
Überprüfen Sie das Profil und die Bewertungen des Verkäufers oder Käufers.
Achten Sie auf unrealistisch günstige Angebote und überprüfen Sie die Produktdetails.
Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarten mit 3-D Secure, um sich besser zu schützen.
Marktplatzbetrug: Die Falle auf Kleinanzeigen-Plattformen
Auch auf Kleinanzeigenplattformen versuchen Betrüger, Käufer und Verkäufer zu täuschen. Sie bieten Waren an, die nach der Bezahlung nie versendet werden, oder behaupten als Käufer, eine Zahlung bereits getätigt zu haben, ohne die Ware tatsächlich zu bezahlen. Manche setzen auf unrealistische Angebote und drängen auf einen Abschluss. Andere setzen auf unsichere Zahlungsmethoden. Ziel der Betrüger ist es, durch gefälschte Transaktionen das Geld der Opfer zu stehlen, sensible Daten zu erlangen oder die Ware zu erhalten, ohne dafür zu bezahlen.
So funktioniert der Betrug an Käufern: Ein Blick hinter die Tricks der Betrüger
- Fake-Profile
Betrügerinnen und Betrüger nutzen durch Phishing gestohlene Identitäten und erstellen damit gefälschte Profile auf Online-Marktplätzen. Diese wirken oft täuschend echt, da sie mit gekaperten Konten erstellt wurden. Oder sie erstellen sich mithilfe von KI echtwirkende Profile inklusive eines überzeugenden Sprachstils.
- Fingierte Angebote
Auf den Fake-Profilen werden verlockende Angebote veröffentlicht – von Elektronik über Gebrauchtwagen bis hin zu Immobilienangeboten. Doch diese Produkte existieren gar nicht.
- Unseriöser Bezahlvorgang
Die Betrügerinnen und Betrüger schlagen oft eine Bezahlung über Vorkasse vor oder schicken einen Link zu einem gefälschten Bezahldienst.
- Betrug
Am Ende erhält die Käuferin oder der Käufer entweder keine Ware oder minderwertige Produkte. Zudem werden sensible Daten wie Zahlungsinformationen erbeutet, wenn unseriöse Bezahlwege genutzt werden.
So funktioniert der Betrug an Verkäufern
- Fake-Profile
Betrügerinnen und Betrüger legen neue Nutzerkonten mit wenig Informationen und ohne Bewertungen an, um potenzielle Verkäufer und Verkäuferinnen zu täuschen.
- Kontaktaufnahme
Anstatt über die Plattform nehmen sie über externe Kanäle wie WhatsApp Kontakt auf. Sie geben vor, Interesse am Kauf der Ware zu haben.
- Zeitdruck aufbauen
Die Betrüger behaupten, den Kaufpreis bereits überwiesen zu haben, und drängen den Verkäufer, die Ware sofort zu versenden. Alternativ verschicken sie einen Link zu einem gefälschten Bezahldienst, um vermeintlich eine Gutschrift zu veranlassen.
- Betrug
In Wirklichkeit wird kein Geld überwiesen. Zudem gelangen die Betrüger über den Fake-Bezahldienst an sensible Daten des Verkäufers, die sie zum Phishing nutzen oder um Geld abzubuchen. Doch wer die Tricks kennt, kann sich einfach davor schützen.
Beispiele für Marktplatzbetrug: Betrügerische Angebote im Alltag durchschauen
„Hochwertige Kamera – wie neu zum Schnäppchenpreis!“
Sie stoßen auf eine Anzeige für eine hochwertige Kamera zu einem erstaunlich günstigen Preis. Der Verkäufer verlangt eine Vorauszahlung über einen dubiosen Bezahldienst.
Das klingt verdächtig? Genau richtig: Bezahlen Sie nur über offizielle und sichere Zahlungsmethoden, die von der Plattform angeboten werden. Verzichten Sie lieber auf das vermeintliche Schnäppchen, wenn der Verkäufer oder die Verkäuferin auf einer externen Zahlungsmethode besteht.
„Habe überwiesen, versenden Sie bitte die Spielkonsole.“
Sie bieten eine gebrauchte Spielkonsole auf einer Kleinanzeigen-Plattform an. Ein vermeintlicher Käufer behauptet, den Kaufpreis bereits überwiesen zu haben, und fordert die sofortige Versendung der Ware.
Sie zögern? Zu Recht: Überprüfen Sie, ob das Geld wirklich auf Ihrem Konto eingegangen ist, bevor Sie die Ware versenden. Gefälschte Zahlungsbestätigungen sind ein häufiger Trick von Betrügern.
„Hochwertiges Fahrrad – sofort kaufen, aber über einen alternativen Bezahldienst.“
Sie bieten ein teures Fahrrad auf einer Kleinanzeigen-Plattform an, und ein Käufer bietet an, die Zahlung über einen angeblich sicheren externen Bezahldienst abzuwickeln. Ihnen wird ein Link zu diesem Service geschickt.
Das klingt unsicher? Absolut richtig: Nutzen Sie ausschließlich die offiziellen Zahlungsmethoden der Plattform. Externe Bezahldienste werden häufig von Betrügern eingesetzt, um Ihr Geld oder Ihre Daten zu stehlen.
Marktplatzbetrug erkennen: Achten Sie auf typische Warnsignale
Online-Marktplätze bieten in der Regel Käufer- und Verkäuferschutz, wenn Sie die offiziellen Zahlungsabwicklungen nutzen. Betrüger lassen sich jedoch leicht entlarven, wenn Sie auf bestimmte Anzeichen achten. Hier sind einige Warnsignale, die auf einen Betrugsversuch hinweisen können:
- Kontaktaufnahme außerhalb des Portals
Betrüger bevorzugen oft externe Kommunikationswege wie WhatsApp oder E-Mail, anstatt die internen Nachrichtenfunktionen der Plattform zu nutzen.
- Unrealistisch günstiger Preis weit unter Marktniveau
Produkte, die zu auffällig günstigen Preisen angeboten werden, sind oft ein Hinweis darauf, dass sie gar nicht existieren.
- Schnelle Kaufzusage ohne Verhandlung
Betrüger bieten häufig sofort den vollen Preis an, um den Kauf schnell abzuschließen. Sie hoffen, dass Verkäufer unüberlegt zustimmen.
- Zahlungsabwicklung außerhalb der Plattform
Betrüger schlagen häufig unsichere Zahlungswege wie Überweisungen ins Ausland oder dubiose Bezahldienste vor.
- Link zu einem vermeintlich offiziellen Bezahldienst
Der Link führt zu einer gefälschten Seite, die täuschend echt aussieht und zur Eingabe von Zahlungsdaten auffordert.
- Verkäufer sollen Konto- oder Kartendaten eingeben
Betrüger behaupten, diese Informationen seien notwendig, um eine Gutschrift zu erstellen, die jedoch nie erfolgt.
- Druck wird aufgebaut
Betrüger setzen auf Dringlichkeit, indem sie behaupten, der Verkauf müsse schnell abgewickelt werden, um eine schnelle Handlung zu erzwingen.
- Technischer Support ist Fake
Der Betrüger gibt vor, dass es bei der Zahlung ein Problem gab, und fordert Sie auf, die Zahlung zu wiederholen.
- Gefälschte Zahlungsbestätigung
Betrüger verschicken eine echt wirkende Bestätigung der Zahlung, aber das Geld wird niemals auf Ihrem Konto gutgeschrieben.
- Unvollständige oder inaktive Verkäuferprofile
Ein Verkäuferprofil, das ganz neu ist und keine Bewertungen hat, ist oft ein Warnsignal für Betrug.
- Fehlender persönlicher Kontakt
Betrüger vermeiden persönliche Treffen oder Telefongespräche, um ihre Identität zu verschleiern.
Was Sie tun können, um sich auf Online-Marktplätzen vor Betrügern zu schützen
Wirksame Verhaltensregeln:
Zahlen Sie niemals außerhalb der Plattform
Betrüger fordern oft, dass Sie Zahlungen außerhalb der Plattform leisten, um den Käuferschutz zu umgehen. Bleiben Sie bei den sicheren Zahlungsmethoden, die der Online-Marktplatz anbietet
Kommunizieren Sie nur über die Plattform
Bleiben Sie bei der Kommunikation innerhalb der Plattform, da diese Chats oft überwacht und analysiert werden, um betrügerische Aktivitäten zu verhindern. Nennen Sie Ihre Mobilnummer nicht.
Prüfen Sie Verkäuferprofile auf Marktplätzen
Achten Sie auf neue oder inaktive Profile und prüfen Sie deren Bewertungen sorgfältig. Betrüger verwenden oft gefälschte oder verdächtige Profile.
Ignorieren Sie Links
Klicken Sie weder auf Links, die zu angeblich seriösen Zahlungsdiensten führen, noch auf andere Links von Interessenten bzw. Anbietern.
Schützen Sie Ihre sensiblen Daten
Ob als Käufer oder Verkäufer: Geben Sie nie Ihre Debit- bzw. Kreditkartendaten, Zugangsdaten oder TANs preis – wenn danach gefragt wird, ist das ein Zeichen für einen Betrugsversuch.
Treffen Sie sich persönlich an öffentlichen Orten
Wenn möglich, treffen Sie sich an öffentlichen Orten, um die Ware zu prüfen, bevor Sie bezahlen. Direkte Übergaben bieten den besten Schutz vor Betrug.
Technische Maßnahmen
Nutzen Sie nur Plattform-interne Zahlungsmethoden mit Käuferschutz
Plattformen wie Kleinanzeigen oder andere Marktplätze bieten oft interne Zahlungsmethoden mit Käuferschutz an. Diese schützen Sie, indem das Geld erst freigegeben wird, wenn Sie die Ware erhalten und überprüft haben. Vermeiden Sie direkte Banküberweisungen oder externe Zahlungen, da diese in der Regel keinen Schutz bieten und Betrügern leicht in die Hände spielen.
Verwenden Sie 3-D Secure
Wenn Sie Ihre Debit- oder Kreditkarte für eine Online-Transaktion nutzen, sorgt 3-D Secure für eine zusätzliche Sicherheitsebene. Bevor die Zahlung abgeschlossen wird, müssen Sie die Transaktion mit einer zusätzlichen Verifizierung bestätigen, z. B. durch biometrische Prüfungen wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. So wird sichergestellt, dass nur Sie als Karteninhaber die Transaktion autorisieren können.
Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden und den Chargeback-Service
Hilfreich kann es sein, Karten zu nutzen, die den Chargeback-Service bieten. Sollten Sie bei einem Marktplatzbetrug betrogen werden – z. B. durch nicht gelieferte Ware – können Sie mithilfe des Chargeback-Services Ihr Geld zurückfordern.
Sichern Sie Ihre Transaktionen mit Treuhanddiensten
Bei größeren Käufen oder Verkäufen auf Marktplätzen können Sie zusätzliche Sicherheit durch Treuhanddienste gewinnen. Diese Dienste schützen sowohl Käufer als auch Verkäufer, indem sie das Geld erst dann freigeben, wenn beide Parteien ihre Verpflichtungen erfüllt haben – also der Käufer die Ware erhalten und der Verkäufer die Zahlung bestätigt hat.
Nutzen Sie den Kontowecker Ihrer Sparkasse
Durch die Aktivierung des Kontoweckers werden Sie sofort über jede Transaktion auf Ihrem Konto oder Ihrer Kreditkarte benachrichtigt. Sollten Sie Anzeichen von Betrug oder unberechtigte Transaktionen entdecken, können Sie schnell reagieren, die Karte sperren lassen und weiteren Schaden verhindern.
Sperren Sie Ihre Karte per App
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Debit- oder Kreditkarte gestohlen oder missbraucht wird, können Sie sie sofort über die Sparkassen-App oder den Sperr-Notruf 116 116 sperren. Dies stoppt betrügerische Transaktionen sofort und verhindert, dass Ihr Konto weiter belastet wird.
Aktivieren Sie auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Mit der 2FA sichern Sie Ihre Konten mit einer zusätzlichen Verifizierungsebene ab. Selbst wenn Betrüger Ihr Passwort stehlen, können sie ohne den zweiten Faktor – wie einen einmaligen Code per SMS oder eine Authentifizierungs-App – keinen Zugriff auf Ihr Konto erlangen. Das schützt Sie zusätzlich vor unberechtigten Transaktionen.
Was tun bei einem Marktplatzbetrug?
Sind Sie auf einem Online-Marktplatz an einen betrügerischen Käufer oder Verkäufer geraten und auf ihn hereingefallen? Dann sollten Sie folgende Sofortmaßnahmen ergreifen:
Ändern Sie Ihre Passwörter für alle Ihre Konten, insbesondere fürs Online-Banking – und zwar von einem anderen Gerät aus.
Informieren Sie sofort Ihre Sparkasse, um unbefugte Zugriffe auf Ihr Konto zu verhindern.
Lassen Sie Ihre Konten sperren, wenn Sie Zugangsdaten preisgegeben haben. Ihre Sparkasse unterstützt Sie dabei, neue Zugangsdaten zu erstellen.