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Betrugsmasche Social Engineering: Lassen Sie sich nicht manipulieren

Vorsicht, Psychotricks!
Beim Social Engineering nutzen Kriminelle psychologische Tricks, um an Ihre sensiblen Daten wie PINs, TANs oder Zugangsdaten zu gelangen. Immer wieder fallen auch Menschen darauf herein, die dachten, das würde ihnen nie passieren. Warum die Betrugsmasche so erfolgreich ist und wie Sie sich effektiv schützen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Seien Sie vorsichtig bei unerwarteten Kontaktaufnahmen.

  • Achten Sie auf Anzeichen wie Dringlichkeit oder Drohungen.

  • Aktivieren Sie 2-Faktor-Authentifizierung (2FA), um sich vor unbefugtem Zugriff zu schützen.

Social Engineering: Psychologische Manipulation statt technischer Angriffe

Anstatt technische Systeme zu hacken, zielen Betrügerinnen und Betrüger beim Social Engineering immer häufiger auf die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft von Menschen ab. Sie nutzen psychologische Tricks, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie dazu zu bringen, sensible Informationen wie PINs, TANs oder Passwörter freiwillig preiszugeben. Social Engineering ist schwer zu erkennen. Ungewöhnlich dringliche Anfragen, Drohungen oder Autoritätsansprüche sind häufige Anzeichen für diese Manipulation.

So läuft Social Engineering ab: Ein Blick hinter die Tricks der Betrüger

  1. Kontaktaufnahme
  2. Betrüger nutzen alle möglichen Kommunikationswege: E-Mail, Telefon, Textnachrichten, Briefe oder sogar persönliche Begegnungen. Sie scheuen keine Mühen, um mit ihren potenziellen Opfern in Kontakt zu treten.

  3. Vertrauen gewinnen
  4. Die Betrügerinnen geben sich häufig als vertrauenswürdige Personen aus – etwa als Bankmitarbeiterin, seriöse Unternehmen oder als jemand aus Ihrem persönlichen Umfeld. Sie nutzen psychologische Tricks, um Vertrauen aufzubauen.

  5. Daten abgreifen
  6. Durch geschickte Manipulation werden Sie dazu gebracht, vertrauliche Informationen wie PINs oder TANs preiszugeben. Oft wird dabei Druck aufgebaut, z. B. durch eine angebliche Notsituation oder Dringlichkeit.

  7. Betrug
  8. Mit den erlangten Daten können die Betrügerinnen und Betrüger Konten plündern, Zahlungen ausführen oder sogar Identitätsdiebstahl begehen. Doch wer die Tricks kennt, kann sich einfach davor schützen.

Beispiele für Social Engineering: Betrugsversuche im Alltag erkennen

Hallo Opa, du bist der Beste! Ich brauche dringend deine Hilfe und Geld.“

Ein Betrüger ruft an oder sendet Ihnen eine Nachricht per WhatsApp und gibt sich als Enkel oder Verwandter aus, der dringend Geld für einen Notfall benötigt. Diese Masche, bekannt als Enkeltrick, setzt auf das Vertrauen in Familienmitglieder.

Da schrillen die Alarmglocken? Sehr gut: Achten Sie auf ungewöhnliche Verhaltensweisen, die nicht zur Person passen, und rufen Sie den Verwandten über die bislang bekannte Nummer direkt zurück, um die Situation zu klären.

„Achtung, Ihr Konto ist gesperrt!“

Ein Anrufer gibt sich als Mitarbeiter Ihrer Sparkasse aus und behauptet, Ihr Konto sei gesperrt. Um weiteren Schaden abzuwenden, fordert er Sie auf, Ihre PIN oder TAN zur Bestätigung anzugeben.

Das kommt Ihnen verdächtig vor? Zu Recht: Ihre Sparkasse wird niemals nach vertraulichen Daten wie PINs oder TANs fragen – auch nicht per E-Mail oder SMS. Beenden Sie das Gespräch und kontaktieren Sie Ihre Sparkasse über die offizielle Hotline.

„Ihr Paket kann nicht zugestellt werden – sofort handeln!“

Sie erhalten eine E-Mail oder SMS, die behauptet, dass ein Paket auf dem Weg zu Ihnen ist, aber nicht zugestellt werden konnte. Um die Zustellung abzuschließen, sollen Sie auf einen Link klicken und Ihre Zahlungsdaten aktualisieren.

Haben Sie überhaupt ein Paket erwartet? Nein? Überprüfen Sie die Sendungsverfolgung direkt auf der Website des Lieferdienstes und geben Sie Ihre persönlichen Daten nicht preis.

Arten und Methoden von Social Engineering: Viele Tricks, aber einfache Lösungen

Diese Betrugsmasche hat viele Facetten, von Phishing über Quid pro Quo bis hin zu anderen Formen der psychologischen Manipulation. Kriminelle nutzen eine Vielzahl von Kanälen wie Suchmaschinen, Online-Werbung, Social Media oder direkte Kontaktaufnahme, um an Geld und persönliche Daten zu gelangen. Hier sind einige der gängigsten Varianten:

Pretexting (Pretext = Vorwand)

Betrüger geben sich als Steuerbeamte, IT-Spezialisten, Bankmitarbeiter oder andere vertrauenswürdige Personen aus, um an vertrauliche Informationen zu gelangen. Sie leiten Betroffene auf gefälschte Websites, die täuschend echt aussehen.

Tipps:

• Überprüfen Sie immer die Identität des Absenders.

• Geben Sie URLs manuell ein, statt auf Links zu klicken oder Dateien herunterzuladen.

Baiting (Ködern)

Hier locken Kriminelle mit unwiderstehlichen Angeboten, wie kostenlosen Spiel- oder Film-Downloads oder Smartphone-Updates, in die Falle. Das Ziel: Zugang zu Ihren Daten oder Konten zu erhalten.

Tipps:

• Hinterfragen Sie zu gute Angebote.

• Verwenden Sie unterschiedliche Passwörter für verschiedene Accounts.

Phishing (Passwort-Fishing)

Eine der häufigsten Betrugsmethoden, bei der Betrüger über gefälschte E-Mails oder Webseiten versuchen, Ihre sensiblen Informationen zu stehlen. Moderne Phishing-Mails kommen oft als scheinbar legitime Steuerbescheide oder Rabattangebote daher.

Tipps:

• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

• Klicken Sie in verdächtigen Mails keine Links an und öffnen Sie keine Anhänge.

Smishing, Vishing, Quishing

Diese Phishing -Varianten nutzen SMS (Smishing), Telefonanrufe (Vishing) oder QR-Codes (Quishing), um an Ihre Daten zu gelangen.

Tipps:

• Geben Sie keine persönlichen Daten preis, wenn Sie per SMS oder Telefon dazu aufgefordert werden.

• Scannen Sie keine QR-Codes von unbekannten Quellen oder gefälschten Absendern.

Haustür-Betrug

Eine Betrugsform, bei der Kriminelle an der Haustür erscheinen, sich beispielsweise als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter der Sparkasse ausgeben und behaupten, Ihr Konto sei gesperrt. Sie fordern Einsicht in Ihre Kontoauszüge oder andere persönliche Daten.

Tipps:

• Sparkassen-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen fragen niemals an der Haustür nach persönlichen Daten.

• Überprüfen Sie die Identität immer schriftlich oder über verifizierte Kanäle.

Quid pro Quo (Dies für das)

Betrüger bieten angebliche Dienstleistungen oder Geschenke im Austausch für vertrauliche Informationen an. Sie geben sich oft als IT-Servicemitarbeiter aus und behaupten, ein Problem wie langsames Internet zu beheben.

Tipps:

• Hinterfragen Sie die Absichten des Anbieters.

• Nutzen Sie nur vertrauenswürdige IT-Dienstleister.

Hacking und Kontakt-Spam

Kriminelle hacken E-Mail-Konten oder Social Media-Profile und senden Nachrichten im Namen von Freunden oder Kollegen, um Sie zum Klicken auf betrügerische Links oder zum Downloaden von Anhängen zu bewegen.

Tipp:

• Seien Sie vorsichtig mit Nachrichten von Freunden, die ungewöhnliche Links oder Anhänge enthalten.

• Nutzen Sie starke Passwörter

Ein Beispiel dafür, wie Social Engineering funktioniert.

Social Engineering erkennen: Warnsignale frühzeitig durchschauen

Social Engineering basiert auf psychologischer Manipulation. Doch zum Glück gibt es klare Anzeichen, die Ihnen helfen können, Betrugsversuche zu durchschauen und sich zu schützen. Achten Sie auf diese Warnsignale:

  • Unaufgeforderte Kontaktaufnahme

    Sie werden plötzlich von jemandem kontaktiert, ohne dass Sie damit gerechnet haben oder es einen konkreten Anlass gibt.

  • Gefälschte Identitäten

    Betrüger geben sich als Mitarbeiter von Banken, Behörden oder Unternehmen aus, um Vertrauen zu gewinnen. Auch die Links führen oft zu täuschend echt wirkenden, aber gefälschten Websites.

  • Aufforderung zur Preisgabe sensibler Daten

    Seriöse Institutionen wie Ihre Sparkasse werden Sie niemals nach vertraulichen Informationen wie PINs, TANs oder Passwörtern fragen.

  • Drohungen oder Zeitdruck

    Betrüger setzen Sie oft unter Druck, indem sie behaupten, Ihr Konto werde gesperrt oder Sie würden negative Folgen erleben, wenn Sie nicht sofort handeln.

  • Emotionaler Druck

    Häufig versuchen Betrüger, Sie emotional zu manipulieren, etwa durch vorgetäuschte Notfälle oder Dringlichkeit.

  • Auffällige Schreibweisen

    Fehlerhafte Rechtschreibung, unpersönliche Anreden und von der offiziellen Schreibweise abweichende E-Mail-Adressen sind häufig Anzeichen eines Betrugsversuchs.

  • Ungewöhnlich verlockende Angebote

    Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.

Was Sie tun können, um sich vor Betrügern und Betrügerinnen zu schützen

Ergreifen Sie diese wirksamen Verhaltensregeln:

Geben Sie keine vertraulichen Daten über Telefon oder E-Mail weiter

Social Engineers setzen oft darauf, dass Menschen persönliche Informationen wie PINs, TANs oder Passwörter preisgeben. Indem Sie sich strikt weigern, solche Daten weiterzugeben, schützen Sie sich effektiv vor Betrug.

Verifizieren Sie verdächtige Anfragen über offizielle Kanäle

Betrüger versuchen, sich als vertrauenswürdige Absender auszugeben. Indem Sie Anfragen immer direkt beim offiziellen Ansprechpartner verifizieren (z B. Ihrer Bank oder einer Behörde), verhindern Sie, auf gefälschte Anfragen hereinzufallen.

Seien Sie skeptisch bei unerwarteten Kontakten

Betrugsversuche beginnen häufig mit einem unerwarteten Anruf oder einer E-Mail, die Vertrauen wecken soll. Wenn Sie auf solche Anfragen nicht sofort reagieren und stattdessen die Echtheit überprüfen, machen Sie es den Betrügern schwer, Sie zu manipulieren.

Achten Sie auf emotionale Manipulation und Zeitdruck

Betrüger nutzen oft emotionale Manipulation oder behaupten, dass dringendes Handeln erforderlich sei. Hinterfragen Sie immer ungewöhnliche oder dringende Bitten und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

Wahren Sie Zurückhaltung in sozialen Netzwerken

Viele Social-Engineering-Angriffe basieren auf Informationen, die öffentlich zugänglich sind. Je weniger persönliche Informationen Sie in sozialen Netzwerken teilen, desto schwieriger wird es für Betrüger, glaubwürdige Angriffe zu starten.

Technische Maßnahmen zum Schutz vor Social Engineering

Zum Schutz vor Betrug und unbefugtem Zugriff sollten Sie mehrere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, indem sie neben einem Passwort einen zweiten Faktor wie eine SMS oder einen App-Code verlangt. Anti-Malware-Programme schützen vor Schadsoftware, während E-Mail-Filter und Anti-Phishing-Tools verdächtige Nachrichten abfangen. Starke Passwörter mit einer Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen erhöhen ebenfalls die Sicherheit. Zudem informiert der Kontowecker der Sparkassen in Echtzeit über Transaktionen, sodass Nutzer schnell auf ungewöhnliche Aktivitäten reagieren können.

Weitere Schutzmaßnahmen umfassen das Sperren von Karten beispielsweise über die Sparkassen-App oder den Sperr-Notruf 116 116. Betrügerische Zahlungen mit Ihrer Kreditkarte, können Sie mit dem Chargeback-Service rückgängig machen. Mit 3-D Secure schützen Sie Ihre Transaktionen durch zusätzliche Sicherheitsfreigaben. Diese Maßnahmen zusammen bieten einen umfassenden Schutz vor betrügerischen Aktivitäten und sorgen dafür, dass Konten und persönliche Daten bestmöglich gesichert sind.

Was tun bei Verdacht auf Betrug?

Wenn Sie befürchten, auf einen Social-Engineering-Betrug hereingefallen zu sein, ergreifen Sie umgehend folgende Schritte:

  • Ändern Sie Ihre Passwörter für alle Ihre Konten, insbesondere fürs Online-Banking.

  • Informieren Sie sofort Ihre Sparkasse, um unbefugte Zugriffe auf Ihr Konto zu verhindern.

  • Lassen Sie Ihre Konten sperren, wenn Sie Zugangsdaten preisgegeben haben. Nutzen Sie den Sperrnotruf 116 116, die Nummer Ihrer Sparkasse oder nutzen Sie die Funktion in Ihrer App oder im Online-Banking. Ihre Sparkasse oder Bank unterstützt Sie dabei, neue Zugangsdaten zu erstellen.

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