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Ein Mann lädt bei Sonnenschein ein Elektroauto auf . Dabei schaut er in sein Smartphone.

Elektromobilität: So entwickelt sich die Mobilitätswende

Ratgeber E-Mobilität
Strom statt Benzin: Die Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen steigt. Nachdem die Abschaffung des Umweltbonus und andere Auslöser zunächst zu einem Einbruch der Verkaufszahlen geführt hatten,, nehmen die Neuzulassungen aktuell wieder deutlich zu. Was Sie wissen sollten, wenn Sie über den Kauf eines E-Autos nachdenken.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Im Januar 2025 sind die Neuzulassungen von reinen Elektroautos in Deutschland im Vergleich zum Januar 2024 um 53 Prozent gestiegen.

  • In der Anschaffung sind Elektroautos weiterhin meist deutlich teurer als vergleichbare Benziner. Dafür sind der Betrieb mit Strom, Verschleiß und Wartung durchschnittlich günstiger.

  • Die Ladestation zu Hause kostet zurzeit etwa 500 bis 2.500 Euro.

So entwickelt sich die E-Mobilität in Deutschland

Anfang 2024 machten Elektro- und Hybridautos zusammen rund 4,8 Prozent aller Pkw in Deutschland aus (Daten: Statista). Das klingt zunächst nicht viel. Es entspricht jedoch einer drastischen Steigerung, wenn man berücksichtigt, dass der Anteil 5 Jahre zuvor noch bei 0,22 Prozent lag. Unter anderem hatte der Umweltbonus den Kauf attraktiv gemacht.

Nach dessen Abschaffung Ende 2023 gingen dementsprechend die Neuzulassungen von E-Autos zunächst zurück. Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigen jedoch für Januar 2025: Es geht wieder aufwärts. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Neuzulassungen reiner Elektroautos um rund 53 Prozent. Insgesamt wurden im Januar 2025 34.498 Elektro-Pkw neu zugelassen. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller neuzugelassenen Pkw insgesamt (inklusive Verbrenner) sank um 9,5 Prozent auf nun 113,6 g/km.

Möglicherweise könnten 2025 neue Förderungen für Elektroautos umgesetzt werden. Die Ampelregierung hatte für 2025 Steuervorteile unter anderem in Form von Sonderabschreibungen für Elektro-Dienstwagen geplant. Wie sich die Elektromobilität nun weiterentwickelt, wird unter anderem davon abhängen, welche Maßnahmen die neue Regierung umsetzt. 

Es gibt immer mehr öffentliche Ladesäulen für E-Autos

Das Laden war früher für viele Menschen der Grund, sich kein Elektroauto zu kaufen. Mittlerweile ist in Deutschland die Zahl der öffentlichen elektrischen Ladesäulen, Ladepunkte genannt, deutlich gestiegen. Nach Zahlen des Energieverbandes BDEW gab es zum 1. Dezember 2024 rund 84.000 öffentlich zugängliche Ladestationen und etwa 154.000 Ladepunkte. Die meisten davon befanden sich in Bayern, während Rheinland-Pfalz dafür über die höchste durchschnittliche Ladeleistung verfügte.

Mit der Wallbox können Sie zu Hause Energie tanken

Abhängig von Hersteller, Ausstattung und Leistung bewegt sich der Preis für die Ladestation zu Hause, die Wallbox, zwischen 500 und 2.500 Euro zuzüglich Montage. Die Fördermöglichkeiten für die Wallbox durch die KfW-Bankengruppe wurden 2024 eingestellt. Einige Bundesländer und Kommunen beteiligen sich jedoch durch Zuschüsse an den Kosten.

So fördert etwa Baden-Württemberg öffentlich zugängliche Ladepunkte, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien oder vor Ort selbst erzeugtem regenerativem Strom stammt. Die Förderung beträgt bis zu 2.500 Euro pro Ladepunkt. Den Antrag können Sie bei der Staatsbank für Baden-Württemberg stellen.

Elektromobilität umfasst weit mehr als E-Autos

In Deutschland verbinden wir mit dem Begriff Mobilität in erster Linie Automobilität. Doch auch mit dem Elektrofahrrad gelangt man von A nach B. Bei hohem Verkehrsaufkommen und eher kurzen Wegen sogar entspannter. Bei Bedarf erhöhen die Nutzerinnen und Nutzer einfach die Unterstützung des eingebauten Elektromotors.

Oder mit dem E-Lastenrad: Bislang war die Nutzung des Lastenfahrrads aufgrund seines Gewichts eher athletischen Menschen vorbehalten. Mit Einführung der elektrischen Variante können nun mehr Leute in den Genuss kommen, ihre Einkäufe inklusive Getränkekisten damit zu erledigen.

Je nach Modell finden auf dem Lastenrad sogar bis zu 4 Kinder Platz. Und: Für das E-Lastenfahrrad können Sie ebenfalls vielerorts eine Förderung beantragen.

Investition in eine umweltschonende Zukunft?

Ein Großteil der CO2-Belastung entsteht im Straßenverkehr. Elektroautos fahren emissionsfrei, stoßen also während der Fahrt kein CO2 aus. Letztlich sind sie dabei so sauber wie der Strom, mit dem sie fahren. Vor allem in Kombination mit erneuerbaren Energien können sie den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr insgesamt deutlich verringern.

So erklärt das Bundesumweltministerium: „Schon mit dem heutigen deutschen Strommix schneiden rein elektrisch betriebene Fahrzeuge (BEV) in der Klimabilanz besser ab als Benziner und Dieselfahrzeuge. Mit Nutzung von 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen ist ein nahezu klimaneutraler Betrieb möglich.“

Höhere Anschaffungskosten – günstigerer Betrieb: Doch wie stehts um die Finanzierung?

Durchschnittlich sind Elektroautos in der Anschaffung noch teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Im Betrieb hingegen kommen sie oft günstiger weg als diese. Eine Checkliste mit den unterschiedlichen Kostenfaktoren finden Sie in unserem Artikel „Autokostenrechner“.

Obwohl der Umweltbonus der Vergangenheit angehört, können Sie bei der E-Autofinanzierung weiterhin sparen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Finanzierung. Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre Sparkassen-Beraterin analysiert gern gemeinsam mit Ihnen, wie Sie Ihr neues Auto oder Ihren Gebrauchtwagen möglichst günstig finanzieren können – ob E-Auto oder Verbrenner. Viele Sparkassen haben auch speziell ausgebildete Energieberater und -beraterinnen, die Ihnen fachliche Tipps geben können.

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Häufige Fragen zur E-Mobilität

  1. Elektromobile Fahrzeuge werden ganz oder teilweise elektrisch angetrieben, so wie schon seit Jahrzehnten der Bahnverkehr auf der Schiene. Seit einigen Jahren gibt es nicht mehr nur Elektroautos, sondern auch andere Fahrzeuge wie E-Fahrräder oder E-Nutzfahrzeuge.

    Die Bandbreite reicht dabei von vollelektrischen Fahrzeugen bis zu solchen, bei denen der Elektroantrieb nur einen Teil zum Antrieb beisteuert. Das sind die sogenannten Hybride.

    Im Fahrbetrieb sind elektromobile Fahrzeuge effizient, leise und stoßen keine Schadstoffe aus. Das ist vor allem in stark belasteten Innenstädten ein großer Vorteil.

  2. E-Fahrzeuge sind zum Beispiel:

    • Elektroautos
    • E-Bikes
    • E-Lastenfahrräder
    • E-Lastenanhänger
    • E-Scooter
    • Elektromotorräder
    • E-Busse
  3. In einer aufladbaren Batterie wird elektrische Energie gespeichert. Inverter genannte Gleichstrom-Wechselstrom-Konverter transformieren den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom für den Antrieb des Motors. Je effektiver diese Umwandlung, desto länger fährt das Auto mit einer Ladung Batteriestrom.

    Ein Elektromotor wandelt elektrische schließlich in mechanische Energie um: Der E-Motor bezieht diese Energie, um Magnetfelder zu erzeugen. Durch deren anziehende und abstoßende Kräfte wird eine Drehbewegung erreicht.

  4. Elektrofahrzeuge kosten in der Anschaffung meist mehr als vergleichbare herkömmliche Fahrzeuge. Dafür sind die Kosten für den Strom niedriger und werden sich bei steigendem Benzinpreis im Verhältnis weiter verringern.

    Expertinnen und Experten rechnen auch mit sinkenden Fahrzeugpreisen. Dabei ist die Batterie bislang der größte Kostenfaktor eines Elektrofahrzeugs. Bezogen auf den Gesamtpreis beträgt der Batterie-Anteil bis zu 40 Prozent.

    Bei der täglichen Nutzung entstehen pro 100 Kilometer zwischen 10 und 20 Kilowattstunden (kWh) je nach Fahrzeugtyp, Fahrstil und Streckenprofil. Das ergibt bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh drei bis sechs Euro. Je nach aktuellen Spritkosten, Fahrzeugtyp, Fahrstil und Streckenprofil sind das unter Umständen deutlich weniger als die Hälfte der Kosten mit einem Benziner.

    Außerdem haben Elektromotoren weniger bewegliche Teile. Die Faustregel ist: Was sich bewegt, verschleißt. Es muss gewartet, repariert oder ersetzt werden. So reduzieren sich bei reinen Elektrofahrzeugen die Wartungs- und Reparaturkosten gegenüber herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen deutlich.

  5. Ein Elektrofahrzeug fährt ohne CO2-Ausstoß. Der Betrieb ist aber nur klimaneutral, wenn der genutzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Denn Elektrofahrzeuge verbrauchen pro 100 Kilometer Fahrstrecke je nach Fahrzeuggröße und Fahrstil zwischen 10 und 20 kWh Energie. Das ist vergleichbar mit etwa ein bis zwei Liter Dieselkraftstoff.

    Das ist sehr sparsam und liegt am hohen Wirkungsgrad des elektrischen Systems. Ein Nachteil ist, dass ein Großteil des Stroms aktuell noch nicht aus erneuerbaren Energien stammt. Dennoch fällt die Klimabilanz von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen schon mit dem heutigen Strommix in Deutschland aus fossilen, nuklearen und erneuerbaren Energien insgesamt besser aus als bei Benzinern und Dieselfahrzeugen.

  6. E-Autos sind leiser, genauso sicher und besser für das Klima als andere Antriebe. Die Batterien sind zum Großteil recycelbar. Durch ihre technische Optimierung werden die Reichweiten steigen, die Materialkosten sinken und die Preise fallen.

    Die Ladeinfrastruktur und die erneuerbaren Energiequellen müssen weiter ausgebaut werden. Der Abbau der für die Batterien nötigen Materialien muss ebenfalls verbessert werden. Es geht darum, den Schaden am Ökosystem gering zu halten und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

    Weder die Elektromobilität noch andere Technologien funktionieren komplett ohne Ressourcen, deren Abbau und den Einsatz von Energie. Die umweltfreundlichsten Arten der Fortbewegung werden weiterhin das Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel und vor allem die eigenen Füße sein.

  7. Der Verkehr verursacht einen großen Teil des CO2-Ausstoßes. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Autos weniger CO2 ausstoßen. Die Automobilhersteller in Deutschland setzen dafür vor allem auf Elektromobilität. Elektroautos fahren emissionsfrei und leiser als Autos mit Verbrennungsmotor. In der Gesamtbilanz sind sie daher laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) klima- und umweltfreundlicher.

    Damit Elektromobilität die Zukunft werden kann, bleibt allerdings noch einiges zu tun. Beispielsweise müssen die erneuerbaren Energien vorangetrieben und die Bedienung der öffentlichen Ladesäulen muss vereinheitlicht und vereinfacht werden. 

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