zum Inhalt springen
Mann liegt im Bett mit Handy in der Hand von oben

Marktplatzbetrug: So durchschauen Sie die Masche

Vorsicht bei Online-Kleinanzeigen
Auf Online-Marktplätzen für Kleinanzeigen tummeln sich Betrüger und Betrügerinnen. Oft bieten sie Produkte an, die entweder minderwertig sind oder gar nicht existieren. Oder sie versuchen, als Käufer die Ware zu erhalten, ohne jemals zu bezahlen. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Tricks und wie Sie sich davor schützen können.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Überprüfen Sie das Profil und die Bewertungen des Verkäufers oder Käufers.

  • Achten Sie auf unrealistisch günstige Angebote und überprüfen Sie die Produktdetails.

  • Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarten mit 3-D Secure, um sich besser zu schützen.

Marktplatzbetrug: Die Falle auf Kleinanzeigen-Plattformen

Auch auf Kleinanzeigenplattformen versuchen Betrüger, Käufer und Verkäufer zu täuschen. Sie bieten Waren an, die nach der Bezahlung nie versendet werden, oder behaupten als Käufer, eine Zahlung bereits getätigt zu haben, ohne die Ware tatsächlich zu bezahlen. Manche setzen auf unrealistische Angebote und drängen auf einen Abschluss. Andere setzen auf unsichere Zahlungsmethoden. Ziel der Betrüger ist es, durch gefälschte Transaktionen das Geld der Opfer zu stehlen, sensible Daten zu erlangen oder die Ware zu erhalten, ohne dafür zu bezahlen.

So funktioniert der Betrug an Käufern: Ein Blick hinter die Tricks der Betrüger

  1. Fake-Profile
  2. Betrügerinnen und Betrüger nutzen durch Phishing gestohlene Identitäten und erstellen damit gefälschte Profile auf Online-Marktplätzen. Diese wirken oft täuschend echt, da sie mit gekaperten Konten erstellt wurden. Oder sie erstellen sich mithilfe von KI echtwirkende Profile inklusive eines überzeugenden Sprachstils.

  3. Fingierte Angebote
  4. Auf den Fake-Profilen werden verlockende Angebote veröffentlicht – von Elektronik über Gebrauchtwagen bis hin zu Immobilienangeboten. Doch diese Produkte existieren gar nicht.

  5. Unseriöser Bezahlvorgang
  6. Die Betrügerinnen und Betrüger schlagen oft eine Bezahlung über Vorkasse vor oder schicken einen Link zu einem gefälschten Bezahldienst.

  7. Betrug
  8. Am Ende erhält die Käuferin oder der Käufer entweder keine Ware oder minderwertige Produkte. Zudem werden sensible Daten wie Zahlungsinformationen erbeutet, wenn unseriöse Bezahlwege genutzt werden.

So funktioniert der Betrug an Verkäufern

  1. Fake-Profile
  2. Betrügerinnen und Betrüger legen neue Nutzerkonten mit wenig Informationen und ohne Bewertungen an, um potenzielle Verkäufer und Verkäuferinnen zu täuschen.

  3. Kontaktaufnahme
  4. Anstatt über die Plattform nehmen sie über externe Kanäle wie WhatsApp Kontakt auf. Sie geben vor, Interesse am Kauf der Ware zu haben.

  5. Zeitdruck aufbauen
  6. Die Betrüger behaupten, den Kaufpreis bereits überwiesen zu haben, und drängen den Verkäufer, die Ware sofort zu versenden. Alternativ verschicken sie einen Link zu einem gefälschten Bezahldienst, um vermeintlich eine Gutschrift zu veranlassen.

  7. Betrug
  8. In Wirklichkeit wird kein Geld überwiesen. Zudem gelangen die Betrüger über den Fake-Bezahldienst an sensible Daten des Verkäufers, die sie zum Phishing nutzen oder um Geld abzubuchen. Doch wer die Tricks kennt, kann sich einfach davor schützen.

Beispiele für Marktplatzbetrug: Betrügerische Angebote im Alltag durchschauen

„Hochwertige Kamera – wie neu zum Schnäppchenpreis!“

Sie stoßen auf eine Anzeige für eine hochwertige Kamera zu einem erstaunlich günstigen Preis. Der Verkäufer verlangt eine Vorauszahlung über einen dubiosen Bezahldienst.

Das klingt verdächtig? Genau richtig: Bezahlen Sie nur über offizielle und sichere Zahlungsmethoden, die von der Plattform angeboten werden. Verzichten Sie lieber auf das vermeintliche Schnäppchen, wenn der Verkäufer oder die Verkäuferin auf einer externen Zahlungsmethode besteht.

„Habe überwiesen, versenden Sie bitte die Spielkonsole.“

Sie bieten eine gebrauchte Spielkonsole auf einer Kleinanzeigen-Plattform an. Ein vermeintlicher Käufer behauptet, den Kaufpreis bereits überwiesen zu haben, und fordert die sofortige Versendung der Ware.

Sie zögern? Zu Recht: Überprüfen Sie, ob das Geld wirklich auf Ihrem Konto eingegangen ist, bevor Sie die Ware versenden. Gefälschte Zahlungsbestätigungen sind ein häufiger Trick von Betrügern.

„Hochwertiges Fahrrad – sofort kaufen, aber über einen alternativen Bezahldienst.“

Sie bieten ein teures Fahrrad auf einer Kleinanzeigen-Plattform an, und ein Käufer bietet an, die Zahlung über einen angeblich sicheren externen Bezahldienst abzuwickeln. Ihnen wird ein Link zu diesem Service geschickt.

Das klingt unsicher? Absolut richtig: Nutzen Sie ausschließlich die offiziellen Zahlungsmethoden der Plattform. Externe Bezahldienste werden häufig von Betrügern eingesetzt, um Ihr Geld oder Ihre Daten zu stehlen.

Woran Sie einen typischen Betrugsversuch bei privaten Kleinanzeigen erkennen

Marktplatzbetrug erkennen: Achten Sie auf typische Warnsignale

Online-Marktplätze bieten in der Regel Käufer- und Verkäuferschutz, wenn Sie die offiziellen Zahlungsabwicklungen nutzen. Betrüger lassen sich jedoch leicht entlarven, wenn Sie auf bestimmte Anzeichen achten. Hier sind einige Warnsignale, die auf einen Betrugsversuch hinweisen können:

  • Kontaktaufnahme außerhalb des Portals

    Betrüger bevorzugen oft externe Kommunikationswege wie WhatsApp oder E-Mail, anstatt die internen Nachrichtenfunktionen der Plattform zu nutzen.

  • Unrealistisch günstiger Preis weit unter Marktniveau

    Produkte, die zu auffällig günstigen Preisen angeboten werden, sind oft ein Hinweis darauf, dass sie gar nicht existieren.

  • Schnelle Kaufzusage ohne Verhandlung

    Betrüger bieten häufig sofort den vollen Preis an, um den Kauf schnell abzuschließen. Sie hoffen, dass Verkäufer unüberlegt zustimmen.

  • Zahlungsabwicklung außerhalb der Plattform

    Betrüger schlagen häufig unsichere Zahlungswege wie Überweisungen ins Ausland oder dubiose Bezahldienste vor.

  • Link zu einem vermeintlich offiziellen Bezahldienst
  • Verkäufer sollen Konto- oder Kartendaten eingeben

    Betrüger behaupten, diese Informationen seien notwendig, um eine Gutschrift zu erstellen, die jedoch nie erfolgt.

  • Druck wird aufgebaut

    Betrüger setzen auf Dringlichkeit, indem sie behaupten, der Verkauf müsse schnell abgewickelt werden, um eine schnelle Handlung zu erzwingen.

  • Technischer Support ist Fake

    Der Betrüger gibt vor, dass es bei der Zahlung ein Problem gab, und fordert Sie auf, die Zahlung zu wiederholen.

  • Gefälschte Zahlungsbestätigung

    Betrüger verschicken eine echt wirkende Bestätigung der Zahlung, aber das Geld wird niemals auf Ihrem Konto gutgeschrieben.

  • Unvollständige oder inaktive Verkäuferprofile

    Ein Verkäuferprofil, das ganz neu ist und keine Bewertungen hat, ist oft ein Warnsignal für Betrug.

  • Fehlender persönlicher Kontakt

    Betrüger vermeiden persönliche Treffen oder Telefongespräche, um ihre Identität zu verschleiern.

Was Sie tun können, um sich auf Online-Marktplätzen vor Betrügern zu schützen

Wirksame Verhaltensregeln:

Zahlen Sie niemals außerhalb der Plattform

Betrüger fordern oft, dass Sie Zahlungen außerhalb der Plattform leisten, um den Käuferschutz zu umgehen. Bleiben Sie bei den sicheren Zahlungsmethoden, die der Online-Marktplatz anbietet

Kommunizieren Sie nur über die Plattform

Bleiben Sie bei der Kommunikation innerhalb der Plattform, da diese Chats oft überwacht und analysiert werden, um betrügerische Aktivitäten zu verhindern. Nennen Sie Ihre Mobilnummer nicht.

Prüfen Sie Verkäuferprofile auf Marktplätzen

Achten Sie auf neue oder inaktive Profile und prüfen Sie deren Bewertungen sorgfältig. Betrüger verwenden oft gefälschte oder verdächtige Profile.

Schützen Sie Ihre sensiblen Daten

Ob als Käufer oder Verkäufer: Geben Sie nie Ihre Debit- bzw. Kreditkartendaten, Zugangsdaten oder TANs preis – wenn danach gefragt wird, ist das ein Zeichen für einen Betrugsversuch.

Treffen Sie sich persönlich an öffentlichen Orten

Wenn möglich, treffen Sie sich an öffentlichen Orten, um die Ware zu prüfen, bevor Sie bezahlen. Direkte Übergaben bieten den besten Schutz vor Betrug.

Technische Maßnahmen

Nutzen Sie nur Plattform-interne Zahlungsmethoden mit Käuferschutz

Plattformen wie Kleinanzeigen oder andere Marktplätze bieten oft interne Zahlungsmethoden mit Käuferschutz an. Diese schützen Sie, indem das Geld erst freigegeben wird, wenn Sie die Ware erhalten und überprüft haben. Vermeiden Sie direkte Banküberweisungen oder externe Zahlungen, da diese in der Regel keinen Schutz bieten und Betrügern leicht in die Hände spielen.

Verwenden Sie 3-D Secure

Wenn Sie Ihre Debit- oder Kreditkarte für eine Online-Transaktion nutzen, sorgt 3-D Secure für eine zusätzliche Sicherheitsebene. Bevor die Zahlung abgeschlossen wird, müssen Sie die Transaktion mit einer zusätzlichen Verifizierung bestätigen, z. B. durch biometrische Prüfungen wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. So wird sichergestellt, dass nur Sie als Karteninhaber die Transaktion autorisieren können.

Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden und den Chargeback-Service

Hilfreich kann es sein, Karten zu nutzen, die den Chargeback-Service bieten. Sollten Sie bei einem Marktplatzbetrug betrogen werden – z. B. durch nicht gelieferte Ware – können Sie mithilfe des Chargeback-Services Ihr Geld zurückfordern.

Sichern Sie Ihre Transaktionen mit Treuhanddiensten

Bei größeren Käufen oder Verkäufen auf Marktplätzen können Sie zusätzliche Sicherheit durch Treuhanddienste gewinnen. Diese Dienste schützen sowohl Käufer als auch Verkäufer, indem sie das Geld erst dann freigeben, wenn beide Parteien ihre Verpflichtungen erfüllt haben – also der Käufer die Ware erhalten und der Verkäufer die Zahlung bestätigt hat.

Nutzen Sie den Kontowecker Ihrer Sparkasse

Durch die Aktivierung des Kontoweckers werden Sie sofort über jede Transaktion auf Ihrem Konto oder Ihrer Kreditkarte benachrichtigt. Sollten Sie Anzeichen von Betrug oder unberechtigte Transaktionen entdecken, können Sie schnell reagieren, die Karte sperren lassen und weiteren Schaden verhindern.

Sperren Sie Ihre Karte per App

Wenn Sie vermuten, dass Ihre Debit- oder Kreditkarte gestohlen oder missbraucht wird, können Sie sie sofort über die Sparkassen-App oder den Sperr-Notruf 116 116 sperren. Dies stoppt betrügerische Transaktionen sofort und verhindert, dass Ihr Konto weiter belastet wird.

Aktivieren Sie auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Mit der 2FA sichern Sie Ihre Konten mit einer zusätzlichen Verifizierungsebene ab. Selbst wenn Betrüger Ihr Passwort stehlen, können sie ohne den zweiten Faktor – wie einen einmaligen Code per SMS oder eine Authentifizierungs-App – keinen Zugriff auf Ihr Konto erlangen. Das schützt Sie zusätzlich vor unberechtigten Transaktionen.

Was tun bei einem Marktplatzbetrug?

Sind Sie auf einem Online-Marktplatz an einen betrügerischen Käufer oder Verkäufer geraten und auf ihn hereingefallen? Dann sollten Sie folgende Sofortmaßnahmen ergreifen:

  • Ändern Sie Ihre Passwörter für alle Ihre Konten, insbesondere fürs Online-Banking – und zwar von einem anderen Gerät aus.

  • Informieren Sie sofort Ihre Sparkasse, um unbefugte Zugriffe auf Ihr Konto zu verhindern.

  • Lassen Sie Ihre Konten sperren, wenn Sie Zugangsdaten preisgegeben haben. Ihre Sparkasse unterstützt Sie dabei, neue Zugangsdaten zu erstellen.

Sie haben Fragen zur Sicherheit Ihres Kontos?

Wir helfen Ihnen bei allen wichtigen Finanzfragen persönlich weiter. Erreichen Sie hier Ihre Sparkasse vor Ort.
Zu meiner Sparkasse

Das könnte Sie auch interessieren

Älterer Herr sitzt mit Laptop auf dem Schoß vor Glasfront in einem Lounge-Bereich und schaut raus.
PC-Sicherheit und Sicherheitssoftware
Sicher surfen im Internet
Hacker-Angriffe auf Computer und ganze Computer-Netzwerke nehmen weltweit zu. Kriminelle fordern für die Datenfreigabe Lösegeld. Sicherheitsexperten raten, auf keinen Fall zu zahlen, sondern Anzeige zu erstatten. Am besten geben Sie Datenspionage erst gar keine Chance.
Ein älterer Mann steht in einem Garten, neben einem Gewächshaus. Er schaut auf sein Handy.
Betrüger und Betrügerinnen werden immer raffinierter. Mit Anrufen, Fake-Websites und sogar künstlicher Intelligenz versuchen sie, Ihr Geld zu ergaunern. Einige Maschen sind besonders dreist. So schützen Sie sich.
Nahaufnahme einer Hand mit Angel am See bei Sonnenuntergang.
Von plump zu raffiniert: Die Methoden, um an Ihre Daten zu kommen, werden immer ausgefeilter. Wir haben für Sie Beispiele zusammengestellt und zeigen, wie Sie sich vor Phishing schützen können.