer einsehbar sind.

Einbruch in Mehrfamilienhäuser und Wohnungen: obere Stockwerke nicht sicher

In Mehrfamilienhäusern nutzen Kriminelle bevorzugt Wohnungstüren zum Einstieg. Doch auch Balkone, Terrassentüren und Fenster stehen auf ihrer Liste. Besonders gefährdet sind zwar Erdgeschosswohnungen, wo Fenster und Balkontüren leicht zugänglich sind. Überraschenderweise werden aber auch oft die oberen Stockwerke ins Visier genommen, da dort das Risiko geringer ist, entdeckt zu werden.

So finanzieren Sie Ihre Sicherheitstechnik

  • Die KfW fördert einbruchhemmende Maßnahmen über das Programm „Altersgerecht Umbauen (159)“ mit zinsgünstigen Krediten bis zu 50.000 Euro. Gefördert werden einbruchhemmende Türen, Fenster, Rollläden, Nachrüstsysteme und Alarmanlagen, auch in Verbindung mit Smart-Home-Technologien.
  • Der Investitionszuschuss 455-E „Für besseren Einbruchschutz“ wird seit 2024 nicht mehr angeboten.
  • Steuerliche Absetzbarkeit: Mieterinnen und Mieter können 20 Prozent der Arbeitskosten (bis maximal 1.200 Euro pro Jahr) als Handwerksleistungen absetzen. Materialkosten sind nicht absetzbar. Die Arbeiten müssen von Fachbetrieben ausgeführt und per Rechnung bezahlt sein. Eigentümerinnen und Eigentümer, die selbst nutzen, können Handwerkskosten ebenfalls geltend machen. Bei vermieteten Immobilien können sie als Werbungskosten angesetzt werden.
  • Die KfW-Förderung und die steuerliche Absetzbarkeit schließen sich gegenseitig aus. Schäden durch tatsächliche Einbrüche sind steuerlich nicht absetzbar.

Vorsicht ist besser als Nachsehen

Einbruchschutz ist nicht nur sicherer, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: Er schützt Ihre Wertgegenstände und ermöglicht finanzielle Vorteile durch Förderung und Steuererleichterungen. In jedem Fall profitieren Sie in puncto Sicherheit am besten durch vorbeugende Maßnahmen – und das gleich doppelt: Denn wer vorsorgt, schont nicht nur die Nerven, sondern spart auch bares Geld.

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Häufige Fragen zum Einbruchschutz

  1. Die Zahl der Einbrüche lag 2024 mit rund 90.000 konstant auf hohem Niveau, der durchschnittliche Schaden stieg um 200 Euro auf 3.800 Euro. Die Aufklärungsquote liegt unter 20 Prozent. Fast jeder zweite Einbruchsversuch wird durch Sicherheitstechnik gestoppt.

  2. Neben einbruchhemmenden Türen und Fenstern bieten moderne Smart-Home-Systeme zunehmend Vernetzungsmöglichkeiten mit Fernsteuerung, Videoüberwachung mit KI-Unterstützung und Biometrie als Zugangskontrolle. Sicherheitssysteme werden digitaler, bieten Echtzeitüberwachung und Alarmierung.

  3. Das Programm „Altersgerecht Umbauen (159)“ bietet zinsgünstige Kredite bis 50.000 Euro für einbruchhemmende Maßnahmen. Ein Investitionszuschuss für besseren Einbruchschutz wird nicht mehr vergeben. Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahmen erfolgen.

  4. Mechanische Vorkehrungen wie geprüfte RC2-Türen und -Fenster, sichere Schließanlagen, Alarmanlagen und gut beleuchtete Grundstücke bieten zusammen den besten Schutz.

  5. Nur Arbeitskosten von Fachbetrieben sind absetzbar, keine Materialkosten. Mieterinnen und Mieter sowie selbstnutzende Eigentümer profitieren je nach Nutzung. KfW-Förderung und steuerliche Absetzbarkeit schließen sich aus.

  6. Mieterinnen und Mieter sollten selbst in einbruchhemmende Schlösser und Nachrüstungen investieren, die steuerlich abgesetzt werden können. Aber: Bei baulichen Veränderungen ist die Vermieterzustimmung notwendig.

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