
Mehr zum Ausgabeaufschlag:
Der Ausgabeaufschlag fließt vor allem in den Vertrieb des Fonds und finanziert Services wie zum Beispiel die Beratung von Kundinnen und Kunden. Typischerweise wird er als prozentualer Aufschlag auf den Anteilswert des Fonds berechnet. Meist erfolgt das auf Basis des Rücknahmepreises. Das ist die sogenannte Nettomethode.
Bei Aktienfonds liegt der Ausgabeaufschlag oft zwischen 0 und 7 Prozent. Bei Rentenfonds ist er häufig etwas niedriger. Er kann stark variieren, je nachdem welcher Fonds wo gekauft wurde. Dabei fällt er einmalig beim Kauf an – nicht zu verwechseln mit den laufenden Kosten eines Fonds.
Rechenbeispiel:
Anne hat einen Fondssparplan für einen Investmentfonds, in den sie monatlich 100 Euro einzahlt. Der Ausgabeaufschlag beträgt laut Anlegerinformationen 5 Prozent.
Berechnung des Betrags für die Fondsanteile: 100/(100 + 5) x 100 = 95,24 Euro
Das bedeutet: Sie bekommt Fondsanteile im Wert von 95,24 Euro. Sie zahlt 100 – 95,24 Euro = 4,76 Euro als Ausgabeaufschlag. Dabei kann sie für die 95,24 Euro mal mehr und mal weniger Fondsanteile bekommen – abhängig von der Wertentwicklung des Fonds.
Insbesondere bei einem Sparplan kann sich der Ausgabeaufschlag langfristig auf die Rendite auswirken, da regelmäßige Einzahlungen immer wieder mit dem entsprechenden Agio belastet werden. Das kann also langfristig ins Geld gehen. Wenn Anlegerinnen und Anleger Fondsanteile über ihr Depot bei einer Sparkasse, Bank oder einem Online-Broker kaufen, sollten sie daher stets einen Blick in die Anlegerinformationen werfen. Dort steht in der Regel, wie hoch der Ausgabeaufschlag ist.
Anders als bei vielen aktiv gemanagten Fonds ist das hingegen bei an der Börse gehandelten Indexfonds (ETFs), die die Entwicklung eines Index nachbilden: Diese haben in der Regel keinen klassischen Ausgabeaufschlag. Es fallen typischerweise lediglich Handelskosten und Gebühren für die Verwaltung an. Dennoch sollte man auch bei einem ETF genau hinsehen, ob eventuell andere Gebühren existieren. Besonders beim Ausgabeaufschlag im Rahmen eines Sparplans kann sich ein hoher Prozentsatz deutlich bemerkbar machen, da jede Rate damit belastet wird.
Grundsätzlich gilt bei der Geldanlage: Ein hohes Agio kann gerade zu Beginn der Investition die Rendite schmälern. Wer jedoch langfristig investiert, kann bei einer entsprechenden Performance trotz anfänglicher Kosten von den Renditechancen profitieren. Letztendlich sollten Anlegerinnen und Anleger stets abwägen, ob ein Fonds mit einem hohen Ausgabeaufschlag die gewünschte Performance liefert oder ob eine kostengünstigere Alternative sinnvoller ist – auch abhängig davon, wann der Verkauf geplant ist. Neben dem Ausgabeaufschlag sollten sie auch die Höhe der laufenden Kosten berücksichtigen.