Zum besseren Verständnis schauen wir uns zunächst den Mittleren Wert im Allgemeinen an. Dazu betrachten wir ein Beispiel mit sieben unterschiedlich großen Bäumen. Nun werden die sieben Bäume der Größe nach nebeneinander aufgestellt. Geht man nun zum vierten Baum ist dieser der mittlere Baum. Denn links und rechts stehen jeweils drei andere kleinere beziehungsweise größere Bäume. Die Größe des vierten Baums entspricht dem Mittleren Wert, da der vierte Baum in der Mitte steht.
Möchte man hingegen die durchschnittliche Höhe der Bäume berechnen, so müsste man alle Baumhöhen aufaddieren und dann durch die Anzahl der Bäume (sieben) teilen. So käme man auf die Durchschnittshöhe der Bäume, welche der Höhe des mittleren, also vierten Baumes entsprechen kann – aber nicht muss.
Stellen Sie sich nun vor, es gibt sieben zu berücksichtigende Einzelpersonenhaushalte mit unterschiedlichen Nettomonatseinkommen. Diese werden der Höhe ihres Einkommens nach sortiert. In der Grafik sehen Sie, dass die Person in der Mitte mit 1.700 Euro, der Haushalt mit dem Mittleren Einkommen ist. Denn es haben genauso viele Einzelpersonenhaushalte mehr Geld zur Verfügung wie weniger.
In der Grafik wird auch der Unterschied zum Durchschnittseinkommen (grüne Linie) sichtbar. Dieses läge bei den sieben Beispielhaushalten bei 1.900 Euro.
In der mathematischen Statistik wird der auf dem mittleren Rang liegende Wert auch als „Median“ bezeichnet. Daher spricht man beim Mittleren Einkommen häufig auch vom Medianeinkommen.
Als Haushaltseinkommen wird das gesamte Einkommen aller Haushaltsmitglieder verstanden. Für die Berechnung des Mittleren Einkommens werden zumeist die Nettomonatseinkommen von Einzelpersonenhaushalten oder von Haushalten mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren herangezogen. Grundsätzlich kann das Mittlere Einkommen für einzelne oder unterschiedliche Gruppen oder für ganze Gesellschaften berechnet werden.
Das Mittlere Einkommen wird vor allem in der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft betrachtet, um beispielsweise Schwellenwerte für das Armutsrisiko festzulegen. Der Vorteil ist dabei, dass das Mittlere Einkommen im Gegensatz zum Durchschnittseinkommen nicht so stark durch Ausreißer (Schwer- oder Geringverdiener) beeinflusst wird.