Lächelndes Paar, das auf dem Boden sitzt. Sie ist schwanger und hat einen Laptop auf dem Schoß.

Zwischenfinanzierung: So kommen Sie früher in die eigene Immobilie

Überbrückungskredit fürs Eigenheim
Manchmal kommt es anders als geplant: Da sparen Kundinnen und Kunden beispielsweise jahrelang mit einem Bausparvertrag, um zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft eine Immobilie zu kaufen. Und dann wird der Umzug ins Eigenheim früher nötig. In solchen Fällen hilft eine Zwischenfinanzierung.

Erwarten Sie in der Zukunft eine größere Summe Geld? Beispielsweise wenn Ihr Bausparvertrag zuteilungsreif wird? Mit einer Zwischenfinanzierung können Sie die Wartezeit überbrücken. Das heißt: Sie finanzieren jetzt schon – und lösen den Kredit dann später mit der Bausparsumme oder dem anderen erwarteten Kapital ab.


Das Wichtigste in Kürze:

Wann eine Zwischenfinanzierung sinnvoll sein kann

Eine Zwischenfinanzierung (auch Vorfinanzierung) kann immer dann sinnvoll sein, wenn Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum in der Zukunft sicher Geld erwarten, Sie es aber früher benötigen. Mit der Finanzierung bekommen Sie die Summe über ein Festdarlehen (auch endfälliges Darlehen) oder Bausparsofortdarlehen sofort. In der Regel zahlen Sie nur die Zinsen, tilgen aber nicht. Mit dem in der Zukunft erwarteten Geld lösen Sie dann die Zwischenfinanzierung meist auf einmal ab.

Beispiel 1: Zwischenfinanzierung, bis der Bausparvertrag zuteilungsreif ist

Marie hat vor vielen Jahren einen Bausparvertrag abgeschlossen, um ein Haus im Grünen zu kaufen. Sie zahlt monatlich ein und im Jahr 2025 soll er zuteilungsreif werden. Nun hat Marie aber ein Kind bekommen. Auf einmal braucht sie mehr Platz zu Hause. Jetzt wäre das Haus im Grünen toll. Doch das Eigenkapital für den Hauskauf spart sie mit dem Bausparvertrag noch an. Soll sie vorübergehend in eine andere Mietimmobilie umziehen, um dann 2025 gleich noch einmal umzuziehen? Das kommt ihr unpraktisch vor – und ist mit Kosten verbunden.

Ihr Sparkassenberater zeigt ihr die Möglichkeit eines Überbrückungskredits: Sie kann damit schon jetzt über das Geld verfügen, das sie 2025 erwartet. So steht dem Hauskauf nichts mehr im Weg. Für die Finanzierung zahlt sie nur Zinsen, tilgt aber nicht. Außerdem zahlt sie weiter in ihren Bausparvertrag ein. Die überbrückende Finanzierung endet mit dem regulären Zuteilungstermin ihres Bausparvertrags. Der Bausparvertrag löst dann die Kreditsumme aus der Zwischenfinanzierung ab und tilgt sie auf einmal. Sie zahlt von da an das Bauspardarlehen ab. Zu diesem Zeitpunkt wohnt sie aber längst in ihrer eigenen Immobilie – und ihr Kind geht schon in die Kita.

Beispiel 2: Zwischenfinanzierung, bis die Immobilie verkauft ist

Anton wohnt in seinem eigenen Haus im Grünen, würde aber gern in die Stadt ziehen. Er hat auch schon eine schicke Eigentumswohnung entdeckt. Um diese kaufen zu können, braucht er allerdings das Geld aus dem Verkauf seines Hauses. Leider hat er dafür noch keinen Käufer. Der Verkäufer der Stadtwohnung will aber selbstverständlich nicht warten. Was tun?

Die Sparkassenberaterin weist Anton auf die Möglichkeit eines Überbrückungskredits hin. Damit kann er die schicke Wohnung sofort kaufen. Für die Finanzierung zahlt er von da an Zinsen, tilgt aber nicht. Sobald sein Haus im Grünen verkauft ist, löst er mit dem Geld aus dem Verkauf die Zwischenfinanzierung ab.

Wichtig: Dieses Beispiel ist nur dann sinnvoll, wenn Antons Haus mit großer Sicherheit einen entsprechenden Verkaufspreis erzielt. Denn nur so kann er den Überbrückungskredit damit sicher ablösen. Bei der Planung sollte am besten ein Puffer eingeplant werden, um Risiken durch einen geringeren Verkaufspreis zu vermeiden.

Zwischenfinanzierung für Unternehmen

Auch für Firmenkundinnen und Firmenkunden besteht die Möglichkeit einer Zwischen- oder Vorfinanzierung. Sprechen Sie bei Bedarf Ihren Firmenkundenberater oder Ihre -Beraterin darauf an.

Vorteile

Vorteile einer Zwischenfinanzierung

  • Schnell: Sie können sofort über den Kredit verfügen und kommen so früher ins Eigenheim.

  • Flexibel: Der Kredit läuft mittel- oder kurzfristig, bis Sie an Ihr Kapital oder das günstige Bauspardarlehen kommen.

  • Individuell: Die Laufzeit können Sie so vereinbaren, dass sie sich mit dem Zeitpunkt deckt, zu dem Sie sicher Kapital erwarten.

  • Tilgungsfrei: Sie müssen während der Laufzeit in der Regel nur die Zinsen zahlen, aber nicht tilgen.

  • Möglicherweise profitabel: Steigen in Zukunft die Preise auf dem Immobilienmarkt, können Sie über die Zwischenfinanzierung noch zu einem günstigeren Preis kaufen. So können Sie von einer möglichen Wertsteigerung der Immobilie profitieren.

Nachteile

Nachteile einer Zwischenfinanzierung:

  • Kosten: In der Regel sind die Zinsen bei einer Zwischenfinanzierung höher als bei einem langfristigen Darlehen zur Baufinanzierung.

  • Risiken: In manchen Fällen kann eine Zwischenfinanzierung mit Risiken verbunden sein. Beispielsweise wenn sie mit dem Verkauf einer Immobilie abgelöst werden soll und diese einen geringeren Preis erzielt als erwartet.

  • Möglicherweise unprofitabel: Fallen die Immobilienpreise in der Zukunft, haben Sie zu einem höheren Preis gekauft, als wenn Sie auf das Kapital gewartet hätten.

Tipp: Besprechen Sie mit Ihrem Sparkassenberater oder Ihrer -beraterin, ob bei Ihrem Kredit zur Zwischenfinanzierung Sondertilgungen möglich sind. Erhalten Sie doch vor Ende der Laufzeit noch einen Geldsegen, können Sie diesen zum Tilgen verwenden und zahlen damit weniger Zinsen. Bleibt der Geldsegen aus, müssen Sie aber nicht sondertilgen. Mit Sondertilgungen sind Sie also noch flexibler.

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Häufige Fragen zur Zwischenfinanzierung

Eine Zwischenfinanzierung ist ein Überbrückungskredit. Das heißt: Das Kapital, das Sie zu einem festen Termin oder in einem festen Zeitraum in Zukunft erwarten, können Sie damit schon früher nutzen. In der Regel sind Kredite zur Zwischenfinanzierung tilgungsfrei. Sie zahlen während der Laufzeit nur die Zinsen. Am Ende der Laufzeit tilgen Sie meist die gesamte Kreditsumme auf einmal mit dem erwarteten Kapital. Damit eine Zwischenfinanzierung nicht riskant ist, muss sicher sein, dass das Geld zum jeweiligen Termin auch tatsächlich vorhanden ist, beispielsweise weil ein Bausparvertrag zuteilungsreif wird.

Die Ausgangssituation ist in der Regel, dass Sie in Zukunft eine größere Summe Geld erwarten. Sie benötigen das Geld aber schon früher, um eine Immobilie zu finanzieren. Mit der Zwischen- oder Vorfinanzierung bekommen Sie die Summe über ein Festdarlehen (auch endfälliges Darlehen) oder Bausparsofortdarlehen gleich ausbezahlt und zahlen in der Regel nur die Zinsen, tilgen aber nicht. Mit der Auszahlung des erwarteten Geldes lösen Sie meist die Zwischenfinanzierung auf einmal ab.

Wie viel Zinsen Sie bezahlen, hängt unter anderem vom Risiko Ihrer Bank oder Sparkasse ab. Das Risiko ist geringer (und die Zwischenfinanzierung günstiger), je sicherer es ist, dass Sie den Kredit zurückzahlen können. Als Sicherheit kann beispielsweise eine Immobilie dienen. Die Zwischenfinanzierung wird dann als Grundschuld im Grundbuch eingetragen.

Eine Zwischenfinanzierung ist ein kurz- oder mittelfristiger Kredit. Er wird abgelöst, wenn zu einem vereinbarten Termin in der Zukunft ein erwartetes Kapital (möglicherweise auch ein günstigeres Darlehen) zur Verfügung steht. Die Laufzeit können Sie in diesem Rahmen individuell mit Ihrer Sparkasse oder Bank festlegen. Häufig können Sie auch schon vor Ende der Laufzeit sondertilgen.

Ein Überbrückungskredit kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn Ihr Bausparvertrag erst in zwei Jahren zuteilungsreif ist, Sie aber jetzt sofort eine Immobilie finanzieren möchten. Durch die Zwischenfinanzierung kommen Sie sofort an das nötige Geld und können den Kredit zum Zuteilungstermin ablösen.

Ein Überbrückungskredit kann auch sinnvoll sein, wenn Sie eine Immobilie kaufen möchten, zum Kauf aber das Geld aus einem Immobilienverkauf brauchen. Der Kredit überbrückt dann die Zeit, bis Ihre Immobilie verkauft ist.

  • Sie können sofort über Geld verfügen, auf das Sie sonst erst noch hätten warten müssen.
  • Die Laufzeit können Sie terminlich so vereinbaren, dass sie sich mit dem Zeitpunkt deckt, zu dem Sie Zugriff auf das erwartete Kapital haben.
  • In der Regel müssen Sie eine Zwischenfinanzierung nicht tilgen, oft sind aber Sondertilgungen möglich.
  • In der Regel ist sie in Form von höheren Zinsen teurer als ein langfristiges Darlehen, beispielsweise ein Annuitätendarlehen.
  • In manchen Fällen kann einer Zwischenfinanzierung mit Risiken verbunden sein. Beispielsweise wenn sie mit dem Verkauf einer Immobilie abgelöst werden soll und diese einen geringeren Preis erzielt als erwartet.
  • Sie brauchen eine gute Bonität. Den SCHUFA BonitätsCheck können Sie bei uns online beantragen.
  • Das in Zukunft erwartete Kapital muss sicher vorhanden sein, um die Zwischenfinanzierung zu tilgen – oder Sie verfügen über weitere Sicherheiten.
  • Das in Zukunft erwartete Kapital muss eine ausreichende Höhe haben.

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