Blick aus einem Raum auf eine Frau, die ihr Gesicht zur Sonne hebt und auf einer großen Gartenterrasse steht. Die großen Panoramafenster sind geöffnet.

Vollfinanzierung: Wann Sie einen Kredit ohne Eigenkapital bekommen

110-Prozent-Finanzierung
Wer eine Immobilie kauft, sollte generell einen möglichst großen Anteil eigener Ersparnisse einbringen. Doch häufig fragen potenzielle Käuferinnen und Käufer nach einer Vollfinanzierung, also einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital. Lesen Sie, welche Vor- und Nachteile das hat – und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

Viele Menschen träumen davon, in ihrem eigenen Haus oder ihrer eigenen Wohnung zu leben. Durch die Erfahrungen in der Corona-Pandemie hat sich dieser Wunsch noch weiter verbreitet. Doch ein Blick auf die Immobilienpreise kann ernüchtern. Empfehlenswert ist ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent. Optimal sind sogar 30 Prozent. Das können die wenigsten spontan stemmen. Kein Wunder also, dass eine Vollfinanzierung reizvoll klingt. Ob sie das tatsächlich ist, sollten Interessenten genau beleuchten. Dabei hilft auch die Beraterin oder der Berater der Sparkasse.

Das Wichtigste in Kürze:

Vorteile einer Vollfinanzierung:

Nachteile einer Vollfinanzierung:

Der 

der Sparkassen gibt Ihnen einen ersten Anhaltspunkt, ob trotz monatlicher Baufinanzierungsrate noch genug Geld übrigbleibt – für alles, was sonst noch wichtig ist.

Tipps für die Vollfinanzierung

Eine Finanzierung ohne Eigenkapital kommt nicht für jeden Kreditnehmer oder jede Kreditnehmerin in Frage. Voraussetzungen, um die monatliche Rate problemlos stemmen zu können, sind ein entsprechendes Einkommen und finanzielle Rücklagen beziehungsweise zusätzliche Sicherheiten. Eine solche Sicherheit kann beispielsweise eine weitere Immobilie sein. Außerdem müssen Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer eine ausgezeichnete Bonität nachweisen, also zeigen, dass sie kreditwürdig sind. Mit dem SCHUFA-BonitätsCheck geht das in wenigen Minuten. Während die Sparkasse oder Bank bei einer Baufinanzierung mit Eigenkapital die Immobilie in der Regel nicht näher in Augenschein nimmt, hat diese bei der Vollfinanzierung eine noch stärkere Rolle als Sicherheit. Oft schauen die Kreditgeber genauer hin, ob sich das Haus oder die Wohnung in einer gefragten Lage befindet und in gutem Zustand ist. Auch wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, bleibt das Risiko höher als bei einer Baufinanzierung mit Eigenkapital. Verliert der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin beispielsweise den Arbeitsplatz, müssen die monatlichen Raten des Darlehens dennoch weiter gestemmt werden. Unter Umständen lässt sich dieses Risiko jedoch versichern – wobei allerdings Mehrkosten entstehen. Es empfiehlt sich daher, genau zu prüfen, ob nicht doch Eigenkapital eingesetzt werden kann.

Was alles zum Eigenkapital zählt

Je höher Ihr Anteil an Eigenkapital ist, desto günstiger wird die Immobilienfinanzierung. Daher lohnt es sich, genau hinzuschauen. Wichtig: Zum Eigenkapital zählt nicht nur das Geld, das bar verfügbar ist, sondern die komplette Summe, die Sie aus eigenen Mitteln für die Finanzierung aufbringen können.

Wie sich der Eigenkapitalanteil kurzfristig erhöhen lässt

Wer wenig Eigenkapital einbringen kann, hat noch eine weitere Möglichkeit, den prozentualen Anteil zu erhöhen: Er oder sie kann die Kosten senken. Vielleicht ist es möglich, bestimmte Renovierungsmaßnahmen selbst zu übernehmen? Oder doch eine Immobilie zu einem geringeren Kaufpreis zu finden? Gern suchen die Beraterinnen und Berater der Sparkasse gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen.

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Fazit

Der Einzelfall entscheidet, ob eine Vollfinanzierung möglich und ratsam ist. In jedem Fall ist es auch dann sinnvoll, zumindest mit einer 100-Prozent-Finanzierung zu vergleichen, also einer Baufinanzierung in Höhe des Kaufpreises der Immobilie. Indem Käufer

selbst bezahlen, können sie möglicherweise einen günstigeren Zinssatz bekommen. Die monatliche Rate fällt dann ebenfalls etwas niedriger aus.

Wer ein Eigenheim kaufen möchte, sollte unbedingt die Risiken in Betracht ziehen, die mit einer Vollfinanzierung sowie einer Immobilienfinanzierung bei geringem Eigenkapitalanteil einhergehen. Grundsätzlich ist ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent ratsam. Dadurch reduzieren sich die Kosten für die Zinsen deutlich, die monatliche Rate sinkt und in der Regel verkürzt sich auch die Laufzeit. Gern analysiert Ihre Sparkassenberaterin oder Ihr -berater mit Ihnen gemeinsam, was sich konkret für Ihren Fall am besten eignet.

Häufige Fragen zur Vollfinanzierung

Ja, unter bestimmten Umständen ist diese möglich. Generell ist jedoch die Finanzierung mit Eigenkapital ratsamer. Dadurch ist die Darlehenssumme weniger hoch und Sie zahlen weniger Zinsen. Bei gleicher Tilgung ist auch die monatliche Rate geringer, sodass Sie langfristig sicherer fahren.

Eine Vollfinanzierung oder 110-Prozent-Finanzierung ist eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital. Der Käufer oder die Käuferin finanziert dabei nicht nur den Preis der Immobilie komplett, sondern auch die Nebenkosten, beispielsweise für Notar, Makler und Grundbucheintrag.

Mit dem

der Sparkassen ermitteln Sie in nur circa vier Minuten kostenlos und unverbindlich Ihre Finanzierungsmöglichkeiten. Wichtig: Eine Finanzierung ohne Eigenkapital setzt ein hohes Einkommen und finanzielle Rücklagen voraus. Denn die monatliche Belastung durch den Kredit ist höher als bei einer Finanzierung mit Eigenkapital.

In der Regel empfiehlt sich ein möglichst hoher Anteil an Eigenkapital. In bestimmten Fällen kann ein Kredit ohne Eigenkapital aber vorteilhaft sein. Das gilt beispielsweise dann, wenn Sie mit günstigen Zinsen finanzieren und direkt ins Eigenheim einziehen können, statt erst jahrelang Eigenkapital anzusparen, während die Immobilienpreise parallel weiter steigen. Durch das höhere Risiko eines Kredits ohne Eigenkapital sollten Sie allerdings über ein vergleichsweise hohes Einkommen und Rücklagen verfügen, um Einkommensausfälle gegebenenfalls ausgleichen und die monatliche Rate langfristig stemmen zu können.

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